Kahmhaut?

disco-d

Member
Hallo,
mein Becken lief mit relativ geringer CO2 Versorgung über längere Zeit recht stabil. Die vielen Farne und Anubien wuchsen zwar sehr langsam, aber so richtig gezickt haben sie eigentlich nicht. Kürzlich hat sich dann ein massiver Kaliummangel ins Becken eingeschlichen, den ich bis zum Zeitpunkt der Kahmhautbildung mit drei Stoßdüngungen (15ml auf 300l) AR Makro Basic zu bekämpfen begonnen habe.

Aufgrund technischer Erneuerungen hatte ich dann vor 2 Wochen endlich die Möglichkeit, den CO2spiegel auf 30mg/l (Dropchecker hellgrün) anzuheben... zwei Tage später hatte ich dann die gesamte Wasseroberfläche voller grüner Punkte. Interessant hierbei ist, dass diese "Punkte" tagsüber extrem fein erscheinen, so dass sie wie eine Haut aussehen und gegen abend (zwei, drei Stunden bevor das Licht ausgeht) sich zu "Eiskristallformen" zusammenschliessen. Sie haben dann einen Durchmesser von ca. 2 cm und vom Weitem betrachtet sieht die Wasseroberfläche dann aus wie ausgeflockte Milch (.. natürlich in grün).

Meine Fragen hierzu sind: Ist das eine Kahmhaut? Liegt das plötzliche Erscheinen eher am CO2 oder an der Nährstoffdüngung? Bekommt man sie wieder weg?

Sonst läuft das Becken recht gut, die Farne verlieren ihre schwarzen Punkte und die Pflanzen wachsen alle... deswegen stört mich die Oberfläche auch nicht soooo extrem. Ich hoffe drauf, dass sie von alleine wieder so schnell verschwindet wie sie gekommen ist, als Maßnahme ziehe ich alle zwei drei Tage die grünen Punkte mit Küchenpapier von der Oberfläche ab und dünge normal weiter. Die Haut bildet sich bis jetzt aber immer ziemlich schnell wieder zurück.

Liebe Grüße
Lutz
 

Pan

Member
Hallo Lutz,
genau solch ein Problem habe ich seit ca. 6 Monaten.
Nach dem Ww ist es zwei Tage besser und dann fängt es wieder an grün zu werden (grüne Kahmhaut), ich nehme immer Küchentücher um es weg zu machen, sowas hatte ich in 20 Jahren Aquaristik noch nie und vorallem nicht so lange.
Weiß inzwischen auch schon nicht mehr was man da noch machen kann.
Hab das Düngen über die Wassersäule komplett eingestellt, jedoch ohne Besserung.
Denke das Nährstoffe aus dem Bodengrund diffundieren und somit zuviel Nährstoffe im Wasser sind.
Vielleicht kann ja mal ein Profi Stellung dazu nehmen!?
MfG
 

disco-d

Member
Hallo Hendrik,
die Fehlerquelle war in meinem Fall das Aussetzen der Düngeanlage in Kombination mit der geregelten CO2 Zufuhr. Leider habe ich erst sehr spät entdeckt, dass die Zeitschaltuhren der Düngeanlage auf "off" gestellt waren. Anschliessend kam es zu Mangelerscheinungen und zu dem oben beschriebenen Stoßdüngungen.

Nun läßt sich die Kahmhaut seit zwei Tagen schon nicht mehr blicken. Meine Maßnahmen waren: sorgfältiges Abziehen derselben vor dem Wasserwechsel. Nach dem Wasserwechsel auf die gewünschten Werte aufdüngen und einmalig EC vierfach überdosiert hinzuschütten. Düngeanlage einschalten :wink:

Es würde mich sehr interessieren, wenn jemand noch etwas zu dieser grünen Kahmhaut schreiben könnte - insbesondere in Bezug auf die Tatsache, dass sie regelmäßig die Gestalt von flockig zu fein wechselt.

Liebe Grüße
Lutz
 

der Daniel

New Member
Ein Neulings Hallo erstmal an alle hier im Forum,
also ich versuche mal die Ursachen für eine Kahmhaut und deren Vermeidung aufzuzeigen.
Eine Kahmhaut bildet sich meist aus organischen Stoffen und Bakterien die im Aquarium vorhanden sind. Desto mehr organische Stoffe in das Becken eingebracht werden wie z.B.: (Fischfutter, Fischkot, zuviel Eiweiß durch Lebendfutter oder auch ein toter Fisch) desto dicker wird deine Kahmhaut, weil die Bakterien es irgendwann nicht mehr schaffen die zunehmende Menge an organischen Stoffen abzubauen.
Das kann zu einem erhötem CO2 Wert im Becken führen da das Gas durch die Kahmhaut nicht mehr so einfach an die Luft abgegeben werden kann.
Also weniger organische Stoffe im Wasser können eine Kahmhaut verhindern.
Allerdings können Ablagerungen von organischen Stoffen nicht verhindert sondern höchstens verringern werden :besserwiss: !

Maßnahmen mit denen mann organischer Stoffe verringern kann:

-mehr Pflanzen einbringen
-kontrollierter füttern
-einen Skimmer installieren (dieser beseitigt allerdings nicht die Ursache sondern nur die daraus resultierende Folge :besserwiss: !)

hoffe das ich einigermaßen helfen Konnte
 

disco-d

Member
hallo daniel,
dann an dieser stelle ein herzliches willkommen!

vielen dank für deine ausführungen. meinst du, dass die erwähnte "grüne" kahmhaut das gleiche ist, wie die semitransparente? die kahmhaut in meinem becken kann man anscheinend durch maßnahmen wie düngung, ww und ec unter kontrolle bringen. mal sehen, wie sich das becken weiterhin entwickelt.

liebe grüße
lutz
 

der Daniel

New Member
Hallo Lutz,

disco-d":3df91492 schrieb:
meinst du, dass die erwähnte "grüne" kahmhaut das gleiche ist, wie die semitransparente?

Nein das glaube ich nicht. Diese "semitransparente" Kahmhaut sieht wahrscheinlich wie ein Ölfleck in einer Pfütze aus und wenn mann sie berührt zerbricht sie wie kleine Eisschollen?
In diesem Fall handelt es sich sehr wahrscheinlich um Eisenbakterien. Ursache dafür ist ein Nährstoffüberschuss. Du könntest versuchen dieses Nährstoffüberangebot durch mehr Pflanzen oder mehr schnell wachsende Pflanzen aufzubrauchen. Regelmäßige wasserwechsel sind auch hilfreich.

Grüne Kahmhaut:
Auf der Kahmhaut wachsen Grünalgen weil sie an der Wasseröberfläche gerade durch die Kahmhaut optimale wuchsbedingungen finden: genügend Nährstoffe, Licht und CO2 das nicht mehr richtig ausschwemmen kann.

bG Daniel
 

Pan

Member
Hallo Daniel, schön das die Community wächst....willkommen.
Aber ich glaube du verstehst uns falsch....wir wissen was eine Kahmhaut ist, uns geht es nur um die Beseitigung!
Ich habe sie zum ersten mal so lange wie jetzt und egal was ich mache, sie geht einfach nicht weg.
Mir bringen Ww und solche Maßnahmen garnichts, da ich die Ursache suche und nicht die Auswirkungen bekämpfen möchte.
Ich habe viele Jahre meines Hobbies mit der Haltung, Pflege und Zucht von L-Welsen verbracht, teilweise komplett ohne Bepflanzung und noch nie war es so wie jetzt (insgesamt 20 Jahre Aquaristik).
Möchte einfach wieder meine glasklare Wasseroberfläche.
Anbei mal ein Bild, es lässt sich schwierig Fotographieren....hoffe ihr könnt was erkennen und es meldet sich mal ein Pro zu wort :?
 

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omega

Well-Known Member
Hallo Hendrik,

als Pro möchte ich nicht bezeichnen, habe aber schon immer mit einer Kahmhaut zu tun und außer OFA und Abziehen kein Mittel gefunden, sie zu beseitigen. Jedesmal stellte sie sich ein, als ich die ersten Pflanzen ins Aquarium setzte und noch bevor ich anfing zu düngen. Mit dem Düngen kam dann zusätzlich die farbig schimmernde Kahmhaut hinter meinem Mattenfilter.

Bei mir handelt es sich um die farblose Kahmhaut. Zusammengeschoben bilden sich weiße Fetzen. Daß sie von organischer Belastung herstammt, ist klar. Aber bis auf Pflanzen ansonsten leerem Aquarium, oder voll eingerichtetem Aquarium ohne Tierbesatz, also ohne Fütterung, und trotzdem eine massive Kahmhaut, bedeutet für mich, daß die Nahrungsgrundlage für meine Kahmhaut von den Pflanzen stammen muß. Ich denke hierbei an Kohlenhydrate, die von den Pflanzen abgesondert werden, an die Wasseroberfläche auftreiben - verstärkt durch die Perlenschnüre beschnittener/beschädigter Pflanzen - und dort von Bakterien vertilgt werden. Vor allem nach einem Pflanzenrückschnitt tritt wohl viel Kohlenhydrat aus den Pflanzen aus.

Noch eine Idee: wird die Siedelungsfläche von Bakterien limitiert/gestört z.B. durch regelmäßigen Pflanzenrückschnitt, Scheibenreinigung, Geringfilterung und Sand als Bodengrund, scheint sich mir kein der organischen Belastung Herr werdender Biofilm im Aquarium bilden zu können, der die Kahmhaut verhindert. Evtl. dauert es ja Wochen, bis sich ein entsprechend effizienter Biofilm auf den Oberflächen bildet. Bis dahin sind zumindest bei mir die Scheiben mehrfach gereinigt und die Pflanzen mehrfach zurückgeschnitten worden.
Selten zurückgeschnittene Pflanzen wie Farne, Moose, Anubien und Cryptocorynen vergrößeren die Siedelungsfläche für Bakterien dauerhafter als z.B. schnell wachsende Stengelpflanzen, verfügen aber auch über einen geringeren Stoffwechsel und somit einen geringeren Kohlenhydratausstoß.

Grüße, Markus
 

der Daniel

New Member
Hallo Omega,

finde ich sehr interessant das Kohlenhydrate als Nahrungsgrundlage dienen.
Allerdings müsste mann herrausfinden ob Bakterien oder Algen Kohlenhydrate aufnehmen/verarbeiten und wenn welche es sind?

@Pan
Pan":3rodrh5k schrieb:
wir wissen was eine Kahmhaut ist, uns geht es nur um die Beseitigung!

Tut mir leid würde mich auch nicht als pro bezeichnen aber hast du meinen post überhaupt richtig gelesen :? dort stehen doch einige Gründe für die Bildung einer Kahmhaut drinn.

Pan":3rodrh5k schrieb:
Ich habe sie zum ersten mal so lange wie jetzt und egal was ich mache, sie geht einfach nicht weg.

Was hast du bis jetzt unternommen außer Ww?
Hier im Forum habe ich letztens etwas sehr interessantes über Kahmhaut/ Mikroorganismen gelesen da hieß es in etwa:
(Kahmhaut solange abziehen bis andere Mikroorganismen den platz der alten einnehmen)
Vieleicht dein Becken auch einfach mit Mulm aus einem funktionierendem Becken animpfen.

bG Daniel
 

omega

Well-Known Member
Hallo Daniel,

der Daniel":37wh80pd schrieb:
finde ich sehr interessant das Kohlenhydrate als Nahrungsgrundlage dienen.
dienen könnten. Ich mutmaße ja nur. Protein und Fett kann ich mir nicht vorstellen, also bleibt für mich nur Kohlenhydrat (Zucker, Stärke, Cellulose, Chitin, ...) übrig.

Allerdings müsste mann herrausfinden ob Bakterien oder Algen Kohlenhydrate aufnehmen/verarbeiten und wenn welche es sind?
Algen können sicher keine Kohlenhydrate als externe Nahrungsquelle nutzen. Für ihren Zellaufbau nutzen sie hauptsächlich CO2, und als Energielieferant dient Licht.
Unter den Bakterien hingegen gibt es eine Menge, die Kohlenhydrate verwerten. Sie nutzen sie für ihren Zellaufbau und zusammen mit Sauerstoff auch als Energielieferant. Mit gewöhnlichem Haushaltszucker z.B. kann man im Aquarium sehr einfach eine Bakterienblüte heraufbeschwören.

Auf jeden Fall müssen es Stoffe sein, die leichter sind als Wasser und deshalb zur Wasseroberfläche treiben, um dort als Nahrung für die kahmhautbildenden Bakterien zu dienen. Wasserlöslich sind sie eher nicht, denn sonst würden sie vielmehr im Wasserkörper und im Filter verstoffwechselt werden als an der Wasseroberfläche.

Das bringt einen aber auch nicht weiter, zumindest mich nicht.

Grüße, Markus
 

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