Unterstüzt www.Regenwald.org

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Lasst das Holz im Regenwald: Keine Tropenholzbänke in Nürnberg

„Tropenhölzer halten 25 Jahre, viel länger als die bisher verwendeten einheimischen Hölzer Douglasie, Lärche oder Eiche“ – so jedenfalls argumentiert der Nürnberger Dienstleistungsbetrieb SÖR und verweist außerdem auf die erhöhten Umweltauflagen hierzulande. Danach darf heimisches Holz nur noch mit wasserlöslichen Schutzlasierungen behandelt werden. Das bedeutet: Bei den in letzter Zeit aufgestellten Grünanlagenbänken müssen die Latten wegen Verwitterung und Pilzbefall bereits nach einem Jahr ausgetauscht werden.

Deshalb hat sich das Gartenbauamt entschlossen, 200 Parkbänke aus Tropenholz in eine Testphase zu schicken. Lieferant ist die Firma Klöpferholz aus Garching bei München; die FSC-zertifizierten Hölzer sind Movingui und Kosipo aus Kamerun und Sapeli aus der Republik Kongo.

Der Bonner Forest Stewardship Council (FSC) ist Marktführer bei zertifizierten Hölzern und Holzprodukten und kämpft mit Hunderten von Skandalen, Betrugsfällen, ungerechtfertigten Zertifizierungen usw. In der Vergangenheit musste der FSC bereits öffentlich zugeben, dass einige der zertifizierten Firmen Urwälder zerstören würden. “Unternehmen benutzen unseren Namen als Freibrief. Ich fühle mich deshalb schlecht”, erklärte FSC-Geschäftsführer Andre de Freitas. Ausführliche Informationen über die Probleme des Siegels finden sich bei FSC-Watch (nur auf Englisch).

Die komplexen tropischen Urwälder reagieren sehr sensibel auf den Holzeinschlag. Die gravierenden Eingriffe vermindern unausweichlich die Artenvielfalt, schädigen Böden, Wasser- und Klimabilanz sowie die lokale Bevölkerung. Daran können auch angebliche Nachhaltigkeitssiegel nichts ändern.

Bitte schreiben Sie an den Nürnberger Oberbürgermeister und bitten Sie, weiterhin nur einheimische Hölzer zu verwenden und den Test mit Tropenhölzern zu beenden. Schließlich beweisen Eichen- bzw. Lärchenbänke in Berlin und Hamburg schon seit Jahren, wie haltbar einheimisches Holz sein kann.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=441
 

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BP zerstört in Brasilien die Savannen des Cerrado und Regenw

BP zerstört in Brasilien die Savannen des Cerrado und bedroht Regenwälder

Zum hundertjährigen Jubiläum verbucht BP Gewinne wie nie zuvor. Mit prall gefüllten Kassen erweitert der drittgrößte Ölkonzern der Welt sein Angebot und wird immer mehr zum allgemeinen Energieversorger. Auf seinem Weg nach oben schreckt BP nicht davor zurück, die letzten Erdölvorkommen wie die kanadischen Ölsande anzuzapfen oder in Kraftstoffe aus Pflanzen zu investieren, die Menschen, Tieren und Pflanzen ihren Lebensraum nehmen.

Die Folgen des Agrosprits sind besonders deutlich in Brasilien sichtbar: Das Land versteht sich laut Präsident Lula da Silva als „grünes Saudi Arabien des Südens“. Hier sollen Unternehmen ideale Bedingungen finden, um in riesige Monokulturen und Industrieanlagen für Pflanzenenergie vom Acker zu investieren. Leidtragende sind die Regenwälder, kostbaren Wasserressourcen, Böden und die Einwohner, deren Lebensgrundlagen entzogen werden. Und das alles unter dem Deckmäntelchen des Klimaschutzes durch „Bio-Sprit“. Das lockt natürlich auch BP. Der Ölmulti will 4 Milliarden Euro investieren, um in Brasilien aus Zuckerrohr Ethanol zu produzieren. Zwei riesige Ethanolfabriken mit einer Jahreskapazität von jeweils 435 Millionen Litern gehören dazu.

Im Bundesstaat Goiás südwestlich der Hauptstadt Brasilia steht Tropical Bioenergia, BPs brasilianische Neuerwerbung. Der mitten im Herzen der Cerrado-Savanne im Bundesstaat Goiás ansässige Industriekomplex nahm im September vergangenen Jahres den Betrieb auf. Nun schießen dort die Zuckerrohrplantagen wie Pilze aus dem Boden – vor allem auf Kosten der Nahrungsmittelproduktion. Während die Front der Rinderzüchter und Sojafarmer weiter nach Norden in die Cerrado-Savanne und Regenwaldgebiete getrieben wurde, dehnt sich die grüne Zuckerrohrwüste in Goiás bereits auf 458.000 Hektar aus. Etwa 60.000 Hektar davon gehen auf das Konto von BPs Ethanolraffinerie. Ein Ende des Verdrängungsprozesses ist nicht in Sicht.

Die Lobbyarbeit von BP ist in vollem Gange: In den USA macht sich der Konzern dafür stark, die bisher geltenden Importzölle für brasilianisches Ethanol aufzuheben. Auch in Europa soll Ethanol leichter eingeführt werden. Der Verband der brasilianischen Zuckerrohrindustrie UNICA rennt seit Jahren die Türen von EU-Kommission und EU-Parlament ein, um der vermeintlich süßen Energie den Weg auf den Kontinent zu ebnen. Ihr Werben hat Erfolg: Im Mai 2008 hatte Bundeskanzlerin Merkel feierlich in Brasilien das deutsch-brasilianische Energieabkommen unterzeichnet. Wider besseren Wissens erliegen deutsche Politiker dem populistischen Reiz des Agrosprits.

Gas geben mit Sprit vom Acker – dafür rührt BP kräftig die Werbetrommel und preist sich als Klimaschützer. In Deutschland, wo BP 2.400 Aral-Tankstellen und die Marke Castrol betreibt, wird Ethanol dem verkauften Benzin für Autos beigemischt. Das schönt die heimische Klimabilanz, doch für Ethanol gehen die brasilianische Cerrado-Savanne und Regenwälder in Flammen auf, getreu des Jubiläumsmottos von BP: 100 Jahre Betrieb an den letzten Fronten.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=397
 

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Palmöl in der DHL Logistikflotte

Hallo,

verfasst hier bitte mal selbständig eine Protestmail, die Adressen findet ihr im Text des Links.

Palmöl in der DHL Logistikflotte

Die 10 Lkw der Deutschen Post DHL sollen innerhalb von drei Jahren etwa 700.000 Liter hydriertes Palmöl verbrennen. 2.000 Tonnen CO2-Emissionen will DHL dadurch einsparen. Der Denkfehler dabei: Für den Anbau von Palmöl werden die Regen- und Torfwälder in Indonesien und Malaysia abgeholzt, in Brand gesteckt und Ölpalm-Monokulturen gepflanzt. Bereits ein einzelner Hektar gerodeter Torfregenwald setzt weit mehr CO2 frei, als DHL in drei Jahren einzusparen plant. Für die von DHL benötigte Palmölmenge bedarf es mindestens 160 Hektar Anbaufläche.

Nicht nur das Klima nimmt durch das DHL-Projekt massiven Schaden, auch die Artenvielfalt wird zerstört genauso wie die Lebensweise der Ureinwohner im Regenwald. Wir möchten deshalb alle Freundinnen und Freunde des Regenwaldes bitten, eine persönliche Nachricht an Herrn Dr. Appel zu verfassen. Schicken Sie ihm eine E-mail, ein Fax oder einen Brief. Sie können Ihren Brief auch in einer Postfiliale abgeben. Bitten Sie um die sofortige Beendigung des schädlichen Pilotversuchs mit Palmöl und den Stopp der Regenwald-Vernichtung durch die Deutsche Post DHL.

Nachfolgend haben wir fünf wichtige Argumente gegen den Einsatz von Palmöl sowie Stimmen von den Menschen in Indonesien zusammengestellt:

1. Allein in Indonesien fielen zwischen 1990 und 2005 insgesamt 28 Millionen Hektar Wald vor allem der Holz- und Palmölindustrie zum Opfer. Jeder einzelne Hektar Torf-Regenwald, der den Ölpalmplantagen weichen muss, setzt bis zu 3.452 Tonnen des Treibhausgases CO2 frei.

2. Aufgrund der Regenwaldzerstörung ist Indonesien zum weltweit drittgrößten Klimaanheizer aufgesteigen. Geschätzte 2 Milliarden Tonnen CO2 setzt das Land jedes Jahr frei, das entspricht dem Ausstoß in Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden zusammen.

3. Der Regenwald ist die Heimat und Lebensquelle der Ureinwohner wie der Penan und Dayak. Die Ölpalmplantagen zerstören die Kultur und die Lebensgrundlagen der Menschen.

4. Pflanzenöle und andere Nahrungsmittel gehören auf den Teller und nicht in den Tank. Der Agrospritboom ist einer der Hauptverursacher des Anstiegs der Nahrungsmittelpreise und hat weltweit den Hunger verschärft. Bereits mehr als eine Milliarde Menschen hungern.

5. Der Regenwald ist der Lebensraum einer ungeheuren Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Viele Arten wie Orang Utans, Nashorn und Sumatra-Tiger sind durch die Regenwaldrodung vom Aussterben bedroht.

Das sagen die Menschen in Indonesien zu den Palmölexporten:

„Stoppt euren Palmölverbrauch. Palmöl macht euch glücklich, aber wir kämpfen dagegen mit unserem Blut. Es zerstört unsere Lebensgrundlage. In den Plantagen haben die Konzern-Manager große Häuser und große Autos, wir haben hier nichts. Es gibt keine Gerechtigkeit in diesem Geschäft, wir leben wie die Sklaven, während die Konzern-Manager wie Könige leben.“
Guntur Gregorius, Dorfchef in Tanah Putih, Zentralkalimantan

„Der Wald und das Wasser sind unsere Lebensgrundlage. Helft uns, sie zu erhalten.“
Nordin, Chef der Organisation „Save our Borneo“, Palangkaraya, Zentralkalimantan

„Das ganze indonesische Volk ist nicht einverstanden mit euren Biodiesel-Wünschen. Wir haben hier einfach keinen Platz mehr. Wir brauchen unser Land, um unsere Ernährung zu sichern. Dieser Biodiesel bringt uns um. Es geht um unser Essen, um unser Trinkwasser. Baut euer Pflanzenöl selbst an!“
Somat, Bauer in Karang Mendapo, Sumatra

„Palmöl ist das einzige Fett, das wir zum Braten und Kochen haben. Alles wird jetzt exportiert, und wir haben nicht genug, und es ist jetzt doppelt so teuer. Man muss doch erstmal an die Ernährung unseres Volkes denken. Hört auf zu exportieren!“
Ein Arbeiter im Palmölexporthafen Dumai/Sumatra appelliert an seine eigene Regierung

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Wandspruch auf der Hausmauer der Umweltorganisation Save our Borneo:

Palmöl ist der Feind der Menschen.
Es zerstört unsere Lebensgrundlage und alles, was die Ernährung der Menschen ausmacht.

Es zerstört unsere Erde, unser Wasser und unseren Wald.

Es beschert uns ein Leben mit giftigen Abwässern, Pestiziden und Herbiziden in unkontrollierbarem Ausmaß.

Es missachtet unsere Tradition, unser spirituelles Leben und die Religion der Menschen.

Es erzeugt Gewalt, die unkontrollierbar von großen Firmen ausgeht, die jetzt unser Leben diktieren.

Es raubt unseren Kindern ihre Ahnen und ihr Erbe für die Zukunft.

Das einzige, was das möglich macht, ist Korruption, Manipulation und Gewalt der Regierung.

Es ist Grundlage für einen neuen sozialen Krieg, erzeugt und entstanden durch die globale Nachfrage und Umweltzerstörung.

Die Bedürfnisse der kapitalistischen, reichen Länder nach Energie und Öl haben dieses Unglück hervorgerufen.

Link zur Protestaktion: http://www.regenwald.org/news.php?id=1429
 

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Hallo,

mal was aus der Heimat, kenne das Fleckchen dort selber gut, bin zwar Luftfahrttechnik begeistert, einige Arbeitsplätze könnt es vielleicht auch schaffen, richtig Not tut es aber nicht wirklich.

Braunschweig: 60.000 Bäume stehen VW-Flughafenausbau im Weg

Der Querumer Wald bei Braunschweig mit seinem zum Teil über 200 Jahre alten Eichen und Hainbuchen ist ein wertvolles Vogelschutzgebiet. Im niedersächsischen Raumordnungsgesetz ist es als “Vorranggebiet für ruhige Erholung in der Natur und Landschaft” ausgewiesen. Viele seltene und bedrohte Tierarten wie Spechte und Fledermäuse sind dort beheimatet.

Trotz aller positiver Ausweisungen des Querumer Waldes könnte er schon in wenigen Wochen vernichtet werden. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat die Landebahnverlängerung am Flughafen Braunschweig/Wolfsburg jüngst bewilligt. Wird sie umgesetzt, werden 60.000 Bäume gefällt. Mehrere Bürgerinitiativen und die Braunschweiger NABU-Ortsgruppe hoffen jedoch, den Kahlschlag durch den Gang vor das Bundesverwaltungsgericht noch abwenden zu können.

Für den überwiegenden Flugverkehr ist die bestehende Start- und Landebahn in Braunschweig vollkommen ausreichend. Von einer Verlängerung würden hauptsächlich zwei Firmen profitieren: Volkswagen und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). VW-Manager würden sich mit einer verlängerten Startbahn einen Zwischenstopp bei Langstreckenflügen sparen. Das DLR könnte auf einer längeren Start- und Landebahn Testflüge unter Volllast umsetzen. Die Wissenschaftler erhoffen sich damit eine verbesserte Forschung im Bereich der Hochauftriebstechnik. Das DLR könnte allerdings für diese Flüge problemlos auf die Flughäfen in Hannover oder Magdeburg ausweichen – zumal pro Jahr mit nur rund fünf Testflügen unter Volllast zu rechnen ist. Auch die VW-Manager aus Wolfsburg müssten sich für einen Non-Stop-Langestreckenflug nur 61 Kilometer nach Hannover oder 90 Kilometer nach Magdeburg bewegen.

Für die Braunschweiger Flughafen GmbH hätte eine Verlängerung der Landebahn den Nebeneffekt, dass der Flugverkehr erheblich ausgeweitet werden könnte. Dadurch würden die umliegenden Stadtteile mit erhöhten Schadstoffemissionen und Fluglärm belästigt – und das auch nachts in unbegrenztem Ausmaß. Denn für den Regionalflughafen Braunschweig sind 6 Nachtflüge über 76 Dezibel erlaubt, unterhalb von 76 Dezibel gibt es keine Limitierung. Das ist einmalig in ganz Deutschland und könnte das Flugaufkommen bedrohlich in die Höhe schnellen lassen – spätestens wenn der Mehrheitsgesellschafter des Flughafenbetreibers Volkswagen heißt. Der Autobauer soll bereits 35 Prozent der Betreibergesellschaft besitzen. Weitere 17 Prozent – und damit die Mehrheit – könnten durch den geplanten Verkauf der Anteile der Stadt Braunschweig an VW hinzukommen.

Braunschweiger Bürgerinitiativen und die NABU-Ortsgruppe kämpfen seit über sechs Jahren für den Erhalt des Querumer Waldes. Um den Kahlschlag zu verhindern, wollen sie weitere juristische Schritte einleiten und das Bundesverwaltungsgericht anrufen. Rettet den Regenwald ruft mit einer Mailaktion zur Unterstützung auf, damit das lokale Engagement nicht an Fahrt verliert. Schicken Sie eine Protestmail zum Erhalt des Querumer Waldes an den VW-Konzern und das DLR.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=462
 

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Malaysia: Lasst die Penan nicht allein

Die Holz- und Palmölkonzerne plündern bereits seit Jahren den Regenwald der Penan. Seit den 1960er Jahren drängen die Holzfäller in die Urwälder im Bundesstaat Sarawak ein. Der Regenwald in dem zu Malaysia gehörenden Teil der Insel Borneo wurde zur Rohstoffquelle der Holzindustrie degradiert. Mit jedem gerodeten Baum verschwindet nicht nur unwiederbringlich ein Stück Lebensraum bedrohter Tiere und Pflanzen, sondern auch die Lebensquelle der Penan.

Mit Bulldozern und Forstschleppern ziehen berüchtigte Konzerne wie Samling, Interhill, Shin Yang, KTS und Rimbunan Hijau die wertvollen Urwaldriesen aus dem Regenwald. Die Holzfäller walzen alles platt, was ihnen im Wege steht – die Fisch-, Jagd- und Sammelgründe der Penan genauso wie deren kleine Reisfelder. Bis vor wenigen Jahren haben die Penan noch als nomadisierende Jäger und Sammler im Regenwald gelebt. Seit es ihrem Wald an den Kragen geht, sind die meisten Penan sesshaft geworden. Folgen der Abholzung sind Krankheiten, steigende Probleme mit Alkoholismus und Tabakkonsum; 2008 wurden im mittleren Baram Fälle von sexueller Nötigung und Vergewaltigungen von Penanfrauen und -mädchen aufgedeckt.

Nun will man dem verbliebenem Regenwald der Penan endgültig den Todesstoß versetzen. Er soll vollständig gerodet und in endlose industrielle Monokulturen mit Ölpalmen und Akazien umgewandelt werden. Die westliche Welt giert nach billigem Palmöl, das sich universell für Lebensmittel, Chemieprodukte und als sogenannter „Biosprit“ einsetzen lässt. Die Akazien hingegen sind der Rohstoff der Zellstoffindustrie.

Finanziert werden die Aktivitäten von europäischen Großbanken wie der Schweizer Credit Suisse. Trotz internationaler Proteste organisierte die Credit Suisse den Börsengang von Samling im Jahr 2007 und beschloss gerade erst die Kapitalaufstockung des indonesischen Palmölkonzerns Golden Agri-Resources. Für die Penan bedeuten die Palmölplantagen den Untergang ihrer Kultur. Sie sind zu allem entschlossen und blockieren seit Tagen mehrere Hauptstraßen in ihrem Regenwald. 13 Penandörfer mit 3.000 Einwohnern sind bereits beteiligt.

Bitte schreiben Sie an die malaysische Regierung und verlangen Sie die Anerkennung der Landrechte der Penan und den sofortigen Stopp der Regenwaldrodung. In einer Woche wollen wir dem malaysischen Botschafter in Berlin die gesammelten Unterschriften übergeben.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=443
 

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Soja-Anbau auf Kosten des Regenwaldes stoppen

40 Millionen Hektar Regenwald – mehr als die Fläche Deutschlands – musste in Südamerika schon weichen, um Platz für den Soja-Anbau zu machen. Soja-Monokulturen zerstören lokale Ökonomien, Biodiversität, Böden und Wasser-Ressourcen. Landkonflikte brechen aus und enden mit der Vertreibung der Menschen, die keinen Titel für das Land haben, das sie ihr Leben lang behutsam bearbeitet haben. Damit die Soja-Produktion weiter wachsen kann, wird täglich hektarweise Regenwald für neue Anbauflächen vernichtet.

Der „Runde Tisch für verantwortlichen Soja“ (Round Table on Responsible Soy – RTRS) soll den ökologisch und sozial verantwortungsvollen Anbau von Soja in Südamerika sicherstellen. Er wurde 2005 von NGOs initiiert, um gemeinsam mit Agrarunternehmen und multinationalen Konzernen der Nahrungsmittelbranche etwas gegen die Regenwaldzerstörung durch Soja-Anbau zu unternehmen. Dieses Ziel wurde aber zu keinem Zeitpunkt erreicht, wie die ständig wachsende Regenwaldzerstörung belegt!
Die ausgehandelten RTRS-Kriterien sind alles andere als verantwortungsvoll. Sie lassen den Einsatz von Genprodukten genauso zu wie die Verwendung von Pestiziden. Aktuelle Folgen: In Paraguay sind jüngst sechs Ureinwohner der Mbya Guarani an einer Vergiftung durch Pestizide gestorben. Auch das Ziel eines sozialen Ausgleich verfehlt der Runde Tisch. Ebenfalls in Paraguay ist ein Bauernführer bei einer Auseinandersetzung um eine Soja-Plantagen getötet worden.

Diese aktuellen Ereignisse blieben in den Niederlanden nicht ohne Folgen. In Den Haag wurde der industrielle Soja-Anbau dieser Tage diskutiert, denn die Niederlande unterstützen bislang den „Runden Tisch für verantwortlichen Soja“. Während der parlamentarischen Debatte stellten die Abgeordneten die Transparenz des Runden Tisches in Frage und bezeichneten ihn als „Grünwäscherei“. Sie zweifelten die Wirksamkeit der Standards des Runden Tisches an und kritisierten sie aus „ungenügend“, um die Soja-Produktion als verantwortlich zu klassifizieren. Trotz parlamentarischer Kritik deutet alles darauf hin, dass die niederländischen Ministerien für Landwirtschaft und Internationale Kooperation den Runden Tisch weiterhin finanziell und politisch fördern wollen.

Rettet den Regenwald unterstützt schon lange die südamerikanischen Umweltgruppen Grupo de Reflexion Rural und La Soja Mata in ihrer Arbeit gegen den ökologisch und sozial schädlichen Soja-Anbau in ihrer Region. Sie bestätigen uns, die Unsinnigkeit und Wirkungslosigkeit des Runden Tisches. Bitte beteiligen Sie sich an unserer Protestaktion und fordern Sie die niederländische Regierung auf, den „Runden Tisch für verantwortlichen Soja“ nicht weiter zu fördern.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=472
 

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Republik Kongo: Afrika steht größte Landnahme des Kontinents bevor

Während die Welternährungsorganisation FAO beklagt, dass in armen Ländern „Grund und Boden“ immer häufiger zum Spekulationsobjekt wird, steht in Zentralafrika die größte Landnahme des Kontinents unmittelbar bevor. „10 Millionen Hektar“ Land – das ist eine Fläche so groß wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen – will die Republik Kongo für 99 Jahre an die Vereinigung Agri SA aus Südafrika geben.

Das erhoffte ausländische Kapital soll nach Angaben der Regierung die Ernährung der Bevölkerung sichern und die Infrastruktur ausbauen. Die Südafrikaner behaupten, auf dem Pachtland Mais, Zuckerrohr und Soja pflanzen sowie Geflügel- und Milchwirtschaft betreiben zu wollen. Die lokale Bevölkerung werde Arbeitsplätze finden und in moderner Landwirtschaft ausgebildet.

Nach den bisherigen spärlichen Informationen in den Medien legt der Landhandel diesbezüglich aber keine verbindlichen Zusagen fest. Den Investoren stehen rechtlich sämtliche Nutzungsformen offen. Es ist zu befürchten, dass nicht Nahrungsmittel für hungernde Menschen angebaut werden, sondern Rohstoffe für den Weltmarkt: Soja, Palmöl, Ethanol und Holzschnitzel für die internationale Futter-, Nahrungsmittel- und Agroenergie-Industrie.

Bei dem Land handelt es sich keineswegs um unbesiedelte und vegetationslose Flächen. Die Kleinbauern in der Republik Kongo, die auf dem Land leben und dort ihren Lebensunterhalt erwirtschaften, werden weichen müssen. Kaum jemand verfügt über Landbesitzdokumente oder wurde über die anstehende Abgabe durch die Regierung informiert. Der auf dem Land wachsende Regenwald steht dem Projekt im Wege und wird gerodet werden müssen. Vor drohenden Protesten soll die kongolesische Armee die neuen Landbesitzer schützen.

Die in Südafrika herrschende Praxis in der Landwirtschaft zeigt, was auf der Pachtfläche in der Republik Kongo zu erwarten ist: Die südafrikanische Landwirtschaft wird von Großgrundbesitzern dominiert. Die Mehrheit der Landbevölkerung hat ihre angestammten Landrechte, den Zugang zu Grund und Boden und ihre Lebensgrundlagen verloren. Millionen von ehemaligen Kleinbauern und Tagelöhnern wurden in die Vororte der südafrikanischen Großstädte verdrängt.

Eine erste Vereinbarung über „200.000 Hektars“ Land über 30 Jahre Laufzeit soll bereits unterschrieben worden sein.

Schicken Sie eine Mail an den kongolesischen Präsidenten Denis Sassou-Nguesso, um diesen Landhandel zu verhindern.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=473
 

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Papua Neuguinea: Thunfisch-Fabriken bedrohen regionales Ökosystem

Die beschauliche Küstenstadt Madang in Papua Neuguinea ist seit einigen Jahren verstärkt Ziel industrieller Entwicklungs-projekte aus dem Ausland. Grund dafür sind die reichen Fischvorkommen der Küstenregion. Doch bei diesen Projekte haben die Einheimischen kaum Mitspracherecht, noch profitieren sie davon. Nun plant die Regierung Papua Neuguineas gemeinsam mit der Weltbank, China und Japan 10 neue Thunfischfabriken mit Lagerhallen und Arbeiterunterkünften zu bauen. Auch das philippinische Unternehmen RD Tuna will investieren. RD Tuna unterhält bereits Fischfabriken in Papua Neuguinea, die mehrfach in die Kritik geraten sind und hat einige wegen katastrophaler Hygieneverhältnisse geschlossen.

Geplant ist eine 300 Millionen US-Dollar teure industrielle Zone (Pacific Marine Industrial Zone, PMIZ) am Küstenabschnitt rund um Madang. Die PMIZ hat das Ziel die reichen Thunfischvorkommen der Region abzufischen. Dafür müssen Verarbeitungsfabriken, Hafenanlagen und Lagerhallen errichtet werden.

Durch das industrielle Abfischen der lokalen Fischgründe wäre es für die Einheimischen unmöglich, wie bisher vom Fischfang zu leben. In den neuen Fabriken würden jedoch nur wenige von ihnen Arbeit finden – die Regierung Papua Neuguineas plant bereits riesige Unterkünfte für ungelernte, günstige Arbeiter aus anderen asiatischen Ländern. Die ohnehin schon hohe Arbeitslosigkeit in der Region Madang würde weiter steigen. Nicht zuletzt aber hätte die Ausbeutung der Fischgründe katastrophale Folgen auf das regionale Ökosystem. Durch industrielle Überfischung und unerlaubten Fang würden Papua Neuguineas Thunfischvorkommen binnen weniger Jahre aufgebraucht sein.

Im Juni 2009 erfolgte der offizielle Spatenstich für das PMIZ-Projekt. Seit dem 15. Oktober protestiert die lokale Bevölkerung offiziell gegen den Bau der Fabriken – sie fürchten um ihre Umwelt, ihre Arbeitsstätten und um ihre Heimat.
Bitte schreiben Sie an die Vertreter der Weltbank, die Regierung Papua Neuguineas und die örtliche Fischindustrie, um die PMIZ-Pläne zu stoppen.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=474
 

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Protestaktion: Henkel findet Palmöl gut - wir nicht!

Henkel ist einer der größten Hersteller von Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Kosmetika. Zu den Marken des Düsseldorfer Konzerns zählen Persil, Spee, Dixan, Schwarzkopf, Schauma, Fa und Pritt. Schon seit langem setzt Henkel bei seinen Produkten Palmöl und Palmkernöl ein. Beides wird aus der Ölpalme gewonnen. Henkel verbraucht pro Jahr circa 400.000 Tonnen Palmöl.

Bei der neuen Marke „Terra Activ“ ist der Anteil der nachwachsenden Rohstoffe – und damit auch des Palmkernöls – besonders hoch. Er liegt bei 85 Prozent. Die Palmöl-Produktion hat fatale Folgen für den Regenwald. Vor allem in Malaysia und Indonesien werden riesige Waldflächen gerodet, um Platz für Monokulturen mit Ölpalmen zu schaffen. Diese dehnen sich weltweit bereits auf 12 Millionen Hektar aus, das entspricht der Fläche Süddeutschlands. Henkel beansprucht davon etwa 100.000 Hektar.

Für Palmöl verlieren die Menschen im Regenwald ihre Heimat und Ernährungsgrundlagen. Der Lebensraum bedrohter Tiere und Pflanzen wird vernichtet. Die Orang-Utan-Menschenaffen werden abgeschlachtet oder landen in Käfigen auf Hinterhöfen. Pestizide verseuchen Böden, Flüsse und das Grundwasser. Nicht zuletzt sind die Folgen für den Klimawandel katastrophal, wenn der Regenwald als globaler CO2-Speicher in Rauch aufgeht.

Henkel ist sich der Palmöl-Problematik sehr wohl bewusst. Die Marketingstrategen des Konzerns versuchen den Kunden deshalb weiszumachen, es gäbe „böses“ und „gutes“ Palmöl. Henkel würde auf „gutes“ Palmkernöl setzen und dieses zunehmend verwenden. „Gut“ bedeute, dass es von Plantagen stamme, die das Siegel des „Runden Tisches für Nachhaltiges Palmöl“ (Roundtable on Sustainable Palm Oil, RSPO) trügen. Seit 2008 ist Henkel Mitglied des RSPO. Faktisch ist der Runde Tisch eine Industrieveranstaltung. Von den aktuell 303 Mitgliedern sind 282 Wirtschaftsunternehmen. Gerade einmal 21 Umwelt- und Sozialorganisationen sitzen mit am Tisch und fungieren eher als Feigenblatt.

Der RSPO besitzt weder Legitimität, noch sind die aufgestellten Minimalkriterien tauglich, die Probleme auch nur annähernd einzudämmen. Regenwaldrodung ist unter den Vorgaben des Runden Tisches nicht verboten, entsprechend roden die Palmöl-Produzenten kräftig weiter. Bei Henkels Lieferanten United Plantations, der ersten RSPO-zertifizierten Palmöl-Firma weltweit, konnte Greenpeace illegale Regenwaldrodungen, Landkonflikte, Verhaftungen von Kleinbauern und Torfmoortrockenlegungen nachweisen (hier der ausführliche Bericht). Biofuel Watch bezichtigt die RSPO-Unternehmen auch des Einsatzes verbotener Herbizide wie Paraquat.

Physisch stammt das Palmöl sowieso nicht von den RSPO-Plantagen. Henkel kauft lediglich sogenannte Palmkernöl-Zertifikate. Der Konzern setzt darauf, dass sich die Verbraucher durch solchen Etikettenschwindel blenden lassen. Sie sollen nicht daran denken, dass Palmöl den Regenwald vernichtet, den Menschen die Heimat raubt und das Weltklima schädigt. „Mich hat es voll überzeugt“ – Schauspielerin Esther Schweins wird für diesen Werbesatz von Henkel bezahlt. Ob sie immer noch wie auf der Werbeseite der Reinigungsmittel strahlen würde, wenn sie von den verheerenden Folgen der Palmöl-Produktion wüsste? Ist doch Palmkernöl auch durch andere Pflanzenöle wie Raps-, Sonnenblumen- und Olivenöl ersetzbar.

Bitte fordern Sie Henkel auf, den Einsatz von Palmkernöl sofort einzustellen. Gleichzeitig bitten wir Esther Schweins von ihrem Werbe-Engagement zurückzutreten.

Einen Bericht über die Wirkungslosigkeit des Runden Tisches finden Sie auch im Regenwald Report.

Schicken Sie Ihre Unterschrift an die Henkel AG, Kasper Rorsted, Vorsitzender des Vorstands Henkel AG sowie Nils Hemmerle, Produktmanager Terra Activ, und an Heike-Melba Fendel, Agentin von Esther Schweins.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=479
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Mexiko/Chiapas: Geplante Autobahn wird Zerstörung und Landnahme weiter vorantreiben.

In Chiapas besteht die Mehrheit der Bevölkerung aus den indianischen Ureinwohnern – in dem Bundesstaat liegen auch die Wurzeln der Mayakultur. Die Indianer haben mit ihrer Lebensweise im Einklang mit der Natur bis heute die wertvollen Ressourcen des Regenwaldes bewahrt und geschützt. Ihre Existenz wird durch die neue Autobahn massiv gefährdet. Diese Infrastrukturmaßnahme gibt den wirtschaftlichen Weg der Region vor: Touristische Großprojekte sollen entstehen, der Regenwald soll nach den Plänen der Regierung für Palmöl-Plantagen abgeholzt werden und auch der Bergbau soll weiter expandieren. Der alternative Lebensstil der Eingeborenen ist angesichts kommender Großprojekte kaum noch zu bewahren. Sie müssen ihr Leben als Kleinbauern aufgeben und sich stattdessen als Tagelöhner und Handlanger ausbeuten lassen – bei Großgrundbesitzern und Industrien, die ihr Land rauben.

Die Regierung spricht von einem Entwicklungsplan für die gesamte Region, der allen zugute kommt. Doch die betroffenen Menschen sehen das anders. Nach ersten Protesten kam es zu massiven Bedrohungen durch bewaffnete Paramilitärs. Trotzdem organisiert sich entlang der vermuteten Autobahntrasse – der genaue Verlauf wird geheim gehalten – überall Widerstand. Ihre Position macht die Aussage eines Dorfvertreters aus dem Dorf Mitzition deutlich: „Es kann nicht sein, dass die blutsaugerischen Unternehmer und die schlechte Regierung sich auf Kosten unserer Erde ernähren, dabei sogar noch viel Geld verdienen, während wir wie immer in der Armut und Marginalisierung leben.”

Ein weiteres Mal stellt sich die Frage, was wichtiger ist: Die Erhaltung der traditionellen Dörfer und ihrer Territorien mit ihrer einzigartigen biologischen Vielfalt oder die verbesserten Rahmenbedungen für Unternehmen und Investoren, die weder in der Region leben, noch das Recht über das Land besitzen, das sie ausbeuten.

Unterstützen Sie die betroffenen Dörfer mit Ihrer Unterschrift auf dem Protestschreiben, das an die Regierung Mexikos und Chiapas geschickt wird!

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=484
 

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Goldmine statt UNESCO-Weltnaturerbe

Eine Studie der Universität Jakarta hat der geplanten Goldmine Toka Tindung ein negatives Kosten-Nutzen-Verhältnis bescheinigt. Möglich sind lediglich kurzfristige Gewinne, die langfristig die vitalen Wirtschaftssektoren Tourismus, Fischerei und Landwirtschaft schädigen. Die lokale Umweltgruppe Ammalta macht deutlich, dass durch den Betrieb der Mine vor allem die lokale Bevölkerung leiden würde. Ihnen droht die Zerstörung ihrer Umwelt, der Verlust ihrer Landrechte, die Vernichtung wertvoller Wälder, die Verseuchung des Grundwassers sowie die Bedrohung ihrer Existenz- und Wirtschaftsgrundlagen. Entgegen der Empfehlung der Provinz-Regierung hat das Ministerium für Energie und Mineralien den Bau der Goldmine erlaubt. Rettet den Regenwald hat in der Vergangenheit schon häufiger auf die Missstände im Umfeld der Goldmine aufmerksam gemacht.

Trotz aller negativer Folgen hält die Regierung weiter an ihren Plänen fest. Selbst der bisherige Umweltminister Rahmat Witoelar, einst Kritiker des Projekts, unterstützt Toka Tindung seit kurzem. Und auch die Raumordnung der Region wurde zu Gunsten der Goldmine plötzlich abgeändert. Die Umweltgruppe Ammalta geht von Korruption und politischem Druck von hoher Stelle aus und fordert den Indonesischen Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono auf, die Betriebserlaubnis der Goldmine zurückzunehmen. Unterstützen Sie diese Forderung mit unserer Protestmail.

Eine Übersetzung der Protestmail finden Sie hier.

Weitere Informationen lesen Sie im Regenwaldreport Nr. 1/2007.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=487
 

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Protest: UN fördert Landraub und Vernichtung der Regenwälder

Nach der Entscheidung des Klimasekretariats können die Betreiber von Soja- und Ölpalm-Plantagen zukünftig Emissionsgutschriften erhalten und im Rahmen des Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanism – CDM) nutzen. Das bedeutet konkret: Kohlekraftwerke in Europa können ihre riesigen CO2-Emissionen durch den Kauf von Gutschriften der Plantagenbetreiber neutralisieren. Dabei belasten die Plantagenbetreiber das Klima und die Umwelt in Brasilien, Indonesien und Thailand kaum weniger als die Umweltsünder in Europa. Sie roden Regenwälder, zerstören einzigartige Ökosysteme und treiben den Klimawandel weiter voran.

Der CDM ist ein im Kyoto-Protokoll vorgesehener Mechanismus, der die Kosten der CO2-Reduktion für die Industrieländer senken soll. In den Entwicklungsländern soll gleichzeitig eine ökologisch nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung durch den Zufluss von Investitionen und Technologie ermöglicht werden. Es lässt sich aber schon jetzt klar belegen, dass der CDM die zerstörerischen Industrien im Süden begünstigt und zu Lasten der Menschen, die dort leben, ihrer Rechte und der Umwelt geht. Zukünftig sollen auch Soja-, Ölpalm- und Jatropha-Plantagen zu den Nutznießern der Regelungen gehören. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass die CDM-Kriterien bei weitem nicht ausreichen, um Missbrauch zu verhindern.

Das Klimasekretariat folgt mit seiner Entscheidung eindeutig Wirtschaftsinteressen. Der Agroenergie Konzern „Agrenco“ erhält nun eine neue Einnahmequelle für seine Soja-Plantagen in Mato Grosso. Der brasilianische Bundesstaat hat die höchste Rate an Waldzerstörung im Amazonasgebiet. Die Cerrado Savanne und ihre einzigartige Biodiversität wird abgeholzt, um Platz für Soja-Plantagen zu schaffen. Mato Grosso ist auch der Staat mit der höchsten illegalen Landnahme und Entrechtung der indigenen Bevölkerung.

In Thailand profitiert die staatlich geförderte Palmöl-Industrie von der Entscheidung des Klimasekretariats. Dort soll die Fläche von 400.000 Hektar (2006) auf 1,6 Millionen Hektar im Jahr 2029 ausgeweitet werden. Und das obwohl die klimatischen Bedingungen für Ölpalmen in Thailand gar nicht günstig sind. Unmengen von Süßwasser muss aufgewendet werden, um ausreichende Ernten zu erzielen. Lokale Organisationen gehen davon aus, dass Thailand bald schon nicht mehr ausreichend Lebensmittel produzieren kann.

Bitte unterstützen Sie unsere Protestaktion gegen die Entscheidung des Klimasekretariats. Der Vorstand des UN-Klimasekretariats soll diese Entscheidung zurückziehen. Ihre Protestmail geht direkt an das Sekretariat des Vorstandes. Eine Kopie aller Unterschriften senden wir an jedes Vorstandsmitglied.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=497
 

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Chile: Lebensraum der Darwinfrösche akut in Gefahr!

Der Lebensraum der Darwinfrösche (Rhinoderma darwinii und Rhinoderma rufum) ist akut bedroht. Sie leben in den südchilenischen Regenwäldern, die immer weiter zerstört werden. SN Power, ein norwegisches, weltweit operierendes Energieunternehmen, plant, in Chile Wasserkraftwerke und Staudämme zu bauen. Über den sogenannten Mechanismus für Saubere Entwicklung (Clean Development Mechanism) erhalten derartige Projekte viel Geld aus dem internationalen Handel mit Verschmutzungsrechten und sind damit für Investoren und Betreiber hoch lukrativ.

Vier Wasserkraftwerke in der Region Los Rios, östlich von Valdivia, plant SN Power über sein lokales Tochterunternehmen Trayenko S.A. Das größte mit einem Investitionsvolumen von 1 Milliarde US-Dollar trägt den Namen Maqueo und hat eine Leistung von 400 Megawatt (MW). Weitere Anlagen sind in Liquiñe (118 MW), Pellaifa (108 MW) und Reyehuico (38 MW) geplant. Die Kraftwerke sollen Energie zur Verhüttung der Erze liefern, die im Norden Chiles abgebaut werden. Der Bau der Staudämme und Kraftwerke ist mit tief greifenden Einschnitten in die Umwelt Chiles verbunden. Teile des Urwaldes würden in den Fluten untergehen, einmalige Ökosysteme würden für Straßen, Tunnel und Rohrleitungen geopfert. Neu zu bauende Hochspannungsleitungen sollen den Strom über Hunderte Kilometer zu den Bergbaubetrieben leiten. Den an die Staudämme grenzenden Gebieten würde im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser abgegraben, da zahlreiche Bäche und Flüsse für die Stauseen umgeleitet werden müssten.

Schon heute ist der Regenwald Südchiles stark gefährdet: Obwohl der Urwald 2007 zum Unesco Biosphärenreservat „Gemäßigte Regenwälder der südlichen Cordillere“ erklärt wurde, wird dort mit Förderung der chilenischen Regierung eine ausbeuterische Forstwirtschaft betrieben. Die einzigartigen Südbuchen (Nothofagus) und Araukarien werden abgeholzt und durch schnell wachsende Kiefern- oder Eukalyptusbäume ersetzt. Die ökologisch toten Holzmonokulturen bedecken bereits mehr als zwei Millionen Hektar und liefern billiges Holz für die Exportindustrie des Landes. Für Tiere und Pflanzen bieten sie keinen Lebensraum und ruinieren außerdem die Böden.

Die Ureinwohner, die Mapuche-Indianer, kämpfen schon seit Jahrzehnten gegen die Zerstörung ihrer Natur. Die Regierung und Holzindustrie raubte ihr Land, um aus einmaliger Wildnis industrielle Holzmonokulturen zu machen. Die Wasserkraftprojekte stellen für sie eine weitere Bedrohung dar, weshalb sie diese und das Vorgehen von SN Power ablehnen. In einer gemeinsamen Erklärung fordern die Mapuche den sofortigen Abzug sämtlicher Maschinen von ihrem Land und die Einhaltung ihrer Rechte. Auch Wissenschaftler, Umweltschützer und lokale Gruppen wehren sich gegen die weiter voranschreitende Vernichtung der einmaligen Ökosysteme.

Unterstützen Sie unsere Protestaktion und fordern Sie SN Power dazu auf, seine Staudammprojekte in Südchile zu stoppen. Auch die Regierung Chiles sollte den Wert der einzigartigen Urwälder ihres Landes erkennen und den ausbeuterischen Holzplantagen und zerstörerischen Wasserkraftprojekten ein Ende setzen.

Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=498
 

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