Phosphatwerte zu hoch - was tun?

Matthes

Member
Hallo zusammen,
seit einigen Wochen habe ich bei meinen Messungen der Wasserwerte beobachtet, dass die PO4 Werte ansteigen.
Po4 steigt nicht nur im Aquarium, was dann auf falsche Fütterung etc. zurückzuführen wäre, sondern auch im Ausgangswasser (Leitungswasser). Im Sommer ist dieser Anstieg in ländlichen Gegenden anscheinend normal, da durch die landwirtschaftliche Düngung viel PO4 in die Talsperren gelangt, die der Trinlkwasseraufbereitung dienen.

Im Aquarium macht sich nun ein Wert > 1mg/l PO4 breit und damit steigt trotz Pflanzenwachstum das Algenwachstum.
Welche Wege gibt es, um effiktiv gegen die Ursache (hoher PO4 Wert) anzugehen. Hat von Euch jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen in der Düngezeit gemacht und ein Patentrezept :)

Wäre Dankbar für Eure Anregungen und Erfahrungen
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Matthes,

am PO4 hängen die Algen definitiv nicht! Meine Aquarien sind sehr weitgehend algenfrei und das Leitungswasser hat so 1,2 bis 1,5mg/l PO4. Das macht bezüglich Algen gar nichts!
Mit hohen Kaliumwerten passiert auch nichts. Sabine hat in ihrem LW Kalium weit jenseits von gut und böse. Ich bekomme ja ab und an Pflanzen von ihr und die sind astrein. Mit hohen NO3-Werten ist das auch so. Du musst nach den Defiziten suchen. Wenn du in dem Becken genug Makros annimmst, dann braucht es mehr Volldünger.
Bei dir vermutete ich zuerst eine (partielle) Unterversorgung an Nährstoffen und/oder ein Filterproblem.

Gruß, Nik
 

Matthes

Member
Hallo Nik,
erstmal besten Dank für Deine Antwort.

die Werte KNO sind alle ausreichend vorhanden, gedüngt wird zusätzlich Pro Fito 10ml und Ferro 10ml pro Tag für 400l
CO2 wird auf 20 eingebracht. Sollte man vielleicht Fito erhöhen

Mit den WW schließe ich eine Mangelsituation eigentlich aus, höchstens ein Ungleichgewicht.
Was genau meinst Du mit der Filterproblematik, wodrauf zielst Du hier hinaus?

Hatte bis vor 2 Wochen ein riesiges Krankheitsproblem über mehrere Wochen im Becken, das AQ läuft genau gesehen wieder neu an.
Da ich Medikamente herausfilter ist zur zeit Kohle im Filter, der aber nicht der Auslöser war, die Beobachtung mit den Algen habe ich auch schon vor dem Ausbruch der Krankheit (ohne Kohle) gemacht. Der Filter war da bestückt mit blauer Filtermatte, Kerramikringen und Feinfilter.
 

AlexDozer

Member
Ist das nicht ein bisschen viel Eisen was du da düngst? Die Wochendosis Profito währen 40ml bei deinem Becken und du düngst davon schon 70ml. Und zudem noch 70ml Ferro?

Ich finde das ganz schön viel!


Gruß Alex
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

habe ich gar nicht gesehen mit dem Ferro.

In Verbindung mit Geringfilterung sehe ich keine Notwendigkeit für übermäßige Fe-Gaben. Wenn du so viel brauchst um übliche Fe-Gehalte zu erreichen, könnte das schon Anlass sein das zu überdenken.

Matthes, wieviel Wasser wechselst du denn und wie düngst du es auf?
Wie düngst du insgesamt?
Hast du einen besonders hohen oder niedrigen Besatz?
Bereitest du das Wasser auf?
Gibt es eine Online-Trinkwasseranalyse?
Was für einen Filter benutzt du?

Gruß, Nik
 

Matthes

Member
Hallo zusammen,
also Trinkwasseranalyse bringt uns nicht besonders weiter, da diese vom Versorger von 12/2007 ist, also nicht wochen- oder tagesaktuell :-(

Hier der Link des Jahresdurchschnitts:

http://www.avu.de/quantum_cms/_media/e2 ... se2006.pdf

Die Werte habe ich mit Sera Tropfentest ermittelt und sind vom letzten So.
ph 7
GH 4
KH 3
CO2 15
NH4 0
NO2 0
NO3 10
PO4 1
Cu 0
FE 0,1

Als Filter läuft ein Fluval 405, der das Volumen 2 mal/h umwälzt, die Strömung ist verhalten mit leichter Oberflächenbewegung.
Das Wasser wurde in letzter Zeit sehr häufig gewechselt (Krankheit), seit 2 Wochen bin ich im wöchentlichen Rythmus von ca. 20 - 30 %. Das Wasser wird ohne Wasseraufbereiter hinzugefügt. Die Düngung lief vor Inbetriebnahme über Easy Carbo/Ferro/Fito ab. Die CO2 Anlage ist auch vor 2 Wochen in Betrieb genommen worden. Die Düngung sieht momentan wie folgt aus:
Nach WW Stossdüngung 10ml ECarbo 10ml EFerro 10ml EFito, jeden weiteren Tag bis zum nächsten WW 5ml EFerro und 5ml EFito (Sorry das ich die Werte nicht so genau im Kopf hatte, 10 war definitiv falsch!) Der Besatz ist nach der Krankheit stark dezimiert (heul)
7 Salmler
6 Panzerwelse
5 Ottos
1 Schmetterling
1 Borelli
2 Nigeria Red

5 Amanos
5 Helena

Besten Dank für Eure Bemühungen
 

Roger

Active Member
Hallo Matthes,

ich würde den Ferro absetzen und den Eisenbedarf ausschließlich über den ProFito decken. Dadurch verbesserst Du die Spurenelementversorgung deutlich, da davon in dem Ferro entweder nichts oder nur sehr wenig vorhanden ist so wie ich vermute. Die genaue Zusammensetzung des Ferro habe ich nirgends im Netz gefunden.
Easy Carbo sollte täglich gedüngt werden um die Algenbeseitigung zu unterstützen.


Ausserdem würde ich den CO2 Wert etwas erhöhen und ggf. noch etwas extra Magnesium zuführen, da Dein Leitungswasser davon sehr wenig enthält.
 

Matthes

Member
Hallo Roger,
eigentlich dachte ich, dass ich durch den Einsatz einer CO2 Anlage vom Carbo wegkomme.
Aber dem scheint ja nicht zu sein, düngt Ihr eigentlich alle noch Carbo hinzu um Algen zu vermeiden?

Mit der Umstellung der Düngung (mehr Fito - kein Ferro) und zusätzlich wieder Carbo werde ich es mal versuchen.
Sollte ich am Wochenende Zeit habe werde ich auch mal mein Becken-Post updaten und die Odysee der letzten Wochen aufschreiben.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Matthes,

Matthes":26w8dna2 schrieb:
Hallo zusammen,
also Trinkwasseranalyse bringt uns nicht besonders weiter, da diese vom Verorger von 12/2007 ist also nicht wochen- oder tagesaktell :-(
Das muss auch nicht aktuell sein, über die Jahre tut sich so gut wie nichts. Bei einer Talsperre mag es in Makros durch die Landwirtschaft Schwankungen geben, das ist aber nicht so wichtig.
Ich gehe davon aus, dass du über die Talsperre versorgt wirst. Grundsätzlich ein Wasser zum neidisch werden. Neben dem Volldünger ein bisschen Phosphat zudüngen und gut ist.

Ob zusätzlich gedüngt werden muss, würde ich von Mangelerscheinungen der Pflanzen und den auftretenden Algen abhängig machen. Schreib mal dazu.

Schreib bitte auch noch mal zum Licht, das Becken wird vermutilich 160x50x50 haben. Einen Eindruck von der Pflanzenmasse wäre mir wertvoll. Mit einem Bild könnte ich das gut einschätzen.

Als Filter läuft ein Fluval 405, der das Volumen 2 mal/h umwälzt, die Strömung ist verhalten mit leichter Oberflächenbewegung.
Die Strömung ist mir nicht so interessant, mich interessiert das Filtervolumen. 8,5l Filtervolumen an 21W ist schon eine tüchtige Filterung. Ich brauche dazu einen Wassereimer um mir das vorstellen zu können. :wink:
Bei meinem 128l Pflanzenbecken, kannst du unter meinem Avatar anklicken, hat sich ein feineres Filterschwämmchen auf der Ansaugseite des externen Kreislaufs als optimale Filterung herausgestellt. Bei einem 240l Becken waren zwei gröbere Schwämmchen ideal. Ist halt die Frage ob 8,5ltr bei 400l das auch sind. Den Besatz hast du genannt, zur Bepflanzung kann ich mir kein Bild machen.
Zum Sehen, worauf ich hinaus will, kannst du hier im Forum nach älteren Beiträgen mit dem Stichwort Geringfilterung suchen.

Das Wasser wurde in letzter Zeit sehr häufig gewechselt (Krankheit), seit 2 Wochen bin ich im wöchentlichen Rythmus von ca. 20 - 30 %. Das Wasser wird ohne Wasseraufbereiter hinzugefügt. Die Düngung lief vor Inbetriebnahme über Easy Carbo/Ferro/Fito ab. Die CO2 Anlage ist auch vor 2 Wochen in Betrieb genommen worden. Die Düngung sieht momentan wie folgt aus:
Nach WW Stossdüngung 10ml ECarbo 10ml EFerro 10ml EFito, jeden weiteren Tag bis zum nächsten WW 5ml EFerro und 5ml EFito.
Als erstes zum EC, das nutze ich nur als Pflanzenstimulanz. Bei den Algen, die in meinen Aquarien auftauchten, wirkte es durchgängig nicht. Pinsel-, Bart-, grüne Pelz- und Punktalgen habe ich seit vielen Jahren in meinen Becken nicht mehr gesehen. Da ich eher interessiert bin das Wachstum zu bremsen, nutze ich EC nur in der Startphase oder anderen eng umrissenen Anwendungsfällen.

Wasserwechsel ist okay. Nach der Medikamentenbehandlung muss sich die Mikroflora erst mal wieder erholen. Die Kohle entfernte ich eher früher als später. Bei Medikamenten führen zwei große Wasserwechsel zum Ziel. Ich weiß, es ist ein großes Becken, aber auch für das gilt das.
Die Düngung änderte ich wie folgt: Nach dem Wasserwechsel muss das Wasser mit Profito auf 0,1mg/l aufgedüngt werden, das ist wichtig!

... fällt mir gerade ein, wie kommt es zum PO4 von 1mg/l?

danach täglich die Dosis Profito düngen, die zur Erhaltung notwendig ist. Z.B. täglich 6ml Profito und vor dem Wasserwechsel Fe messen. Je nach dem die Tagesdüngung erhöhen oder senken. Hängt von der Pflanzenmasse, dem Licht ab. PO4 kann ich nicht beurteilen, beim Stickstoff, könnte es möglich sein den Bedarf über das Wechselwasser abzudecken. 5-10mg/l sind genug. Alternative wäre die Versorgung mit Kaliumnitrat (KNO3). Ferro als auch Easy Carbo würde ich sein lassen. Mit gemessenen 15mg/l CO2 hast du keinen Mangel.

Gruß, Nik
 

Matthes

Member
Hallo Nik,
wow die Antwort muss ich erst mal sacken lassen, Wasser ist schon ein komplexes Thema.
Grundsätzlich gebe ich Dir recht, das Wasser im Sauerland ist schon spitze, aber Talsperrenwasser hat im Gegensatz zur Gewinnung aus Brunnen auch ein paar Nachteile. Und hier komme ich auch schon zu Deiner ersten Frage "Woher kommt mein hoher PO4-Wert" In der Jahresanalyse wird PO4 als sehr niedrig ausgewiesen, zur zeit sind es tatsächlich über 1mg/l im Trinkwasser :shock: Die Landwirtschaft lässt grüssen, es gab auch schon Jahre, da wurde den Bauern untersagt zu düngen, da die Abfallprodukte nicht mehr aus dem Trinkwasser zu beseitigen waren.

Nun komme ich erst mal zur pflanzlichen Situation und der Vorgeschichte, im Becken hatte sich ein Krankheitserreger breit gemacht, denn wir zwar schnell erkannt und behandelt haben. Zu meinen Unglück handelte es sich aber um einen Erreger der sehr resistent gegen die gängigen Medikamente war. Um es kurz zu, es wurde über 6 Wochen mit Methylenblau, Malachitgrün, Kupfer, Formaldehyd und Nifurpirinol behandelt. Eine sanftere Methode wäre mir zwar lieber gewesen, aber leider war dieser weg unumgänglich. Ich war sogar kurz davor die Fische von Ihrem Leid zu erlösen. Wie es den Pflanzen nach 6 Wochen in Chemie geht brauche ich dir nicht zu erzählen, überraschender Weise hat mein Wasserstern, der 1/3 des Beckens füllt unbeschadet überstanden. Die anderen Stengelpflanzen decken noch ein weiteres drittel des Beckens ab. Das letzte Drittel wurde komplett neu besetzt mit Blyxa und Crinum (dient als Schwimmraum) auch die Bodendecker haben sich während der Zeit aufgelöst und musten neu gesetzt werden. Natürlich wurden auch grosse Wasserwechsel nach der Krankheit gemacht und die Kohle kommt auch nächste Woche wieder raus.

Das Becken selber hat 150*60*60 und wird mit 4*t5/54W beleuchtet!
Aktuelle Bilder kann ich erst am Wochenende reinstellen, habe immer noch keine neue DigiCam!
Aber hier mal der Link zu meinem Becken Post: topic-2209.html
Da kannst Du Dir mal einen ersten Eindruck verschaffen.

Über den Ansatz der "Geringfilterung" habe ich hier schon viel gelesen, kann aber noch nicht beurteilen, ob das für mein Becken passt. Optimal zufrieden bin ich aber mit meinem Filter noch nicht, die Wasserwerte bleiben zwar stets konstant und das Wasser hat keine Giftstoffe, allerdings muss ich mich noch um ein paar Schwebeteilchen kümmern.

Nun zur Algenlage, die momentan sehr gemäß ist, aber ich würde hier gerne von Anfang an das Algenwachstum unterbinden.
Habe nur Grünalgen im Becken, hauptsächlich Pelzalgen auf einem Grossen Lavastein und Ansätze von Fadenalgen die aber immer von den Amanos beseitigt werden können.

Ich hoffe ich habe nichts vergessen, was Du angefragt hast....
 

Matthes

Member
Hallo zusammen,
hier nochmal 2 Aufnahmen vom Wochenende, damit Ihr euch ein besseres Bild machen könnt

[albumimg]6727[/albumimg]

[albumimg]6732[/albumimg]

Am Wochenende habe ich wieder die Wasserwerte gemessen und siehe da Mangel in den Werten Eisen und Nitrat :!:
Das könnte schon der Auslöser für mein Algenproblem sein, habe dann mal fix die Werte wieder aufgedüngt und werde nun diese Werte im Auge behalten.
 

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