Hydrocotyle leucocephala - Mangelfärbung ?

Ebs

Well-Known Member
Hallo allerseits,

kann mir evtl. jemand sagen, um was es sich hier handeln könnte ?

Alle Pflanzen wachsen prima und die Blattfärbung ist einwandfrei, nur H. leucocephala zeigt seit ca. 2 Wochen an mehreren Stängeln diese Blattfärbung an einigen Blättern.

Die aktuellen konstanten Düngewerte im Becken stehen alle unten in meiner Signatur.

Tobis "Mangelerscheinungen bei Pflanzen und ihre Symptome" helfen mir momentan leider auch nicht weiter.
Magnesium ( kann ich zwar nicht messen) bzw. Eisen scheinen mir nicht die Ursache zu sein. :?
Oder deute ich meine Düngewerte falsch ?

Oder ist es ganz was Anderes ?

Glaube auch, hier irgendwo auch mal gelesen zu haben, dass diese Gelbfärbung bei H.l. evtl. auch ohne Ursache auftreten könne und evtl. normal sei. :?

Gedüngt wird schon seit längerem täglich (z.Zt. noch) mit 1,5 ml Dennerle A1 Daily NPK (Volldünger) und 2x wöchentlich 5ml Easy Life Kalium zuzüglich zu dem, was starker Fischbesatz mit einbringt.

Vielleicht hat jemand einen Tipp bzw. eine Antwort. Wäre schön !

Gruß Ebs
 

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Biotoecus

Active Member
Hallo Ebs,

bei mir hat da damals eine Magnesiumerhöhung direkt geholfen.

Beste Grüße
Martin
 

Ebs

Well-Known Member
Hallo Martin,

danke für deinen Hinweis.

Du meinst also eine direkte Magnesiumerhöhung trotz GH 15.
Ich dacht immer, dass ich bei diesem Wert ausreichend Mg im Wasser habe. Oder unterliege ich da einem Irrtum ?

Hast du zufällig noch deinen GH- Wert von damals ?
So wie ich mitbekommen habe, fährst du doch doch wohl zumindest teilweise mit wesentlich weicherem Wasser.

Zuviel Mg ist ja nun wohl auch wieder nicht günstig. Oder ? :?

Oder ich verfahre evtl. einfach nach dem Motto: Versuch macht kluch ! :D

Gruß Ebs
 
Hallo Ebs,

die GH kannst Du auch alleine durch Calcium auf 15°d bekommen, GH=Summe aller Erdalkalimetallionen (speziell Calcium und Magnesium). Das geht auch mit viiiiiiel Calcium und kaum Magnesium. Hier würde eine Analyse Deines Leitungswassers hilfreich sein.

Eisenmangel schließe ich bei Deinen Eisenwerten aus.

Stickstoff (welcher ebenfalls an der Chlorophyllsynthese beteiligt ist), sollte Deinen Werten zufolge ebenfalls genügend vorhanden sein.

Es kann sich also nur um ein Problem des Calcium - Magnesium - Kalium- Verhältnisses handeln. Dabei kann es sich auch um einen kombinierten Mangel (Mg, K) handeln.

Ich habe mir diese Chlorose auch lange bei meinem H. l. angeschaut, lange mit der Magnesiumdüngung herumgespielt und davon einiges ins Becken geschüttet, eine Verbesserung brachte das nicht (obwohl bei mir Magnesium auch Mangelware war, wie ich glaube). Auch ein zuviel an Magnesium blockiert unter anderem die Kaliumaufnahme, da Calcium, Kalium und Magnesium bei der Aufnahme in die Pflanze konkurrieren.
Erst als ich den Kaliumgehalt deutlich angehoben habe (war vorher zu gering bei ca. 5 mg/l, danach ca. 15 mg/l), brachte das die Änderung und die Chlorosen verschwanden. Irgendwo habe ich gelesen (leider finde ich es nicht mehr!), das Spurenelemente (wie Eisen), aber auch Magnesium und überhaupt die meisten Stoffe bei Kaliummangel schlechter aufgenommen werden, da Kalium an der Regulation vieler Stoffwechselvorgänge in der Pflanze beteiligt ist.

Man bräuchte zur Beurteilung der Situation also erstmal den Calcium- und Magnesiumgehalt Deines Leitungswassers.
 

Ebs

Well-Known Member
Hallo Stefan,

erst einmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort !

Aquariophilo":nlsfh4zz schrieb:
.
Erst als ich den Kaliumgehalt deutlich angehoben habe (war vorher zu gering bei ca. 5 mg/l, danach ca. 15 mg/l), brachte das die Änderung und die Chlorosen verschwanden. Irgendwo habe ich gelesen (leider finde ich es nicht mehr!), das Spurenelemente (wie Eisen), aber auch Magnesium und überhaupt die meisten Stoffe bei Kaliummangel schlechter aufgenommen werden, da Kalium an der Regulation vieler Stoffwechselvorgänge in der Pflanze beteiligt ist.

Deinen Gedanken ähnliche Überlegungen lassen mich seit ca. 3 Wochen versuchsweise auch zusätzlich Kalium düngen, da in unserem Leitungswasser nur wenig davon drin ist.
Ergebnis: N + P - Verbrauch ist merklich angestiegen, Pflanzen sehen noch gesünder als sonst aus, bis auf H.l. eben, noch weniger Grünalgenbelag an den Scheiben.

Aber hier erst mal die Leitungswasserwerte und Beckenwerte im Vergleich (siehe auch Signatur):

http://www.fwa-ffo.de/fwadocs/index.php ... 1079665568

LW
Calcium 93,1 mg/l KH 7,6 GH 15,37 , im Becken KH 6 , GH 15

Magnesium 10,19 mg/l

Kalium 4,11 mg/l , im Becken 5-10 mg/l (vor K- Düngung 2-5 mg/l gemessen)

Magnesium scheint mir da nicht zu fehlen, oder evtl. doch ? :? Was meinst du ?

Evt. würde ich versuchsweise die wöchentliche Kaliumzufuhr verdoppeln, statt 10 ml (= + 4mg/l K) auf 20 ml (= + 8 mg/l K).
Oder noch mehr ?

Hatte bis jetzt die Befürchtung damit evtl. wieder ein neues Problem auszulösen. :D

Gruß Ebs
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Ebs,

mal die Beschreibung aller Möglichkeiten beiseite lassend, sehe ich bei dir folgende ...

Ca und Mg behindern sich gegenseitig in der Aufnahme, das sollte man in ein sinnvolles Verhältnis bringen. Die hier im Flowgrow üblichen Ca/Mg-Verhältnisse von 4:1, 3:1 machen Sinn.
K spielt auch eine Rolle, aber nur bei hohen Werten. K wird von der Pflanze leichter als Ca und Mg aufgenommen und kann in der Aufnahme auch nicht durch die Pflanze begrenzt werden. Mein subjektiver Eindruck beginnender Problemträchtigkeit von K bewegt sich derzeit bei >30mg/l.

Insgesamt ist es mit dem K - solange man es nicht messen kann - eleganter es zurückhaltend zu düngen und besser einen (dann zu korrigierenden) Mangel riskieren. Ansonsten ist eben das Ca/Mg Verhältnis wichtig.

edit: was noch für den relativen Mg-Mangel spricht, Mg ist an der Chlorophyllbildung beteiligt, Ca und K nicht. Stickstoffmangel macht sich auch in hellem, blassem Grün bemerkbar. Theoretisch wäre noch ein Problem in einem Mangel, Antagonismus von Fe und/oder Mn denkbbar. Das Ca/Mg Verhältnis gerade gezogen sollte das Problem lösen - vorbehaltlich einer ungewissen K-Anreicherung. Weicheres Wasser ist allgemein günstiger.

Gruß, Nik
 
Hallo Ebs,

verstehe ich das richtig, dass Du seit 3 Wochen zusätzlich Kalium düngst (aus welchem Grund auch immer), und H. l. seit 2 Wochen Mangelerscheinungen zeigt? D.h. an einem Kaliummangel kann das dann nicht liegen. Den Kaliumgehalt würde ich folglich auch nicht weiter anheben (wie Nik schon schrieb).

Da Calcium mehr als genug vorhanden ist, kann nur noch Magnesium als Mangelfaktor in Frage kommen (wie Nik und Martin ja schon schrieben). Der Verbrauch ist dann (analog zum N und P Verbrauch) wohl in die Höhe geschossen.

Dann kann ich Niks Abweisungen nur zustimmen (kann man sowieso fast immer ;-)), Magnesium mit Bittersalz so auf 25 mg/l anzuheben, was allerdings auch Deine Gesamthärte um mehrere Härtegrade anheben wird (ca. 3-4°d).
Das würde dann schon fast die Verwendung einer Osmoseanlage und den Verschnitt mit Leitungswasser bzw. die alleinige Verwendung von Osmosewasser und Aufhärtung mit z.B. Duradrakon nahelegen, da GH 18-19°d für die Neons und Co. doch schon recht happig ist...
So könntest Du dann das Ca:Mg-Verhältnis von 4:1 bzw. 3:1 bei wesentlich geringerer Gesamthärte einstellen.

Ich hoffe, ich mache Dir nicht zuviele Fässer auf :-/
 

Ebs

Well-Known Member
Hallo Nik, hallo Stefan,

vielen Dank euch beiden für eure Erläuterungen bzw. für die Bekräftigung der Empfehlungen von Nik, erscheint mir alles sehr logisch und überzeugend. :thumbs:
Werde versuchen, das beste draus zu machen.

Habe heute schon mal versucht, das Ca/Mg- Verhältnis mit ca. 10 Gramm Bittersalz auf ca. 4:1 zu korrigieren. (Leider kann ich es ja nicht testen.) Kalium lasse ich erst mal so wie es jetzt ist.
Mal sehen, ob sich evtl. bei H.l. schon was ändert.

GH werde ich kontrollieren. Z.Zt. sind ja 10 l meines Wechselwassers schon Osmosewasser (vom Händler), um von KH 8 auf die gegenwärtigen KH 6 zu kommen und diese zu halten.

Evtl. ganz auf Osmose umzustellen, und das wegen 1 Pflanze, ist mir im Moment nicht so sympatisch. :D

Die Chloroseerscheinungen sind schon etwas älter als der Beginn der K- Düngung, haben sich seitdem aber verstärkt.

Die K- Düngung war ein erster Versuch dagegen und hat evtl. eben auch den Mg- Bedarf im Verhältnis zu P und N erhöht, der Mg -Spiegel jetzt aber zu niedrig war und vorher evtl. auch schon, wenn auch nicht so deutlich.

Na, mal sehen, ob es das war und ist !

Nochmals vielen Dank ! :tnx:
Ich melde mich wieder mit hoffentlich gutem Ergebnis.

Falls es noch Hinweise gibt - bitte gerne.

Beste Grüße
Ebs
 

Ebs

Well-Known Member
Hallo ihr Drei,

nochmals an euch herzlichen Dank für eure Erläuterung von Zusammenhängen, Hinweise und Tipps ! :thumbs:

Aquariophilo":3fjdo50b schrieb:
Es kann sich also nur um ein Problem des Calcium - Magnesium - Kalium- Verhältnisses handeln. Dabei kann es sich auch um einen kombinierten Mangel (Mg, K) handeln.
.

das Zitat bringt es wahrscheinlich auf den Punkt, denn der Erfolg meines Umsetzungsversuchs (Zugabe 15 Gr. Bittersalz) ist deutlich sichtbar.
Die gelb-weisliche Blattfärbung ist schon fast völlig verschwunden, der Wassernabel sieht entschieden gesünder aus.
Die GH ist von 15 auf 16 gestiegen.

Bittersalz werde ich erst dann wieder zuführen, falls die Hellfärbung wieder auftreten sollte.
Ich hoffe, dass das so OK ist. :?

Kleiner Nebeneffekt nebenbei:
Schon nach Kaliumzugabe verringerte sich der sonst sich bildende leichte Grünalgenbelag der Vorderscheibe, nach der Mg-Zugabe ist er völlig verschwunden.

Auch erscheint mir das Wasser noch klarer (kristallklar) als schon vorher.
Könnte natürlich auch nur an den jetzt noch sauberen Scheiben liegen. :D

Nochmals :tnx:

Beste Grüße
Ebs
 
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