Filterwechsel mit Nitrit bzw Phosphat Problem

Tippo33

Member
Hallo liebe Gemeinde,

ich habe zum Jahreswechsel ein weiteres 100 Liter Aquarium geerbt. Klassisches Gesellschaftsbecken, wenig Licht 10 Lumen / Liter und ein JBL CristalProfi e301 greenline. Dieser ersetzte genau auch zu diesem Zeitpunkt ein HMF ohne Übergangsphase.
Besatz Black mollys, Antennenwelse, Schmerlen, Dornaugen, Neocaridina und die üblichen Schnecken ;-).
Wenig Pflanzen...

Beim ersten Durchmessen des Aquariums war Nitrit hoch positiv bzw 1 mg/L.iter.
Einige Wasserwechsel und Bakterienprodukte später ist nur noch das Phosphat hoch mit 1,8 mg/Liter. Dieser Messwert ist jeweils einige Stunden nach Wasserwechsel..

100.png


Ich bin mir nicht sicher wie ich weiter verfahren sollte. Kommt das Phosphat aus dem Bodengrund.
Starten mit Aqua Rebell Mikro Basic Eisen und nächste Woche wieder Wasserwechsel mit Mulmen? oder noch mit hoher Frequenz weiter wechseln? Oder das Phosphat mit Chemie reduzieren?

Für produktive Vorschläge wäre ich dankbar!

Viele Grüße
Rolf
 

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  • AB2023Trinkwasseranalyse.pdf
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Tippo33

Member
Ich werde das entsprechend machen.
Die Düngung der restlichen Spurenelemente starten? Fallen die genauso aus?
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Rolf,

Wenn Stahlwolle dann die feinste Qualität und nicht rostfrei.

Überprüfe dein "Humin" auf PO4.

MfG
Erwin
 

Tippo33

Member
Ich hatte Liquid Humin + verwendet. Zum Testen habe ich eine Verdünnung von 5 ml auf 5 Liter hergestellt und finde keine relevante Färbung im JBL-Tropfen Test.
 

Tippo33

Member
Leider komme ich erst Montag wieder zum Einkaufen der Stahlwolle...
Erstmal vielen Dank an alle die sich beteiligt haben.

Allseits einen schönen Abend!
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Rolf,

Okay, ich würde weiter nach dieser Phosphat Quelle suchen.
Vielleicht ist es auch ein bestimmtes Futtermittel. Überbesatz, zuviel Futter, kaum Pflanzenwuchs?
Große Wasserwechsel.
Ein Gesamt-Bild vom Aquarium.
Und mal beschreiben wohin du mit dem Becken willst.

MfG
Erwin
 

Kejoro

Moderator
Teammitglied
Hey Rolf,

ich finde es klasse, wie Du die Werte protokolliert hast. Bislang konnte ich den Effekt von den Bakterienprodukten noch nicht fassen. Du zeigst, dass innerhalb kürzester Zeit einiges möglich ist.
Hast Du die Reduzierung des Nitrits eigentlich am Besatz gemerkt?

Ansonsten bzgl. des Phosphats mal bei den Aschaffenburger Wasserwerken anrufen und dort nachhaken. Ich meine, dass @Plantamaniac (Moni) schon über viel Phosphat aus der Leitung berichtet hat.
Hintergrund ist, dass die meist einen Jahresmittelwert angeben, der saisonal schwankt.
Wir haben bspw. einen Nitratwert von 22mg/l angegeben und gemessen habe ich schon 50 und 2 mg/l.

Stört das Phosphat überhaupt?

Wenn Erwins Frage nach dem "wohin" geklärt ist, kann man das ggfs. sogar so lassen und anderweitig limitieren.

Schöne Grüße
Kevin
 

Tippo33

Member
Erstmal zwei Bilder:
20240112_201936.jpg

Einmal die Gesamtansicht
Ansporn war für mich das Aquarium wieder auf die Reihe zu bekommen und für die Fische zu erhalten. Für mich ist erstmal der Vorgang "zu lernen" wichtig.
Bei der Ursachenforschung kann ich mir einige Dinge vorstellen, zum einen wurde das Becken ohne jede Messung betrieben. Sozusagen einige Jahre auf Sicht gefahren.

Beim Aufräumen fällt folgendes Detail auf:
Ein sehr lockerer Mulm der sich in den strömungsarmen Bereichen ansammelt. Aus dem Sand selbst ist defacto nichts abzusaugen.
20240112_201957.jpg


Das zwischen meinen Wasserwechseln große Mengen Futter ins Becken gekommen sind kann ich ausschließen. Da waren für die Einwohner einige Diättage dabei.
Das Aschaffenburger Leitungswasser zeigt kein Phosphat. Polyphosphate wären möglich und bei den Stadtwerken zu erfragen. Die Chemie die in Kurzer Zeit die Polyphosphate im Becken nachweisbar machen soll ist mir aber nicht klar.
Gedüngt hatte ich auch nur an zwei Tagen im Milliliterbereich.
Als nächsten Schritt würde ich die Stahlwolle in einen Oase Bioplus 100 Innenfilter einbauen und den weiteren Verlauf dokumentieren. Ob Innen oder Außenfilter dürfte keine Rolle spielen?

Viele Grüße
Rolf
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo,
Besatz Black mollys, Antennenwelse, Schmerlen, Dornaugen, Neocaridina und die üblichen Schnecken ;-).
Wenig Pflanzen...
Beim Besatz sehe ich Panzerwelse, Mollys und vermutlich Brokatbarben oder Messingbarben. Dornaugen könnten versteckt sein, sehe einmal rechts einen relativ spitzen Kopf und links eine Schwanzflosse, die ich nicht zuordnen kann. Nur Antennenwelse und Schmerlen sehe ich jetzt keine auf den Bildern.

Der Sandboden ist perfekt für Panzerwelse und Dornaugen. Mulm kannst du oberflächig absaugen, wenn der Filter gut funktioniert.

MfG
Erwin
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, wie Kevin schon erwähnte, benutze ich auch Aschaffenburger Stadtwasser (pansche es mir aber mit Regenwasser zurecht)
Auffällig ist, das viele Werte im letzten Jahr, seit Herbst sehr gesunken sind.
-Nitrat war der Höchstwert in meiner Aquaristischen Laufbahn bei 50, heute bei 27mg Liter
-Phosphat lag meistens knapp unter 2mg/Liter jetzt gerade noch bei 0,89mg Liter
-Ph und KH lagen bei 8, jetzt noch bei ,7,6 und 7,3

Der Rest, der interessiert, ist soweit gleich geblieben.
Da kann sich früher schon Phosphat angesammelt haben.
Laut Wasserwerk waren damals aktuell keine Polyphosphate drin, weil man die nur bei Weichwasser zugibt, um die Rohleitungen vor Korrosion zu schützen.
Ab wann sie die reingeben, weiß ich aber nicht.
Silicat kommt glaub ich auch wegen den Rohrleitungen rein.
Beides macht bei mir keinen Ärger...Nur weil ich sie messen kann oder in der Analyse lesen kann, käme ich nicht auf die Idee, dagegen was zu unternehmen. Erst wenn sie mich ärgern würden, würde ich ihnen auf die Pelle rücken.
Ich merke aber, wenn ich die Filter sauber mache, bzw. Mulm hebe, das die Pflanzen ohne erneutes Düngen wieder sichtbar besser wachsen. (Muß halt aus andern Gründen ab und zu mal gemacht werden und dabei fällt das dann auf.
Ich führe das darauf zurück, das damit Phosphat entfernt wird und Eisen wieder besser bei den Pflanzen ankommt. Es kann so wohl auch zu Rücklösungen kommen, weil Mulmen ja immer mit Wasserwechsel verbunden ist. Außerdem werden Eisenfressende Bakterien entfernt, die es ja auch nicht besser machen.
Phosphat ist ja wichtig für die Pflanzen. Von daher würde ich es nicht ganz verbannen wollen, sondern lieber die Nährstoffe komplett halten, damit die pflanzen das Phosphat holen und verbrauchen können. Auch mal den Dünger und den Chelator wechseln, damit die eisenfressenden Bakterien ausgehungert werden (laut Kramers Buch https://www.amazon.de/Pflanzenaquaristik-á-Kramer-Hans-G/dp/3897451905)
Ich sehe auf Deinem Foto hauptsächlich Cryptocorynen. Die haben keinen hohen Verbrauch, mögen aber alt eingelaufene Becken mit EisenIIIdepots. Setz mal paar Rampensäue rein, Wie Hornkraut oder Nixkraut, oder Schwimmpflanzen um etwas Phosphat abzufischen. Das mal ordentlich wachsen lassen, dann kannst Du es wieder entfernen. Hier gibt es zufällig grad zuviel von verfressenen Pflanzen, kannst Du Dir nen Eimer voll abholen, wenn Du magst.
Wenn Du viel Phosphat messen kannst ist das komisch, weil normal liegt das gebunden an Eisen irgendwo im Eck, bzw. befindet sich in den Pflanzen.
Flockiger Hellbrauner Mulm ist eigentlich gut, er zeigt an, das genug Sauerstoff da ist. Wenn er offensichtlich im Becken rumliegt, hast Du zu wenig Strömung und Panzerwelse könnten helfen, den Mulm in Richtung Filter zu transportieren. Bei HMF kann man ihn dann bequem neben dem Filter absaugen, oder ein Außenfilter nimmt ihn auf. Wobei mir beim WW absaugen lieber wäre, als Filter zerlegen und putzen.

Nebenbei..ich würde die vorderen Cryptos einfangen und nach hinten setzen. Bisschen Freifläche vorne, oder mit niedrigeren Pflanzen bestückt, fände ich schöner..irgendwie sind die wie "Brett vorm Kopf"
VG Monika
 
Zuletzt bearbeitet:

Erwin

Well-Known Member
Hallo Monika, Hallo Rolf,
Wenn er offensichtlich im Becken rumliegt, hast Du zu wenig Strömung und Panzerwelse könnten helfen, den Mulm in Richtung Filter zu transportieren
Dazu fällt mir jetzt erst auf, dass sich Filtereinlauf und Filterauslauf gegenüber befinden.
Beides auf einer Seite bewirkt eine bessere "Kreisströmung".

MfG
Erwin
 

Tippo33

Member
Guten Morgen,

ich habe wie angekündigt ein Oase Bioplus 100 mit zwei Stufen Stahlwolle in Filtersäckchen eingebaut. Bei 500 Liter/Stunde Durchsatz ist jetzt richtig Strömung im Becken. Der Phosphatwert war weiterhin maximal 1,8 mg/l im JBL-Test.
Morgen werde ich dann Phosphat und Eisen wieder bestimmen.

Allen einen schönen Sonntag!
Rolf
 
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