Schon länger Probleme mit Cyanos

the-x-pack

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Hallo,

ich habe nun ein paar Threads zum Thema Blaualgen / Cyanos gelesen, aber dadurch haben sich bei noch weitere Fragen aufgetan.

Ich habe ein 240l Aquarium mit "normaler" Bepflanzung und Spielkastensand (Marke Sahara) als Bodengrund. Einrichtungsgegenstände sind ein paar selbstgesammelte Rheinkiesel und eine rote Moorkienwurzel. Gefiltert wird das Aquarium mit einem Eheim 2224 (Filteraufbau von unten nach oben: Keramikringe - blaue Filtermatte - Sera Siporax - Filtervlies) und beleuchtet mit 2 x 30W T8 (Narva-Röhren mit 840 und 865er Lichtfarbe) täglich von 8 - 12 und 16 - 23 Uhr.
Auf Grund meiner Wasserhärte (GH ca. 20 und KH ca. 10) hab ich mich dazu entschieden ein Carbo Plus Gerät, welches primär die Wasserhärte senken soll, zu benutzen. Dies ist auch meine einzige zusätzliche CO2-Düngung.
Besetzt ist das Aquarium mit 20 Sumatrabarben und 10 Dornaugen.
Gedüngt wird täglich 2,5ml EL Profito und 2,5ml Easy Carbo. Eisen (basierend auf Fetrilon 13%) nach Bedarf.

Die Wasserwerte reiche ich noch nach (Filterking Tröpfchentests).

Ich kämpfe nun schon seit einiger Zeit mit Cyanobakterien, welche sich überwiegend auf dem vorderen nicht bepflanzten Sandbereich und vereinzelt in den Pflanzen ausbreiten. Nachdem tägliches Absaugen und häufige große Wasserwechsel keinen Erfolg brachten, habe ich vor 2 Wochen eine einwöchige Dunkelkur gemacht (streng nach Aquamax). Leider war der Erfolg nur von kurzer Dauer und nun tauchen diese Mistdinger wieder auf.

Nun habe ich häufig gelesen, dass man durch Mulm oder Bakterienmitteln Konkurrenz schaffen soll. Leider komme ich nicht an Mulm und müsste auf Bakterienmittel ausweichen. Gibt es da ein bestimmtes bzw. Empfehlungen?

Und wie könnte ich auf eine sog. Geringfilterung umstellen (also welche Filtermedien sollten raus usw.)?

Für weitere Anregungen und Ideen wäre ich sehr sehr dankbar, da ich langsam aber sicher verzweifle!

Gruß

Marc-André
 

Roger

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Hallo Marc-André,

Spielkastensand (Marke Sahara) als Bodengrund.
mit solchem Sand hatten schon mehrere Leute das gleiche Problem. Muß nicht unbedingt daran liegen, aber anscheinend ist Sand nicht gleich Sand.

Und wie könnte ich auf eine sog. Geringfilterung umstellen (also welche Filtermedien sollten raus usw.)?
Die Keramikringe und das Siporax würde ich als erstes entfernen. Solch poröse Materialien können für Nährstoffausfällungen verantwortlich sein. Die blaue Filtermatte noch eine Zeit lang drin lassen und dann nach und nach langsam weiter reduzieren. In meinem 160Liter Becken steckt nur noch eine kleine Innenfilterpatrone auf dem Ansaugkorb des Aussenfilters. :wink: Immer darauf achten das kein Nitrit nachweisbar wird!

Nun habe ich häufig gelesen, dass man durch Mulm oder Bakterienmitteln Konkurrenz schaffen soll. Leider komme ich nicht an Mulm und müsste auf Bakterienmittel ausweichen. Gibt es da ein bestimmtes bzw. Empfehlungen?
Nach dem Du alle Cyanos abgesaugt hast, kannst Du Deinen Filter mal direkt im Becken sauber machen. Das gibt zwar eine riesen Sauerei, kann aber helfen. :wink:
An käuflichen Filterbakterien habe ich schon "Amtra Proclean" verwendet, kann aber nicht sicher sagen ob das wirklich was gebracht hat. :roll:

Für weitere Anregungen und Ideen wäre ich sehr sehr dankbar, da ich langsam aber sicher verzweifle!
Das kann ich verstehen und man muß manchmal schon viel Ausdauer haben. Ein Patentrezept gegen die Cyanos gibt es nicht.
Der kurze aber schmerzhafteste Weg ist das Becken neu zu starten. :roll:
 

the-x-pack

New Member
Hallo Roger,

hab in einem anderen Thread bereits deine Methode des Neustarts (alles raus, reinigen, Pflanzen mit Kaliumpermanganatlösung behandeln usw.) gelesen. Derzeit überlege ich stark, diese Methode zu verwenden (weil ich schon so lange "kämpfe"). Wäre vielleicht die radikalste, aber einfachste Lösung.

Dabei könnte ich gleichzeitig den Sand austauschen. Im Verdacht hatte ich den auch schonmal, aber es gibt halt auch viele Berichte darüber, dass er bedenkenlos verwendet werden kann. Wie man es macht, macht man es verkehrt :evil: .

Ich habe allerdings leichte Zweifel, dass die Geringfilterung bei meinem Besatz, vor allem im Hinblick auf die Sumatrabarben praktikabel ist. Aber vielleicht lassen sich diese Zweifel ja zerstreuen?!
 

Roger

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Hallo Marc-André,

Ich habe allerdings leichte Zweifel, dass die Geringfilterung bei meinem Besatz, vor allem im Hinblick auf die Sumatrabarben praktikabel ist.
da habe ich keine Bedenken. Ein gut bepflanztes, funktionierendes AQ verträgt einiges mehr an Fisch als man vermuten würde. Wenn die Pflanzen gut wachsen ist das der beste Filter den man sich denken kann. :wink:

Derzeit überlege ich stark, diese Methode zu verwenden (weil ich schon so lange "kämpfe").
Ich würde das jederzeit wieder so machen, weil der Erfolg sofort sichtbar und wenn man es richtig macht (da man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat) dieser auch nachhaltig ist.
 

the-x-pack

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Hallo Roger,

mit einer täglichen Kontrolle des NO2 sollte man ja eigentlich auf der sicheren Seite sein. Vielleicht geben deine / eure Reaktionen auf die Wasserwerte den entscheidenden Anstoß auf eine Geringfilterung umzusteigen (mir war noch nicht einmal der Begriff geläufig :oops: ).

Mal sehen ob und wann ich das in die Tat umsetze. Vielleicht am Samstag alle nötige Besorgen und über die Feiertage in die Tat umsetzen :D ? Hast du seinerzeit die in Apotheken erhältliche Kaliumpermanganatlösung verwendet? Wenn ja: in welchem Mischungsverhältnis?

Jedenfalls vielen Dank für deine Tipps.
 

Roger

Active Member
Hi,

Hast du seinerzeit die in Apotheken erhältliche Kaliumpermanganatlösung verwendet? Wenn ja: in welchem Mischungsverhältnis?
ich hatte noch ein Döschen Kaliumpermanganat hier liegen welches ich bestimmt vor über 10 Jahren mal in der Apotheke gekauft habe. Davon habe ich eine kleine Messerspitze in 5 Liter Wasser aufgelöst und erhielt eine leicht lila gefärbte Lösung. Die Pflanzen habe ich etwa 5 Minuten darin gebadet.
 
Hallo Marc-André,

Probleme mit Blaualgen kenne ich ebenfalls sehr gut.

Ich kämpfte so ungefähr 3-5 Monate mit diesen Biestern. Was letztendlich geholfen hat war eine Dunkelkur von über 2 Wochen, eine verhältnismässig gute Düngung mit Makronährstoffen und maximale Wasserwechsel. Ich habe auch mal gelesen, dass es einigen Aquarianern gar nicht gelungen ist, die Blaualgen los zu werden, ohne dabei das Becken neu aufzusetzen. Olaf Deters Beitrag dazu ist sehr interessant ( http://www.deters-ing.de/Pflanzen/Blaualgen.htm ) Als Ansatz zur Bekämpfung könntest Du das Redfield-Ratio ebenfalls heranziehen. Das Verhältniss von N zu P bei 15:1 muss du dabei nicht so streng beachten, Hauptsache ist, dass du nicht mehr P als N im Becken hast.

Ausgelösst wurden die Algen bei mir wohl durch die zerstörte Mikroflora auf den Substraten im Aquarium, dies geschah wohl durch eine Dunkelkur und Medikamentenzugabe wg. Ichthyo. Die Algen sind eigentlich keine Algen, sondern Bakterien. Bei mir wucherten die Bakterien nicht im Sand, sondern gerne auf der Rückwand, wo sie genug Hohlräume und eine leichte Strömung vorgefunden haben. Der Kunstofffelsen war wohl kein guter Ansiedlungspunkt für sonstige ( gute :D ) Bakterien, für Cyanos aber wohl perfekt geschaffen. Kleine Reste haben noch wochenlang nach der Invasion in kleinen Gruppen überlebt, aber sich nie wieder ausgebreitet, irgendwann sind auch diese spurlos verschwunden.

Die Dunkelkur würde ich auf jeden Fall über 2 Wochen ansetzen, dabei die Fische nicht füttern, sie sollten es überleben.

Manchmal fragt man sich dann ernsthaft, ob ein Neuaufsetzen des Beckens bei einem solchen Problem nicht rationeller wäre.

Viel Glück !
 

the-x-pack

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Hallo,

habe am Wochenende einen "Reset" ala Roger gemacht. Alles raus, neuen Sand (diesmal Quarzsand) rein und die Pflanzen in Kaliumpermanganat gebadet (habe nun 2 braune Fingerspitzen :D ). Zudem ist das Carbo Plus rausgeflogen, da ich schon länger unschlüssig bin, ob der CO2-Eintrag reicht und darüber hinaus nicht geklärt ist, ob evtl. Nährstoffe bei der Elektrolyse ausgefällt werden. Seit gestern verrichtet wieder ein CO2-Eigenbau mit Paffrathschale seine Arbeit.
Da leider einiges an Pflanzenmaterial raus musste (zu extrem mit Blaualgen und Büschelalgen befallen) bekomme ich in den nächsten Tagen "frisches" Material aus einer Beckenumgestaltung.
Als weitere vorbeugende Maßnahmen werde ich mal in Tobis Shop Dünger ordern und den Filter stückweise "entstücken" um nach und nach auf einer Geringfilterung umzuschalten.

Danke nochmal für die vielen Tipps!

Gruß

Marc
 

Roger

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Hallo Marc,

dann wünsche ich Dir viel Erfolg!
Pack das Becken gut mit Pflanzen voll und beleuchte anfangs nicht so lange! :wink:
 

Roger

Active Member
Hi Marc,

ich würde mit 6 Stunden täglich beginnen und wenn alles gut läuft um 1 Stunde in der Woche erhöhen.
 

the-x-pack

New Member
Hi,

oha, dann ändere ich das direkt heute Abend wenn ich nach Hause komme. Das habe ich gar nicht bedacht und derzeit wird, wie bisher, 11 Stunden beleuchtet.
Wie sieht es mit der Düngung aus? Erst mal komplett weglassen, oder die gedrittelte Dosis?

Gruß

Marc
 

Roger

Active Member
Hallo Marc,

ich halte Düngung immer für sehr wichtig damit die Pflanzen wachsen können und eine gute Konkurrenz zu Algen darstellen können. Deshalb würde ich auf ganz normale Werte aufdüngen und diese mit einer auf die nun verminderte Beleuchtungszeit angepassten Dosis aufrecht erhalten.
Fe=0,05-0,1
NO3= ~10
PO4= 0,2-0,5
 

the-x-pack

New Member
Hallo,

leider bin ich erst jetzt dazu gekommen, die Wasserwerte zu testen und zu posten.

  • NO2 0,75 mg/l
  • NO3 25 mg/l
  • PO4 0
  • PH 6,75
  • KH 12

Das Nitrat kommt bereits in so hoher Konzentration aus der Leitung.

Zum Stand des Aquariums. Ich habe die Beleuchtungszeit auf 8 Stunden reduziert (durch 4 stündige Mittagspause unterbrochen) und Dünge nun 1/3 der empfohlenen ProFito-Dosis. Zwischenzeitlich habe ich aber bei Timo Makro Basic NPK und Mirco Basic bestellt.
Die Bio CO2 Anlage verrichtet sehr zufriedenstellend ihren Dienst, was sich an den Pflanzen gut erkennen lässt.
In der kommenden Woche erwarte ich eine riesige Lieferung an Pflanzen aus einem umgestalteten Aquarium (Pogos, HC, Cryptocorynen und Windelov).
Den Filter hab ich bislang unangetastet gelassen, werde aber beim morgen anstehenden Wasserwechsel den darin enthaltenen Mulm ins Aquarium kippen. An die Geringfilterung traue ich mich bislang noch nicht ran, warte aber die Entwicklung mit Tobis Dünger ab.
 

Roger

Active Member
Hallo Marc,

der Nitritgehalt ist schon sehr bedenklich. Ist der Besatz wieder im Becken? Falls ja, rate ich dringend zu einem großen WW und täglicher Kontrolle des Wertes.

Den Filter hab ich bislang unangetastet gelassen, werde aber beim morgen anstehenden Wasserwechsel den darin enthaltenen Mulm ins Aquarium kippen.
Wurde der jetzt bei der Beckenreinigung nicht mit gereinigt? Das könnte den Erfolg der Aktion stark beeinträchtigen. :roll: Wenn der noch unberührt ist, wieso bildet sich dann Nitrit im Becken?
 
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