Bärte und Haare :-(

Anubia

Member
Hi Ihrs...

das 54 Liter Becken meiner Tochter steht jetzt seit einem viertel Jahr und so langsam aber sicher kommen die Algen, genauer gesagt wohl laut Eurem ausführlichen Algenratgeber Bartalgen und Haaralgen.

erstmal die Werte:

54 Liter
Beleuchtung ca. 10 Std/Tag mit 15 Watt Dennerle Africana mit richtig gutem Dennerle Wabenreflektor
Wasserwechsel ca. 14 tgl. 30 %

NO3 schlecht abzulesen, irgendwo zwischen 1 - 10
PO4 0,4
FE 0,1
KH 1
GH 4
NO2 0
kein CO2

und seltsamerweise pH 4,5 bei Sera, bei JBL unter der pH 6 Grenze weil "gelb"

klingt nach deutlich wichtigen invasiven Maßnahmen, oder? :shock:

achja, Besatz: 5 Blutsalmler, 2 Schmetterlingsbubas, 1 Rennschnecke, 2 kleine Guppys, denen es allen scheinbar prima geht.

hab da bereits diverse Maßnahmen im Kopf, hätte aber gern zuerst Eure Meinung

vielen lieben Dank schonmal im Voraus,

Andrea
 

Ben G.

Member
Hallo Andrea,

als erstes sticht mir die sehr unglücklich gewählte Vergesellschaftung ins Auge.

Blutsalmler und Guppys geht schon mal gar nicht - die armen Guppys dürften bald keine Flossen mehr haben. Blutsalmler würde ich, wenn dann, nur alleine (also in einem Artenbecken) halten.

Schmetterlingsbubas würde ich generell nicht in einem 54L-Becken halten – auch nicht nur ein Pärchen. Dann mögen diese extrem weiches und saures Wasser, so wie das in eurem Becken ja auch der Fall ist.

Für alles andere, also die Salmler und vor allem für die Guppys und die Schnecke, sollte das Wasser aber doch deutlich härter sein (eine KH von 4-5 und eine GH von 8-10 sollten für diese schon sein).

Dann würde ich den (Teil-) Wasserwechsel nicht nur alle zwei, sondern jede Woche machen – gerade bei einem kleinen 54L-Becken.

Betreffend Algen:

Du schreibst, dass es sich wohl um Bart- und Haaralgen handelt. Kannst Du die Algen noch genauer beschreiben – noch besser wären natürlich Bilder. Bei den Rotalgen im Becken meiner Tochter (mit denen ich mal mehr als ein halbes Jahr lang gekämpft habe) handelte es sich z. B. nicht um die „groben, langen u. grauen“, sondern um die feinen, kurzen und „schmutzig grünen“ bis schwarzen.

Betreffend Licht und CO2:

Mit „Africana“ dürfte die „African Lake“ von Dennerle gemeint sein. Genau diese Lampe (mit auch dem genannten Reflektor) hatten wir im Becken meiner Tochter (hat ebenfalls ein 54L-Becken) ebenfalls mal eine Zeit lang. Ob und wie viel diese Lampe dazu beigetragen hat ist schwer zu sagen, allerdings war es zu der Zeit mit den Rotalgen besonders schlimm.

Eine bessere und gleichzeitig günstigere Lampe ist da die „Master TLD Super 80 15W/840“ von Philips ( die ist auch besser und macht zudem noch ein schöneres Licht, wie die „840er“ von Osram, welche ich auch schon ausprobiert habe). Der Reflektor von Dennerle ist aber gut und wird der immer noch verwendet. Mit dieser Lampe (+ genanntem Reflektor) wächst jetzt (obwohl ebenfalls nur 15 Watt) sogar das Cuba-Perlkraut im vorderen Bereich einwandfrei – ist mittlerweile ein richtig schöner, dichter Teppich, der regelmäßig geschnitten werden muss.

An einer CO2-Versorgung wirst Du aber nicht vorbeikommen, wenn einmal die Pflanzen wirklich schön gesund aussehen und zudem keine Rotalgen vorhanden sein sollen.

Ich wollte das mit dem CO2-Mangel bei Rotalgen erst auch nicht glauben. Vor allem deshalb nicht, weil das Becken meiner Tochter immerhin eine Bio-CO2-Anlage hatte.

Mittlerweile ist an diesem kleinen Becken sogar eine zweite Bio-CO2-Anlage (die werden im Abstand von 14 Tagen abwechselnd neu befüllt). Bei einer wird das CO2 mit dem mitgelieferten Flipper eingebracht (der gut auflöst, wenn er richtig arbeitet) und bei der anderen mittels eines Diffusors, der so weit unten wie es geht (also direkt über dem Bodengrund) so angebracht ist, dass die aufsteigenden Bläschen vom Strahl des Filtereinlaufs mitgenommen werden.

Trotzdem und obwohl auch die Wasseroberfläche nur wenig bewegt ist (die kreiselt nur langsam), schaffen es die beiden Anlagen nicht, den Dauertest auf „hellgrün“ zu bekommen – mehr als ein „mittelgrün“ ist nicht drin. Eine Druckgas-Anlage kommt allerdings nicht in Frage, weil das Becken in ihrem Zimmer steht, wo sie eben auch schläft.

In Kombination mit der genannten Lampe und einer von wöchentlich auf täglich umgestellten Düngung hat das aber bereits gereicht, um ein richtig schönes Pflanzenbecken hinzubekommen, das zudem praktisch algenfrei ist.

Wasser wird ebenfalls rund 30% gewechselt (nicht wie die meisten hier 50%), aber halt jede Woche.

Werte, die beim Becken meiner Tochter zu schönen Pflanzen und praktischer Algenfreiheit geführt haben:

Beleuchtungszeit (mit empf. Philips-Lampe) = Zweimal 6 Stunden mit 2 Stunden Pause dazwischen (bei nicht sonderlich lichthungrigen Pflanzen reichen auch zweimal 5 Stunden).

KH 4-5 (auch vom Besatz abhängig)
GH um 10 (auch vom Besatz abhängig)
NH4 um 0,2
NO3 um 15
PO4 um 0,5
CO2 min. 20, besser 25-30

FE = Messe ich schon lange nicht mehr, weil man da nicht viel drauf geben kann. Richtige Menge des „Eisen-Volldüngers“ habe ich durch Beobachten der Pflanzen herausgefunden (nur soviel, wie wirklich nötig).

Grüße
 

Anubia

Member
Hi ben,

vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort :)

Die Blutsalmler und Guppies haben wir von dem Becken eines Freundes, das aufgelöst werden soll, geerbt. Er hatte sie bei gleicher Frischwasserzufuhr (wohnt nur ein paar Straßen weiter) ein einem völlig überfüllten 54 liter Aquarium.
Dort haben sich die Blutsalmler total friedlich benommen und auch den Guppies ging es prima.
(Es handelt sich um eine kleine Guppiesorte, die eine ziemlich kleine Schwanzflosse haben)
Da er nicht wußte wohin damit und das Zusammenleben scheinbar problemlos war, sind wir das Risiko eingegangen und alle erfreuen sich ihres knastlebens. Mein lieblingsdealer meinte auf meine Frage diesbezgl., dass das gerade bei Blutsalmlern eine Charakterfrage wäre. Da gäbe es große Unterschiede.
Die Schmetterlingsbubas wünschen sich, wie du ja auch geschrieben hast eben genau solche Wasserwerte. Und sie sind meine absoluten Lieblingsfische. Da sie sich meiner Meinung nach nicht als sooo schwimmfreudig zeigen, war ich in diesem Punkt egoistisch, geb ich zu :oops:

Jetzt zu den Algen:
Bin zu meiner Diagnose über Tobis Algenratgeber gekommen.
die Haaralten hab ich eigentlich nur an zwei Stellen.
zwei etwas dickere Steine mit zwei verschiedenen Moossorten. Das sieht wirklich aus, wie zwei dicke, grüne Wattebäusche.

Und auf Bartalgen bin ich gekommen, weil die "Barthaare" fast ausschließlich an den Außenrändern meiner Pflanzen wachsen und länger sind als 1 cm.

Ich habe schweren Herzens die Blätter mit den meisten Algen entfernt und auch die Steine mit den "Wattebauschalgen" werden wohl dran glauben müssen.

Tja, und dann wäre da noch die Sache mit dem CO2.
Bei mir laufen insgesamt 4 (!) Aquarien. Das größte hat 120 Liter. Darin sind in erster Linie Riesenanubias, Moos, cyperus, cryptos.
Da hab ich BIO CO2 laufen, was ich mir vermutlich bei den Pflanzen auch sparen könnte.
Im 20iger Cube siehts ähnlich aus, hat kein CO2.
im 38 Liter Becken hab ich Bio CO2 laufen und das funzt super. Allerdings sind da auch 52 Watt drüber und ich hab den Aqua soil amazonia. Alles wächst prächtig und ich hab bis auf ganz winzige Grünalgen an den Steinen null Algenprobleme.

Vielleicht sollte ichs bei dem 54iger mal damit versuchen. Da es bei uns im Kinderzimmer steht und meine Tochter eigentlich sehr viel mehr Wert auf Fische, als auf Pflanzen legt, muss da nicht unbedingt ne grüne Hölle entstehen.
Nur die Algen sind eben blöd.
Vielleicht versuch ichs doch mal mit Bio CO2. Sie hat das Becken allerdings an einer Stelle stehen, wo man die großen Flaschen schlecht verstecken kann. Und sonderlich lecker sieht das ganze ja nicht aus, wenn das Gebräu neben dem AQ steht. Das wird die Lütte nich in ihrem Zimmer haben wollen.

Das Becken läuft ja erst seit Mitte September. Vielleicht brauchts auch einfach noch ein bischen Zeit bis alles optimal ist.

Jetzt also erstmal Radikalentfernung der betroffenen Blätter. Werde mal ein paar Amanogarnelen aus meinem großen Becken rausfischen und einsetzten. Dann häufiger Wasserwechsel und wenn das alles nix hilft denke ich über die von dir genannte Röhre und vielleicht doch CO2 nach. Vielleicht findet sich da doch noch irgendne andere "Dekolösung"

vielen Dank für deine Mühe,

lieben Gruß
Andrea
 
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