Method of Controlled Imbalances (Wiederherstellung von Tobi's damaliger Übersetzung).

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Method of Controlled Imbalance 24 Mar 2010 13:07 • geschrieben von Christian Rubilar​

Der MCI von Christian Rubilar ist ein Dünge- und Algenvermeidungskonzept. Konträr zu den bestehenden Düngemthoden wie PPS Pro oder auch Estimative Index, wird hier nur so viel an Dünger verabreicht, wie auch wirklich verbraucht wird. Phosphat wird nur in Ausnahmesituationen zugeführt.​

Gerade die grünen Punktalgen dienen als Bioindikator bei diesem System und helfen dem Aquarianer seine Algensituation in den Griff zu bekommen und wieder Freude an dem Hobby zu empfinden.
Eine Einleitung in die Düngung und Algenkontrolle eines Aquariums

Die Methode der kontrollierten Ungleichgewichte (Method of Controlled Imbalances MCI)


Von Christian Rubilar (Text in der „Ich“ Form geschrieben)

Es besteht eine sehr enge Beziehung zwischen der Düngung, der Aufnahme der Dünger und Algen. Dieses Werk beschäftigt sich damit zu erklären, wie diese Beziehungen funktionieren. Dies ist jedoch ein sehr komplexes Thema mit vielen neuen Ideen, weswegen ich immer probieren werde alles so genau wie möglich zu erklären.
Die Grundidee entstand während meiner Arbeit als Aquariengärtner und wurde durch viele positive Rückmeldungen in den letzten 5 Jahren in dem größten spanisch sprechenden Forum zu diesem Thema bestätigt, folglich kann man davon ausgehen, dass es sich nicht nur um Spekulationen handelt. Das MCI Thema in diesem Forum hat über 100.000 Seitenaufrufe seitdem es veröffentlicht wurde und Algen sind kein Problem mehr für uns.

Ich glaube das größte Problem bezüglich Algen ist die Unsicherheit. Wenn wir über diese in Büchern lesen, wird uns von den Autoren immer wieder vermittelt, dass sich Algen durch sehr viel NO3 oder PO4 vermehren. Wenn ich dies lese, weiß ich, dass diese Person keinerlei Ahnung hat, warum Algen entstehen. Die bekanntesten Düngemthoden gehen nicht explizit genug auf Algen ein. Einige fokussieren sich auf CO2 andere erhöhen dies und vertrauen auf die Balance des Systems, um ihr Problem zu lösen. Dies wird jedoch nicht eintreten. Auf der anderen Seite geht der Estimative Index davon aus, dass Algen durch einen Mangel an CO2 oder Nährstoffen entstehen oder nicht ausreichend Licht in Bezug auf die Nährstoffe zur Verfügung steht. Die Idee geht in eine sehr gute Richtung, jedoch ist sie nicht vollständig durchdacht.

Ausreichend Licht und CO2 sind die Mindestvorausssetzung, weswegen ich generell davon ausgehe, dass diese in Ordnung sind.
In Bezug auf die fehlenden Nährstoffe, der Estimative Index geht davon aus, dass Algen durch einen Mangel an Nährstoffen entstehen und daher werden die Mikro- und Makronährstoffe hinzugefügt, um das Problem zu lösen. Bei diesem Vorgehen kann ich nicht zustimmen. Auf den folgenden Seiten werde ich ausführlich erklären warum.
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I. Einleitung

A. Hintergrund


Vor ein paar Jahren habe ich bei einem Unternehmen gearbeitet, welche einen Aquariendünger auf den Markt gebracht haben. Als wir unseren Prototyp fertiggestellt hatten, bereitete ich 5 Starklichtbecken mit CO2 Versorgung vor, um die Überdosierung des Düngers zu testen. Ich kombinierte den Dünger zusätzlich mit PO4, KNO3, Fe, usw., um nach einer Algenblüte Ausschau zu halten.
Hierbei fand ich heraus, dass eine enge Beziehung zwischen bestimmten Nährstoffungleichgewichten und Algen besteht. Auf der anderen Seite probierte ich die Herangehensweise anderer Düngesysteme wie z.B. den Estimative Index aus, jedoch brachten diese keinen Erfolg.
Ebenfalls konnte ich feststellen, dass bei der Düngung allein mit KNO3 Phosphat auf Null fällt und Grüne Punktalgen entstehen. Ich fand heraus, dass unter diesen Wasserbedingungen andere Algen aufhörten zu wachsen oder starben. Ich habe dies das allgemeine KNO3 Protokoll genannt, welches das Hauptwerkzeug bei der Nutzung des MCI ist.

B. Was genau ist der MCI?

Der MCI entstand als Methode, um Algen in Schach zu halten. Ich fand heraus, dass bei viel CO2 und Licht Algen auftreten können. Dies ist auf ein Ungleichgewicht der Nährstoffe nach der Aufnahme durch die Pflanzen zurückzuführen.
Hier bestehen sehr enge Beziehungen und es ist einfach jegliche Algenprobleme zu lösen, wenn man weiß wie diese Beziehungen ablaufen. Ich nutze den Begriff Ungleichgewicht, da ich die Begrifflichkeiten „unlimitierte“ oder „limitierte“ Düngung für unvollständig halte. Wenn man lediglich von unlimitiert oder limitiert spricht, spricht man von Makro- und Mikronährstoffen ohne jegliche Beziehung zueinander.
Die alte Schule der Aquaristik geht davon aus, dass sich Algen bei einem Überschuss an Nährstoffen bilden. Im besonderen durch Phosphat (PO4). Der Estimative Index geht davon aus, dass Algen durch einen Mangel an Nährstoffen entstehen. Beide Varianten sind nicht gänzlich falsch. Manchmal liegt ein Mangel vor und manchmal ein Überschuss, es kommt halt auf die Umstände an.
Es ist nicht so wichtig, was wir für Düngelösungen mit Mikro- und Makronährstoffen ansetzen, der wirklich wichtige Part ist die Aufnahme durch die Pflanzen und was nach der Aufnahme im Wasser bestehen bleibt.
Der Düngeansatz des MCI nutzt Algen, um die Aufnahme zu bestimmen und schlägt ein individuelles Düngekonzept für das eigene Aquarium vor.
Es ist unmöglich eine Düngekonzept zu standardisieren. Licht und CO2 werden hierbei überbewertet, der Hauptaspekt liegt eigentlich auf der Pflanzenzusammenstellung. Es gibt Pflanzen, welche PO4, NO3, Fe, Ca, usw. bevorzugen, jedoch haben die meisten Pflanzen keine besonderen Bedürfnisse.
Zum Beispiel Glossostigma elatinoides hat eine Vorliebe für Nitrat (NO3). Dies bedeutet, dass man ggf. Probleme mit Cyanobakterien bekommt, wenn man nicht genug KNO3 zuführt. Wenn man dagegen einen Rasen von Marsilea crenata in seinem Becken hat und nicht genug Phosphat (PO4) zuführt, kann man schnell Probleme mit Grünen Punktalgen bekommen. Anubias und Microsorums sind ebenfalls PO4 bevorzugende Pflanzen.
Die Idee hinter dem MCI ist, dass wenn genug CO2 und Licht vorhanden ist, wir unsere Pflanzen im Aquarium als Filter nutzen und wir chemische Veränderungen herbeiführen können, die uns helfen ein algenfreies Aquarium und eine hohe Wuchsrate der Pflanzen aufrecht zu erhalten. Als Beispiel sollte ein Aquarium mit Diskus mit Phosphat (PO4) bevorzugenden Pflanzen (wie Marsilea crenata) besetzt sein, um eine Langzeitstabilität des Beckens zu gewährleisten.
Der MCI beginnt immer mit der Düngung von KNO3, wenig Eisen (0,1 ppm) und keinem Phosphat (PO4) und Kaliumsulfat (K2SO4). Jedoch ist dies nur der Start, da einem die Algen mitteilen werden, ob man PO4 hinzuführen muss oder nicht. Hierauf werde ich später genauer eingehen.
Wenn man vom PPS (pro) oder dem Estimative Index kommt, sollte man vor dem Start des MCI seine Phosphat (PO4) und Eisen (Fe) Werte im Aquarium absenken (=> z.B. große Wasserwechsel). Anderenfalls würde es mit dem KNO3 Protokoll viele Wochen dauern, bis PO4 nicht mehr nachweisbar ist und die Pflanzen würden in dieser Zeit extrem an einem Mangel von Eisen (Fe) und weiteren Mikronährstoffen leiden.

C. Methode

Die Methode, welche ich vorschlage, wird nur unter bestimmten Licht/Wasser/Pflanzen/CO2 Verhältnissen funktionieren. Aus diesem Grund werde ich dies genau erklären.
Wenn man nach Algeninformationen sucht, wird man viele unterschiedliche Gründe für die Algen finden (zu viel Strömung, zu viel Licht usw.). Ich werde mich immer auf den wirklich wichtigen Aspekt beziehen. Wenn dieser nämlich geändert wird, wird das Problem gelöst sein.
Manchmal ist das Problem die Zusammensetzung des Leitungswassers. Aus diesem Grund widme ich diesem Problem ein gesamtes Kapitel, welches die geläufigsten Probleme aufdeckt.
Wirklich essentiell ist es, dass man keine Düngekonzepte mit dem MCI kombiniert und man sollte bestehendes Wissen besser über Bord werfen. Meiner Meinung nach ist unser Wissen bzgl. dieser Problematik lückenhaft und oft werden Fakten, Experimente oder wissenschaftliche Veröffentlichungen falsch interpretiert.
Ich glaube, dass die größte Problematik daraus resultiert, dass man Analogien aus der Hydrokultur oder der Aufzucht von Landpflanzen heranzieht. Algen existieren jedoch nicht an Land und aus diesem Grund müssen sich die Wissenschaften dieser Bereiche nicht mit diesen herumschlagen. Pflanzen sind sehr flexibel in Bezug auf die Nährstoffaufnahme. Egal welche Düngemthode genutzt wird, werden die Pflanzen mehr oder weniger gut wachsen. Nichtsdestotrotz können Algen auftreten und manchmal sind schlechte Theorien hierfür mit verantwortlich.

Zum Beispiel liest jeder über das Calcium:Magnesium Verhältnis (Ca:Mg) von 4:1. Dieses Verhältnis resultiert aus Untersuchungen von Landpflanzen. Unter Wasser produziert dieses Verhältnis mehrere Probleme bzgl. Algen. Das besser funktionierende Verhältnis ist genau das Gegenteil 1:4 (Ca:Mg).
Kalium (K) ist ebenfalls ein Problem. Kalium (K) wird benötigt, kein Zweifel, jedoch ist viel Kalium unter Wasser nicht besser. Wenn man zu viel Kalium hinzuführt, kann der Nitratwert (NO3) 0 erreichen und man bekommt Probleme.
Meine Hauptidee besteht darin die Unterwasserregeln herauszustellen, welche sich maßgeblich von den Überwasserregeln unterscheiden. Aus diesem Grund sind zunächst alle wissenschaftlichen Erkenntnisse für Landpflanzen unbrauchbar, problematisch oder müssen erneut im richtigen Kontext diskutiert werden. Bis jetzt können wir keine wissenschaftlich bewiesene Regel anwenden. Ich selber habe die ganzen Regeln der anderen Methoden ausprobiert. Einige konnte ich bestätigen, andere nicht. Manchmal konnte ich auf Grundlage der gleichen Fakten, durch eine andere Interpretation, einen besseren Weg finden. Ich beharre jedoch nicht auf Fakten, wenn diese nicht funktionieren. An Ansatz, der nicht funktioniert, sollte generell verworfen werden, da es eine schlechte Theorie ist.

II. Die Methode der kontrollierten Ungleichgewichte

Wenn ein Gleichgewicht im Aquarium besteht, wachsen die Pflanzen dementsprechend gut und man wird keine Algen vorfinden. Dieses Ziel kann man mit jeder Düngemethode erreichen.
Leider müssen wir uns mit vielen dynamischen Gleichgewichten beschäftigen, welche viele Faktoren enthalten, über die wir eher weniger als mehr wissen. Aus diesem Grund ist es vielleicht einfacher eine Analogie anzubringen, um den Umstand zu verstehen. Ein blinder Mann, welcher mit seinem Blindenstock auf dem Gehweg entlang schreitet. Wenn er diesen Weg das erste mal zurück legt, kann er nur wenige Dinge mit Sicherheit vorhersagen. Der Blinde weiß, dass die Straße zu seiner rechten ist und die Häuserwand zu seiner linken. Fakt ist jedoch, dass er keine Ahnung hat wie hoch die Gebäude sind und es macht auch keinen Sinn zu probieren dies herauszufinden. Aus praktischen Gründen kann diese Person blind mit ihrem Stock bis zur Häuserwand finden und von da aus ihren Weg bis zum Ziel bestreiten, ohne dabei verloren zu gehen, da die Person ja nicht sehen kann. Die Wand wird hier zum Wegweiser.
In einem Aquarium haben wir viele unterschiedliche dynamische Variablen, welche wir nicht kennen, jedoch können wir uns wie die blinde Person für die Wand oder die Straße entscheiden. Meiner Meinung nach und dies ist frei wählbar, ist die Wand die sichere Alternative und dies sind die Grünen Punktalgen.
Unser Ziel mit der “Methode der kontrollierten Ungleichgewichte” ist es aber nicht Grüne Punktalgen zu haben, sondern im Gegenteil ein dynamisches Gleichgewicht zu erzeugen, bei dem wir abschätzen können welche möglichen Ungleichgewichte wir in unserem Aquarium haben.
Die Grundidee besteht darin Wasserwerte nahe dem Auftauchen von Grünen Punktalgen zu schaffen, da eine Korrektur der Werte einfach und sicher für die Gesundheit und das Erscheinungsbild unserer Pflanzen im Aquarium ist.
Diese Idee kann für den ein oder anderen seltsam wirken, Fakt ist jedoch, dass alle Düngemthoden ein gewissen Tendenz zu bestimmten Wasserwerten aufweisen. Dies wird von den Systemen jedoch nicht realisiert. Als Beispiel kann der Estimative Index genannt werden, welcher eine Tendenz zu Grünen Staubalgen aufweist. (=> Ein Ungleichgewicht bzgl. Ca:Mg und zu viel PO4).
Was passiert jedoch, wenn ein unerwartetes Ungleichgewicht entsteht und andere Algen anfangen zu wachsen? Hier gibt es unterschiedliche Antworten. Hier vorrangig die alte Balance wieder herzustellen, wird nur selten helfen. Mehr Dünger hin zuzuführen hilft auch nur manchmal.
Folgen wir wieder der Analogie des blinden Mannes, so versuchen wir wieder die grünen Punktalgen zu erreichen, da wir unter diesen Umständen genau wissen, wo wir uns befinden. Wir sind wieder an der „Häuserwand“ angelangt. Ein Wassermilieu in denen grüne Punktalgen wachsen ist eine Wüste für andere Algenarten und grüne Punktalgen können sehr einfach durch geringe Mengen an PO4 beseitigt werden (PO4 Protokoll).
Der Vorteil dieser Methode ist mannigfaltig. Zunächst haben wir wie der Blinde eine Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten, jedoch beschränkt sich unsere Herangehensweise auf einen sehr begrenzten Bereich, welches uns eine einfache Lösung der Problematik ermöglicht.

III. Voraussetzungen

Der MCI nutzt die Pflanzen als Katalysatoren für beinahe alle Ungleichgewichte, die in einem Aquarium entstehen können. Da es so viele Variablen in unseren Aquarien gibt, angefangen bei den Wasserwerten, der Kombination an Pflanzen, Fischen, dem Licht, will ich einige grundlegende Voraussetzungen verdeutlichen, die essentiell für ein gesundes Aquarium sind.
Diesem entsprechend geht diese Methode von einer Beleuchtungsstärke von 1 Watt pro Liter aus, CO2 sollte sich zwischen 25 und 35 mg/l bewegen und genügend schnellwachsende Pflanzen vorhanden sein. (nur mit Echinodorus wird dieses System nicht funktionieren)

1. Beleuchtung – Allgemein
Bei dem Vorschlag der Watt pro Liter Regel in Bezug auf die Beleuchtung, können wir uns einig sein, dass diese natürlich nicht besonders genau ist. Es gibt viele weitere Möglichkeiten die Beleuchtungsintensität zu messen wie z.B. Lumen, Par, usw. Ich glaube, dass die „Genauigkeit“ in Bezug auf die Lichtquelle eine Illusion ist. Es gibt zu viele Variablen ins Spiel und der Bereich wird schnell zu kompliziert, um ihn genau zu verstehen.
Aus diesem Grund bleibe ich bei der einfachen Watt pro Liter Regel, korrigiere diese jedoch ein wenig, um mehr Aussagekraft zu erhalten.
Alles in allem brauchen einfach zu haltende Pflanzen ungefähr 0,5 Watt pro Liter um zu überleben und zu wachsen. Unser Ziel ist jedoch etwas anspruchsvoller, da wir den Metabolismus der Pflanzen auf 100% arbeiten lassen wollen, weswegen ich auch die 1 Watt pro Liter empfehle.
Nichtsdestotrotz hat sich aus den Rückmeldungen andere Aquarianer in den letzten zwei Jahren herauskristallisiert, dass viele Personen mit sehr viel weniger Licht erfolgreich mit diesem System waren. (0,1+ Watt pro Liter)
Trotzdem empfehle ich die Optimierung des Lichts.

Wie angekündigt hat diese Regel ein paar einfache Änderungen:

1) Die Watt pro Liter Regel funktioniert nur bei Aquarien bis 45 cm Höhe. Um die Höhe des Beckens zu bestimmten, muss man die höhe des Aquarienglases messen und nicht die sichtbare Höhe vom Bodengrund zum Beckenrand. Leuchtstoffröhren haben nur eine geringe Tiefenwirkung im Wasser. Wenn wir dies nicht bei unserer Änderung der Regel berücksichtigen, könnten wir ggf. annehmen, dass wir eine passende Beleuchtung haben, obwohl unser Becken zu tief ist. In einem tiefen Aquarium bietet sich eine HQI Beleuchtung an.

2) Für den vorderen Bereich eines Aquariums sollte man PLLS nutzen, um genügend Licht für Bodendecker wie glossostigma elatinoides, helanthium tenellum, usw. bereits zu stellen. Der Vorteil von PLL liegt darin, dass man zwei bis dreimal so viel Licht auf dem gleichen Raum hat.

3) Die dritte Korrektur bezieht sich auf die Lichtqualität. Wir empfehlen grundsätzlich, von hinten nach vorne => Grolux, 842, 954. Rasenbildende Pflanzen (Glosso, HC, usw.) benötigen genügend Licht. Aus diesem Grund kann 865 an stelle von 954 oder HQI genutzt werden.

2. Wasserwerte / Wasserqualität
Ursprünglich war dieses Kapitel beim MCI nicht vorgesehen. Durch viele Rückmeldungen ergab sich jedoch das Bedürfnis diesem Thema ein eigenes Kapitel zu widmen. Ich habe nie die Wichtigkeit dieses Themas angezweifelt, jedoch durch die enorme Vielzahl an chemischen Verbindungen auf unserer Welt, mich bezüglich Generalisierungen zurückgehalten. Durch die Rückmeldungen konnte ich jedoch ein paar spezielle Probleme einkreisen und werde diese kurz in diesem Kapitel beschreiben.

a. Das häufigste Problem ist der Überbesatz eines Aquariums. Durch zu viele Fische, Garnelen oder Schnecken kann genug Ammonium produziert werden, so dass grüne Fadenalgen entstehen. Wassertests können in so einem Fall negative Werte wiedergeben, jedoch berücksichtigen sie nicht die bereits von den Algen aufgenommenen Ammoniumkonzentrationen.
Hier ist es wichtig die Besatzdichte zu reduzieren. Die biologische Filterung zu maximieren, kann auf lange Sicht gesehen auch helfen.
Der Einsatz von Zeolite ist eine sehr gute Option. Gewöhnlich werden Zeolite als Ammoniumentferner verkauft und müssen in den Filter gelegt werden. Es gibt weitere Produkte, die den gleichen Effekt herbeiführen.

b. Durch die Rückmeldung und eigene Erfahrungen, während meiner Zeit in Annapolis, habe ich rausgefunden, dass Ammonium auch oft über das Leitungswasser eingebracht wird. Hier ist es ratsam das Leitungswasser vor einem Wasserwechsel, wenn es sich um ein frisch eingerichtetes Becken mit noch nicht genügend Biomasse handelt, zu prüfen.

c. Es gibt einige Orte an denen das Leitungswasser sehr hart ist und ein natürliches Ungleichgewicht bezüglich Calciumcarbonat besteht. Barcelona ist einer dieser Fälle, Brooklyn ebenfalls. In solchen Fällen müssen wir uns mit zwei Problemen auseinandersetzen. Ein hoher KH Wert beeinträchtigt die Löslichkeit von CO2 im Wasser. Zu viel Calcium schafft ein gutes Milieu für bestimmte Rotalgen (=> siehe das Kapitel über Algen)

Eine einfache Lösung wäre es 50% Osmosewasser oder vollentsalztes Wasser sowie 50 Leitungswasser bei jedem Wasserwechsel zu nutzen.

d. Umweltverschmutzung ist ein weiteres Problem. In vielen Gebieten von Mexico, Brasielien und Buenos Aires (Argentinien) gibt es Probleme mit NO3 Werten über 45 mg/l im Leitungswasser. Ein gutes Leitungswasser sollte nicht mehr als 10 mg/l NO3 enthalten. Wenn dein Wasser diese Problematik aufweist, gibt es mehrere Möglichkeiten.

Die simpelste Lösung wäre der Einsatz von Osmose/Voll entsalztem Wasser.
Die zweite Möglichkeit wäre Regenwasser, welches mit Leitungswasser gemischt wird.
Die dritte Option, wenn man genügen Platz hat, wäre ein Wasserreservoir mit Schwimmpflanzen.

Die Grundlage für den MCI besteht nämlich in dem Einsatz von KNO3. Mit sehr hohen NO3 Werten ist dies jedoch nicht möglich. Kaliumsulfat wäre hier eine Option. Kaliumcarbonat oder bicarbonat eine andere.
Wir sollten uns jedoch von den ursprünglichen Vorgaben hinsichtlich der Dosierung lösen. Wenn nur der Eintrag von KNO3 so stabil ist, dann sollten wir diese simple Regel nutzen. Das NPK Verhältnis von KNO3 ist 1/0/0,5. Wenn wir also 40 mg/l NO3 in unserem Wasser haben, dann müssen wir die Häfte des NO3 Werts an Kalium zuführen, was in diesem Fall 20 mg/l wären.

e. Das Leitungswasser könnte auch hohe Mengen an Phosphat (PO4) enthalten. Dies geschieht z.B. wenn das Wasser gefiltert wird und Poliphosphate zum Schutz der Filter eingesetzt werden. Vorrangig wird dies bei Wasser eingesetzt, dass ursprünglich aus dem Meer stammt oder geringe Mengen an giftigen Substanzen enthält. In New York enthält das Leitungswasser beispielsweise 3 mg/l PO4.

Hier ist es angebracht Osmosewasser oder vollentsalztes Wasser einzusetzen.
Auch wenn solch ein Wasser komplizierter ist, kann man bei der richtigen Auswahl der Pflanzen einfach ein stabiles Aquarium schaffen. Bei einem Teppich von Marsilea crenata sollte das Phosphat aus dem Leitungswasser weitestgehend ausreichen. Wenn man dennoch grüne Punktalgen bekommt, muss man lediglich ein wenig mehr PO4 zuführen. Diesen Umstand werde ich im Kapitel über die Düngung genauer beleuchten. Ich hatte beispielsweise mal ein Aquarium mit einem M. crenata Teppich, welcher wöchentlich ca. 4-5 mg/l PO4 aufgenommen hat. Anubias, Microsorium und Crpytos sind ebenfalls eine gute Wahl.

f. Manchmal ist die Zusammensetzung des Leitungswasser sehr schlecht. Man kann z.B. ein Ungleichgewicht an Ca und PO4 gleichzeitig haben. In New York City ist dies der Fall. Grüne Staubalgen können hier ein Problem werden und die Estimative Index Methode funktioniert hier nur schlecht. Ich werde hierauf noch einmal genau im Kapitel über Algen eingehen und wie man den Problemen begegnet.

g. Manchmal enthält das Leitungswasser zu viel Schwefel. Wenn man hierzu noch Kaliumsulfat düngt, kann es Probleme mit bestimmten Algen geben. 50% Osmosewasser und nur KNO3 Düngung (anstelle von K2SO4) können das Problem beheben.

h. Ich habe in der New York Times einmal gelesen, dass das Leitungswasser in den USA über 60.000 chemische Verunreinigungen enthält und per Gesetz nur die Auffälligsten reglementiert sind wie z.B. NO3 Überschuss usw. Eine Osmoseanlage ist daher eine gute Investition, nicht nur für seine Fische und Pflanzen.

3. CO2

Man muss nicht darauf hinweisen, wie wichtig CO2 ist. Aus diesem Grund gehe ich nur auf die möglichen Probleme ein.
Es gibt Tabellen, die den CO2 Gehalt aus einer Rechnung von pH und KH wiedergeben. PPS empfiehlt so etwas zum Beispiel. Dies ist jedoch ein Fehler. Die Genauigkeit solcher pH/KH Tabellen ist sehr gering, weswegen sie nutzlos sind. Aus meiner Erfahrung helfen diese Tabellen lediglich Anfängern, um die Zusammenhänge zu verstehen.

Das größte Problem dieser Tabellen besteht jedoch darin, dass man annimmt genug CO2 im Becken zu haben, obwohl nicht genug CO2 vorhanden ist.
Die Dauertests haben ein ähnliches Problem.
Elektronische Geräte bieten hier auch keine Sicherheit. Wenn diese unkorrekt kalibriert sind, wird der CO2 Wert auch zu gering angezeigt. Ich habe z.B. einen CO2 Test aus dem Laborbereich eingesetzt und diesen mit den CO2 Werten aus den Tabellen verglichen. Gemäß Tabelle hätte ich 90 mg/l im Aquarium haben müssen, jedoch verhielten sich alle Fische und Garnelen normal. Der CO2 Test zeigte nur 25 mg/l an.

(Edit Tobi – um den Bereich bzgl. Tieren als Bioindikatoren einzusetzen auszulassen, wird dieser Punkt nur abgewandelt dargestellt)
Aus diesem Grund sollte man sich langsam an einen höheren CO2 rantasten. Die CO2 Steigerung sollte immer in Anwesenheit stattfinden, so dass die Tiere keinen Schaden nehmen können. Man erhöht langsam die Blasenanzahl und wartet ab. Wenn die Pflanzen besser assimilieren, sollte genug CO2 vorhanden sein. Riccia ist z.B. eine gute Pflanze um den CO2 Gehalt zu bestimmen. Mit genug CO2 bilden sich am Riccia überall große Luftblasen. Dies sollte auch nahe des Bodengrunds geschehen. Dauertests sind ebenfalls nicht ganz so verkehrt. Auch wenn der Autor hier die Problematik aufzeigt, dass man sich auch im Bezug des Farbumschlags nicht immer darauf verlassen kann. Hier ist es also wichtig die optimale Farbe für das eigene Becken zu finden und diese immer wieder anzustreben. Algen helfen hier als Indikatoren und sollten einem Aufzeigen, ob genug CO2 vorhanden ist oder nicht. Wenn Pinselalgen oder auch Bartalgen auftreten, sollte der CO2 Wert weiter gesteigert werden.
Stellt man jedoch fest, dass sich Tiere unwohl fühlen, sollte man sofort einschreiten und einen Wasserwechsel durchführen und die CO2 Menge nach unten kalibrieren. Bei allem Enthusiasmus bzgl. eines algenfreien Beckens sollte man die Lebewesen im Aquarium nicht vergessen. Diese sollten immer Vorrang genießen und daher sollte stets darauf geachtet werden, dass sich diese wohlfühlen.

Einige Hinweise aus den Rückmeldungen:
- Die Verteilung des CO2 im Becken ist mindestens genauso wichtig wie die Einwaschung des CO2 im Wasser.
- Die feinen Bläschen eines Glasdiffusor sollten im Becken verwirbelt werden. (Filterauslass/Strömungspumpe)
- CO2 sollte durch den Rotor einer Pumpe zerhäckselt werden anstatt über den Venturi eingezogen zu werden.
- Die Glasdiffusor funktionieren in kleineren Aquarien besser

4. Wasserwechsel

50%
Wasserwechsel pro Woche hilft Algen zu vermeiden.

IV. Der Düngeansatz des MCI
Der MCI ist eine Methode zur Düngung und Algenkontrolle. Auch wenn es als Algenkontrollmethode entstanden ist, war das Potenzial für eine Düngemethode sehr schnell offensichtlich. Andere Düngemethoden gehen davon aus, dass Algen nicht existieren bzw. übernehmen sie keine Verantwortung an diesen. Ich glaube, dass Düngung und Algen immer gemeinsam betrachtet werden müssen. Algen geben uns Rückmeldung in Bezug auf unser Aquarium und wie wir es pflegen. Wenn etwas schlecht läuft, wachsen Algen. Egal welche Düngemethode man einsetzt, so bald man etwas mehr Erfahrung sammelt, entwickelt man seine eigene Methode ohne es vielleicht zu realisieren. Manchmal sind vielleicht wiederkehrende Probleme vorhanden, die man nicht allein lösen kann. Dies ist eine Rückmeldung deines Aquariums, die man nicht überhören sollte. Manchmal liegt das Problem an einem selbst oder man nutzt ein unpassende Düngemthode oder Theorie. Als schlechte Theorie würde ich eine Theorie bezeichnen, die nicht funktioniert und anstatt die Theorie zu verwerfen werden alle möglichen pseudowissenschaftlichen Erklärungen erfunden, wenn die Theorie noch immer nicht funktioniert.

Grüne Staubalgen sind ein sehr gutes Beispiel. Selbst wenn eine sehr gute Erklärung über den Lebenszyklus dieser Algen existiert und die Lösung vorschlägt diesen Lebenszyklus abzuwarten.... ist ... wie soll man sagen ... ein Zeugnis dafür, dass der Autor keine Ahnung hat wie er diesen Algen begegnen soll. Dies ist jedoch nicht das richtige Kapitel, um über solche Sachen zu reden. Also weiter hinsichtlich der Düngung.

1. Generelles
Über Mikronährstoffe und Eisen (Fe). Wenn man 3-mal so viel verabreicht wie von den Pflanzen aufgenommen werden kann, wird man Probleme mit Rotalgen bekommen können. Voraussetzung hierfür wären die vorher beschriebenen Grundvoraussetzungen eines Aquariums.
Über Calciumchlorid sollte man wissen, dass schon geringe Mengen Microsorumblätter verbrennen können. Aus diesem Grund empfehle ich Calciumchloride nicht zu nutzen.
Die Basis für die Düngung mit dem MCI stellt KNO3 dar. Man düngt natürlich nicht nur KNO3. Es stellt lediglich den Anfang dar. Die Dosis die ich für den Beginn und für Anfänger empfehle wären 1 Gramm auf 200 Liter Wasser (=> 12 ml Aqua Rebell Nitrat) pro Woche. Die Idee hinter dieser Düngung besteht darin zu schauen, wie hoch der wirkliche Verbrauch des Beckens ist. Das KNO3 Protokoll wird hierfür genutzt.
Das KNO3 Protokoll besteht also aus folgenden Aspekten. Wir dosieren täglich die vorher angesprochene KNO3 Wochendosis, bis sich grüne Punktalgen zeigen. So bald dieser Zustand erreicht ist, haben wir die Menge KNO3 herausgefunden, welche wirklich verbraucht wird. Die Menge, die bis dahin zugeführt worden ist, stellt die neue wöchentliche Dosis KNO3 dar. Dieser Zustand liegt nahe bei den grünen Punktalgen, ohne das diese auftreten.
Phosphat sollte man zu Beginn nicht einsetzen. Die normale Wochendosis (PO4 Protokoll) wäre jedoch 1 Gramm KH2PO4 pro 1900 Liter. (7 ml Aqua Rebell Phosphat auf 100 Liter Wasser).
Über die Dosierung. Digitalwaagen sind mittlerweile so günstig, dass ich keine Entschuldigung sehe, diese nicht zu kaufen.

b. grundlegende Erklärungen
Wenn wir über wöchentliche Dosis sprechen, sollte man hiervon immer 1/7 davon täglich verabreichen. Wenn dies nicht möglich ist, sollte man diese zumindest in drei Portionen unterteilen.
Wenn etwas nicht näher spezifiziert ist, geht man immer von einer wöchentlichen Dosis aus.
Nutzt den Nährstoffrechner um Eisen und PO4 hinzuzufügen! Haltet euch nicht an die Angaben der Düngerhersteller.

Wenn man HQI einsetzt ist die wöchentliche KNO3 Dosis 4-mal höher. Als Start werden daher 4 Gramm pro 200 Liter (48 ml Aqua Rebell Nitrat) genutzt. Dies setzt jedoch genug Pflanzen voraus.

2. Düngung

a) KNO3 & PO4

Das generelle KNO3 Protokoll ist das Hauptwerkzeug gegen Algen. Dieses nutzen wir um den genauen NO3 Verbrauch des Aquariums zu bestimmen.
Generelles KNO3 Protokoll:
1. Am ersten Tag einen 50% Wasserwechsel durchführen
2. Düngung komplett einstellen
3. Täglich 1 Gramm KNO3 pro 200 l Wasser (12 ml Aqua Rebell Nitrat) bis sich grüne Punktalgen bilden.
4. Sobald grüne Punktalgen auftreten wird ein 50% Wasserwechsel durchgeführt. Ansonsten wird dieser am 7. Tag durchgeführt.
5. Wenn grüne Punktalgen nicht in der ersten Woche auftreten wird die tägliche Dosis nach dem Wasserwechsel verdoppelt.

Im Düngeansatz des MCI wird das KNO3 Protokoll wie folgt eingesetzt. Man dosiert jeden Tag KNO3, es bilden sich am 3. Tag grüne Punktalgen in einem 200 Liter Becken. Die wöchentliche KNO3 Dosis wäre dann 3 Gramm pro Woche von der Menge wird 1/7 pro Tag dosiert.

Wenn dein Aquarium wirklich funktioniert bzw. sich gesund verhält, sollte der NO3 Wert in der Wassersäule sehr gering sein. Wenn der NO3 Wert ansteigt, liegt irgendein Problem hinsichtlich CO2, KH, zu wenig Licht, Besatzdichte, Wasserqualität usw. vor. In so einem Fall sollte man die Grundvoraussetzungen erneut überprüfen.

Bezüglich PO4 sollte man sich fragen, warum ich PO4 limitiere. Ein normales gesundes Aquarium hat die Tendenz zu einem Mangel an NO3 und einem Überschuss an PO4. Aus diesem Grund empfehle ich auf euer Aquarium zu hören und nur PO4 hinzu zuführen, wenn es benötigt wird. Grüne Punktalgen oder Zwergenwuchs der Blätter sind ein gutes Symptom für einen wirklichen PO4 Mangel. Dennoch kennen wir die Bedürfnisse gewisser Pflanzen wie Microsorum, Anubias, Marsilea crenata und deren hohen Bedarf an PO4. In solchen Situationen wissen wir, dass wir PO4 benötigen.
Ich möchte dies auch begründen. Wenn wir mehr hinzufügen, heißt dies nicht, dass die Pflanzen mehr verbrauchen. Wenn wir also mehr düngen, geben wir eigentlich zu, dass wir keinerlei Ahnung über den wirklichen Verbrauch haben. Ich möchte hier eher den effizienten Weg einschlagen.
Jetzt können ggf. einige denken, dass ich die Ressourcen limitieren möchte, jedoch glaube ich, dass dieses aus der Hydroponik übernommene System nicht einfach auf unsere Unterwassergärten übertragen werden kann. Der Grund ist sehr simpel, wir müssen nicht nur mit der Wuchsrate der Pflanzen Händeln, wir müssen auch mit Algen umgehen. Also ist die Idee des MCI nicht irgendetwas zu limitieren, sondern den effizientesten Weg zu finden. Ich habe eine Zeit lang meinen Lebensunterhalt mit der Kultivierung von Unterwasserpflanzen bestritten. Ich hatte gute Wuchsraten und keinerlei Algen hierbei. Algen hätten für mich den Bankrott bedeutet, so einfach war das.

Generell muss man jedoch sagen, dass ich schon die Ressourcen limitiere. Ich limitiere jedoch nicht PO4 sondern Kalium. Ich möchte unter keinen Umständen, dass NO3 auf Null absinkt. Dies könnte bei zu viel Kaliumzufuhr geschehen.
Zusätzlich ist ein weiterer Hauptgesichtspunkt des MCI, dass es gewisse Pflanzen gibt, die Präferenzen bzgl. der Nährstoffaufnahme haben. Ich meine damit, dass einige Pflanzen große Mengen eines bestimmten Nährstoffs aufnehmen. Diese Pflanzen bestimmen dann den Weg der Düngung für das eigene Aquarium.

Wenn wir also Phosphat hinzufügen, dann aus dem Grund, weil es gewisse Pflanzen in unserem Aquarium benötigen. Wir haben hierbei 2 Vorgehensweisen:

1. Es gibt ggf. keine eindeutigen Anzeichen für einen Phosphatmangel wie z.B. grüne Punktalgen. Dies kann der Fall sein, wenn wir zwar Pflanzen mit einer Priorität haben, jedoch nicht genug hiervon, um die Wasserwerte dementsprechend zu beeinflussen. Hier können wir sehr geringe Mengen zugeben, ggf. auch direkt über die Blätter der Pflanzen im Aquarium (per Spritze ohne Kanüle)
2. Beim zweiten Szenario haben wir grüne Punktalgen. Ggf. nachdem wir die PO4 Zufuhr gestoppt haben. In diesem Fall sollten wir das PO4 Protokoll einsetzen, um den wirklichen Verbrauch des Beckens zu bestimmen. (Es gibt das PO4 Protokoll gegen Algen bzw. grüne Punktalgen und es gibt das PO4 Protokoll um den Verbrauch zu ermitteln.)

1. Am ersten Tag wird ein 50% Wasserwechsel durchgeführt.
2. KNO3 wird weiter verabreicht
3. Das Glas von grünen Punktalgen befreien
4. Täglich 1 Gramm KH2PO4 auf 1900 Liter (oder 7 ml Aqua Rebell Phosphat pro 100 l), bis die grünen Punktalgen nicht mehr entstehen. Auftretende grüne Punktalgen müssen daher immer wieder erneut vom Glas entfernt werden.
5. So bald die grünen Punktalgen nicht mehr auftreten oder am 7. Tag einen 50% Wasserwechsel durchführen.
6. Wenn die grünen Punktalgen weiterhin auftreten, sollte in der folgenden Woche die PO4 Dosis verdoppelt werden usw.

Sobald wir den Punkt erreicht haben, an dem die grünen Punktalgen sich nicht mehr ausbreiten, haben wir unseren Verbrauch ermittelt. Die bis dahin zugeführte Menge wird als Wochendosis verabreicht. Wenn man z.B. 3 Wochen für diesen Punkt benötigt wurden, so nimmt man nur den Wert der vorherigen Woche. Sprich es werden nicht alle 3 Wochen addiert, sondern nur der Wert der letzten Woche.

b) Ca und Mg

Das 4:1 Verhältnis von Calcium (Ca) und Magnesium (Mg) kann unter Wasser nicht erfolgreich genutzt warden. Wenn zu viel Phosphat (PO4) im Wasser vorhanden ist, kann es bei einem Ungleichgewicht des Ca:Mg Verhältnisses zu grünen Staubalgen kommen.
Aus meinen Erfahrungen sollte, bei der Zuführung dieser Makronährstoffe, das Verhältnis gegensätzlich sein. Das Calcium:Magnesiumverhältnis sollte also 1:4 betragen. Die unmittelbare Konsequenz dieser Idee wäre, dass man nicht zu viel Calcium zuführen kann, da Magnesium nicht in großen Mengen zugegeben werden kann.
Wir können ähnlich wie bei NO3 und PO4 herausfinden wie viel Ca:Mg wir für unser Becken benötigen. Nichtsdestotrotz empfehle ich Anfängern diesen Bereich vorerst auszuklammern.

Das Mg Protokoll:
1. 50% Wasserwechsel am ersten Tag
2. Düngung komplett einstellen
3. 0,3 mg/l Mg täglich hinzuführen, bis die Alge “ 3. RODOPHYTAS SP. 3” wächst.
4. Danach das spezielle Protokoll in Bezug auf die Alge einsetzen.

Mit diesem einfachen Test findet man heraus, wie viel Mg das Becken benötigt. Calcium wird einfach mit 25% der Mg Menge angesetzt bzw. hinzugeführt.
Es ist nicht unbedingt notwendig das Stadium dieser speziellen Alge zu erreichen. Rotala walichii kann beispielsweise als Bioindikator genutzt werden, da diese Pflanze bei zu viel Mg eingeht.
Rotala macandra ist eine Pflanze mit Ca Priorität und wird aus diesem Grund den Calciumverbrauch im Becken steigern. Das gleiche kann über Ammania gracilis gesagt werden. Wenn diese Pflanze leicht schwärzliche Blätter bekommt, liegt ein Calciummangel vor.

Das hier vorgeschlagene Ca:Mg Verhältnis ist aber nur eine Basis. Pflanzen mit besonderen Präferenzen in Bezug auf Ca und Mg verändern dieses Verhältnis dementsprechend. Hier sollte man anhand der Bioindikatoren (z.B. der Algen) ein ausgewogenes Verhältnis für sein Aquarium anstreben.

Ich persönlich nutze ungern Calciumchlorid, da es Microsorum Blätter schädigen kann. Normalerweise führt man durch einen Wasserwechsel genug Calcium dem Aquarium hinzu.
EDIT Tobi: Calciumsulfat kann sehr einfach zur Erhöhung des Calciumwerts genutzt werden. Bei Calciumcarbonat steigt pro GH auch die KH mit.

Man merkt, dass man ein Ungleichgewicht bezüglich Ca im Becken hat, wenn die Alge Rodophyta sp.2 (=> Siehe Algenkapitel) wächst. Wenn man zusätzlich ein Ungleichgewicht bzgl. PO4 im Becken hat, wird man auch noch ein Problem mit grünen Staubalgen haben.

c) Kalium
Eines der Besonderheiten des MCI besteht darin, dass ich die Düngung mit Kaliumsulfat nicht empfehle. Hierfür gibt es einige Gründe.

Der erste Grund besteht darin, dass bei der Zufuhr dieses Makronährstoffs das Nitrat aufgenommen wird, bis es Null erreicht. So bald dies geschieht, wird man ein Algenproblem haben. Unser Hauptziel ist es diese Situation zu vermeiden. Die Grundidee des MCI besteht darin stabile Wasserwerte zu erreichen, welche nahe an dem Ausbruch von grünen Punktalgen liegen.
Wenn wir Kaliumsulfat hinzufügen, zerstören wir diese Stabilität.

Auf der anderen Seite ist e simmer gut, wenn man darauf verzichten kann Sulfat bzw. zusätzlichen Schwefel einzubringen. Oxidation durch Bakterien kann unter Umständen Schwefelsäure bilden.
Wenn man viel Eisen hinzuführt, wird das Redoxpotential verändert und dieses Problem neutralisiert, jedoch ist die Lösung des Problems sehr viel einfacher, in dem man auf die Zufuhr von zusätzlichen Schwefel verzichtet.

Wenn man hartes Wasser hat, sollte generell genug Sulfat im Aquarium vorhanden sein. Mehr Sulfat durch die Düngung einzubringen könnte graue Langhaar Algen produzieren. (siehe Algenkapitel)

Kalium wird benötigt, kein Zweifel. Aus meiner Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass der geringe Anteil an Kalium im KNO3 absolut ausreicht. Anderenfalls sollte z.B. Microsorum pteropus schwarze Blätter bekommen.
Hygrophila polysperma ist eine Pflanze mit einer Priorität bzgl der Kaliumaufnahme. Ich habe schon gelesen, dass diese Pflanze als Bioindikator für K genutzt werden sollte. Dies ist jedoch ein Fehler, da die Pflanze sehr viel Kalium aufnimmt und das gesamte Gleichgewicht bzgl. Kalium durcheinanderbringen könnte.
Diese Pflanze kann nur in Wasser mit Kaliumsulfat gehalten werden und sie wächst gut.

d) Ca, K, Karbonate
Wenn Karbonate einem Pflanzenbecken zugeführt werden sollen, gibt es immer die Qual der Wahl zwischen den Karbonaten. Kaliumkarbonat, Calciumkarbonat, Bikarbonat stehen z.B. zur Auswahl. Alles in allem ist es unwichtig wie viel Kalium man dem Becken zuführt. Wenn wir Kaliummonophosphat, Kaliumnitrat und Kaliumkarbonat nutzen, kann der Kaliumgehalt im Wasser schnell 50 mg/l erreichen. Wenn wir nun auch noch Kaliumsulfat zugeben, kann der K Wert schnell zu hoch sein. Kalium für sich genommen ist hier nicht das Problem, wie bei z.B. Eisen, dass in hoher Dosis giftig sein kann, jedoch kann der Nitratgehalt durch die hohe Menge Kalium Null erreichen und wir bekommen Probleme.
Wenn wir also nicht so hohe Kaliumwerte im Becken anstreben wollen, können wir immer noch auf Calciumkarbonat, Natriumkarbonat usw. ausweichen.

Ich hatte ja bereits im Ca/Mg Kapitel angesprochen, dass man bei dem Ca Wert etwas vorsichtig sein muss. Wenn zu viel Ca im Wasser vorhanden ist, könnte es Probleme mit Rotalgen oder grünen Staubalgen geben. Ebenfalls sind Diskus und Apistos empfindlich bezüglich Calcium.

Der Grund Karbonate ins Wasser einzubringen, liegt an der Pufferwirkung bzgl. des pH Werts, so dass dieser nicht zu stark absinken kann. Ich wurde in Buenos Aires Stadt in Argentinien geboren. Wir leben hier neben dem De La Plata Fluss, welcher in den Mato Groso Sümpfen Brasiliens mündet. Das Leitungswasser hat eine KH von 1,5 mit beinahe kaum Calcium. Ich hatte nie Probleme mit einem pH Sturz. Selbst wenn der pH fällt, fällt er nicht endlos. Nur Fische und Bewohner aus härterem Wasser, welche einen höheren pH bevorzugen, können hier Probleme bekommen.

Ich probiere hiermit nicht zu verdeutlichen, dass man einen pH von 5,5 anstreben sollte, ich möchte nur aufzeigen, dass die Geschichte bzgl. eines pH Sturzes weniger ein Problem darstellt.
Wenn man sehr weiches Wasser hat, kann man etwas Calciumkarbonat oder auch Natriumcarbonat nutzen. Etwas Kalkstein im Filter kann ggf. auch schon helfen.

e) Eisen

Der MCI funktioniert mit nur 0,1 mg/l Eisen (Fe) pro Woche.
Das PPS System und der Estimative Index nutzen höhere Mengen an Eisenvolldünger. Eisen reduziert das Redoxpotential und kann daher hilfreich sein, wenn man zu viel Sulfat im Wasser hat. Wenn man jedoch hohe Eisen und Phosphatwerte im Becken hat, kann Eisenphosphat entstehen.

Es wird noch immer darüber diskutiert, ob Pflanzen dies nutzen können oder nicht. Es macht jedoch keinen Unterschied. Man kann herausfinden wie viel Eisen von den Pflanzen aufgenommen wird, wenn man täglich 0,025 mg/l Eisen hinzuführt, bis man Algen bekommt. Ich glaube jedoch, dass dies nicht notwendig ist, jedoch kann man es machen, wenn man es für nötig hält. Die Alge, die durch die Eisenerhöhung entsteht kann durch das generelle KNO3 Protokoll beseitigt werden, jedoch braucht man noch zusätzlich Seachem Excel oder Easy Carbo.

Alles in allem denke ich, dass es am besten ist, wenn man Eisen und Phosphat an unterschiedlichen Tagen zuführt. Aus meiner Erfahrung ist 0,1 mg/l Eisen pro Woche genug. Wenn das Becken mehr benötigt, werden es einem die Pflanzen anzeigen.
Mir ist ebenfalls bewusst, dass man Aquarien mit höheren Eisenwerten erfolgreich ohne Algen fahren kann, jedoch ist mir auch bewusst, dass diese Aquarien nicht so stabil sind und es keinen wirklichen Grund für die hohen Eisenmengen gibt. Pflanzen werden nicht verhungern, wenn man das Eisen effizienter zuführt.

Jedoch muss einem bewusst sein, dass man die unterschiedlichen Düngemethoden nicht vermischen sollte. Man kann weniger Eisen zuführen, wenn man weniger Phosphat zuführt. Wie ich schon zuvor erklärt hatte, ist das Gleichgewicht entscheidend und nicht ein Mangel oder Überschuss.

VI. Algen Kontroll Ansatz

Die kontrollierten Ungleichgewichte


In diesem Kapitel beschreibe ich die Protokolle (Schritte) die ich erfolgreich eingesetzt habe, um Ungleichgewichte zu erzeugen. Als ersten Schritt begibt man sich auf die „Suche“ nach grünen Punktalgen. Das Gleichgewicht inkl. eines algenfreien Aquariums wird später angestrebt.

A. Grünalgen
A.1. Grünes Wasser

grueneswasser


Es ist nicht genau klar, warum diese Alge entsteht. Aus meinen persönlichen Erfahrungen vermehrt sich diese Alge wenn zu viel KNO3 und PO4 zusammen vorhanden sind. Jedoch scheint es nicht der einzige Grund für die Vermehrung dieser Alge zu sein. Grünes Wasser ist gerade in neuen Aquarien ein Problem. Ggf. ist Nitrit auch ein Nährstoff für diese Algenart, dies sind jedoch reine Spekulationen.

Wasserwechsel beheben dieses Problem leider meistens nicht. Um grünes Wasser zu vermeiden, sollte man bei einem neuen Aquarium möglichst sehr viele schnell wachsende Pflanzen einsetzen. Dies können auch Pflanzen sein, die man später nicht im Layout haben möchte.

Ein UV Filter ist die beste Möglichkeit diese Alge zu beseitigen. Zunächst sollte ein 50% Wasserwechsel durchgeführt werden, danach den UVC in Betrieb nehmen und die Düngung komplett einstellen. Am 7. Tag wird erneut ein 50% Wasserwechsel durchgeführt.


A.2. Grüne Fadenalgen

Diese Algen sind auf Ammonium zurückzuführen. Bzgl. Ammonium kann noch mal im Kapitel über Wasserwerte / Wasserqualität nachgelesen werden, um zu ergründen warum man Ammonium im Wasser hat.

Protokoll:

1. Am ersten Tag 50% Wasserwechsel (Wechselwasser muss ammoniumfrei sein)
2. Nicht das Licht verringern
3. Den CO2 Wert überprüfen, nicht annehmen, dass dieser in Ordnung ist.
4. Über die Algen mit einer Spritze (ohne Kanüle) Wasserstoffperoxid (10 ml pro 100 l Wasser) einsprühen. Easy Carbo ist eine Alternative (Easy Carbo muss mit Wasser verdünnt werden, um es direkt auf die Algen zu geben. Pflanzen können Schaden nehmen. Maximal 10% EC und 90% Wasser nutzen, wenn Pflanzenteile eingenebelt werden). Diese beiden Möglichkeiten beseitigen jedoch nur die Symptome.
5. Jegliche Düngung einstellen.
6. Ein Gramm KNO3 (12 ml Aqua Rebell Nitrat) pro 200 l Wasser täglich hinzufügen.
7. 50% Wasserwechsel am 7. Tag durchführen.
Wenn man genug Garnelen im Becken hat, sollten diese die Algen beseitigen. Die Garnelen lösen jedoch nicht das Ungleichgewicht. Eine Garnele pro Liter sollte genug sein, um die Algen innerhalb von zwei Tagen zu beseitigen. Dies ist eine einfache und günstige Lösung. Hier kostet zum Beispiel ein Beutel mit 200 Garnelen ca. 4 € und wird als Lebendfutter verkauft.

A.3. Sp. kurze Grünalge

kurzegruenalge


Diese Alge trat bei mir auf, als ich meinen alten Filter verkauft hatte und meinen neuen Filter in Betrieb genommen hatte. Das Aquarium hatte viele Echinodorus und nur wenige schnell wachsende Pflanzen. Nachdem der neue Filter eingelaufen war und mehr schnell wachsende Pflanzen eingesetzt wurden, verschwanden die Algen.

A.4. Grüne Punktalgen

gruenepunktalgen


Grüne Punktalgen sind auf ein Ungleichgewicht zwischen PO4 und NO3 zurückzuführen. Grundlegend ist zu wenig PO4 verfügbar.

Protokoll:
1. Am ersten Tag 50% Wasserwechsel
2. Die KNO3 Zufuhr beibehalten
3. Das Glas von den Punktalgen befreien
4. 1 Gramm KH2PO4 pro 1900 Liter oder 7 ml Aqua Rebell Phosphat auf 100 Liter bis die grünen Punktalgen nicht mehr auftreten. (Algen immer zwischenzeitig entfernen)
5. Ab dem Zeitpunkt an dem die grünen Punktalgen nicht mehr wiederkehren oder am 7. Tag einen 50% Wasserwechsel durchführen und die Menge KH2PO4 / Phosphatdünger verdoppeln. Dies so lange durchführen, bis die Punktalgen ausbleiben.

A.5. Cladophora

Cladophora


Diese Alge ist auf ein Ungleichgewicht an Licht und CO2 zurückzuführen. Es sollte überprüft werden, ob genug CO2 vorhanden ist. Es sollte der maximal mögliche CO2 Wert angestrebt werden, ohne dabei die Lebewesen im Becken zu gefährden. Wenn es nicht möglich ist mehr CO2 hinzuzuführen, sollte im letzten Schritt die Beleuchtung reduziert werden.

Die Alge kann mit Easy Carbo beseitigt werden. Hierfür muss Easy Carbo 4-fach überdosiert werden. Hier ist besondere Vorsicht geboten, da durch Easy Carbo VIEL Sauerstoff gezehrt wird. Nur während der Beleuchtungszeit dosieren und langsam an das Maximum herantasten. Bei schwächer beleuchteten Becken ist davon abzuraten.

Gewisse Pflanzen leiden auch unter der hohen Easy Carbo Dosis wie z.B. Riccia, Egeria densa, Hemianthus-Arten.

Protokoll:

1. CO2 überprüfen
2. Das KNO3 Protokoll durchführen
3. 4-mal so viel Easy Carbo dosieren (siehe vorhergehenden Warnhinweis)



B. Cyanobakterien - Blaualgen (Oscilliota splendens)

cyano


Cyanobakterien sind auf ein Ungleichgewicht hinsichtlich Nitrat und Phosphat zurückzuführen. Im allgemeinen wenn zu viel PO4 vorhanden ist und Nitrat gegen Null tendiert.
Wenn man Diskus pflegt, wird das Problem wohl an zu viel PO4 liegen. Wenn man einen Rasen von z.B. Glossostigma elatinoides hat, wird das Problem wohl an zu wenig NO3 liegen.
Cyanobakterien können auf dem gleichen Weg wie andere Bakterien abgetötet werden. Man kann mit einer Spritze Wasserstoffperoxid (10 ml pro 100 l Wasser) direkt auf die Blaualgen sprühen (einmal am Tag). Ebenso kann man die Cyanos absaugen.

Protokoll 1:

1. Nutze das KNO3 Protokoll
2. Die Cyanos absaugen oder Wasserstoffperoxid nutzen

Protokoll 2:

1. Nutze das KNO3 Protokoll, führe jedoch die doppelte Menge KNO3 hinzu.
2. Das Aquarium für 3 Tage abdunkeln
3. Nach den 3 Tagen das normale KNO3 Protokoll aufnehmen, bis man grüne Punktalgen erreicht.

C. Grüne Staubalgen

gruenestaubalgen


Es gibt viel Verwirrung über diese Algen. Der Estimative Index schlägt vor den Lebenszyklus von 3 Wochen abzuwarten und dann die Algen zu entfernen. Ein Freund von mir hat jedoch 6 Monate gewartet, das Bild stammt von seinem Becken. Als ich sein Wasser testete habe ich ein komplexes Ungleichgewicht bzgl. Ca:Mg => zu viel Ca und NO3:pO4 => zu viel PO4 vorgefunden.

Nachdem dieses Ungleichgewicht behoben wurde, war das Problem innerhalb von 3 Tagen beseitigt.

Protokoll:

1. Das KNO3 Protokoll einsetzen und zusätzlich
2. Das Glas von den Staubalgen befreien, bis diese nicht mehr auftreten
3. In Zukunft ein Ca:Mg Verhältnis von 1:4 nutzen.
4. Wenn man PO4 einsetzt, sollte man im Kapitel Düngung über PO4 nachlesen
5. Man sollte sein Leitungswasser (=>Wasserwerk) auf hohe PO4 und Ca Werte überprüfen.

D. Rotalgen

D.1. RODOPHYTA SP.1

rodophytasp1


Diese Alge ensteht bei einem Überschuss an Eisen (Fe)



Protokoll:

1. Nutze das KNO3 Protokoll und zusätzlich
2. Wasserstoffperoxid mit einer Spritze über die Algen geben. (10 ml pro 100 l Wasser)
3. 4-mal so viel Easy Carbo dosieren (siehe vorhergehenden Warnhinweis bei Cladophora)
4. In Zukunft nur noch 1/3 der Eisenmenge zuführen.

D.2. RODOPHYTA SP. 2


rodophytasp2

Diese Alge ist auf ein komplexes Ungleichgewicht bzgl zu viel Calcium in Bezug zu Magnesium zurückzuführen. Ein Überschuss an Fe liegt ebenfalls vor.

Protokoll:

1. Das Standard KNO3 Protokoll einsetzen.
2. Wasserstoffperoxid mit einer Spritze über die Algen geben. (10 ml pro 100 l Wasser)
3. 4-mal so viel Easy Carbo dosieren (siehe vorhergehenden Warnhinweis bei Cladophora)
4. In Zukunft nur noch 1/3 der Eisenmenge zuführen.
5. In Zukunft das Ca:Mg Verhältnis ändern. => siehe Ca:Mg im Düngekapitel

D.3. RODOPHYTAS SP. 3 (Bartalgen)

bartalgen

Diese Alge ist auf ein Ungleichgewicht zwischen Ca:Mg zurückzuführen. Es liegt in der Regel zu viel Mg vor.

Protokoll:

1. Nutze das Standard KNO3 Protokoll
2. In Zukunft die Magnesiumzufuhr begrenzen.

D.4. RODOPHYTA LEMANEA (Pinselalgen):

pinselalgen

Ein Mangel an CO2 und Calcium kann für diese Alge mitverantwortlich sein. Manchmal spielt eine hohe KH eine Rolle.

1. Das Standard KNO3 Protokoll einsetzen und zusätzlich
2. die KH testen und ggf. senken (Osmosewasser)
3. Den CO2 Wert überprüfen (Siehe Kapitel über CO2)

D.5. RODOPHYTA SP. 5

rodophytasp5

Diese Alge ist auf ein Ungleichgewicht von NO3:pO4 mit einem Überschuss an PO4 und einem Mangel an CO2 zurückzuführen.

1. Nutze das Standard KNO3 Protokoll
2. Die KH überprüfen und ggf. senken.
3. CO2 kontrollieren
4. PO4 Zufuhr stoppen

E. Kieselalgen

Beleuchtung verstärken. Man sollte keine Zeit mit Silikaten verschwenden.

F. Braune Haaralgen

braunehaaralge

Diese Alge ist auf einen Überschuss an Sulfat zurückzuführen. Dies kann passieren, wenn das Leitungswasser bereits sehr hohe Mengen an Sulfat enthält.

1. Das Standard KNO3 Protokoll einsetzen und zusätzlich
2. Eine Wasseranalyse des Wasserversorgers auftreiben und nach Sulfat schauen
3. Dünger mit Sulfatanteil nicht mehr nutzen. (Magnesiumsulfat, Kaliumsulfat)

G. Mehrere Algen zur gleichen Zeit

Man sollte sich zunächst immer dem schlimmsten Problem widmen. Cyanos sind zum Beispiel das schlimmste, da diese auch Pflanzen töten können.
So bald man grüne Punktalgen im Becken erreicht hat, ist eine gute Basis für ein langanhaltendes Gleichgewicht gelegt.




Ich hoffe dieser Artikel war hilfreich. Ich selber bin seit 28 Jahren in diesem Hobby. Als ich mit den populären Düngemthoden gestartet bin, gab es immer wieder Probleme ohne eine klare Lösung. Ich habe mich daraufhin auf den Weg gemacht eine Lösung zu finden, um mein Aquarium wieder ohne Algen genießen zu können. Diese Arbeit ist eine Zusammenstellung aus vielen Rückmeldungen von hunderten Personen, die mich auf www.drpez.net in den letzten 5 Jahren viel über ihre Erfahrung und ihr Wissen gelehrt haben.

Danke.

Christian Rubilar
 

schmitzekatze

New Member
Vielen Dank für diese tolle Berichterstattung. Das ist sehr viel know-how auf einmal, das muss ich erst einmal sacken lassen.
Viele Grüße, Michael
 

Delfin

New Member
Hallo Matz oder andere Kenner in diesem Forum,

kannst du mir sagen, ob das Algen sind oder Mangelerscheinungen der Pflanzen. Cyanos habe ich definitiv entdeckt und so eine Art Grünalgenbeläge gibt es irgendwie auch.
Allerdings im Sand/Kies und an den Scheiben nicht. Nur auf den Pflanzen...Freue mich auf Feedback. Ist die 6. Woche des Beckens. Vielen Dank und Grüße
Dirk
 

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Peter47

Active Member
2) Für den vorderen Bereich eines Aquariums sollte man PLLS nutzen, um genügend Licht für Bodendecker wie glossostigma elatinoides, helanthium tenellum, usw. bereits zu stellen. Der Vorteil von PLL liegt darin, dass man zwei bis dreimal so viel Licht auf dem gleichen Raum hat.
Das Zitat steht unter III, 1 Beleuchtung
Was ist PLL? Es muss wohl eine spezielle Art von Leuchten sein.
 

Peter47

Active Member
Hallo Robert,
irgend etwas mit Licht muss es zu tun haben (siehe textlichen Zusammenhang). Es können auch optische Einrichtungen (Linsen o.ä.) sein.
Der Verfasser arbeitete u.a. in Spanien, zitierte Wasserwerte aus Städten in Nord- und Südamerika. Vielleicht stammt PLL aus der Nomenklatur dieser Staaten?

Grüße
Peter
 

Peter47

Active Member
? Fresnel-Linse"
 

Wuestenrose

Well-Known Member
'N Abend...

Bist Du meinem Link gefolgt? "PLL" sind stinknormale, allerdings inzwischen etwas aus der Mode gekommene Kompaktleuchtstofflampen (nicht Leuchten), die bei Osram "Dulux L" und bei Philips "Master PL-L" heißen.


Viele Grüße
Robert
 

Peter47

Active Member
Hallo Robert,

auf Deinen Hinweis hin habe ich sie gefunden! Habe zwar in der Tabelle gesucht aber die Philips-Spalte wohl in diesem Bereich überlesen.
Danke!

Grüße
Peter
 

Peter47

Active Member
Hallo,
Ich habe den Artikel des MCI schon mehrfach durchgearbeitet und kam zur Erkenntnis, dass diese Methode durch ihre Einfachheit überzeugt, obwohl von vielen Seiten behauptet wird, sie sei viel zu kompliziert. Ich denke, sie ist nicht kompliziert, sondern in seiner Anwendung sehr aufwändig. Die Methode aber ist genial, weil sie unabhängig von den örtlichen Gegebenheiten zwangsläufig zum Ziel führt!

MCI basiert doch darauf, dass den Pflanzen nur so viel Dünger angeboten wird, wie sie verbrauchen (nicht ohne Grund hat Matthias ganz am Anfang seines Posts darauf hingewiesen).
Es ist wichtig zu unterscheiden, wie viel Nährstoffe die Pflanzen brauchen und wie viel sie verbrauchen.

Wie viel Nährstoffe die Pflanzen brauchen steht in in der Wasserpflanzen-Datenbank.
Die meisten Pflanzen brauchen NO3 zwischen 10,00 mg/l und 50,00 mg/l, PO4 zwischen 0,10 mg/l und 3,00 mg/l, K zwischen 5,00 mg/l und 30,00 mg/l, Fe zwischen 0,01 mg/l und 0,50 mg/l.

Tatsächlich verbrauchen die Pflanzen wesentlich weniger. Darauf hat Nick in seinem Thread zum low dosing abgezielt. Ob er dabei auch an MCI gedacht hat?

Wie viel eine Pflanze verbraucht, steuert deren DNA (dort sind die Gene angesiedelt) indem sie in die Zellmembran (mittels mRNA) bestimmte Substanzen einbauen lässt, die Transporter (von primären Nährstoffen) genannt werden. Diese Transporter befinden sich logischerweise vorwiegend in den Zellen, die an der Grenze zwischen Pflanze und deren Umwelt (Aquarienwasser) angesiedelt sind. Je mehr Transporter da sind, desto mehr primäre Nährstoffe wird die Zelle aufnehmen.

Jetzt müsste jedem klar sein, dass jede Pflanze (auch innerhalb einer Art!) einen ganz individuellen Nährstoffmix verbraucht. Werden mehr Nährstoffe angeboten als tatsächlich verbraucht werden, dann bleibt für die Algen etwas übrig. Und das verhindert die MCI.

Rubilar vergleicht die MCI mit Mauern von Häusern, an denen sich ein Blinder entlangtastet und so an sein Ziel gelangt, ohne auch nur ein Detail seines Weges zu sehen. Die Mauern sind die Protokolle des MCI, an der sich der („blinde“) Aquarianer entlangtasten muss um letztlich zu einem algenfreien Aquarium zu gelangen. Und dieser Weg ist sehr lange, dafür aber einfach. Das geniale an MCI ist doch, dass man anhand eines „Kochrezepts“ herausfindet, welche Nährstoffe trotz vielfältigen Pflanzenwuchses im Aquarium tatsächlich verbraucht werden.

Alternativ könnte der tatsächliche Nährstoffverbrauch durch Tests ermittelt werden. Das aber würde sehr kompliziert, weil die Nährstoffe, die aus Stoffwechselprodukten (Fische, niedere Tiere, Bakterien) stammen, nicht so ohne Weiteres ermittelt werden können.

Bleibt also nur noch der Weg des Probierens … und das kann sehr sehr lange dauern, bis ein individuelles Ergebnis gefunden wird. Und das Ergebnis kann aber nicht so ohne Weiteres auf andere Aquarien übertragen werden! Darüber hinaus sind Schlüsse aus den gewonnenen Erfahrungen nur mit größter Vorsicht zu ziehen, weil ja die Hintergründe der Erfahrung nicht erkennbar sind.

Es ist zweifelsohne irrational, MCI nicht anzuwenden. Dieser Irrationalität unterliegen wir aber leider (fast) alle. Auch ich scheue mich wider besseren Wissens MCI anzuwenden. Nur die echten Profis sind bereit, anfangs einen größeren Aufwand in Kauf zu nehmen um letztlich schneller und nachhaltiger zum Ziel zu gelangen.

Sollen wir also auf das Lesen des MCI verzichten? Ich denke nicht! Im gesamten Post hat Rubilar eine Reihe seiner Erfahrungen geschildert, die wir auch dann nutzen können, wenn wir das MCI nicht anwenden.
Grüße Peter
 

Wuestenrose

Well-Known Member
'N Abend…

MCI basiert doch darauf, dass den Pflanzen nur so viel Dünger angeboten wird, wie sie verbrauchen (nicht ohne Grund hat Matthias ganz am Anfang seines Posts darauf hingewiesen).
Es ist wichtig zu unterscheiden, wie viel Nährstoffe die Pflanzen brauchen und wie viel sie verbrauchen.

Läuft das daraus hinaus, die Algen "aushungern" zu wollen? Funktioniert nicht. Algen sind Pioniere und kommen auch mit unwirtlichen Gegebenheiten zurecht. Schau in meinen Cube und seine Wasserwerte. Fette Düngung. Funktioniert wunderbar und algenfrei. So algenfrei, daß ich den Schnecken Sushi-Blätter zufüttern muß. Musste, ich will den Cube umziehen, mir fehlt aber derzeit die Muse dazu. Hab andere Sorgen…

Jemandem wie dem Rubilar, der ned mal richtig rechnen kann, kaufe ich nix ab, nicht mal 'ne Klobürste… Sorry für die harten Worte…


In diesem Sinne,
Robert
 

Frank2

Well-Known Member
Die meisten Pflanzen brauchen NO3 zwischen 10,00 mg/l und 50,00 mg/l, PO4 zwischen 0,10 mg/l und 3,00 mg/l, K zwischen 5,00 mg/l und 30,00 mg/l, Fe zwischen 0,01 mg/l und 0,50 mg/l
Peter das ist nicht haltbar. Viele unserer Pflanzen kommen aus makroarmen Habitaten, es gibt Messsammlungen hierzu. Oft Se reich. Ich habe nix gegen mehr Makros aber diese Aussage ist pauschal und für die Mehrheit der Pflanzen nachweislich! nicht zutreffend. Wir haben hier genügend Beispiele in beide Richtungen. Beides geht.N+P Fresser außen vor. Sind aber eher wenige als viele.

Ich fahre ähnliche Werte wie gepostet aber zwingend ist das nicht, schon gar nicht NO3 mehr als 15 oder 20 und in der Einfahrphase eher PO4 limitierend nicht verkehrt.

Aushungern funktioniert nicht. Das hat Robert ja schon klar gestellt

Gruß Frank
 
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Zer0Fame

Well-Known Member
Hey Peter,

Jetzt müsste jedem klar sein, dass jede Pflanze (auch innerhalb einer Art!) einen ganz individuellen Nährstoffmix verbraucht. Werden mehr Nährstoffe angeboten als tatsächlich verbraucht werden, dann bleibt für die Algen etwas übrig.

dein Text klingt sehr nach "Nährstoffkonkurrenz" ... ein Wort, bei dem ich eigentlich nur noch mit den Augen rolle. Das ist jetzt nicht gegen dich gemeint.
Danach müsste jedes Becken, das nicht auf 0 Nitrat und 0 Phosphat läuft, vor Algen nur so wimmeln. Jedoch ist eher das Gegenteil der Fall.

Der Nachweis sollte mit Estimative Index eigentlich gebracht sein.

Ich hatte aus Spaß auch mal ein Becken mit >500mg/l Nitrat aufgesetzt. Mit dem Resultat, dass keine Algen gewachsen sind. Laufzeit mehrere Jahre.

Die größten Probleme der letzten 10 Jahre hatte ich in einem Becken, in dem ich die Nährstoffe sehr niedrig bis nicht nachweisbar gehalten habe. Die einzigen 2 (leicht messbaren) Nährstoffe, die bei mir ansonsten mal bewusst auf nicht nachweisbar (≠ nicht vorhanden) gehen, sind Phosphat und Eisen. Das aber größtenteils, weil ich dann weniger gärtnern muss.^^
 

Peter47

Active Member
Hallo,
die Kritiken in den Posts #11 bis #13 beziehen sich auf meine Aussage „Es ist wichtig zu unterscheiden, wie viel Nährstoffe die Pflanzen brauchen und wie viel sie verbrauchen“. Den Ausführungen zufolge hapert es am Unterschied zwischen „brauchen“ und „verbrauchen“. Hier wurde unterschiedlich interpretiert, so dass ich hier ein zweites Mal den Unterschied herauszuarbeiten versuche.
Zum Brauchen
Um Missverständnissen vorzubeugen habe ich nach
Es ist wichtig zu unterscheiden, wie viel Nährstoffe die Pflanzen brauchen und wie viel sie verbrauchen.
den Absatz
Wie viel Nährstoffe die Pflanzen brauchen steht in in der Wasserpflanzen-Datenbank.
Die meisten Pflanzen brauchen NO3 zwischen 10,00 mg/l und 50,00 mg/l, PO4 zwischen 0,10 mg/l und 3,00 mg/l, K zwischen 5,00 mg/l und 30,00 mg/l, Fe zwischen 0,01 mg/l und 0,50 mg/l.
angehängt.
Leider habe ich nach dem Wort Datenbank statt eines „:“ einen „.“ gesetzt. die SW begann obendrein mit einer neue Zeile. Dadurch wurde das Erkennen des Zusammenhangs beider Sätze erschwert. Aquasabi bedient sich also dieser Bereiche und das aus gutem Grund! Unter dem „meiste Pflanzen“ sehe ich mindestens 80% aller dort aufgeführten Pflanzen.

Jetzt aber noch genauer:
Der Begriff „brauchen“ muss als Bereich jener Düngerkonzentrationen verstanden werden, in denen eine Pflanze gedeihen wird (im Gegensatz zu verbrauchen). Wer den Bereich missversteht könnte beispielsweise folgende Düngerkonzentrationen (bei einem Mix aus den Pflanzenarten in der Wasserpflanzendatenbank mit diesen Werten) einstellen:
NO3 zwischen 10,00 mg/l und 50,00 mg/l: es wird auf 10 mg/l gedüngt.
PO4 zwischen 0,10 mg/l und 3,00 mg/l: es wird auf 3 mg/l gedüngt.
K zwischen 5,00 mg/l und 30,00 mg/l: es wird auf 5 mg/l gedüngt.
Fe zwischen 0,01 mg/l und 0,50 mg/l: es wird auf 0,5 mg/l gedüngt.
Zum erwartenden Ergebnis brauche ich mich wohl nicht zu äußern. Den Grund aufzuführen, warum Aquasabi hier keine exakten (oder wenigstens genauere) Werte einstellt sprengt den Rahmen dieses Threats, das Stichwort Algen spielt aber eine wesentliche Rolle.

Zum Begriff verbrauchen: Das Verbrauchen ist ein dynamischer Prozess. Wird er als statischer Prozess interpretiert, dann dann kommt tatsächlich die Null-Konzentration heraus. Es wird aber im eingeschwungenem Zustand (also nach MCI) ständig nach gedüngt, so dass den Pflanzen immer Nährstoffe zur Verfügung stehen.

Ich bin mir nicht sicher, ob Algen als Pionierpflanzen zu sehen sind. Eine typische Pionierpflanze wäre die Erle. Sie liebt äußerst nährstoffarme Böden und wächst z.B. in Kiesgruben. Ist die Kiesgrube „urbar“ gemacht, dann verschwindet die Erle, weil sie von anderen Pflanzen verdrängt wird.
Algen sind „niedere“ Pflanzen, die relativ weit am Anfang der evolutionären Entwicklung stehen. Algen in ihrer Gesamtheit sind keine Nahrungsspezialisten, lieben (im Gegensatz zu Erlen) aber relativ hohe Nährstoffkonzentrationen. Sie können auch nach der Einfahrphase auftreten. Was mit der Pionierpflanze übereinstimmt ist die Tatsache, dass Algen immer dann kommen, wenn sie nicht verdrängt werden (das gilt aber immer!). Befinden sich sehr viele höhere (Nutz-)Pflanzen im AQ, dann haben es die Algen schwer (z.B. total verkrautetes AQ – sie kommen aber dann, wenn „entkrautet“ wird, ohne die Nährstoffe entsprechend zu reduzieren). Ich vermute, dass das Verdrängen vor allem durch Stoffwechselprodukte der Nutzpflanzen und der begleitenden „guten“ Mikroorganismen (ähnlich wie bei der Allopathie) bewirkt wird. Ich glaube auch, dass Algen andere begleitende Mikroorganismen haben als unsere Nutzpflanzen und diese in ihrem Wachstum beeinträchtigen. Ähnliches gilt auch für alle anderen im AQ befindlichen Lebewesen.

Was die Bewertung eines Posts angeht, so lege ich den Maßstab anhand des allgemeinen Niveaus des Themas fest. Ist das Niveau niedrig, dann spielen Rechenfehler, Flüchtigkeitsfehler eine große Rolle. Bei hohem Niveau dürfen ruhig Inkonsistenzen enthalten sein, so lange sie nicht auf Erfahrungslosigkeit, Unwissenheit usw. zurück zuführen sind, sondern eher aus Zeitmangel „reingerutscht“ sind (quick and durty).
Grüße
Peter
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Mahlzeit...

Ich bin mir nicht sicher, ob Algen als Pionierpflanzen zu sehen sind.

Dann mach doch einfach mal ne Führung durch die Göttinger Algensammlung mit und laß dir erzählen, von wo her die Algen überall kommen. Du wirst an deren Fundstellen seltenst höhere Pflanzen antreffen.

Und jemand, der einen gewissen Anspruch auf das von ihm Geschriebene erhebt, sollte wenigstens beim Querlesen Fehler erkennen und korrigieren.

I.d.S.
Robert
 
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