Wiedereinstieg mit 720 l Aquarium

Aquabot

New Member
Das Becken finde ich ja auch 1 A aber :
ZBB--> Suedamerika
Kugelfisch--> Afrika
Otos und Corys----> Suedamerika
Fadenfische --->Asien
Garnelen --> Japan
Schnecken---> Afrika
Barben---> Asien
...bunter gehts kaum , oder ??MMh...vielleicht noch Blauaugen aus Australien...
Es muss dem Threadersteller ja gefallen und nicht mir . ;)

BTw: Hab das jetzt mal in 10 Zeilen geschrieben weil das dem Forumstandard naeher kommt...anscheinend.
Das Argument bzgl. der Orientierung nach Kontinenten habe ich hier und in anderen Foren schon häufiger angetroffen. Ich kann es zwar grob nachvollziehen. Aber es werden dabei m.E. wichtige Aspekte hinten angestellt, die Priorität haben sollte, weshalb ich mich nicht daran orientiere:
  • Tiere interessieren sich nicht für unsere geographische Einteilung und schon gar nicht für unsere politische ;). Entscheidend ist das Lebensraum und nicht wo genau dieser Lebensraum verankert ist. Auch bei Fokus auf einzelne Kontinente ist es problemlos möglich (und sieht man in vielen Aquarien) Fische zu kombinieren, die nicht gut miteinander können oder zu unterschiedliche Bedarfe haben. Ich behaupte sogar, dass die geographische Beschränkung eher zu groben Kompromissen führt, weil die Auswahl beschränkt ist.
  • Ein Aquarium ist weder ein Stück Natur im eigentlichen Sinne noch naturnah. Wir haben im Aquarium den Vorteil kontrollierter Bedingungen. Ansonsten nur Nachteile, die mit Technik und Pflegemaßnahmen wie regelmäßigem Wasserwechsel reduziert werden. Übrigens ist das ein Grund für die Wahl eines derart großen Aquariums: Die grobe Wassermasse, Bodengrundvolumen, Filter, etc. sind auf Dauer "stabiler" und ich habe schlichtweg mehr Raum, um durch Strukturierung und bewusste Positionierung der verschiedenen Komponenten verschiedene Bereiche zu schaffen, die den Bewohnern passen.
  • Entscheidungsgrundlage waren (neben Verhalten und friedlicher Gesinnung natürlich) in erster Linie die Wasserwerte. Wie du anhand der Liste der Fische erkennen kannst, sind viele davon anpassungsfähig bzw. tolerant. Ich habe zu jedem Fisch aus 3-5 Quellen die Werte zusammengetragen, die Durchschnittswerte ermittelt und geschaut, ob ich so auf einen Mittelpunkt komme, der für alle passt. Im letzten Schritte habe ich zudem geprüft welche Bedingungen nötig sind und ob ich sie alle in dem Aquarium unterbringen kann (also helle und schattige Bereiche, Bereiche mit Strömung und welche mit geringer Strömung, Höhlen, Verstecke, etc.).
  • Ein Gesellschaftsbecken ist immer ein Kompromiss. Daran ändert geographische Beschränkung nichts.
Kurz: Aus meiner Sicht, macht es mehr Sinn sich die konkreten Lebensbedingungen der Fische anzusehen statt deren Herkunft, deren Betrachtung bestenfalls akademischer Natur ist aber für den Fisch wenig Bedeutung hat. Gerade bei Kontinenten wie Afrika, Asien, Amerika sind dies so vielfältig was Klima, Lebensräume usw. angeht, dass dadurch nicht wirklich ein Vorteil gegeben ist. Oder ich habe etwas Grundsätzliches nicht verstanden, was ich nicht ausschließe.
 

Thomas P.

New Member
Hallo Paul,
mir gefällt dein Becken auch sehr gut, hat zudem noch eine schöne Größe wo vieles möglich ist.
Das Bild von deinem Tetraodon ist super geworden, würde sich gut in einer Fischdatenbank machen.

LG Thomas
 

themountain

Active Member
Kurz: Aus meiner Sicht, macht es mehr Sinn sich die konkreten Lebensbedingungen der Fische anzusehen statt deren Herkunft, deren Betrachtung bestenfalls akademischer Natur ist aber für den Fisch wenig Bedeutung hat. Gerade bei Kontinenten wie Afrika, Asien, Amerika sind dies so vielfältig was Klima, Lebensräume usw. angeht, dass dadurch nicht wirklich ein Vorteil gegeben ist. Oder ich habe etwas Grundsätzliches nicht verstanden, was ich nicht ausschließe.
Gebe ich die durchaus Recht ..ist halt eine persoenliche Einstellung die man dazu haben kann..oder auch nicht.
Ich weiss garnicht warum hier die Leute so auf meine Post so abgehen?? Einfach mal entspannt durch die Hose atmen ;)

Wie schon vorher hundertmal gesagt: Das Becken ist ne Wucht ! Glueckwunsch.
 

Aquabot

New Member
Kleines Update:
  • Der Nymphaea Lotus geht plötzlich ab. Nach langer "Wachstumsverweigerung" hat die Pflanze zunächst langsam angefangen Erscheinungen von Wachstum zu zeigen ;). Aber seit einigen Tagen legt die jeden Tagen erheblich und deutlich sichtbar zu. Wenn sie so weiter macht, wird sie die gewünschte Abschattung des rechten Bereichs schon in wenigen Wochen bringen.
  • Nachdem ich den Magnesiumgehalt nach oben korrigiert habe und ihn zumindest zwischen 5 und 10 mg/l halte sowie die Düngung insgesamt etwas zurückgefahren habe, damit sich der Eisengehalt eher um 0,1 mg/l und nicht 0,2 mg/l hält (sowie an einigen wenigen Stellen gezielt mit Easy Carbo eingenebelt habe), gehen die Bartalgen zurück und werden nun auch von der Cleaning-Crew angegangen, was dafür spricht, dass die Algen nicht mehr auf der Höhe sind. Ich bin gespannt, ob es sich weiter positiv entwickelt oder es nur eine trügerische Ruhe ist.
  • Ich habe festgestellt, dass Phosphat immer nur kurz nach der Düngung messbar ist (dann auch nicht viel) und ansonsten <0,02 mg/l liegt. Ich werde probieren mit einem separaten Dünger den Wert auf 0,5 mg/l zu kriegen und zumindest über 0,1 mg/l zu halten. Ich glaube nämlich, dass damit auch die restlichen Grünalgen zurückstecken müssen. Könnte auch gegen sonstige Algen helfen, wenn Phosphat tatsächlich gerade die Limitierung in meinem Aquarium darstellt und somit ggf. andere Nährstoffe nicht vernünftig verbraucht werden.
 

Lixa

Well-Known Member
  • Der Nymphaea Lotus geht plötzlich ab. Nach langer "Wachstumsverweigerung" hat die Pflanze zunächst langsam angefangen Erscheinungen von Wachstum zu zeigen ;). Aber seit einigen Tagen legt die jeden Tagen erheblich und deutlich sichtbar zu. Wenn sie so weiter macht, wird sie die gewünschte Abschattung des rechten Bereichs schon in wenigen Wochen bringen.
Hallo Paul,
Gerade für größere Aquarien ist er eine sehr schöne Pflanze. Die Verzögerung stammt von der Wurzelbildung. Diese Pflanze wirkt zierlich, kann aber massiv Wurzeln bilden. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt sie weiter zu fördern, z.B. mit Tropica Kapseln. Und ja: diese Pflanze liebt Stickstoff und Phospat. Wenn Kalium oder Mikros fehlen macht sie trotzdem weiter schöne Blätter, bei fehlenden Mikros aber mit typischen Mangelsymptomen. Fehlt aber Stickstoff oder Phosphat stoppt sie.

Falls du also noch Bodendüger da hast, kannst du erreichen, dass sie sich alle 7 Tage verdoppelt - mit viel viel Licht sogar noch schneller.
Zum verkleinern oben einige Blätter wegschneiden, denn wenn man die Pflanze neu setzt dauert es wieder...

Viele Grüße

Alicia
 

Aquabot

New Member
Hallo Paul,
Gerade für größere Aquarien ist er eine sehr schöne Pflanze. Die Verzögerung stammt von der Wurzelbildung. Diese Pflanze wirkt zierlich, kann aber massiv Wurzeln bilden. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt sie weiter zu fördern, z.B. mit Tropica Kapseln. Und ja: diese Pflanze liebt Stickstoff und Phospat. Wenn Kalium oder Mikros fehlen macht sie trotzdem weiter schöne Blätter, bei fehlenden Mikros aber mit typischen Mangelsymptomen. Fehlt aber Stickstoff oder Phosphat stoppt sie.

Falls du also noch Bodendüger da hast, kannst du erreichen, dass sie sich alle 7 Tage verdoppelt - mit viel viel Licht sogar noch schneller.
Zum verkleinern oben einige Blätter wegschneiden, denn wenn man die Pflanze neu setzt dauert es wieder...

Viele Grüße

Alicia
Hallo Alicia,

vielen Dank für die Tipps. Die Tropica-Kapseln habe ich massenweise ^^. Die Blyxa Japonica mag die nämlich auch sehr gerne. Ebenso die Cryptocoryne und einige andere. Habe 50 von den Kapseln auf dem Lavabruch verteilt (geöffnet und die Kügelchen verstreut), bevor ich Kies darüber gegeben habe. Außerdem habe ich nach dem Einpflanzen mit etwas Abstand drei Kapseln um den Tigerlotus verteilt. Eventuell haben die Wurzeln so lange gebraucht, um diese zu erreichen? (ca. 10 cm entfernt). Habe nochmal ein paar dazugesteckt, da das Umfeld auch mit Wurzelzehrern besetzt ist und die sollen schließlich alle satt werden.

Der Tigerlotus gibt jedenfalls weiterhin Vollgas und die von dir angesprochene Verdopplung ist keinesfalls eine Übertreibung. Ich bin begeistert mit welchem Tempo die Pflanze ihre Blätter vergrößert, neue austreibt und auch die Stängel verlängert. Inzwischen habe ich eher den Eindruck, dass es langsam eng wird "unten rum" bei der Vielzahl an Blättern. Aber die Pflanze wird schon wissen, was sie tut :).


Viele Grüße
Paul
 

Aquabot

New Member
Hallo allerseits,

gibt noch ein paar Bilder bzw. Infos. Zunächst einmal zum Thema MCC auf Wurzel. Hier bin ich @Alfisti noch eine Rückmeldung schuldig bzw. mal der aktuellen Stand anhand eines Detailfotos:

PXL_20210407_104251722.jpg


Hier kann man erkennen, dass das MCC auf dem Filterschwamm angefangen hat zu wachsen. Ich habe einen "Strang" in einen Schlitz geklemmt und den Schwamm dann auf die Wurzel aufgeklebt. Mal sehen, ob das für einen mehr oder weniger dauerhaften Halt sorgt. Ich werde dazu nochmal posten, wenn der Schwamm nicht mehr sichtbar bzw. zugewuchert ist und das MCC wieder buschig ist. Ich habe alles, was zuvor auf den Wurzeln war entfernt, da es sowieso kaum noch gehalten hat.

Außerdem hat ein User via PN nach "unschönen" Fotos gefragt ;D. Es geht dabei um Pinsel-/Bartalgen. Ich habe keinen wirklichen Befall, der ausgeprägt genug wäre, um es auf einem Gesamtbild zu erkennen. Ich habe das ursprüngliche Bild jedoch trotzdem mal in höherer Auflösung (4.000px Breite) eingefügt (man achte auf den mittleren Stein sowie die Hygrophila Pinnatifida):

IMG_4304-m.jpg


Hier ist eine aktuelle Aufnahme kurz vor der Beckenpflege (mit Smartphone bei Tageslicht aufgenommen, daher nicht direkt vergleichbar mit dem DSLR-Bild):

PXL_20210407_104216891.jpg


Wenn man auf den mittleren Stein achtet, stellt man fest, dass der Befall mit Pinselalgen ähnlich ist. Die Pinselalgen scheinen zu stagnieren, die Bartalgen sind größtenteils weg. Ich habe beispielsweise das HCC stark zurückgeschnitten, und so die darin befindlichen Bartalgen entfernt. Seit dem haben sich keine neuen gebildet:

PXL_20210407_104341859.NIGHT.jpg


Allerdings an der Bucephalandra schon (hier sieht man auch gut die Grünalgen, die vor allem die Cryptocorynen und besonders die Alternanthera reineckii mini befallen haben):

PXL_20210407_104418443.jpg


Das hält sich alles im Rahmen und ich bin weiterhin zuversichtlich das mit etwas Geduld in den Griff zu kriegen. Das Nährstoffverhältnis passt jetzt jedenfalls. Nur beim Nitrat bin ich nicht wirklich sicher. Denn ich dünge mit Masterline Golden, das Urea enthält. Das lässt sich mit dem Nitrat-Tröpfchentest nicht messen.

Hier ist übrigens auch ein Bild vom Tigerlotus, dem es offenbar nicht an Blättern mangelt ;):

PXL_20210407_134922599.jpg


Mein wirkliches Sorgenkind sind die Alternanthera reineckii mini, die im Bild des Ausgangsposts noch sehr gut aussahen und inzwischen erheblich gelitten haben. Sie sind stark mit Grünalgen befallen, was sie zuvor nicht waren (ich gehe davon aus, dass der Phosphatmangel Auslöser dafür war und sich das durch die Anpassung bald erledigt). Viele Blätter (habe ich heute alle entfernt) sind total durchlöchert. Das sieht für mich jedoch eher nach Fraßschaden und nicht Zersetzung/Nekrosen/o.ä. aus. Ich kann mir vorstellen, dass einer der Algen- bzw. Aufwuchsfresser diese anrichtet. Womöglich etwas zu motiviert die Algen entfernt? Das führt mich direkt zur zweiten Problematik: Ich weiß von Amanogarnelen aus eigener Erfahrung, dass sie normalerweise nicht an Pflanzen drangehen. Wenn sie jedoch mal eine gekostet haben, die ihnen schmeckt, kann man eigentlich vergessen diese Pflanze weiter zu pflegen, da sie früher oder später komplett von den Garnelen gefressen wird. Wenn sie erst einmal auf den Geschmack gekommen sind, sind sie unerbittlich. Aber vielleicht gibt es auch einen anderen Übeltäter und ich tue den Amanos unrecht ;).

Seht euch das Trauerspiel selbst an:

PXL_20210407_104311638.jpg


Ich werde weiter berichten. Ich hoffe nur, dass ich von Erfolgen berichten kann. Ansonsten muss ich mir eine Alternative für die Alternanthera reineckii mini, was ich unheimlich schade fände, da sie so toll gestartet ist und m.E. einen entscheidenden Beitrag zur Gesamtoptik liefert.


Grüße,
Paul
 

Matz

Moderator
Teammitglied
Hallo Paul,
ein sehr schönes Becken hast du da eingerichtet!
Leider scheinen die Amanos gerade auf die A. reineckii (mini oder nicht) oft geradezu abzufahren. Liest man öfter, leider.
Ich drück' die Daumen, dass du sie trotzdem durchbringst; die wächst ja eigentlich recht flott.
Bis bald,
 

Zamiera

New Member
Guten Tag allerseits,

zum 2-monatigen "Geburtstag" meines (eigentlich unseres) Aquariums, möchte ich euch das Projekt vorstellen. Wie viele von euch, wurde ich durch das Elternhaus mit dem Aquaristik-Virus angesteckt. Das habe ich natürlich auch an meine Frau weitergegeben ;). In unserer ersten gemeinsamen Wohnung hatten wir ein 180 Liter Aquarium mit 1 m Länge. Es war typisch für Anfänger eingerichtet und die Hauptbepflanzung waren Anubias und Hornkraut. Der Besatz war recht bunt gemischt aber schon damals haben wir ein Pärchen Trichopodus leerii (Mosaikfadenfische) gehalten. Das ist eine der wenigen Gemeinsamkeiten mit unserem neuen Aquarium ;). Umzugsbedingt haben wir nämlich vor etlichen Jahren das Hobby zunächst aufgegeben. Seit zwei Jahren im Eigenheim lebend und bedingt durch die vielen Lockdown-Stunden zu Hause waren Raum und Zeit für einen Wiedereinstieg gegeben :).

Aquarium, Technik, Bodengrund/Ausstattung
Unser neues Aquarium hat die Maße 200 x 60 x 60 cm und somit ein Bruttovolumen von 720 Litern. Es ist von einem (mehr oder weniger) lokalen Aquarienbauer (geschlossene Bauweise) mitsamt zugehörigem Unterschrank gebaut worden. Es ist weitestgehend eine "Standardausführung". Ein paar Sonderwünsche hatten wir aber. So ist der Schrank etwas höher als in der Standardausführung, damit ein großer Topffilter problemlos mit sämtlichen Anschlüssen und Leitungen Platz darunter finden konnte. Das Aquarium hat hinten rechts zwei Bohrungen, durch die Filterzu- und ablauf (transparenter Kunststoff) montiert sind, was m.E. eine effiziente und elegante Lösung darstellt. Zwischen Topffilter und Zu-/Ablauf sind außerdem groß dimensionierte Kugelhähne montiert.
Der Schrank selbst verfügt über Öffnungen an der Rückseite. Außerdem sind die vier Innensegmente des Schranks durch Öffnungen zueinander ausgestattet, so dass auch in beide Richtungen Leitungen und Kabel im Schrank durchgeführt werden können.
Außerdem wurde eine Sandstrahlfolie auf die rückwärtige Scheibe aufgeklebt. Bei dem Glas handelt es sich um Floatglas. Allerdings in einer Qualität, die trotz der 12 mm Dicke kaum einen Farbstich mit sich bringt.
  • Beleuchtung
    Die Beleuchtung wird durch drei 180 cm lange LED-Leisten zu je 54 W, die in der Summe ca. 26.000 Lumen abstrahlen. Damit lande ich im Bereich zwischen 30-40 lm/l. Allerdings ging es mir weniger um das Erreichen eines Zielwerts als um eine ausreichend Stärke, um der Höhe von 60 cm gerecht zu werden. Die Leisten hängen zwar unmittelbar über der Wasseroberfläche und der Bodengrund ist vergleichsweise hoch aufgeschüttet. Dennoch gibt es ein paar anspruchsvolle Pflänzchen (s. unten, z.B. HCC), für deren gesunden Wuchs dies nötig ist. Allerdings lasse ich die Leisten nur bei 90% der Leistung laufen, da dies ausreichend ist. Das Aquarium wird 8 Stunden täglich beleuchtet zzgl. jeweils 30-minütiger "Sonnenauf- und untergangsphasen.
  • Filterung
    Die Filterung wird durch einen Außen-Topffilter geleistet, mit einer Leistung entsprechend Herstellerangabe von ca. 2.100 Litern pro Stunde. Da dieser über groß dimensionierte Schläuche/Rohre angebunden ist, habe ich ihn allerdings gedrosselt auf ca. 70-80% laufen. Ansonsten wird eine zu starke Strömung erzeugt. Aufgrund des Besatzes brauche ich auch mehr oder weniger ruhige Zonen im Aquarium. Der Filter ist gefüllt mit groben Schwämmen, Tonröhrchen, aus Vulkangestein hergestelltem sehr feinporigem, kleinteiligen Gestein (macht den Großteil des Volumens aus), dann noch etwas synthetisches Absorptionsharz fein abgerundet mit passend geschnittenem Filtervlies ;). Wie man auf den Fotos erkennen kann, sorgt diese Kombination für sehr klares, sauberes Wasser. Die vielen weißen Pünktchen in den Fotos sind CO2- und Sauerstoffbläschen.
  • Heizung
    Es kommt ein Heizstab mit ca. 350 W Leistung zum Einsatz, um die Temperatur bei ca. 24,5° C zu halten (+/-0,5° C).
  • Sonstiges
    Es wird ein Skimmer verwendet, der zwei Mal täglich für je zwei Stunden läuft. Außerdem Eine CO2-Anlage mit im Becken eingehängtem Diffusor. Ergänzt wird das technische Innenleben noch von einem kleinen Elektrolyse-Reaktor (auf dem Gesamtfoto des Aquariums ist das Gerät gerade aktiv und der "Bläschennebel" wird von rechts ins Aquarium geblasen durch den Filterzulauf). Ansonsten haben wir noch LED-Leisten hinter dem Schrank zur "Umfeldbeleuchtung", ein paar Schaltuhren, etc. im Einsatz.
  • Bodengrund/Ausstattung ("Hardscape")
    Der Bodengrund besteht aus Vulkanbruch gemischt mit ein wenig Nährboden und angereichert mit ein paar Zusätzen. Vulkanbruch aus zwei Gründen: Verhindert "tote Zonen", weil das Wasser auch hoch aufgeschüttete Bereiche mühelos durchdringen kann und dieser zudem viel Besiedelungsfläche für Bakterien bietet. Wurzeln haben außerdem Raum zur freien Entfaltung. Abgedeckt ist es mit einer großzügigen Schicht 1-2 mm feinem, schwarzen Kies. Auf dem ersten Bild direkt nach der Befüllung erkennt man zudem die verwendeten Steine und Wurzeln. Das Gesamtgewicht dieser Kombination ist auch ohne Wasser nicht ohne ;). Auf der linken Seite gibt es zwischen den Steinen zudem ein "Flussbett" aus einer groben, eher hellen Kiesmischung. An dieser Stelle tritt der einzige Punkt der Unzufriedenheit bei mir ein: Leider habe ich die Kiesverteilung "verbockt". Natürlich war klar, dass dieser eher zu einer Abflachung führt. Die gewünschte Steigung des Bodengrunds nach hinten, um einen besseren Blick auf das Aquarium bzw. dessen Inhalte zu erlauben, hat gut geklappt und wirkt m.E. toll. Doch ich hatte isb. im Bereich der Steine einen deutlich "hügeligen" Aufbau mit dem Vulkanbruch. Beim Einfüllen und Verteilen von Kies und anderen, kleineren Steinen, habe ich jedoch versäumt die Form beizubehalten und beim "rumrödeln" gar nicht bemerkt wie flach es wurde. Je stärker die Bepflanzung sich ausbreitet, desto schöner wird es aber und daher ist das im Nachhinein halb so wild ;).
Bepflanzung
Die Bepflanzung stellt eine bunte Mischung dar, da mir Vielfalt und ein natürliches Erscheinungsbild wichtig waren. Und da die Natur gerne alle möglichen Farben und Formen kombiniert, so dass sich fast "automatisch" eine lebendige, vor Leben strotzende Kombination ergibt, habe ich das auch getan. Und auch wenn das Ziel noch nicht erreicht ist, bin ich schon jetzt ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis. Es gibt natürlich immer noch offene Punkte und Raum für Verbesserung. Ihr wisst ja, wie das ist ;).
Außerdem war es mein Ziel möglichst alle Pflanzen in Form von "in vitro"-Töpfchen zu kaufen. Da es jedoch nicht alle Arten in dieser Variante gibt, sind auch ein paar Topfpflanzen zum Einsatz gekommen, die natürlich auch mit Schneckeneiern und Algen ausgestattet waren, was m.E. jedoch kein Problem ist. Mich stört bei Topfpflanzen vor allem die Stahlwolle und dessen nervtötende Entfernung.

Auf dem aktuellen Foto könnt ihr die Bepflanzung recht gut erkennen. Die Liste in keiner spezifischen Reihenfolge:
  • Hemianthus callitrichoides 'Cuba' (HCC)
  • Marsilea hirsuta
  • Nymphaea lotus 'Rot'
  • Micranthemum tweediei 'Montecarlo-3' (MCC)
  • Bolbitis heudelotii
  • Hygrophila corymbosa 'Kompakt'
  • Rotala sp. "Gia Lai" / "H'Ra"
  • Rotala rotundifolia 'Orange Juice'
  • Pogostemon erectus
  • Ludwigia palustris "Super Red"
  • Vallisneria nana (zu Beginn gepflanz, später entfernt)
  • Hygrophila pinnatifida
  • Ceratophyllum demersum 'Foxtail' (als Schwimmpflanze isb. für die Fadenfische)
  • Staurogyne repens
  • Blyxa japonica
  • Limnobium laevigatum (als Hilfspflanze für die ersten 4-5 Wochen genutzt)
  • Alternanthera reineckii 'Mini'
  • Bucephalandra sp. "Kedagang" (wurde von den Amanos regelrecht gekillt, gehen eine einzelne andere Bucephalandra-Art ersetzt, die bisher nicht angerührt wurde)
  • Anubias barteri var. nana 'Petite' ('Bonsai')
  • Pogostemon helferi
  • Cryptocoryne wendtii 'Tropica'
  • Rotala Indica
Später kamen dazu (erst seit ca. 2-3 Wochen drin):
  • Echinodorus 'Red Chili'
  • Microsorum pteropus
  • Cryptocoryne crispatula var. balansae

Unmittelbar nach Befüllung des Aquariums:
Anhang anzeigen 144958

Nach zwei Monaten:
Anhang anzeigen 144957

Die Pflanzen entwickeln sich für mein Empfinden sehr gut. Isb. die Rotala rotundifolia 'Orange Juice' eskaliert. Als ich sie eine Woche vor dem Foto beschnitten hatte, waren bis zu Wasseroberfläche mehr als 10 cm Luft. Sie hat nur ein paar Tage gebraucht. Sehr erfreulich finde ich auch das extreme Wachstum des "MCC" auf den Wurzeln. Sieht sehr buschig aus, ohne dass ich dafür etwas tun müsste ;). Gedüngt wird (neben dem o.g. CO2) mit einem Kombidünger (also Eisenvolldünger, der auch NPK enthält). Außerdem dünge ich zusätzlich Magnesium, da das Leitungswasser lediglich 2 mg/l enthält und das für die hungrigen Pflanzen viel zu wenig ist. Es fällt pro Tag um mindestens 1 mg/l.
Die Wasserwerte ermittle ich regelmäßig mit Tröpfchentests. Sie liegen in dem von mir gewünschten Bereich, nachdem ich mich anfänglich herantasten musste. Zu Beginn habe ich nur 6 Stunden beleuchtet. Ich habe jedoch vom ersten Tag an gedüngt (mit reduzierter Menge), um den vielen in-vitro-Pflanzen keinen Schock zu verpassen, die aus ihrem wohligen Nährgel-Umfeld in diese karge Welt entlassen wurden ;).
Ausgeprägte Algenphasen hatte ich nicht. Zeitweise kamen Kieselalgen auf. Die sind aber innerhalb einer Woche von alleine verschwunden. Danach kamen die Amanogarnelen rein und die haben die restlichen Zipfel in den hintersten Ecken entfernt. Grünalgen haben sich nur auf wenigen Blättern und den Steinen gebildet. Sonst auch eher wenig. Momentan habe ich jedoch mit aufkommenden Bartalgen und ggf. auch Pinselalgen? (s. kleine schwarze Büschel auf der Detailaufnahme der Amano auf dem Stein) zu tun. Mal sehen, ob sie sich weiter ausbreiten oder ihren Peak bereits erreicht haben. Hier bin ich nicht sicher, ob ich es mit der Düngung übertrieben habe. Das ist also die aktuelle Herausforderung. Ansonsten funktioniert aber alles gut in dem Aquarium. Das Pflanzenwachstum ist wirklich gut. Einzige Ausnahme stellt der Nymphaea lotus dar, der aber so langsam aus dem Winterschlaf zu erwachen scheint. Er ist jedenfalls mittig zwischen den Wurzeln im rechten Bereich gepflanzt und soll diesen großzügige abschatten und mehr Verstecke für die Fische bieten. Das erledigt das Hornkraut zwar auch gut aber ich möchte, dass sowohl die Trichopodus als auch die Paracheirodon genug Rückzugsräume haben.

Fische
Das beste kommt zum Schluss: Natürlich die Bewohner (ja Pflanzen, sind auch Bewohner...)! Vorab die wichtigsten Werte für die Fische:
  • Temperatur: ca. 24,5° C
  • PH: 6,9 (leicht schwankend im Tag-/Nachtrhythmus durch die CO2-Zugabe)
  • KH: 7
  • GH: 8
Die Fische bzw. Wirbellosen in der Reihenfolge ihres Einsatzes beginnend mit den Schnecken nach ca. 2 Wochen, nachdem der Nitritpeak durch war und nicht mehr messbar:
  • 15 x Neritina (jeweils 5 aus drei verschiedenen Arten)
  • 70 x Caridina multidentata (Amanogarnelen)
  • 45 x Paracheirodon axelrodi (Roter Neon)
  • 7 x Trichopodus leerii (2 M, 5 W), davon 3 aus der goldenen Zuchtform
  • 5 x Crossocheilus oblongus (Siamesische Rüsselbarbe)
  • 2 x Apistogramma cacatuoides (Pärchen)
  • 12 x Corydoras sterbai (Orangeflossen-Panzerwels)
  • 8 x Otocinclus sp. (hier musste sich erst genug Aufwuchs entwicklen, daher kamen sie mit Abstand zuletzt)
Die Schnecken und Amanogarnelen sind die "Cleaning-Crew". Wobei ich die Garnelen auch wegen ihrer sehr lebendigen und frechen Art mag. Es ist einfach schön ihnen zuzusehen. Vor allem, wenn sie sämtliche Benimmregeln über Bord werfen und sich um das Futter streiten ^^. Auch die Otocinclus und Rüsselbarben räumen auf. Wobei die aber auch eher zwecks Lebendigkeit drin sind und auch gut gefüttert werden, so dass das Interesse an den Algen auch nicht übermäßig ist ;). Der Otocinclus ist ja ohnehin nicht wirklich ein Algenfresser, sondern eher Aufwuchsfresser.

Und mein persönliches Highlight: Tetraodon schoutedeni
Anhang anzeigen 144951

Im Nachhinein bin ich mir nicht sicher, ob wir es mit dem Besatz übertrieben haben. Ich würde das Aquarium nicht als überbesetzt bezeichnen. Aber es ist schon gut voll. Wenn die Fische ausgewachsen sind, werde ich ggf. welche abgeben. Mal sehen. Solange keine Anzeichen bzw. Verhaltensauffälligkeiten gegeben sind, sollte es passen. Es soll den Fischköpfen schließlich gut gehen ;).

Allgemeine Info zu den Fotos: Diese sind am Abend vor dem Pflegetag entstanden. So sieht das Aquarium also aus, nachdem es eine Woche lange "gewuchert" hat. Trotz der auf den Makroaufnahmen sichtbaren Grünalgen auf den Scheiben (die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind), finde ich das Aquarium recht sauber. Die "Cleaning-Crew" macht einen fantastischen Job. Insbesondere auf der Rückscheibe, die ich noch nicht ein einziges Mal gesäubert habe, sieht man, dass vor allem Schnecken und Otocincluse einen sehr guten Job machen. Sieht man auch an den Bäuchen der Fische ;).

Ich hoffe, dass ich mit diesem überlangen Post nicht langweile, sondern dem ein oder anderen einen interessanten Einblick geben konnte. Fragen beantworte ich gerne. Falls gewünscht, nenne ich auch Hersteller/Lieferanten der Ausstattung, Pflanzen, Fische, etc.. Ich habe nur bewusst darauf verzichtet, da dieser Post nicht zu einem Werbeprospekt werden sollte und als Neuling in diesem Forum mir die Gepflogenheiten bzgl. Produktnennungen nicht bekannt sind.

Grüße,
Paul
Guten Tag allerseits,

zum 2-monatigen "Geburtstag" meines (eigentlich unseres) Aquariums, möchte ich euch das Projekt vorstellen. Wie viele von euch, wurde ich durch das Elternhaus mit dem Aquaristik-Virus angesteckt. Das habe ich natürlich auch an meine Frau weitergegeben ;). In unserer ersten gemeinsamen Wohnung hatten wir ein 180 Liter Aquarium mit 1 m Länge. Es war typisch für Anfänger eingerichtet und die Hauptbepflanzung waren Anubias und Hornkraut. Der Besatz war recht bunt gemischt aber schon damals haben wir ein Pärchen Trichopodus leerii (Mosaikfadenfische) gehalten. Das ist eine der wenigen Gemeinsamkeiten mit unserem neuen Aquarium ;). Umzugsbedingt haben wir nämlich vor etlichen Jahren das Hobby zunächst aufgegeben. Seit zwei Jahren im Eigenheim lebend und bedingt durch die vielen Lockdown-Stunden zu Hause waren Raum und Zeit für einen Wiedereinstieg gegeben :).

Aquarium, Technik, Bodengrund/Ausstattung
Unser neues Aquarium hat die Maße 200 x 60 x 60 cm und somit ein Bruttovolumen von 720 Litern. Es ist von einem (mehr oder weniger) lokalen Aquarienbauer (geschlossene Bauweise) mitsamt zugehörigem Unterschrank gebaut worden. Es ist weitestgehend eine "Standardausführung". Ein paar Sonderwünsche hatten wir aber. So ist der Schrank etwas höher als in der Standardausführung, damit ein großer Topffilter problemlos mit sämtlichen Anschlüssen und Leitungen Platz darunter finden konnte. Das Aquarium hat hinten rechts zwei Bohrungen, durch die Filterzu- und ablauf (transparenter Kunststoff) montiert sind, was m.E. eine effiziente und elegante Lösung darstellt. Zwischen Topffilter und Zu-/Ablauf sind außerdem groß dimensionierte Kugelhähne montiert.
Der Schrank selbst verfügt über Öffnungen an der Rückseite. Außerdem sind die vier Innensegmente des Schranks durch Öffnungen zueinander ausgestattet, so dass auch in beide Richtungen Leitungen und Kabel im Schrank durchgeführt werden können.
Außerdem wurde eine Sandstrahlfolie auf die rückwärtige Scheibe aufgeklebt. Bei dem Glas handelt es sich um Floatglas. Allerdings in einer Qualität, die trotz der 12 mm Dicke kaum einen Farbstich mit sich bringt.
  • Beleuchtung
    Die Beleuchtung wird durch drei 180 cm lange LED-Leisten zu je 54 W, die in der Summe ca. 26.000 Lumen abstrahlen. Damit lande ich im Bereich zwischen 30-40 lm/l. Allerdings ging es mir weniger um das Erreichen eines Zielwerts als um eine ausreichend Stärke, um der Höhe von 60 cm gerecht zu werden. Die Leisten hängen zwar unmittelbar über der Wasseroberfläche und der Bodengrund ist vergleichsweise hoch aufgeschüttet. Dennoch gibt es ein paar anspruchsvolle Pflänzchen (s. unten, z.B. HCC), für deren gesunden Wuchs dies nötig ist. Allerdings lasse ich die Leisten nur bei 90% der Leistung laufen, da dies ausreichend ist. Das Aquarium wird 8 Stunden täglich beleuchtet zzgl. jeweils 30-minütiger "Sonnenauf- und untergangsphasen.
  • Filterung
    Die Filterung wird durch einen Außen-Topffilter geleistet, mit einer Leistung entsprechend Herstellerangabe von ca. 2.100 Litern pro Stunde. Da dieser über groß dimensionierte Schläuche/Rohre angebunden ist, habe ich ihn allerdings gedrosselt auf ca. 70-80% laufen. Ansonsten wird eine zu starke Strömung erzeugt. Aufgrund des Besatzes brauche ich auch mehr oder weniger ruhige Zonen im Aquarium. Der Filter ist gefüllt mit groben Schwämmen, Tonröhrchen, aus Vulkangestein hergestelltem sehr feinporigem, kleinteiligen Gestein (macht den Großteil des Volumens aus), dann noch etwas synthetisches Absorptionsharz fein abgerundet mit passend geschnittenem Filtervlies ;). Wie man auf den Fotos erkennen kann, sorgt diese Kombination für sehr klares, sauberes Wasser. Die vielen weißen Pünktchen in den Fotos sind CO2- und Sauerstoffbläschen.
  • Heizung
    Es kommt ein Heizstab mit ca. 350 W Leistung zum Einsatz, um die Temperatur bei ca. 24,5° C zu halten (+/-0,5° C).
  • Sonstiges
    Es wird ein Skimmer verwendet, der zwei Mal täglich für je zwei Stunden läuft. Außerdem Eine CO2-Anlage mit im Becken eingehängtem Diffusor. Ergänzt wird das technische Innenleben noch von einem kleinen Elektrolyse-Reaktor (auf dem Gesamtfoto des Aquariums ist das Gerät gerade aktiv und der "Bläschennebel" wird von rechts ins Aquarium geblasen durch den Filterzulauf). Ansonsten haben wir noch LED-Leisten hinter dem Schrank zur "Umfeldbeleuchtung", ein paar Schaltuhren, etc. im Einsatz.
  • Bodengrund/Ausstattung ("Hardscape")
    Der Bodengrund besteht aus Vulkanbruch gemischt mit ein wenig Nährboden und angereichert mit ein paar Zusätzen. Vulkanbruch aus zwei Gründen: Verhindert "tote Zonen", weil das Wasser auch hoch aufgeschüttete Bereiche mühelos durchdringen kann und dieser zudem viel Besiedelungsfläche für Bakterien bietet. Wurzeln haben außerdem Raum zur freien Entfaltung. Abgedeckt ist es mit einer großzügigen Schicht 1-2 mm feinem, schwarzen Kies. Auf dem ersten Bild direkt nach der Befüllung erkennt man zudem die verwendeten Steine und Wurzeln. Das Gesamtgewicht dieser Kombination ist auch ohne Wasser nicht ohne ;). Auf der linken Seite gibt es zwischen den Steinen zudem ein "Flussbett" aus einer groben, eher hellen Kiesmischung. An dieser Stelle tritt der einzige Punkt der Unzufriedenheit bei mir ein: Leider habe ich die Kiesverteilung "verbockt". Natürlich war klar, dass dieser eher zu einer Abflachung führt. Die gewünschte Steigung des Bodengrunds nach hinten, um einen besseren Blick auf das Aquarium bzw. dessen Inhalte zu erlauben, hat gut geklappt und wirkt m.E. toll. Doch ich hatte isb. im Bereich der Steine einen deutlich "hügeligen" Aufbau mit dem Vulkanbruch. Beim Einfüllen und Verteilen von Kies und anderen, kleineren Steinen, habe ich jedoch versäumt die Form beizubehalten und beim "rumrödeln" gar nicht bemerkt wie flach es wurde. Je stärker die Bepflanzung sich ausbreitet, desto schöner wird es aber und daher ist das im Nachhinein halb so wild ;).
Bepflanzung
Die Bepflanzung stellt eine bunte Mischung dar, da mir Vielfalt und ein natürliches Erscheinungsbild wichtig waren. Und da die Natur gerne alle möglichen Farben und Formen kombiniert, so dass sich fast "automatisch" eine lebendige, vor Leben strotzende Kombination ergibt, habe ich das auch getan. Und auch wenn das Ziel noch nicht erreicht ist, bin ich schon jetzt ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis. Es gibt natürlich immer noch offene Punkte und Raum für Verbesserung. Ihr wisst ja, wie das ist ;).
Außerdem war es mein Ziel möglichst alle Pflanzen in Form von "in vitro"-Töpfchen zu kaufen. Da es jedoch nicht alle Arten in dieser Variante gibt, sind auch ein paar Topfpflanzen zum Einsatz gekommen, die natürlich auch mit Schneckeneiern und Algen ausgestattet waren, was m.E. jedoch kein Problem ist. Mich stört bei Topfpflanzen vor allem die Stahlwolle und dessen nervtötende Entfernung.

Auf dem aktuellen Foto könnt ihr die Bepflanzung recht gut erkennen. Die Liste in keiner spezifischen Reihenfolge:
  • Hemianthus callitrichoides 'Cuba' (HCC)
  • Marsilea hirsuta
  • Nymphaea lotus 'Rot'
  • Micranthemum tweediei 'Montecarlo-3' (MCC)
  • Bolbitis heudelotii
  • Hygrophila corymbosa 'Kompakt'
  • Rotala sp. "Gia Lai" / "H'Ra"
  • Rotala rotundifolia 'Orange Juice'
  • Pogostemon erectus
  • Ludwigia palustris "Super Red"
  • Vallisneria nana (zu Beginn gepflanz, später entfernt)
  • Hygrophila pinnatifida
  • Ceratophyllum demersum 'Foxtail' (als Schwimmpflanze isb. für die Fadenfische)
  • Staurogyne repens
  • Blyxa japonica
  • Limnobium laevigatum (als Hilfspflanze für die ersten 4-5 Wochen genutzt)
  • Alternanthera reineckii 'Mini'
  • Bucephalandra sp. "Kedagang" (wurde von den Amanos regelrecht gekillt, gehen eine einzelne andere Bucephalandra-Art ersetzt, die bisher nicht angerührt wurde)
  • Anubias barteri var. nana 'Petite' ('Bonsai')
  • Pogostemon helferi
  • Cryptocoryne wendtii 'Tropica'
  • Rotala Indica
Später kamen dazu (erst seit ca. 2-3 Wochen drin):
  • Echinodorus 'Red Chili'
  • Microsorum pteropus
  • Cryptocoryne crispatula var. balansae

Unmittelbar nach Befüllung des Aquariums:
Anhang anzeigen 144958

Nach zwei Monaten:
Anhang anzeigen 144957

Die Pflanzen entwickeln sich für mein Empfinden sehr gut. Isb. die Rotala rotundifolia 'Orange Juice' eskaliert. Als ich sie eine Woche vor dem Foto beschnitten hatte, waren bis zu Wasseroberfläche mehr als 10 cm Luft. Sie hat nur ein paar Tage gebraucht. Sehr erfreulich finde ich auch das extreme Wachstum des "MCC" auf den Wurzeln. Sieht sehr buschig aus, ohne dass ich dafür etwas tun müsste ;). Gedüngt wird (neben dem o.g. CO2) mit einem Kombidünger (also Eisenvolldünger, der auch NPK enthält). Außerdem dünge ich zusätzlich Magnesium, da das Leitungswasser lediglich 2 mg/l enthält und das für die hungrigen Pflanzen viel zu wenig ist. Es fällt pro Tag um mindestens 1 mg/l.
Die Wasserwerte ermittle ich regelmäßig mit Tröpfchentests. Sie liegen in dem von mir gewünschten Bereich, nachdem ich mich anfänglich herantasten musste. Zu Beginn habe ich nur 6 Stunden beleuchtet. Ich habe jedoch vom ersten Tag an gedüngt (mit reduzierter Menge), um den vielen in-vitro-Pflanzen keinen Schock zu verpassen, die aus ihrem wohligen Nährgel-Umfeld in diese karge Welt entlassen wurden ;).
Ausgeprägte Algenphasen hatte ich nicht. Zeitweise kamen Kieselalgen auf. Die sind aber innerhalb einer Woche von alleine verschwunden. Danach kamen die Amanogarnelen rein und die haben die restlichen Zipfel in den hintersten Ecken entfernt. Grünalgen haben sich nur auf wenigen Blättern und den Steinen gebildet. Sonst auch eher wenig. Momentan habe ich jedoch mit aufkommenden Bartalgen und ggf. auch Pinselalgen? (s. kleine schwarze Büschel auf der Detailaufnahme der Amano auf dem Stein) zu tun. Mal sehen, ob sie sich weiter ausbreiten oder ihren Peak bereits erreicht haben. Hier bin ich nicht sicher, ob ich es mit der Düngung übertrieben habe. Das ist also die aktuelle Herausforderung. Ansonsten funktioniert aber alles gut in dem Aquarium. Das Pflanzenwachstum ist wirklich gut. Einzige Ausnahme stellt der Nymphaea lotus dar, der aber so langsam aus dem Winterschlaf zu erwachen scheint. Er ist jedenfalls mittig zwischen den Wurzeln im rechten Bereich gepflanzt und soll diesen großzügige abschatten und mehr Verstecke für die Fische bieten. Das erledigt das Hornkraut zwar auch gut aber ich möchte, dass sowohl die Trichopodus als auch die Paracheirodon genug Rückzugsräume haben.

Fische
Das beste kommt zum Schluss: Natürlich die Bewohner (ja Pflanzen, sind auch Bewohner...)! Vorab die wichtigsten Werte für die Fische:
  • Temperatur: ca. 24,5° C
  • PH: 6,9 (leicht schwankend im Tag-/Nachtrhythmus durch die CO2-Zugabe)
  • KH: 7
  • GH: 8
Die Fische bzw. Wirbellosen in der Reihenfolge ihres Einsatzes beginnend mit den Schnecken nach ca. 2 Wochen, nachdem der Nitritpeak durch war und nicht mehr messbar:
  • 15 x Neritina (jeweils 5 aus drei verschiedenen Arten)
  • 70 x Caridina multidentata (Amanogarnelen)
  • 45 x Paracheirodon axelrodi (Roter Neon)
  • 7 x Trichopodus leerii (2 M, 5 W), davon 3 aus der goldenen Zuchtform
  • 5 x Crossocheilus oblongus (Siamesische Rüsselbarbe)
  • 2 x Apistogramma cacatuoides (Pärchen)
  • 12 x Corydoras sterbai (Orangeflossen-Panzerwels)
  • 8 x Otocinclus sp. (hier musste sich erst genug Aufwuchs entwicklen, daher kamen sie mit Abstand zuletzt)
Die Schnecken und Amanogarnelen sind die "Cleaning-Crew". Wobei ich die Garnelen auch wegen ihrer sehr lebendigen und frechen Art mag. Es ist einfach schön ihnen zuzusehen. Vor allem, wenn sie sämtliche Benimmregeln über Bord werfen und sich um das Futter streiten ^^. Auch die Otocinclus und Rüsselbarben räumen auf. Wobei die aber auch eher zwecks Lebendigkeit drin sind und auch gut gefüttert werden, so dass das Interesse an den Algen auch nicht übermäßig ist ;). Der Otocinclus ist ja ohnehin nicht wirklich ein Algenfresser, sondern eher Aufwuchsfresser.

Und mein persönliches Highlight: Tetraodon schoutedeni
Anhang anzeigen 144951

Im Nachhinein bin ich mir nicht sicher, ob wir es mit dem Besatz übertrieben haben. Ich würde das Aquarium nicht als überbesetzt bezeichnen. Aber es ist schon gut voll. Wenn die Fische ausgewachsen sind, werde ich ggf. welche abgeben. Mal sehen. Solange keine Anzeichen bzw. Verhaltensauffälligkeiten gegeben sind, sollte es passen. Es soll den Fischköpfen schließlich gut gehen ;).

Allgemeine Info zu den Fotos: Diese sind am Abend vor dem Pflegetag entstanden. So sieht das Aquarium also aus, nachdem es eine Woche lange "gewuchert" hat. Trotz der auf den Makroaufnahmen sichtbaren Grünalgen auf den Scheiben (die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind), finde ich das Aquarium recht sauber. Die "Cleaning-Crew" macht einen fantastischen Job. Insbesondere auf der Rückscheibe, die ich noch nicht ein einziges Mal gesäubert habe, sieht man, dass vor allem Schnecken und Otocincluse einen sehr guten Job machen. Sieht man auch an den Bäuchen der Fische ;).

Ich hoffe, dass ich mit diesem überlangen Post nicht langweile, sondern dem ein oder anderen einen interessanten Einblick geben konnte. Fragen beantworte ich gerne. Falls gewünscht, nenne ich auch Hersteller/Lieferanten der Ausstattung, Pflanzen, Fische, etc.. Ich habe nur bewusst darauf verzichtet, da dieser Post nicht zu einem Werbeprospekt werden sollte und als Neuling in diesem Forum mir die Gepflogenheiten bzgl. Produktnennungen nicht bekannt sind.

Grüße,
Paul
Ein wunder schönes Becken
 

Rio-Negro

Member
Tolles Becken. Aufgrund deiner Algenprobleme würde ich die Filterung mal überdenken. Ich würde den Filter zu etwa 50% mit Tonröhrchen füllen. Den Rest mit Groben Matten. Ich denke dein Filter bringt dir ein Ungleichgewicht in die Nährstoffe. Lese dir mal Nik‘s Thema zur Geringfilterung durch.
 

Krausfisch

New Member
Hallo Aquabot,

du hast da ein tolles Aquarium eingerichtet, ich bin beeindruckt!! Wie ist es dir im letzten Jahr damit ergangen, hast du es nach wie vor laufen? Ich habe ebenfalls ein 450l Aquarium in diesem Stil im November 2020 eingerichtet und muss nun nach 1,5 Jahren leider eingestehen, dass ich das Wachstum auf dem Hardscape und den langsam wachsenden Pflanzen nicht mehr in den Griff bekomme und nicht mehr anschauen mag. Für meine Fische fahre ich gerade zwei Aquarien (56l&70l) als Notunterkünfte ein, damit ich es in Ruhe komplett umgestalten kann.

Wie geht es dem Kugelfisch? Ich habe in meinem Becken 4 Erbsenkugelfische, die das Becken absolut Schneckenfrei halten. Tatsächlich sind Schnecken sogar Mangelware in unserem Haushalt, so dass ich sie fast nur mit roten Mückenlarven füttere, weil sie nichts anderes annehmen und Lebendfutter von guter Qualität in meiner Region fast nicht zu bekommen ist.

Ich würde mich freuen, deinen Post mit meinem Kommentar wieder aufleben zu lassen.

Gruß
Annika
 
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