Nitrat zu hoch

Beetroot

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Hallo Robert,

Aus dem (beim Umzug aufgelösten) 240er holte ich alle zwei Wochen einen Eimer voll Pflanzen raus - bei ungedüngtem Sand
Mit manch anspruchsloseren Pflanzen auch kein Problem, je nach Leitungswasser und Fischbesatz mit deren Fütterung fällt scheinbar ausreichend ab!

Bei meinem ersten AQ was bis vor ca. 3 Jahren lief, mit groben Kiesboden, Dünger eigentlich fast ein Fremdwort, da ist z.B. ein Hygrophila gewuchert wie Sau, da hab ich in der ganzen Standzeit von über 13 Jahren nur 2 - 3 mal sparsam Düngekugeln gegeben, ansonsten hat man da höchsten einmal irgendein Düngerchen getestet und es dann wieder verworfen, da gab's alle paar Wochen auch ordentlich Abschnitt.

Liegt mir heute fast wie ein Wunder im Gedächtnis wie das so gut wachsen konnte, das geht aber eben nicht mit allen Pflanzen so, und die Masse ist auch ausschlaggebend.

Gruß
Torsten
 

SebastianK

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Hi Torsten,

Beetroot":og3lte9g schrieb:
Mit manch anspruchsloseren Pflanzen auch kein Problem, selbst je nach Leitungswasser und Fischbesatz mit deren Fütterung.
Bei meinem ersten AQ was bis vor ca. 3 Jahren lief, mit groben Kiesboden, Dünger eigentlich fast ein Fremdwort, da ist z.B. ein Hygrophila gewuchert wie Sau, da hab ich in der ganzen Standzeit von über 13 Jahren nur 2 - 3 mal sparsam Düngekugeln gegeben, ansonsten hat man da höchsten einmal irgendein Düngerchen getestet und es dann wieder verworfen, da gab's alle paar Wochen auch ordentlich Abschnitt.

Liegt mir heute fast wie ein Wunder im Gedächtnis wie das so gut wachsen konnte, das geht aber eben nicht mit allen Pflanzen so, und die Masse ist auch ausschlaggebend.

Gruß

genau richtig... Es gibt Pflanzen, die sich einfach gar nicht pflegen lassen ohne ein saures Bodenmilieu. Wenn mir jemand zeigt wie ich einen pH im Soil von 5 oder weniger hinzubekomme, lasse ich mit mir reden, allerdings glaube ich kaum, dass das mit Kies/Sand möglich ist.
Habt ihr schonmal Pflanzen gesehen (Bodenzehrer) die in reinem Kies oder Sand in der Natur wachsen?
Das kommt vor ist aber seeehr selten.

Gruß

Sebastian
 

Wuestenrose

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Hallo,

Beetroot":1rycqqrm schrieb:
Was schießt du dich darauf ein damit das ganze Wasser zu verseuchen, das ganze Aquarium in mitleidenschaft zu ziehen?
250 mg NO3/l ist der Nitratwert einer Jauchegrube, aber nicht der eines Aquariums.

Viele Grüße
Robert
 

MarcelD

Administrator
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Nabend! :)

Eine schöne Diskusion, wie ich finde. Meinungsvielfalt hat schon was, zumindest solange niemand ausfallend wird. :wink:

250 mg NO3/l ist der Nitratwert einer Jauchegrube, aber nicht der eines Aquariums.
Diese 250mg/l sind nicht die Regel bei AquaSoil, auch nicht in der Einfahrphase. Hier liegt der Fehler ganz klar beim Anwender, der ganz einfach die zu Beginn essentiellen Wasserwechsel nicht ausreichend durchgeführt hat.
Bevor jetzt sowas aufkommt wie "sowas darf bei einem AQ-Bodengrund gar nicht passieren": auch aus einem Auto kann man -bei falscher Anwendung- eine Waffe machen.


Schöne Grüße,
Marcel.
 

Simon

Active Member
Hi Robert,

zeitbedingt und nicht schädlich wenn man wenige Dinge einfach beachtet. Du kannst dir ja einfach mal Eigenschaften und gewissen Verhaltensweise in Bezug auf den ADA Boden durchlesen. Dann wirst du auch herausbekommen, dies ist nur kurzfristig der Fall bei falscher "Bedienung" ;)

Edit: Marcel war schneller :bonk:
 

amano_fan

Member
Hallo,

hier vielleicht noch ein Punkt warum der ADA-Bodengrund vielleicht doch noch einiges an Zusatzpower für das Wachstum bringt:

Mobiltität von Nährstoffen:



Der pH im ADA-Bodengrund ist doch sauer und daher grade für Wurzelzehrer ideal.
Wollte ich nur mal schnell los werden! :D
 

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Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

amano_fan":3vvbfsx8 schrieb:
Der pH im ADA-Bodengrund ist doch sauer und daher grade für Wurzelzehrer ideal.
Aufgrund der Vorgänge bei der Kationenaufnahme sorgen die Pflanzenwurzeln ganz von sich aus für ein saures Milieu in ihrer Umgebung. Da braucht man nicht noch nachzuhelfen.

Viele Grüße
Robert
 

amano_fan

Member
Ja, aber der Vorgang des Boden ansäuerns kostet die Pflanze Energie, da die Protonenpumpen ATP benötigt.
Daher ist es besser, wenn der Boden von Haus aus schon sauer ist.
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

amano_fan":1cza5bgy schrieb:
Ja, aber der Vorgang des Boden ansäuerns kostet die Pflanze Energie, da die Protonenpumpen ATP benötigt.
Die Protonenpumpe braucht die Pflanze immer, weil sie sich sonst bei der Aufnahme von Ionen elektrisch aufladen würde. Wenn Du damit aussagen willst, daß die Pflanze im sauren Milieu weniger Energie benötigte, dann ist das leider falsch. Im Gegenteil ist der Effekt der Versauerung durch Pflanzenwurzeln so stark ausgeprägt, daß man in Intensivkulturen den Boden kalken muß bzw. die Düngerzubereitung so wählt, daß der Boden nicht zu sauer wird.

Viele Grüße
Robert
 

gartentiger

Active Member
Mmh, interessante Diskussion :lol:

Entscheidend für die Wahl des Bodengrundes ist doch der Wunsch des Einrichters. Wer zu früheren Zeiten nährstoffliebende sowie üppig bepflanzte Becken aufsetzen wollte griff damals schon zu nährstoffreichen Komponenten und mischte sich sein Substrat den Bedürfnissen der zu pflegenden Pflanzen entsprechend. Das kann man heute so wie früher handhaben *ziemliche Sauerei wenn man Umpflanzen will* oder man greift einfachhaltshalber zu fertigen Substraten wie Aqua Soil. Kann jeder frei für sich entscheiden. Das man Pflanzen auch nur und ausschließlich über die Wassersäule versorgen kann haben ebenso schon etliche bewiesen, ist aber um einiges anspruchsvoller. Da braucht man weder das eine noch das andere verteufeln.

Im Gegenteil ist der Effekt der Versauerung durch Pflanzenwurzeln so stark ausgeprägt, daß man in Intensivkulturen den Boden kalken muß bzw. die Düngerzubereitung so wählt, daß der Boden nicht zu sauer wird.

Bei den Landpflanzen liegt das aber weniger an den Säureausscheidungen der Pflanzen sondern vielmehr an der grosszügigen Verwendung physiologisch sauren Düngern. Könnte man jetzt noch weiter ausführen, bringt aber nicht wirklich was in Bezug auf die Übertragung aufs Aquarium.

lg Chris
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

gartentiger":3ygddwpa schrieb:
Bei den Landpflanzen liegt das aber weniger an den Säureausscheidungen der Pflanzen sondern vielmehr an der grosszügigen Verwendung physiologisch sauren Düngern.
Die Kationenaufnahme der Pflanzen führt immer zu einer Versauerung der Umgebung, warum, das habe ich hier bereits beschrieben. Da aber die von mir verwendete bevorzugte Karbonatdüngung in der Intensivwirtschaft nicht uneingeschränkt anwendbar ist, weil man Karbonate nicht beliebig mit anderen Düngern mischen kann, muß man in der Intensivwirtschaft halt kalken.

Da ich aber zwar aufgrund meines Bio-LKs vorbelasteter, aber sonst auch nur belesener Laie bin, liest Du das mit der Versauerung der Rhizosphäre durch die Kationenaufnahme zum Beispiel im Bergmann, Ernährungsstörungen bei Kulturpflanzen oder im Marschner, Mineral Nutrition of Higher Plants, am besten selber nach.

Viele Grüße
Robert
PS. Aufgrund dieser Beschäftigung mit den Aufnahmemechanismen der Pflanze halte ich für mich selber einen gepufferten Bodengrund am zielversprechendsten und daher werde ich mein nächstes Pflanzenaquarium mit einer Torfgranulat-Löß-Mischung im Bodengrund puffern.
 

gartentiger

Active Member
Hallo Robert,

ich habe nicht bestritten das die Nährstoffaufnahme über die Wurzeln zu einer leichten Ansäuerung in der unmittelbaren Nähe führt. Dieser Effekt ist aber beileibe nicht so hoch wie andere Einflüsse.

weil man Karbonate nicht beliebig mit anderen Düngern mischen kann, muß man in der Intensivwirtschaft halt kalken.

Man kalkt in der Landwirtschaft weil es einfach billiger ist bzw. andere Düngeverfahren zu aufwändig sind.

daher werde ich mein nächstes Pflanzenaquarium mit einer Torfgranulat-Löß-Mischung im Bodengrund puffern.

Klingt interessant, wäre schön wenn du uns an der Entstehung und am Verlauf teilhaben lässt. Was für Torf willst du dann verwenden? Generell enthält Torf für mich zuviel organische Masse die ich im Bodengrund nicht haben will.

lg Chris
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

gartentiger":1aoy7c1f schrieb:
Dieser Effekt ist aber beileibe nicht so hoch wie andere Einflüsse.
Im Marschner liest sich das allerdings anders. Der schreibt von "substanziellem Einfluß der Wurzelaktivität".

Man kalkt in der Landwirtschaft weil es einfach billiger ist bzw. andere Düngeverfahren zu aufwändig sind.
Ich sehe hier ein kleines Ursache-Wirkungs-Problem. Man kalkt, weil der Boden sonst (aufgrund der Wurzelaktivität
a010.gif
)versauern würde. Nur aus Spaß an der Freud macht man das nicht.

Was für Torf willst du dann verwenden?
Irgendwas granulatförmiges, was sich gut mit dem Löß vermischen läßt. Mal gucken, was der Gartenmarkt so hergibt.

Generell enthält Torf für mich zuviel organische Masse die ich im Bodengrund nicht haben will.
Ich habe bei der Einrichtung meines bisher am längsten laufenden Aquariums absichtlich organisches Material in den Bodengrund eingebracht. Es lief von Beginn 1995 bis zu der Umstellung auf Sand im Jahr 2001 vollkommen problemlos. Ich kann Deine Vorbehalte daher nicht nachvollziehen.

Viele Grüße
Robert
PS. ('Tschuldige, aber das kann ich mir jetzt nicht verkneifen): Kommt ein Aquarium mit diesem japanischen Wunderzeux eigentlich auch auf 6 Jahre Laufzeit?
 

gartentiger

Active Member
Hallo Robert,

ich frage mich ernsthaft woran du dich aufgeilst?
Das die Böden in der Landwirschaft versauern und anschliessend aufgekalkt werden hat nicht die Säureausscheidung von Pflanzen als Ursache.

Aber wie dem auch sei, im Aquarium spielt weder das eine noch das andere eine absolute Rolle.

lg Chris
 
Hallo,
Herr Amano hatte auch in Japan mit vielen Skeptikern zu tun, bis er die Naturaquariengalerie in Niigata eröffnet hat. Von da an hat man nichts wieder von denen gehört, denn jeder konnte ja nun selbst und jederzeit die ausgestellten Becken beobachten und deren Entwicklung mitverfolgen. Ein Becken läuft dort übrigens nun schon seit mehr als 6 Jahren und sieht noch immer traumhaft aus.
Ich selbst durfte Herrn Amano ja nun schon mehrmals treffen und im letzten Jahr an einem Seminar teilnehmen, in dem er uns an seinem Wissen teilhaben lies und wir mehrere Becken eingerichtet haben. Hier geht es nicht um Wunder, sondern um *Werkzeug* um das für sich bestmögliche Ergebniss zu erreichen. Das Wort Wunder habe ich dort kein einziges Mal gehört und auch nicht dass es nur mit Produkten von ADA geht, das wird hier nur unterstellt.... die Natur macht es ja vor, dass es auch ohne geht und sie ist auch sein Vorbild. Mehrfach hat er uns erklärt wie die Natur es macht und wie er von Beginn an versucht dies in der Aquaristik nachzuahmen. Jeder darf und soll aber selbst entscheiden was und wie er es macht, egal ob nun ADA oder Kies und Blaukorn..... Des einen Hobby ist nicht gleich des Anderen, auch wenn oben drüber Aquaristik steht und ganz sicher gibt es nicht nur den einen, eigenen Weg. Man macht sich das Hobby auch nicht schöner, wenn man andere kritisiert, im Gegenteil, man verbreitet damit eine Stimmung, die dem Hobby Aquaristik eigentlich im Wiederspruch steht.

Grüße
Carsten
 

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