Unterstüzt www.Regenwald.org

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Schweiz setzt auf Tropenwaldzerstörung, Landnahme und Hunger

Die Gemeinde Bad Zurzach im Schweizer Kanton Aargau hat die Baubewilligung für eine Agrosprit-Anlage erteilt. Die Green Bio Fuel Switzerland AG will auf einem ehemaligen Industriegelände zukünftig 130 Millionen Liter Agrosprit pro Jahr produzieren. Green Bio Fuel Switzerland lockt mit der Aussicht, dass auf diese Weise 200.000 Tonnen CO2 eingespart werden könnten. Das allein würde ausreichen, um 10 Prozent der Schweizer Verpflichtungen aus dem Kyoto Protokoll zu erfüllen. Gemeindeammann Franz Nebel freut sich über die neuen Arbeitsplätze. Die Gefahr eines Imageschadens sieht er nicht, ist die Industrieanlage doch ausreichend weit vom Kurzentrum des Ortes entfernt. Bad Zurzach soll auch zukünftig mit „Wellness, Gesundheit und Tourismus“ verbunden werden, wie es sich die Marketingstrategen vor Ort wünschen. Was würden sie wohl sagen, wenn Bad Zurzach zukünftig für „Umweltzerstörung, Landnahme und Hunger“ steht? Denn all das sind die Folgen der geplanten Agrosprit-Anlage.

In der Bad Zurzacher Anlage soll auch aus der Jatropha-Pflanze „Bio-Diesel“ gewonnen werden. Angebaut wird dieser „nachwachsende Rohstoff“ in Mosambik. Niemand scheint sich bisher darüber Gedanken gemacht zu haben, welche Folgen eine Schweizer Agrosprit-Anlage für das afrikanische Land hätte. Dort geht es weniger um Imageschäden, als ums nackte Überleben.

33 Millionen Hektar, das sind 40 Prozent der gesamten Landesfläche von Mosambik, sollen zukünftig nachwachsende Rohstoffe für Bio-Sprit in Europa liefern. Die Landwirtschaft – Mosambiks größter Wirtschaftsfaktor – wird sich vollständig umstrukturieren. Der Anbau von Lebensmitteln wird immer weiter zurückgedrängt werden, um Felder für den Agrosprit-Rohstoff frei zu machen. Schon im vergangenen Jahr hat das Welternährungsprogramm der UN in 7 von 11 Provinzen Mosambiks Ernährungsunsicherheit vorausgesagt. Aufgrund schlechter Ernten droht bis zu 350.000 Menschen Hunger.

Um neue Flächen für die Monokulturen zu gewinnen, wird Tropenwald gerodet. Die einzigartige Vielfalt dieses Waldes und der Lebensraum vieler kleiner Dorfgemeinschaften werden rücksichtslos von den Konzernen zerstört. Dass dabei weit mehr CO2 freigesetzt wird, als die Schweiz später mit dem Einsatz des Agrosprits einspart, findet sich in keiner Rechnung wieder. Eine wissenschaftliche Studie aus dem Sommer 2009 widerlegt weitere positiven Eigenschaften, welche die Jatropha-Pflanze für Mosambik zugeschrieben werden. – Die Jatropha-Pflanze braucht selbst auf relativ fruchtbaren Böden noch Wasser. In Mosambik sind fruchtbare Böden schon jetzt knapp. – Um die geplanten Ernteerträge einzufahren, muss Tropenwald zerstört und durch Plantagen ersetzt werden. – Die Jatropha-Pflanze ist kein wirtschaftliches Erfolgsmodell für die Bauern, da sie ein hohes Risiko tragen und von den Konzernen abhängig sind. – Die Rechte der Dorfgemeinschaften sind schon jetzt stark beeinträchtigt worden. Die Landrechte werden immer weiter beschränkt, damit Konzerne günstige Rahmenbedingungen vorfinden.

Die vollständige Studie können Sie als PDF (2 MB, englisch) downloaden.

Weitere Infos gibt es hier:
http://www.evb.ch/p25014634.html

Unterstützen Sie unseren Protest, und fordern Sie den Gemeinderat von Bad Zurzach sowie den Kanton Aargau auf, die Genehmigung für die Agrosprit-Anlage zurückzunehmen.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=501
 

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Ecuadors Präsident droht mit Ölförderung im Regenwald- Nationalpark

Der Regenwald im Yasuni-Nationalpark und dem angrenzenden Ispingo-Tambococha-Tibutini-Gebiet (ITT) am Oberlauf des Amazonas ist noch weitgehend unberührt. Er ist die Heimat der Huaorani-Indianer und mehrerer Gemeinschaften, die in freiwilliger Isolation leben. Wissenschaftler haben Yasuní zur Region mit der weltweit höchsten Artenvielfalt erklärt. Auf einem Hektar wurden allein 664 verschiedene Baumarten bestimmt.

Auch für den Wasserhaushalt und das Klima ist der Regenwald von immenser Bedeutung. Jeder Hektar Regenwald speichert etwa 200 Tonnen Kohlenstoff. Sollte das Schweröl ausgebeutet und verbrannt werden, entstünden etwa 410 Millionen Tonnen Kohlenstoffemissionen, die das globale Klima weiter anheizen würden. Alle Gründe sprechen deshalb dafür, den Regenwald unangetastet und das Öl im Boden zu lassen. Darum erklärte sich die Regierung vor zwei Jahren bereit, 850 Millionen Fass (135 Milliarden Liter) Schweröl nicht zu fördern, wenn sie dafür Ausgleichszahlungen erhalte.

Auf internationaler Ebene hat die Initiative Ecuadors Unterstützung gefunden. Bereits im Juni 2008 hat der deutsche Bundestag die Bundesregierung aufgefordert, die Initiative zu unterstützen. Diese hat 2008/2009 eine Machbarkeitsstudie für das Projekt finanziert und durchgeführt. Neben Deutschland sollen auch Spanien, Belgien, Frankreich und Schweden umfangreiche Finanzzusagen gemacht und 15 weitere Länder Interesse bekundet haben. Seit Monaten handeln ecuadorianische Regierungsvertreter mit dem UN-Entwicklungsprogramm die Modalitäten für einen UN-Treuhandfonds aus, der Ende Januar unterschrieben werden soll.

Doch nun ist die Initiative ernsthaft in Gefahr. Am 9. Januar drohte der ecuadorianische Präsident Rafael Correa in seiner wöchentlichen Radioansprache damit, die Ausbeutung des Erdöls entgegen aller bisherigen Absprachen zu starten. Er ist unzufrieden, dass der Treuhandfonds nicht von ihm persönlich verwaltet werden soll und er keine Entscheidungsgewalt über die Vergabe der Gelder hätte. Die wichtigsten Unterstützer der Initiative innerhalb der ecuadorianischen Regierung und im Verhandlungsteam sind daraufhin am 11. und 12. Januar zurückgetreten, darunter Außenminister Falconi. Nun droht die weltweite Gier nach dem schwarzen Gold und schnellen Profit über die Vernunft zu siegen. Das Naturparadies, die dort lebenden Menschen und das Weltklima sind in Gefahr.

Die internationale Initiative „Yasuni por la Vida“ und wichtige Persönlichkeiten in Ecuador bitten darum, an den ecuadorianischen Präsidenten Rafael Correa zu schreiben. Bitte nehmen Sie an unserer Aktion teil und fordern Sie, dass der kostbare Urwald unangetastet und das Öl im Boden bleibt

Weiter Infos zu diesem Thema:
http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/klimaschutz-in-ecuador-auf-der-kippe/
http://www.regenwald.org/regenwaldreport.php?artid=249
http://www.sosyasuni.org/de/

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=504
 

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Bundesregierung muss Palmöl-Subvention stoppen!

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat für den 21. Januar die Vorstände der Energiekonzerne Eon, RWE, EnBW und Vattenfall zu einem Stromgipfel ins Kanzleramt eingeladen. Mit am Tisch sind auch das Umwelt- und Wirtschaftsministerium. Es geht um die Zukunft der Atomkraft und Änderungen am Gesetz für Erneuerbare Energien (EEG). Auch wenn die Atomkraft im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht, gibt es andere Bereiche, die nicht aus den Augen verloren werden dürfen. Ein besonders kritischer Punkt des EEG, der dringend korrigiert werden muss, ist die Anrechnung und finanzielle Förderung von Palmöl.

Nach Recherchen von Rettet den Regenwald haben sich die Palmölimporte nach Deutschland in den vergangenen 10 Jahren von 415.000 Tonnen 1999 auf 1,1 Mio. Tonnen 2008 fast verdreifacht. In den vergangenen 3 Jahren sind rund 50 Prozent des in Deutschland verbrauchten Palmöls in Blockheizkraftwerken (BHKW) verfeuert worden. Hauptherkunftsländer sind Indonesien, Kolumbien, Malaysia und Papua Neuguinea. Deutschland ist mit einem Anteil von 39 Prozent der größte Importeur von kolumbianischem Palmöl.

Importiertes Palmöl ist wesentlich billiger als andere Pflanzenöle. Das EEG fördert die Verbrennung von Palmöl massiv. Infolgedessen hat sich die Zahl der Palmöl-Kraftwerke besonders in den Jahren 2006 und 2007 sprunghaft erhöht. Die Subventionierung der Palmöl-BHKW liegt im mehrstelligen Millionenbereich pro Jahr. Finanziert wird dies über eine Umlage von aktuell 2 Cent pro verbrauchter Kilowattstunde, die allen Stromkonsumenten auf ihrer monatlichen Rechnung erhoben wird.

Der Gesetzgeber hat beim EEG nicht bedacht, dass die Rohstoffimporte aus den Regionen des Regenwaldes katastrophale Folgen haben. Seit Jahren werden für die Erzeugung angeblich umwelt- und klimafreundlicher Energie die Regenwälder und Torfmoorgebiete in den Tropen für die Anlage neuer Palmöl-Plantagen gerodet und trockengelegt. Auch die Artenvielfalt wird vernichtet und das Weltklima durch die massive Freisetzung von Kohlenstoff geschädigt.

Nach Jahren des Missbrauchs versucht die Bundesregierung mit der kürzlich in Kraft getretenen sogenannten Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung (BioSt-NachV) dem gegenzusteuern. Doch mit technischen Vorschriften lassen sich die Probleme im Regenwald von Südostasien, Südamerika und Afrika nicht beheben. Auch die in den Gebieten lebende Bevölkerung wird weiter ihrer Lebensgrundlagen beraubt, vertrieben und im Extremfall wie in Kolumbien sogar tausendfach ermordet werden.

Rettet den Regenwald fordert von der Bundesregierung, das EEG sofort zu ändern und das Verbrennen von Palmöl, Sojaöl und vergleichbaren Brennstoffen nicht mehr zu fördern, sondern zu verbieten!

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=506
 

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Eilaktion: Weltweiter Hilferuf der Kayapo-Indianer in Brasilien

Mit einer Länge von fast 2.000 km durchquert der Xingu-Fluss die brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso und Para, um schließlich in den Amazonas zu münden. Mehr als die Hälfte der vom Fluss durchquerten Flächen sind Regenwaldschutzgebiete. Bereits Ende der siebziger Jahre begannen die Planungen für Staudammprojekte am Xingu. An sieben Orten soll der Fluss aufgestaut werden. 12 Indianergebiete wären betroffen. 1989 beendeten die Proteste der Kayapo-Indianer die Pläne.

Doch vor einigen Jahren wurde das Projekt wieder aus der Schublade geholt. Nun will die brasilianische Regierung Belo Monte um jeden Preis durchsetzen. 2005 genehmigte der brasilianische Nationalkongress – ohne Debatte und die in der Verfassung vorgesehene Befragung der betroffenen Gemeinden der Ureinwohner – den Bau von Belo Monte als ersten von einer Reihe weiterer Staudammkomplexe. Der Wasserstand des Xingu ist starken saisonalen Schwankungen unterworfen und muss durch weitere Staudämme reguliert werden. Allein der größte Stausee bei Altamira würde 6.140 km² Regenwald verschlingen, das entspricht mehr als der doppelten Fläche des Saarlandes.

Die bereits in der Vergangenheit gebauten Staudammprojekte in Brasilien machen die katastrophalen Wirkungen von Belo Monte für die Umwelt, Menschen und das Klima deutlich. Etwa 20.000 Menschen in den Bezirken Altamira, Vitória do Xingu und Brasil Novo würden ihre Heimat verlieren und müssten umgesiedelt werden. Krankheiten wie Malaria und Gelbfieber würden zu nehmen. Die reiche Tier- und Pflanzenwelt würde enormen Schaden erleiden. Das aus dem Stausee aufsteigende Methangas, ein sehr starken Treibhausgas, würde die weltweite Klimaerwärmung anheizen.

Die Baukosten für das Projekt sind mit umgerechnet 8,5 Milliarden Euro ausgeschrieben. Nach Angaben der spanischen Nachrichtenagentur EFE gibt es nur noch eine Bietergruppe für das umstrittene Projekt: Neben dem weltgrößten Bergbaukonzern Vale gehören dazu der Zellstoff- und Agrospritkonzern Votorantim (über seine Tochter Votorantim Energía) und die Baukonzerne Andrade Gutiérrez und Neoenergía.

Die Regierung von Präsident Lula da Silva hatte versprochen, das Projekt nicht gegen den Willen der lokalen Bevölkerung durchzuführen, diese aber nicht eingehalten. Anfang Februar 2010 erteilte sie die vorläufige Baugenehmigung. Am 14. April gab der zuständige Bezirksrichter in Altamira den Klagen Recht und zog die Baugenehmigung zurück. Das verfassungsmäßige Recht der Indigenen zu diesem Bauvorhaben angehört zu werden (Art.176) wurde nicht gewährt. Nur 48 Stunden später hob ein Bundesgericht das Urteil wieder auf. Nun soll bereits am 20. April die Ausschreibung für das Projekt abgeschlossen werden.

Bitte unterstützen Sie die Menschen am Xingu in Brasilien und helfen Sie mit Ihrer Unterschrift, Belo Monte doch noch zu verhindern. Bereits 1989 hatten die Kayapo-Indianer mit nationaler und internationaler Unterstützung die Pläne gestoppt. Schreiben Sie an die brasilianischen Botschaften in Berlin, Bern und Wien:

Brasilianische Botschaft in Berlin
Herr Everton Vieira Vargas, Botschafter
Wallstrasse 57
10179 – Berlin, Deutschland
Tel (0049) 030-72628-0; Fax: (0049) 030-72628-320
E-Mail: brasil@brasemberlim.de

Brasilianische Botschaft in Bern
Frau Maria Stela Pompeu Brasil Frota, Botschafterin
Monbijoustrasse 68
3007 Bern, Schweiz
Tel (0041) 031 371 85 15; Fax (0041) 031 371 05 25
info@brasbern.ch

Brasilianische Botschaft in Wien
Herr Julio Cezar Zelner Gonçalves, Botschafter
Pestalozzigasse 4
1010 Wien, Österreich
Tel (0043) 01 512 0631; Fax (0043) 01 513 83 74
E-Mail: mail@brasilemb.at

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=569
 

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Kohlekraftwerkspläne bedrohen Humboldt-Pinguine in Chile

Die drei geplanten Kohlekraftwerke sollen an der für die marine Flora und Fauna besonders wichtigen Küste der Region Coquimbo errichtet werden – in unmittelbarer Nähe zu Meeresschutzzonen und zum nationalen Schutzgebiet für die vom Aussterben bedrohten Humboldt-Pinguine. Humboldt-Pinguine jagen Fische überwiegend im Flachwasser und nisten in unterirdischen Bauten, Höhlen oder Spalten an der Küste . Eingriffe in das Ökosystem oder Störfälle hätten in diesem Küsten- und Meeresabschnitt dramatische Auswirkungen.

Auch die lokale Bevölkerung ist stark betroffen. Sie würde nicht einmal wirtschaftlich profitieren. Denn die Technologie der Kraftwerke ist hoffnungslos veraltet. Produziert wird ausschließlich Strom. Der technisch mögliche Wirkungsgrad von über 70 Prozent wird damit bei weitem verfehlt. Für die Kühlung soll Meerwasser verwendet werden, das kontaminiert und erwärmt zurückgeleitet wird. Das bedroht nicht nur die Meeresfauna- und Flora, sondern auch die lokale Fischerei und den Tourismus. Zudem ist der Bau von zwei Häfen geplant, wo die aus Fernost importierte Kohle angeliefert werden soll. Verschiedene unabhängige Gutachten bestätigen die Befürchtungen der Einwohner, die sich in der Bürgerbewegung MODEMA (Movimiente Defenso Media Ambiente) organisiert haben.

Aufgrund der Proteste wurde eines der Kraftwerksprojekte bereits 2008 zurückgezogen. Für die beiden anderen läuft derzeit die Umweltverträglichkeitsprüfung. Zwar hat das zuständige Marineministerium die für die Meerwasserkühlung notwendige Konzession verweigert und sich auch gegen den geplanten Bau eines Hafens ausgesprochen – und damit die Weichen für ein weiteres Nein gestellt. Doch der neu gewählte chilenische Präsident Sebastián Piñera gilt als sehr industriefreundlich. Für das geplante 540 Megawatt-Kraftwerk des belgisch-französischen Konsortiums Suez Energy steht ein Entscheid der Behörden kurz bevor. MODEMA ruft deshalb zusammen mit den deutschen Partnern vom Verein SPHENISCO zum Schutz des Humboldt-Pinguins zu einer internationalen Protestaktion auf.

Bitte schreiben Sie bis zum 15. Mai an Präsidenten Piñera und an die Mitglieder der Umweltkommission. Die übersetzung des nachfolgenden spanischen Schreibens finden Sie hier. Mehr Hintergründe dazu auf der Webseite von Sphenico: http://www.sphenisco.org.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=575
 

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Zurück auf dem Irrweg: Stadtwerke Uelzen verheizen wieder Palmöl

„Keine Kahlschlag-Energie in Uelzen“ fordert Rettet den Regenwald nun erneut, denn die Stadtwerke haben ihr Blockheizkraftwerk aufs Neue in Betrieb genommen und befeuern es auch wieder mit Palmöl – als wäre nichts gewesen.
Mehr als 4.000 Tonnen Palmöl wurden den Stadtwerke Uelzen (mycity) vor der Stilllegung jährlich vom malaysischen Plantagen-Konzern IOI geliefert – alle zwei bis drei Tage ein 20-Tonnen-Tanklastzug voll. Man kann davon ausgehen, dass dieselbe Menge auch heute wieder verfeuert wird.

Und diese Palmölverbrennung wird den Stadtwerken mit üppigen Vergütungen im Rahmen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) vergoldet. Zahlen müssen das lukrative Geschäft auf Kosten des Regenwaldes die Stromkunden. Pro verbrauchter Kilowattstunde Strom wird per Gesetz eine Umlage von 2 Euro Cent auf die Stromrechnung erhoben.

Währenddessen machen Korruptionsvorwürfe bei den Stadtwerken die Runde. Die Staatsanwaltschaft Verden ermittelt gegen den Geschäftsführer Schümann wegen des Verdachts der Vorteilsgewährung. Wie groß das Missmanagement der Stadtwerke ist, zeigt auch die Sondersitzung, die der Stadtrat für den 12. April angesetzt hat – es geht um ein fragwürdiges Projekt in der Ukraine: Nachdem Geschäftsführer Schümann vorübergehend auf Palmöl verzichten wollte, gründete er in der Ukraine ein Agroenergie-Unternehmen. Rapsöl und andere Energie-Rohstoffe sollten auf den dortigen Äckern für Uelzen heranwachsen – mit einer Investition von 3,6 Millionen Euro. Das Projekt bescherte den Stadtwerken bisher nur rote Zahlen.

Bitte nehmen Sie an unserer Protestaktion teil und sorgen Sie dafür, dass die Verantwortlichen die Pflanzenölverbrennung unverzüglich einstellen.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=563
 

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Megastaudamm in Brasilien: Wir wollen Belo Monte nicht

Mit einer Länge von fast 2.000 Kilometern fließt der Xingu durch die brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso und Para, um schließlich in den Amazonas zu münden. Mehr als die Halfte der vom Fluss durchquerten Flächen sind Regenwaldschutzgebiete. Bereits Ende der siebziger Jahre begannen die Planungen für die Staudammprojekte am Xingu. An sieben Orten sollte der Fluss aufgestaut werden, was zwölf Indianergebiete betraf. Angeführt durch die Kayapo-Indianer, stoppten 1989 nationale und internationale Proteste die Pläne.

Doch vor einigen Jahren wurde das Projekt wieder aus der Schublade geholt. 2005 genehmigte der brasilianische Nationalkongress – ohne Debatte und die in der Verfassung vorgesehene Befragung der betroffenen indigenen Gemeinden – den Bau von Belo Monte als ersten von einer Reihe weiterer Staudammkomplexe. Die Machbarkeit des Projekts hängt von diesen weiteren Staudämmen ab, um den Wasserstand des Flusses zu regulieren. Der ist starken saisonalen Schwankungen unterworfen. Die ursprünglich geplanten Stauseen sind enorm. Bereits einer von ihnen bedeckt eine Fläche von 6.140 Quadratkilometer, das entspricht mehr als der doppelten Fläche des Saarlandes. Die Regierung von Präsident Lula da Silva hatte versprochen, das Projekt nicht gegen den Willen der lokalen Bevölkerung durchzuführen, sein Versprechen aber nicht eingehalten. Anfang Februar 2010 hat die Regierung Brasiliens nun die vorläufige Baugenehmigung erteilt. Die Arbeiten können jederzeit losgehen.

Die Kosten für das Projekt sind nach neuen Berechnungen wesentlich höher als die ursprünglich angesetzten 7 Milliarden Real (knapp 3 Milliarden Euro). Die am Projekt beteiligten Firmen CPFL Energia und Alsthom gehen von bis zu 30 Milliarden Real (12 Milliarden Euro) aus. Auch der deutsche Siemens-Konzern will sich über seine Tochter Voith an dem Staudamm beteiligen. Das Projekt ist das Flaggschiff des Regierungsplans zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums (Programa de Aceleramento do Crescimento – PAC). Studien belegen, dass Investitionen in effiziente Energiepolitik in Brasilien wesentlich mehr Stom sparen könnte als in Belo Monte erzeugt werden soll. Das würde auch die gigantischen Investitionen in Belo Monte unnötig machen.

Etwa 20.000 Menschen in den Bezirken Altamira, Vitória do Xingu und Brasil Novo müssten ihr Land verlassen und umgesiedelt werden. Die Schäden für die Fische und den Flusstransport wären, wie auch die übrigen Umweltschäden, unkalkulierbar. Die Emissionen von Methangas, einem sehr starken Treibhausgas, sind ein weiteres gravierendes Problem, genauso wie die Zunahme von Krankheiten wie Malaria und Gelbfieber. Durch die bereits in der Vergangenheit gebauten ähnlichen Staudammprojekte in Brasilien sind deren katastrophale Wirkungen für die Umwelt, Menschen und das Klima bereits hinlänglich bekannt.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=551
 

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Kann noch verhindert werden: Tropenholz am Travemünder Strand

Mit einer neu gestalteten Strandpromenade möchte Travemünde in Zukunft noch mehr Touristen locken. Der Kurbetrieb und der Bauausschuss der Stadt Lübeck, die für Travemünde zuständig sind, haben bereits verschiedene Materialproben für die Pflasterung der Wege begutachtet. Auch neue Sitzgelegenheiten sind an der Travermünder Promenade geplant. In den so genannten „Aufenthalts- und Ruhezonen“ soll, so der Plan, Tropenholz verwendet werden. Unter anderem ist Plantagenteak im Gespräch. Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt den Verantwortlichen klar zu machen, dass sie auf Tropenholz verzichten müssen.

Immer noch importiert Deutschland Hölzer und Holzprodukte aus den Regenwaldgebieten. Jährlich sind es rund 2 Millionen Kubikmeter (Rundholzäquivalent) Tropenholz! Wichtigeste Lieferanten sind Indonesien, China, Malaysia sowie Brasilien und Afrika. In all diesen Regionen ist der Regenwaldbestand bereits akut gefährdet.

Rettet den Regenwald wies zuletzt 2009 im Fall der Stadt Nürnberg darauf hin, dass Tropenholz kein nachhaltiges Produkt ist und nicht eingesetzt werden darf. Auch die Zertifizierung durch den Forest Stewardship Council (FSC) garantiert keine ökologische, soziale und wirtschaftliche Waldbewirtschaftung. Der vom FSC propagierte „selektive Holzeinschlag“ verhindert nicht die fortschreitende Zerstörung des Regenwaldes durch Holzgewinnung. Außerdem „adelt“ der FSC auch große Holzplantagen, also Monokulturen, und verleiht den Produkten damit das Image einer ökologisch nachhaltigen Produktion. Regelmäßig taucht sogar illegal gefälltes Holz auf, das das FSC-Siegel trägt. Zahlreiche unabhängige Umweltorganisationen fordern daher, die FSC-Siegel teilweise oder ganz zu widerrufen. Ihnen ist klar: Die Zertifizierung verhindert nicht die Zerstörung des Regenwaldes, die Vertreibung von Menschen aus ihren angestammten Gebieten und das Aussterben von zahlreichen Pflanzen- und Tierarten. Im Gegenteil: Die Verwendung von vermeintlich unbedenklichen Tropenhölzern macht die Hölzer wieder salonfähig.

Rettet den Regenwald fordert die Stadt Lübeck auf, bei der Neugestaltung der Strandpromenade in Travemünde gänzlich auf die Verwendung von Tropenholz zu verzichten. Unterstützen Sie unseren Protest mit Ihrer E-Mail an den Vorsitzenden des Bauausschusses, Sven Schindler, und den Vorsitzenden des Ausschusses für den Kurbetrieb Travemünde, Klaus Petersen.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=574
 

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Zuckerrohr in Kenia: Monokulturen bedrohen das Tana-Delta

Den Hippos steht das Wasser bis zum Hals, und das ist gut so. „Aber wie lange noch?“, fragt Maulidi Diwayu und mustert besorgt die kolossale Herde, die einen kleinen See im Tana-Delta dominiert. „Wenn die Regierung ihre Entscheidung nicht zurücknimmt, werden diese Flusspferde bald auf dem Trockenen stehen.“ Maulidi Diwayu kämpft mit seiner Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Tadeco seit Jahren um den Erhalt seiner Heimat; es ist die Heimat Tausender Bauern, Fischer und Hirten und einer Million Weidetieren. Und nicht nur das. „Wir leben hier auf einem absoluten Hotspot der Artenvielfalt“, sagt Diwayu. „Denn das Zusammenspiel von Süß- und Salzwasser beschert Flora und Fauna einen ganz besonderen Lebensraum – vor allem für Vögel.“ Das Delta ist Lebensraum von 350 Vogelarten und wichtiger Rastplatz für Zugvögel. In seinen Flusswäldern leben zwei der weltweit gefährdetsten Primatenarten: Tana-Stummelaffe und Tana-Mangabe. Viele Amphibien- und Reptilien-Arten gibt es nur hier. „Und trotzdem hat das Delta keine Schutzgebiete,“ klagt Diwayu. „Obwohl auch Kenia die Ramsar-Konvention unterzeichnet hat, das internationale Übereinkommen zur Bewahrung der wichtigen Feuchtgebiete unserer Erde.“

Stattdessen stiehlt die Regierung ihren Bürgern das Land, das sie seit Jahrtausenden bewohnen und bewirtschaften. Landrechte über 40.000 Hektar hat sie der halbstaatlichen Agentur TARDA überschrieben – erstmal um Reis und Mais zu pflanzen gegen Hunger und Armut. Aber das Ziel heißt Zuckerrohr, um Ethanol für den Weltmarkt zu produzieren. Dafür wurden bereits Dämme gebaut, Bewässerungskanäle gezogen und der Bevölkerung das Wasser abgegraben. „Dazu hatte die Regierung überhaupt kein Recht“, sagt Umweltaktivist Diwayu. „Das Land hier ist „Trust Land“, das der Staat im Auftrag seiner Bürger verwaltet und nicht verkaufen darf – schon gar nicht ohne jegliche Anhörung und Mitsprache der Menschen, die auf diesem Land leben!“

Die schlimmsten Befürchtungen der Delta-Bewohner scheinen nun wahr zu werden. 20.000 Hektar soll die erste Zuckerrohrplantage umfassen; ein Gemeinschaftsprojekt von Kenias größtem Zuckerproduzenten Mumias und TARDA. Und das ist nur der Anfang. Mindestens zwei weitere internationale Konzerne sind begierig darauf, das fruchtbare Delta unter Energiepflanzen für Agrosprit zu begraben. Das Emirat Katar investiert in Ackerland, um sein Volk zu ernähren; ein kanadisch-chinesischer Konzern will Titan unter den Sanddünen fördern. Kenias Regierung nennt diese Pläne Wirtschaftsförderung und Armutsbekämpfung – und hält sämtliche Details bislang unter Verschluss.

Einmal sind die Umweltschützer mit ihrer Klage gegen die Zerstörung des Deltas bereits gescheitert. „Wir werden es wieder versuchen,“ sagt Maulidi Diwayu und hofft auf weltweite Unterstützung. Dafür haben die Umweltschützer einen Protestbrief an Kenias Premierminister Raila Odinga und die verantwortlichen Behörden formuliert mit der Bitte an die Weltgemeinschaft: Beteiligen auch Sie sich an unserer Aktion zum Schutz eines Ökosystems, das für die ganze Erde von Bedeutung ist!

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=597
 

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Berlin: Tropenholzverbrennung in Kraftwerken von Vattenfall

Neben dem Riesenkraftwerk am Standort Klingenberg in Berlin Lichtenberg (zwei Biomasse-Heizkraftwerke mit einer elektrischen Leistung von zweimal 20 Megawatt und einer Gesamt-Fernwärmeleistung von rund 150 Megawatt) soll auch eine weitere Anlage im Märkischen Viertel in Reinickendorf (mit thermischer Leistung von 18 Megawatt und einer elektrischen Leistung von fünf Megawatt) mit Holz betrieben werden. Und in den bestehenden Kraftwerken Reuter West und Moabit soll Holz als Beifeuerung dienen. Auf diese Marschroute haben sich der regierende Bürgermeister Wowereit und Umweltsenatorin Lompscher in einer Klimaschutzvereinbarung zwischen dem Land Berlin und Vattenfall bis 2020 festgelegt.
Eine Million Tonnen Holz pro Jahr benötigt der schwedische Energiekonzern dafür nach eigenen Angaben. Da sich diese Holzmenge entgegen vorheriger Behauptungen nicht aus dem Umkreis Berlins beschaffen lässt, greift Vattenfall nach Afrika. Eine Million Tonnen Gummibaum-Holzschnitzel will Vattenfall dazu in den kommenden Jahren aus Liberia importieren. Die niederländische Firma Buchanan Renewable Energy (BRE) schlägt dazu in dem westafrikanischen Land Gummibäume ein und transportiert sie zur Verschiffung an die Küste.
Die in Liberia bestehenden Gummibaumplantagen sind als Folge zerstörten Regenwalds entstanden. Und damit Vattenfall und die Stadt Berlin ihre CO2-Bilanzen drastisch schönen können, nimmt der Druck auf die Regenwälder zu, haben die Menschen in Liberia weiterhin keinen elektrischen Strom und jetzt auch nicht mehr ausreichend Feuerholz, um damit zu kochen. So schätzt Silas Siakor, Direktor des Instituts für Nachhaltige Entwicklung in der Hauptstaft Monrovia, zusammengefaßt die Folgen von Vattenfalls Gummibaumdeal in Liberia ein.
Dass die Energieerzeugung aus Holz generell sehr problematisch ist und an enge Grenzen stößt, zeigt auch die Studie „Bioenergie aus Holz: die grüne Lüge – Wood-based bioenergy: the green lie“ der Internationalen Waldkoalition „Global Forest Coalition“.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=590
 

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Wir fordern: Keine europäische Beteiligung an Mega-Staudamm im Amazons

Die Vorbereitungen für den Bau des drittgrößten Staudamms der Welt, den Belo Monte am Xingu-Fluss in Brasilien, laufen auf Hochtouren. Bereits im Oktober 2015 soll das Mega-Projekt ans Netz gehen, teilte das Betreiberkonsortium Norte Energia mit. Erst vor wenigen Tagen genehmigte die Nationale Agentur für Elektroenergie (ANEEL) die Durchführungsgesellschaft – ungeachtet großer Proteste und ohne offene Gerichtsentscheidungen abzuwarten die Durchführungsgesellschaft. Es scheint, als wolle man möglichst schnell Fakten schaffen, um den Protesten der indigenen Völker der Region und Umweltschützern einen Riegel vorzuschieben. „Der Xingu ist unser Leben, unsere Zukunft und die unserer Kinder. Das Ausmaß der Zerstörung will und kann ich mir nicht einmal vorstellen“, sagt Häuptling Daniel Apaïmama vom Volk der Juruna. Für brasilianische und internationale Wirtschaftsunternehmen ist Belo Monte dagegen ein hochprofitables Projekt. Die Baukosten sind auf bis zu 13 Milliarden Euro veranschlagt.
Die Auswirkungen des Belo Monte auf Umwelt und indigene Völker werden katastrophal sein. Zahlreiche Familien sind als Fischer vom intakten Ökosystem des Flusses abhängig. Wird das sensible ökologische Gleichgewicht durch den Stausee zerstört, fehlen den Menschen jegliche Nahrungs- und Lebensgrundlagen. Hinzu kommen rund 20.000 Menschen, die umgesiedelt werden müssen. Vertreter der indigenen Gruppen kritisieren zudem, dass sie kaum in die Planung des Projekts einbezogen und ihre Mitspracherechte verletzt wurden. Am Internationalen Tag der indigenen Völker (9. August) startet nahe dem Bauort ein Treffen der von den Staudammprojekten betroffenen Indianervölker. Sie wollen daran erinnern, dass der von der UNO ausgerufene Tag nicht zu einem bloßen Lippenbekenntnis verkommt.
Experten bemängeln außerdem die unzureichende Umweltverträglichkeitsprüfung zu Belo Monte. Mit der Überflutung von rund 500 Quadratkilometern Regenwald und landwirtschaftlicher Fläche werden immense Mengen Methan freigesetzt – ein Treibhausgas, das deutlich schädlicher als CO2 ist. Hinzu kommen der Wegfall des Regenwaldes als CO2-Speicher und die Zerstörung eines einmaligen Ökosystems. Mit „sauberer Energie“, wie die Betreiber des Projekts die Wasserkraft bezeichnen, hat Belo Monte nichts zu tun.
Ein großer Teil der erzeugten Energie von 11.000 Megawatt ist für die Aluminium-Produktion vorgesehen. Um eine Tonne Rohaluminium zu gewinnen, sind 14.000 Kilowattstunden Strom nötig. Der amerikanische Alcoa-Konzern, einer der weltweit größten Aluminiumproduzenten, hat bereits nach eigenen Angaben umgerechnet 850 Millionen Euro in vier Staudämme in Brasilien (Serra do Facão, Barra Grande, Machadinho und Estreito) investiert und soll nach Presseberichten aktuell auch eine Beteiligung an Belo Monte analysieren. Alcoa, das vom deutschen Manager Klaus Kleinfeld geführt wird, rodet zum Abbau von Bauxit den Amazonasregenwald auf einer Fläche von 10.500 Hektar im Bundesstaat Para, betreibt eine Aluminiumraffinerie im Bundesstaat Maranhao sowie eine eigene Eisenbahnlinie und einen Verladehafen. Von dort wird das Aluminium zu den Alcoa-Werken in aller Welt exportiert.
Auch Deutschland führt große Mengen an Aluminium für die Industrie und den Bausektor ein. Autos aus Aluminium gelten fälschlicherweise als umweltfreundlich. Auch die Getränkedosenindustrie versucht, die Kunden über die angebliche Umweltfreundlichkeit der Dosen zu täuschen. Bei deutschen Supermärkten und Discountern war deren Lobbyarbeit bereits erfolgreich. Durch die unnötige Wiedereinführung der Getränkedosen wird der Rohstoffbedarf weiter angefacht. Darum hat Rettet den Regenwald hierzu aktuell eine Protestaktion gegen Penny und Netto gestartet.
Bereits heute ist zudem klar, dass Belo Monte nicht der einzige Staudamm am Rio Xingú bleiben kann. Wegen der starken saisonalen Schwankungen der Wassermenge im Xingu-Fluss sind fünf weitere Staudämme geplant.
Das Wasserkraftwerk soll zur Stromerzeugung mit insgesamt 72 Turbinen ausgestattet werden. Um den Bau haben sich bereits mehrere Unternehmen beworben. Neben Angeboten aus Russland, Japan und Argentinien ist auch das Angebot eines europäischen Konsortiums, gebildet aus Alstom, Voith-Siemens und Andritz, dabei. Die drei Unternehmen zählen zu den weltweit führenden Ausrüstern für Wasserkraftwerke.
Rettet den Regenwald fordert das europäische Konsortium dazu auf, das Angebot zurückzuziehen und sich nicht an dem Projekt zu beteiligen. Alstom, Voith-Siemens und Andritz sollten ein Zeichen gegen die Zerstörung des Regenwaldes und des Lebensraumes indigener Völker setzen.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=607
 

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Wie deutsche Verbraucher den Regenwald kahl essen

Nirgendwo in Deutschland ist Massentierhaltung weiter verbreitet als im Emsland oder in Vechta und Cloppenburg (Niedersachsen). Über Jahrzehnte haben hier die großen Konzerne der Branche ganze Landstriche umfunktioniert, um in riesigen Fabriken enorme Mengen an Geflügel zu mästen und zu schlachten. Aufgrund von Massenproduktion ist es außerdem so preiswert wie nie zuvor. Die Verbraucher übersehen gerne, dass die niedrigen Preise mit einem Unmaß an Tierquälerei einhergehen. Viele Millionen Tiere darben in engen, verdreckten Käfigen oder überfüllten, riesigen Ställen dahin. Für die Hähnchen und Legehennen sind die Massenställe eine lebenslängliche Tortur.

In der Gemeinde Groß Miltzow in Mecklenburg-Strelitz, in der Nähe einer idyllischen Naturlandschaft inmitten der Brohmer Berge, soll die größte industrielle Hühnermastanlage Deutschlands mit 400.000 Tierplätzen auf einer Fläche von rund drei Hektar auf bestem Ackerland entstehen. Es ist vorgesehen, dass an diesem Standort jährlich 3,2 Millionen Tiere gemästet werden. Das Vorhaben, hinter dem Friedrich-Ernst Wilfarth aus Woldegk und der Niederländer Martijn Ritzema stehen, stößt bei einem Großteil der Bevölkerung – nicht nur Bewohnern der Region – auf Widerstand. Die Gegner des Projekts werfen dem Unternehmen vor, Umweltschutz und artgerechte Tierhaltung mit Füßen zu treten.
Die Firmen Kreckower Agrar GmbH (Friedrich-Ernst Wilfarth) und Mecklenburger Hähnchen GmbH (Martijn Ritzema) sollen holländische Großinvestoren beliefern. Dabei handelt es sich um die Unternehmen Plukon Royale Group, die seit 2009 zu 100 Prozent dem niederländischen Investmentfond Gilde buy out Partners gehört sowie den mit der Plukon zusammenarbeitenden Futtermittelhersteller Strahmann.
Die niederländische Plukon Royale Group ist groß im Geschäft. Sie verfügt über sechs Schlachthöfe, vier Weiterverarbeitungsbetriebe mit einer Schlachtkapazität von 240 Millionen Hähnchen im Jahr und beliefert Absatzmärkte im gesamten europäischen Raum. Damit liegt der Konzern auf Platz drei in Europa.

Auf dramatisch steigende Überkapazitäten hat die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (ABL) unlängst hingewiesen. Einer ABL-Verlautbarung zufolge wird die Hähnchenschwemme in Europa durch das Plukon-Projekt noch verschlimmert. Die Großmäster Wesjohann, Stolle und Rothkötter haben ihre Kapazitäten stark erweitert. Bereits jetzt werden große Mengen an Hähnchenteilen aus Europa nach Afrika exportiert und vernichten die Existenzgrundlagen der dortigen Bauern.

Vor Produktionsüberschuss und Preisverfall bei Geflügel hat die Bürgermeisterin Elvira Janke (CDU) offenbar keine Angst. Die Vorsteherin der Gemeinde Groß Miltzow ist eine wichtige Fürsprecherin des Großprojektes. Ebenfalls kaum Einwände gegen die Errichtung eines Mischfutterwerkes im benachbarten Städtchen Strasburg hat dessen Bürgermeister Norbert Raulin.

Einer der wichtigsten Bestandteile der Futtermittel für die Geflügelzucht ist Soja. Für den Anbau der eiweißreichen Bohne werden in Exportländern wie Brasilien, Argentinien, Bolivien und Paraguay die artenreichen Urwald- und Savannengebiete gerodet. Dies führt in Südamerika zur Zerstörung von Lebensraum der Urvölker, zum Artensterben und in letzter Konsequenz zu massiven Klimaveränderungen weltweit. Menschenrechts- und Landrechtsverletzungen sowie die Vertreibung der Kleinbauern sind direkte Folgen des von Konzernen und Investoren dominierten Sojageschäfts. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um gentechnisch verändertes Soja. Ganze Landstriche werden per Flugzeug mit hochgiftigen Pestiziden besprüht. Menschen werden ihrer Lebensgrundlagen beraubt, werden vergiftet und hungern, weil ihre Land für den Sojaanbau in Beschlag genommen wird – um Futtermittel für unser Vieh in die Industrieländer zu exportieren.
Rettet den Regenwald fordert von den Gemeinderäten und den Vertretern der Landesregierung, die Ausweitung der industriellen Tiermastbetriebe und Großschlachtereien zu stoppen.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=612
 

Beetroot

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Niedersachsen: Profitiert Landwirtschaftsministerin von Massentierhaltung?

Mitte Juli dringen Tierschützer der Organisation PETA in Stallungen der Putenerzeugergemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern ein. Sie treffen auf Zustände, die man als Tierquälerei bezeichnen muss. Eng aneinander gedrängt, haben die Puten sich gegenseitig Federn ausgerupft und Augen ausgepickt. Dazwischen verendete Tiere in teilweise fortgeschrittenen Verwesungsstadien. Zugunsten wirtschaftlicher Aspekte werden die Puten absolut tierschutzwidrig gehalten.
Nun stehen nicht nur die Putenmastbetriebe selbst unter scharfer Kritik. Die Tiere stammen aus der Mastputen-Brüterei Ahlhorn in Niedersachsen, die von Garlich Grotelüschen, dem Ehemann der CDU-Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen geführt wird. Hier werden jährlich circa 5 Millionen Küken “produziert”, die unter anderem in die Mastbetriebe der Erzeugergemeinschaften gelangen.
Frau Grotelüschen war selbst für die Geschicke des Unternehmens verantwortlich, hat sich aber zeitgleich mit der Ernennung zur Landwirtschaftsministerin im April 2010 aus dem operativen Geschäft des Familienbetriebes Ahlhorn zurückgezogen. Nicht zuletzt ist die frischgebackene Ministerin in ihrer neuen Funktion oberste Tierschutzbeauftragte des Landes. In der Sendung “Report Mainz” vom 09.08.2010 wurde die CDU-Politikerin mit den grausamen Bildern aus den Stallungen der Putenerzeugergemeinschaft konfrontiert. Sie sah jedoch keinerlei Mitverantwortung an den skandalösen Zuständen in den Mastbetrieben. Schließlich handele es sich um eigenständige Unternehmen, an denen ihr Familienbetrieb keinerlei Beteiligung habe, so Grotelüschen. Sie habe keine Kenntnis darüber, wie die Betriebe die Tiere halten.
Nach weiteren Recherchen der Reporter stellt sich jedoch heraus: zwischen den Unternehmen bestehen Gesellschaftsverträge. Diese stellen nicht nur sicher, dass die Küken den Mastbetrieben zugehen – die Vögel werden nach der Mast auch in Schlachthäusern weiterverarbeitet, an denen wiederum die Mastputen-Brüterei Ahlhorn beteiligt ist. Mehr noch: Das Familienunternehmen der Landwirtschaftsministerin ist größter Gesellschafter der Putenerzeugergemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern. Faktisch profitiert die Ministerin demnach finanziell von Massentierhaltung in elenden Zuständen.
Rettet den Regenwald setzt sich strikt gegen Massentierhaltung ein. Die Tiere sind gezwungen, in verheerenden Umständen zu vegetieren. Die Beschaffung der Futtermittel zur Mast geschieht nicht zuletzt auf Kosten der Regenwälder. Fordern Sie mit Ihrer Unterschrift eine transparente und umfassende Stellungnahme von Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen zu den Vorwürfen sowie die Aufklärung und Beseitigung der Zustände in den Betrieben der Putenerzeugergemeinschaft Mecklenburg-Vorpommerns.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=611
 

Beetroot

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Palmöl im Eis: 100 % Regenwaldzerstörung

Lange Zeit haben Eishersteller Palmöl in ihren Produkten verwendet, um teure Zutaten zu ersetzen. Sie sahen vor allem zwei Vorteile: Palmöl lässt sich leicht verarbeiten und ist billig auf dem Weltmarkt zu kaufen. Die Tatsache, dass für den industriellen Anbau der Ölpalme riesige Flächen Regenwald vor allem in Malaysia und Indonesien vernichtet werden, hat die Hersteller lange Zeit nur wenig gestört.
Doch inzwischen hat ein Umdenken eingesetzt, das leider noch nicht alle Hersteller erreicht hat. Immer mehr Produzenten möchten nicht, dass ihre Produkte mit Regenwaldrodung, Menschenrechtsverletzungen und Klimaanheizung in Verbindung gebracht werden. Sie haben erkannt, dass Palmölprodukte Schadstoffe enthalten, die nach Einschätzung des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die Gesundheit gefährden können. Dazu gehören Fettsäureester (3-Monochlorpropandiol-Ester und Glycidol-Fettsäureester), die bei der Raffination des Palmöls entstehen. Verschiedene Eishersteller haben deshalb ihre Rezeptur geändert und produzieren seitdem palmölfrei.
Doch Firmen wie BoFrost sowie die Handelsmarken von Edeka, Aldi Süd und Penny setzen immer noch Palmöl ein. Über Mengen und Art der Rezeptur wollten die Unternehmen gegenüber Rettet den Regenwald keine Angaben machen, die Verwendung von Palmöl bestätigen sie allerdings. Es ist offensichtlich, dass nur der billige Einkaufspreis Grund für den Einsatz des Palmöls ist. Da den Hersteller um die negative Imagewirkung des Palmöls wissen, tricksen sie meist bei den Angaben auf der Verpackung. Bei den Inhaltsstoffen ist nur von „pflanzlichen Ölen und Fetten“ die Rede.
Die Rechnung bezahlt der Regenwald. Ölpalmen werden in Monokulturen angebaut, für die Plantagen wird großflächig Regenwald gerodet. Dabei nehmen die Palmölkonzerne weder Rücksicht auf die Umwelt noch auf die einheimische Bevölkerung. Indigene Gruppen werden von ihrem Land vertrieben und verlieren ihre Heimat und Existenzgrundlage. Wer auf den billigen Rohstoff Palmöl trotzdem nicht verzichten möchte, der versucht verunsicherte Verbraucher mit zertifiziertem Palmöl vom „Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl“ (RSPO) zu beruhigen. Dank RSPO sei das Öl nachhaltig, so die Industrie.
Doch Rettet den Regenwald hat in der Vergangenheit bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass der RSPO die Zerstörung des Regenwaldes nicht verhindert. Die Kriterien des RPSO sind äußerst niedrig, nicht einmal die Regenwaldrodung wird ausgeschlossen, und auch soziale Aspekte werden nicht berücksichtigt. Zahlreiche RSPO-zertifizierte Hersteller haben die Grundsätze bereits verletzt. 256 Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen lehnen den RSPO als Etikettenschwindel ab. Weitere Informationen zum RSPO-Versagen lesen Sie im Regenwald Report 04/2008.
Unterstützen Sie unseren Protest gegen Palmöl in Eis und schicken Sie Ihre E-Mail an BoFrost, Edeka, Aldi Süd und Penny.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=613
 

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Geben Sie Geld für den Regenwald Herr Minister Niebel!

Die Regierung Ecuadors unter Präsident Rafael Correa hatte bereits im Jahr 2007 eine von Umweltschützern entwickelte Idee offiziell übernommen und war mit der innovativen ITT-Initiative an die Weltöffentlichkeit getreten. Das kleine südamerikanische Land wolle auf die Förderung eines reichen Erdölvorkommens unter dem nordwestlichen Amazonasgebiet verzichten, wenn sich die internationale Gemeinschaft an den Einnahmeausfällen nach dem Prinzip der Klimagerechtigkeit beteiligt. Demnach tragen Industrieländer Verpflichtungen, da sie den größten Teil der klimaschädlichen Treibhausgase produzieren. Die negativen Folgen für Mensch und Natur treffen jedoch am härtesten die armen Länder des Südens, weshalb der Norden für seine Umweltschulden entsprechend zahlen solle. Allein in Ecuador hat die Erdölförderung im Amazonasregenwald großflächige Rodungen, schwere Ölverseuchungen und das Leben ganzer indigener Völker ausgelöscht.

Die Kompensationszahlungen der Industrieländer sollten laut Abkommen in einen Treuhandfonds fließen, der von den Vereinten Nationen verwaltet wird. Aus den erwirtschafteten Zinsen können dann unter anderem Projekte zum Schutz der Nationalparks, der Tropenwälder sowie zu Maßnahmen der Aufforstung finanziert werden.

Deutschland war Vorreiter für die Unterstützung dieses Projektes. 2008 sagte der gesamte Bundestag Ecuador seine Unterstützung zu. Nun sind die Unterschriften endlich geleistet – und der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Niebel erteilt dem Schutz des Regenwaldes im Yasuni-Nationalpark eine Absage. In einem Brief auf die Anfrage der entwicklungspolitischen Sprecherin der Grünen Ute Koczy hin, sieht Dirk Niebel von Zahlungen in den Treuhandfonds ab. Als ebenso einfache wie fadenscheinige Begründung nennt der FDP-Politiker offene Fragen, die bisher nicht befriedigend beantwortet oder offen geblieben seien.

Statt eben diese Fragen mit der ecuadorianischen Regierung zu klären und die Initiative zum Erfolg zu führen verabschiedet die Entscheidung aufgrund vorgeschobener Argumente die deutsche Regierung aus einem der innovativsten Umweltschutz-Projekte, das je vorgeschlagen wurde.
Zusätzlich hat Deutschland mit einem 900 Millionen US-Dollar-Kredit der WestLB für den Bau einer Schwerölpipeline die Ölförderung in Ecuador erst möglich gemacht und könnte mit der Unterstützung der Initiative diesem Fehler seine Schwere nehmen.

Mit der Einrichtung des ITT-Treuhandfonds hat Ecuador eine hohe Hürde genommen. Das Projekt bedeutet Schutz für die Einzigartigkeit des Regenwaldes und eine weitreichende Signalwirkung für die internationale Gemeinschaft. Rettet den Regenwald bittet um Ihre Unterstützung. Fordern Sie mit Ihrer Unterschrift die Bundesregierung dazu auf, an dem zukunftsweisenden Projekt festzuhalten und Ecuador die versprochene Unterstützung für den Schutz des Regenwaldes zukommen zu lassen.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=621
 

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