Die "Pflege" der Mikroflora oder ...

bocap

Active Member
Hi Nik,

Normaldosierung... Heißt das du hast die normale Wartungsdosierung genommen, oder die erhöhten Dosierungen die bei neu eingerichteten Becken empfohlen werden. Das ist ja schon ein erheblicher Unterschied. :pfeifen:
Hast du die Mittel einfach ungezielt ins Wasser gegeben, oder gezielt die CB damit eingenebelt?

Gruß
Sascha
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Sascha,

ich mache fast immer artig das was auf der Flasche steht, d.h. erst die Anfangsdosierung und dann die Wartungsdosierung. :flirt: Eingenebelt o.ä. habe ich nichts.

Gruß, Nik
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

ich kann nur jedem empfehlen zu schauen was im Becken passiert. Das zielt natürlich auf die Mikroflora, den Biofilm ab, sein Wirken, auch Erscheinungen. Das lässt sich erlernen wie Pflanzen lesen. Was da so passiert und wenn man mit der Zeit die manchmal einfachen Ursachen weiß, fasziniert mich immer wieder. Es sind die vielen kleinen Beobachtungen, die den Wert dieses Threads ausmachen.

Ein kleines verbales Update zu meinem zeitweise fürchterlichen 90x45x45.
Nachdem die Cladophora spec. und letztens die Cyanobakterien beseitigt sind, erholte sich das Becken im Schutze einer Algenblüte. :D Es ist tatsächlich so, auch wenn die nicht nur positiv ist. Problematisch an einer Algenblüte ist irgendwann die erhebliche Beeinträchtigung an Licht und die vollständige Bindung des Stickstoffs. Es ist schon sinnvoll über Wasserwechsel so weit zu verdünnen, dass das mind. mal mit dem Licht nicht zum Problem wird.
Jedenfalls war das Becken nach der Umgestaltung in einem so weit guten Zustand, dass ich den UV-C drangestöpselt habe um das klar zu machen und vor allem wieder ohne Zwänge düngen zu können.

Im Zuge der Umgestaltung habe ich neben weitgehendem Neusetzen der Pflanzen folgendes gemacht:
- Sand aufgefüllt, weil es einfach nur ca. 3cm Sand waren und das zum Pflanzensetzen einfach zu wenig ist.
- Die Steine gesetzt, die es zum Iwagumi machen.

Schon beim Einbringen des zusätzlichen Sandes, der Steine habe ich mich gefragt, gibt es trotzdem Kieselalgen? Gibt es. Geradezu faszinierend tauchen sie sowohl auf den Steinen auf als auch auf dem neuen Sand - nicht aber auf den Bereichen des alten Sandes! Die alten und neuen Sandbereich ließen sich über die auftauchenden Kieselalgen eindeutig abgrenzen, nach dem Einbringen des frischen Sandes war das nicht möglich, das schien alles sauber. Es kommt noch erschwerend hinzu, dass ich den alten Sand, für den neuen Sand Platz machend, zusammen geschoben, d.h. auch "gerührt" hatte. Trotzdem blieb der eindeutig frei, der neue genauso eindeutig nicht.
Weiters ist das nicht von Belang, nur eine Beobachtung, es sind nur Kieselalgen. Mal sehen wie schnell die verschwinden. Sonst ist alles im Strumpf.

Gruß, Nik
 

emzero

Member
Hallo allerseits,

ich hänge mich mal hier mit ran, da meine Frage imho perfekt zum Thema passt:

Also ich kenne in meinem Becken seit 10-15 Jahren nur noch zwei Algenarten:
1. Pinselalgen (vernachlässigbar)
2. hauptsächlich pelzige Grünalgen (vermutl. Fusselalgen)

Letztere kommen insbes. dann durch, wenn ich stärkere Veränderungen (neuer Filter, gründliche Beckenreinigung, viel WW) vorgenommen habe. Die Nährstoffsituation mag da tw. auch mal mit rein spielen, scheint mir aber normalerweise nicht/selten der ausschlaggebende Faktor zu sein.

Andere Algen haben hingegen scheinbar in meinem Becken keine Chance:
Selbst als ich mal dick Cyano-befallene Pflanzen (nat. schon vor dem Einsetzen gründlich abgewaschen) aus dem Zoomarkt eingesetzt habe, war das null Problem.

Ich kann das eigentlich nur auf die Mikroflora zurückführen, die im Bereich "Cyano-Konkurrenz" wohl "stark" ist, aber nicht wirklich komplett bzw. ausbalanciert in der Zusammensetzung ist, so dass diese Grünalgen bei Schwächung der Mikroflora immer wieder durchkommen.

Jetzt hatte ich kürzlich (dummerweise wieder gleichzeitig mit anderen Veränderungen - z.B. grösserer WW mit Mulmabsaugen :irre: ) mein Perlkraut zu stark zurück geschnitten, so dass es sich nicht schnell genug erholen konnte, und teilw. wieder mal etwas veralgt ist.

Aufgrund eines akuten Anfalls von Ungeduld/Intoleranz habe ich nun vor 3 Tagen die H2O2-Spritze ausgepackt, und werde morgen zum letzten Mal den betroffenen Bereich einnebeln.

Allerdings ist ja leider davon auszugehen, dass (trotz Spotbehandlung) durch das H2O2 nicht nur die Algen aufoxidiert werden, sondern auch insgesamt die Mikroflora stark dezimiert wird, und da kam mir heute die Idee, dass es ggf. ein guter Zeitpunkt wäre, sie beim "Wiederaufbau" etwas "in eine ausgewogenere Richtung zu schubsen".

Da Bestellungen im Web dauern, und ich mir dieses Vorgehen zu spät überlegt habe, habe ich mir heute kurzentschlossen einfach Kanne Brottrunk aus dem Supermarkt mitgebracht, würde mich aber vor der Anwendung sehr über Meinungen freuen, ob das ein vernünftiges Vorgehen ist.
Und ganz besonders bin ich extrem unsicher, wie ich diesen Bakteriencocktail dosieren soll ... :?

Hat schon jemand mit dem Brottrunk experimentiert und hätte einen Dosier-Tip für mich?

Vielen Dank im voraus!
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Hartmut,

emzero":2s4wr5ym schrieb:
Allerdings ist ja leider davon auszugehen, dass (trotz Spotbehandlung) durch das H2O2 nicht nur die Algen aufoxidiert werden, sondern auch insgesamt die Mikroflora stark dezimiert wird, und da kam mir heute die Idee, dass es ggf. ein guter Zeitpunkt wäre, sie beim "Wiederaufbau" etwas "in eine ausgewogenere Richtung zu schubsen".
das macht in jedem Fall Sinn. Das große Problem ist aber, womit besetze ich entstehende Lücken!

Da Bestellungen im Web dauern, und ich mir dieses Vorgehen zu spät überlegt habe, habe ich mir heute kurzentschlossen einfach Kanne Brottrunk aus dem Supermarkt mitgebracht, würde mich aber vor der Anwendung sehr über Meinungen freuen, ob das ein vernünftiges Vorgehen ist.
Und ganz besonders bin ich extrem unsicher, wie ich diesen Bakteriencocktail dosieren soll ... :?
Da ist Brottrunk ein exemplarisches Beispiel für die ganzen Mittel, die auf Milchsäurebakterien basieren. Wegen Fadenalgen am Teich spielte ich auch mit so einem Kram herum. Milchsäurebakterien sind aber in den natürlichen Mikrofloragemeinschften schon gar nicht in den Mengen vorkommend. Im Prinzip gibt man die zu, die machen ihren Job, und dann verschwinden die Mangels Grundlage. Die müssen also periodisch zugegeben werden. Für das, was du vorhast sind die mäßig geeignet. Du möchtest entstandene Lücken in der Mikroflora auffüllen und im gleichen Zuge die "Qualität" der gesamten Mikroflora - im Sinne des Betreibers - verbessern. Das geht mit den ganzen Milchsäurebakterienprodukten nicht. Im Teich verwende ich ein Produkt (Anarex Bio), das taugt aber vor allem zur Vermeidung anaerober Prozesse auf dem Bodengrund, wo bei meinem Teichlein die Mengen organischer Stoffe, d.h. hineinfallende Blätter, Blüten, -blätter, Pflaumen, etc., zu liegen kommen. Das Anarex Bio ist das bisher beste der von mir verwendeten Milchsäurebakterienmittel. Wegen der Algen hatte ich Milchsäurebakterien versucht, aber als side effect hat es sich für den aerob zu erhaltenden Bodengrund als nützlich erwiesen.

Das einzige Produkt, dem ich in dieser Richtung etwas zutraue, ist der ML Special Blend und der hat schon mit den photosynthetischen Schwefelverwertern Bakterien drin, die nur temporär ihren Job machen und sich auf Dauer nicht halten können.

Wenn du über Jahre stabil Pinsel- und Grünalgen hast und der Meinung bist alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben, dann stellte ich das ganze Aquarium in Frage. Wenn das Becken vor mir stünde, kann ich mir zwar nicht vorstellen, dass ich das nicht lösen könnte, bekäme ich aber diesen Eindruck, setzte ich es neu auf. -Und dann ist der Special Blend, evtl. in Verbindung mit Nite Out II, schon bemerkenswert günstig beim Einfahren eines neuen Beckens. Kann man ja hier im Thread lesen, wie dessen sogar nachträglicher Einsatz ein Becken noch aufgleiste, das schon ziemlich in die Grütze gefahren war.

Zur Dosierung vom Brottrunk, so ich mich denn richtig erinnere sind es 10ml/100l/Woche. Google mal nach den Milchsäurebakterienprodukten im Teichbereich wie Anarex Bio und deren Dosierung. Das Anarex Bio ist eine ganz andere Qualität, dagegen ist Brottrunk Kinderpippi. Mit 20ml/100l machst du mit dem Kanne Brottrunk nichts kaputt. Ich würde mir von dem bezüglich deines Problems nichts erwarten. Trink ihn selber. :bier: Erstaunlicherweise vertrage ich das "angeblich supergesunde Zeugs" ;) überhaupt nicht.

Gruß, Nik
 

Roger

Active Member
Hallo Hartmut!

Ist schon lange her das ich den Brottrunk mal bei mir probiert habe, aber wie Nik schon schreibt - kaputt machen kannst Du damit nichts, aber bringen tut´s auch nix. So zumindest mußte ich es fest stellen.

Nik":1fgojzlg schrieb:
Zur Dosierung vom Brottrunk, so ich mich denn richtig erinnere sind es 10ml/100l/Woche.
Soweit ich mich erinnere ist das auch die damals von mir verwendete Dosis.

Nik":1fgojzlg schrieb:
Trink ihn selber. :bier:
Iiiiii.....das schmeckt nicht!
 

emzero

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Hallo Nik,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!

Nik":35gotx3q schrieb:
Wenn du über Jahre stabil Pinsel- und Grünalgen hast und der Meinung bist alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben, dann stellte ich das ganze Aquarium in Frage.
Natürlich war das Becken nicht permanent veralgt. Aber latente Sporen sind ja eigentlich immer vorhanden. Im Januar habe ich viel verändert, und da brach die Plage allerdings richtig aus, und durch meine ständigen Experimente bzgl. der Polyphosphate (wo dann auch der Pflanzenwuchs mal Pause gemacht hat) waren sie auch diesmal immer noch nicht 100% verschwunden.

Aber das ist es ja gerade, was ich höchst spannend finde:
Dass wenn mal etwas schief läuft, immer wieder derselbe Typ Alge ausbricht, trotz in vielen Bereichen immer mal wieder wechselnden Bedingungen (Nährstoffsituation, Licht, Bepflanzung), und dann gerade die grossen Saubermach-Aktionen (=Zerstörung der Mikroflora) sie zum Ausbrechen bringen, obwohl sie vorher verschwunden schienen.

Also, ich würde langsam meinen ... (da, wo ich gerade drauf sitze ;) ) verwetten, dass es mit der Mikroflora zu tun hat ... entweder an ihrer Zusammensetzung, oder daran, wie schon oft von Dir erwähnt, dass sie es sich in erster Linie im Filter gemütlich macht, und dann im Becken als Algenkonkurrenz zu schwach vertreten ist.
Ich werde mir dann also doch seit Ewigkeiten beizeiten mal wieder einen Nitrit-Test besorgen, und schauen, ob ich nicht trotz gutem Fischbesatz noch einiges an Filtermaterial raus nehmen kann.

Nik":35gotx3q schrieb:
Milchsäurebakterien sind aber in den natürlichen Mikrofloragemeinschften schon gar nicht in den Mengen vorkommend. Im Prinzip gibt man die zu, die machen ihren Job, und dann verschwinden die Mangels Grundlage.
...
"Qualität" der gesamten Mikroflora - im Sinne des Betreibers - verbessern. Das geht mit den ganzen Milchsäurebakterienprodukten nicht
Nik":35gotx3q schrieb:
Das große Problem ist aber, womit besetze ich entstehende Lücken!
Ja, diese Frage wird aber wohl kaum jemand wirklich beantworten können. Deshalb dachte ich erstmal grundsätzlich an einen ausgewogenen Mix, und hatte gehofft, mit dem Brottrunk eine gewisse Vielfalt einzubringen.
Da wäre man dann mit Gerstenstrohpellets vermutlich besser bedient ... oder mit einem gekauften Präparat.

Nik":35gotx3q schrieb:
Und dann ist der Special Blend, evtl. in Verbindung mit Nite Out II, schon bemerkenswert günstig beim Einfahren eines neuen Beckens.
Wenn ich die Produktbeschreibung richtig interpretiere, enthält das NiteOut in erster Linie Nitrifaktionsbakterien, und beim Special Blend sieht es mir eigentlich vor allen Dingen nach Denitrifikanten aus?!
Für letzters hätte ich hier notfalls noch ein Fläschchen Amtra Clean stehen (allerdings schon älter), nur kann ich mir nicht vorstellen, dass es in einem "alten Becken mit viel Fisch+viel Filter+Kiesboden" an diesen Bakterientypen mangelt ... bzw. dann höchsten die o.a. Frage, dass sie ggf. "alle" im Filter sitzen.

Roger":35gotx3q schrieb:
Nik":35gotx3q schrieb:
Trink ihn selber. :bier:
Iiiiii.....das schmeckt nicht!
Ich werd's probieren ... versprochen!!!
Aber ein wenig gebe ich dann morgen doch erstmal ins Becken ... und sei es nur, die durch's H2O2 gerissene Lücke erstmal vorübergehend zu füllen.

Dank Euch beiden für die Dosierung!
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Hartmut.
emzero":27n3k5st schrieb:
Wenn ich die Produktbeschreibung richtig interpretiere, enthält das NiteOut in erster Linie Nitrifaktionsbakterien, und beim Special Blend sieht es mir eigentlich vor allen Dingen nach Denitrifikanten aus?!
Für letzters hätte ich hier notfalls noch ein Fläschchen Amtra Clean stehen (allerdings schon älter), nur kann ich mir nicht vorstellen, dass es in einem "alten Becken mit viel Fisch+viel Filter+Kiesboden" an diesen Bakterientypen mangelt ... bzw. dann höchsten die o.a. Frage, dass sie ggf. "alle" im Filter sitzen.
ja, das Nite Out II enthält nur Nitrifikanten, ist also durch andere Produkte ersetzbar. Ich hielt das anfänglich für überflüssig es zusätzlich zum Special Blend zu verwenden, habe das auch nur einmal getan. In dem hier letztens beschriebenen Becken gingen die Probleme bis hin zu Cyanobakterien(CB) und für deren Bekämpfung wird eine Kombination aus SB und NO II vorgeschlagen. Die Nitrifizierer sind unverdächtig ein Problem mit CB lösen können, das wäre bei vielen vergleichbaren Produkten schon aufgefallen. Trotzdem wirkte die Kombination aus SB und NO II und vermutlich werden die Nitrifizierer entstandene Lücken der CB erst mal lediglich besetzen, obwohl die sich auf Dauer keinesfalls in der zugegebenen, hohen Menge halten können. An denen hatte es vor der Behandlung schon genug. Mich hatte das Ergebnis schon beeindruckt, die CB waren vollständig weg und sind auch nicht wieder aufgetaucht.
Der SB ist der wirksamste, umfangreiche Bakteriencocktail den ich bisher genutzt hatte und lässt sich nicht auf Denitrifizierer und Desulfurikanten reduzieren. Das Zeug ist nicht so, dass das ein Becken mit einer geeigneten und vollständigen Mikroflora versehen könnte, unterstützt aber das Becken deutlich auf dem Weg dahin und insofern hat der SB ein Alleinstellungsmerkmal.

Wenn du alten Kies im Becken hast, dann machen Milchsäurebakterien Sinn und mit Brottrunk kannst du 20ml/100l/Woche zugeben. Milchsäurebakterienmittel werden im Teichbereich auch zur vorbeugenden Fischpflege zugegeben. Mit Kies und reichlich Futter sehe ich die Pinselalgen dann auch in einem anderen Licht. Ich weiß nicht was du als reichlich Fisch bezeichnest, aber reichlich organischer Eintrag(Futter) ist immer gut für Probleme, speziell die auch zu erhalten. Reichliches Futter empfiehlt sich wirklich nicht. Die Chancen sind gering, dass du so einen alten Bock, d.h. das auf seine Art eingefahrene und auch stabile Becken, noch hinten herum heben kannst. Die Hartnäckigkeit in Ehren euer Ehren, aber da stehen für eine Lösung grundsätzliche Änderungen an.

Gruß, Nik
 

nik

Moderator
Teammitglied
Um da gleich mal ein Beispiel zu bringen ...

Den alten Cube ausgepackt, der soll erst mal dazu herhalten den überreichlichen T. hengeli Nachwuchs aus dem 60x35x35 aufzuziehen. Zwischenzeitlich optimiere ich den mit Druckgas und LED. So läuft er erst einmal mit Bio CO2 und 2x18W PLL. Pflanzen habe ich von einem Mitglied aus dem Forum. Die Pflanzen sind von sehr guter Qualität. Jener behauptete auch welche aus einem Becken mit Algen mitgegeben zu haben, erkennen kann ich da aber noch nichts. Mit Pflanzen nur aus einer anderen Quelle ein Becken einzufahren habe ich schon mal gemacht, das ist total interessant. Das letzte mal ergab das einen Anflug von Pinselalgen auf den anfänglich optisch algenfreien Pflanzen. So wie ich Becken betreibe ist das ausgesprochen unempfindlich gegen Pinselalgen, die waren also im Spenderbecken wohl latent vorhanden, zeigten sich mal kurz im frisch einzufahrenden Becken und verschwanden dann völlig. Wenn also latent Algen mit diesen Pflanzen mitkamen, er sprach von Grünalgen, könnte ich vielleicht noch etwas von denen zu sehen bekommen. Bei manchen Grünalgen möglicherweise auch gar nichts. Im speziellen Fall erwarte ich eher nichts.

Betrieb bis auf ein Detail wie immer. Ungedüngter, gewaschener Quarzsand 0,4-0,6mm, Nanoinnenfilter mit ein wenig Schwamm, 6h Licht - wobei das Becken volle(!) Morgensonne abbekommt, voll aufgedüngt auf übliche Zielwerte, Preis Mineralsalz (3g/10l) und eben überwiegend sehr gute Pflanzen. Die Angabe zu möglichen Algen ist eher vernachlässigbar. Die Änderung ist die zusätzliche Verwendung des Special Blend in Normaldosierung.

Das Bild ist ein bisschen eigen, der Cube steht noch im Keller, hinten ebenerdig, nur mit Tageslicht und wunderbaren Spiegelungen in der Scheibe. :D Mit Blick in den Garten und den noch zu setzenden (Garten-)Zwiebeln auf der Fensterbank.

Ich reiche auch noch mal ein Bild mit Licht nach, der Cube ist eine "technisch integrierte Lösung" und es war mir zu umständlich an die Zeitschaltuhr dranzukommen.
Die Pflanzen sitzen genau 7 Tage, haben seit 4 Tagen Bio CO2 und haben sich schon nach dem Licht, ein wenig nach vorne ;) , ausgerichtet. Auffällig ist bis jetzt nur, dass es noch nicht mal den Anflug von Kieselalgen gibt. Vielleicht kommt da noch was, ist die Frage inwieweit der SB Einfluss darauf nimmt, da Kieselalgen eindeutig vom vorhandenen, bzw. nicht vorhandenen Biofilm abhängig sind.
In jedem Fall sieht das jetzt schon so aus, als könnte auch das Becken völlig algenfrei einfahren. Kieselalgen muss man halt sehen. Ganz vermeiden lassen sie sich vermutlich nicht. Eine geringe Kahmhaut in Form einer "stabilen Blasenbildung" an der Oberfläche ist die bisher einzige erwähnenswerte Erscheinung.

Dieser Versuch ist also das Kontrastprogram zum letztens beschriebenen Einfahren des 90x45x45 Cube Garden mit "Baumarktpflanzen" auch emers gezogenen Pflanzen aus dem Fachhandel. Eine geeignete Mikroflora können die nicht mitbringen und es war dann schlimmer gelaufen als ich das für möglich gehalten hatte. Dieses Becken soll also belegen, dass mit guten Pflanzen, deren Qualität ist entscheidend, nicht die Menge, sich ein Becken, abgesehen vom ungewissen Erscheinen der Kieselalgen, ansonsten völlig algenfrei und problemlos einfahren lässt. "Gute Pflanzen" sind üblicherweise aus gut laufenden, algenfreien Becken mit entsprechender Mikroflora und es reicht völlig ein neues Becken nur darüber - wieder betone ich die Nachrangigkeit der Pflanzenmenge - unglaublich ;) gut einfahren lässt. Was ich hiermit, auch hinsichtlich der zu erwartenden Reproduzierbarkeit, belegen möchte ...

edit: ach ja, Besatz ist nicht, d.h. auch die gerne zur Algenprophylaxe verwendeten Garnelen können keine Rolle spielen - nur die Mikroflora und das Ganze ordentlich mit Nährstoffen versorgt.

to be continued

Gruß, Nik
 

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emzero

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nik":cyw4cezg schrieb:
Wenn du alten Kies im Becken hast, dann machen Milchsäurebakterien Sinn
Hallo Nik,

eine hochspannende Aussage!!!
Ich musste zugegeben gerade erstmal bei Wikipedia schauen, was Michsäurebakterien überhaupt genau sind:
Die Milchsäurebakterien (Lactobacillales, Laktobazillen oder Sauermilchbakterien) bilden eine Ordnung von grampositiven, stets anaeroben aber meist aerotoleranten Bakterien, die sich dadurch auszeichnen, dass sie Zucker zu Milchsäure abbauen (Milchsäuregärung).
Üblicherweise wird in der Aquaristik-Literatur ja fast ausschliesslich von Stickstoff verstoffwechselnden Bakterien gesprochen, und auf Kohlenstoff-Bakterien bin ich bis dato nur mal im Zusammenhang mit Themen wie Wodka- bzw. Zuckerdüngung gestossen, wo man ja, grob gesagt, einfache Zucker zugibt, um eben solche Bakterien zu züchten und als Nebenprodukt CO2 zu erhalten.
Als wichtiger Effekt der Zuckerdüngung wird aber insbes. der Stickstoffverbrauch dieser Bakterien genannt, der in Pflanzbecken ja eher unerwünscht ist.

Darf ich Dich fragen, wo Du insbes. bei altem Kies den Sinn der Milchsäurebakterien siehst?
Hat es mit der Nährstoffdepotwirkung von grobem Bodengrund zu tun, die dann ggf. von Milchsäurebakterien aufgelöst werden?
Oder ist eine Milchsäurebakterienzugabe eher eine Art Prophylaxe, die die Einlagerung von Kohlenstoff im Boden reduziert, und damit auch den im Kies normalerweise beheimateten Denitrifikanten die Kohlenstoffquelle entzieht, und wäre es überhaupt sinnvoll, die Denitrifikation im Kies zu reduzieren?

Sorry für die ggf. blöden Fragen, aber das ist für mich gerade eine ganz neue Thematik.

nik":cyw4cezg schrieb:
Die Chancen sind gering, dass du so einen alten Bock, d.h. das auf seine Art eingefahrene und auch stabile Becken, noch hinten herum heben kannst. Die Hartnäckigkeit in Ehren euer Ehren, aber da stehen für eine Lösung grundsätzliche Änderungen an.
Ich muss sagen, dass ich Reparieren in allen Bereichen schon immer viel spannender fand als "weg und neu", da man damit immer wieder mit der Frage wie "die Dinge" funktionieren konfrontiert ist, und somit imho der Lerneffekt am grössten ist.

@Nik
Was sind das für Lampen auf dem neuen Cube? Sind das 2 separate, quasi lose aufliegende Einheiten?
Für 2 LSR sind die Fasungen ja superschön schmal! :thumbs:
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Hartmut,

emzero":327ou6d9 schrieb:
eine hochspannende Aussage!!!
Ich musste zugegeben gerade erstmal bei Wikipedia schauen, was Michsäurebakterien überhaupt genau sind:
Die Milchsäurebakterien (Lactobacillales, Laktobazillen oder Sauermilchbakterien) bilden eine Ordnung von grampositiven, stets anaeroben aber meist aerotoleranten Bakterien, die sich dadurch auszeichnen, dass sie Zucker zu Milchsäure abbauen (Milchsäuregärung).
Üblicherweise wird in der Aquaristik-Literatur ja fast ausschliesslich von Stickstoff verstoffwechselnden Bakterien gesprochen, und auf Kohlenstoff-Bakterien bin ich bis dato nur mal im Zusammenhang mit Themen wie Wodka- bzw. Zuckerdüngung gestossen, wo man ja, grob gesagt, einfache Zucker zugibt, um eben solche Bakterien zu züchten und als Nebenprodukt CO2 zu erhalten.
Als wichtiger Effekt der Zuckerdüngung wird aber insbes. der Stickstoffverbrauch dieser Bakterien genannt, der in Pflanzbecken ja eher unerwünscht ist.
was du da schreibst, zielt zu sehr auf Wodka-Filter ab.

Kies setzt sich idR. mit organischen Stoffen zu und spekuliere dazu nicht, das ist zu vage. Ich habe die eindeutige Wirkung im Teich gesehen. Bei meinen Sandbecken hatte das keinen Effekt, aber bei deinem offensichtlich stärker gefütterten Kiesbecken macht es Sinn, weil Lactobazillen eindeutig vermeidende, verringernde Wirkung auf die H2S Bildung haben. Es fördert die Mineralisierung von in den Kies gesickerten organischen Stoffen. Das ist bei deinem Becken eine sich anbietende Indikation, ein Versuch, erlaubt aber nicht darüber hinaus gehende Spekulation.
Ich muss sagen, dass ich Reparieren in allen Bereichen schon immer viel spannender fand als "weg und neu", da man damit immer wieder mit der Frage wie "die Dinge" funktionieren konfrontiert ist, und somit imho der Lerneffekt am grössten ist.
Davon werde ich dich sicherlich nicht abhalten, allerdings wollte ich zum Ausdruck bringen, dass du so nicht wirklich eine Chance hast das Problem grundsätzlich zu lösen. Du wirst dich immer mit diesem latenten Algenproblem herum schlagen. Das ist nur unnötig anstrengend und für mich nicht akzeptabel, das muss bei mir stabil algenfrei sein. Dann kann ich auch völlig rücksichtslos düngen.

Was sind das für Lampen auf dem neuen Cube? Sind das 2 separate, quasi lose aufliegende Einheiten?
Für 2 LSR sind die Fasungen ja superschön schmal! :thumbs:
Schön mag sein, allerdings bringen die schmalen Gehäuse Nachteile in der Lichtlenkung mit sich. Die Dennerle sind ähnlich, nicht so schick, aber in diesem Punkt besser. Allerdings gibt es die nur bis 11 Watt. Das war die originale Klemmleuchte, die ich um eine weitere ergänzt und dann wegen der entsetzlich primitiven Elektrik auf EVG umgebaut hatte. Damit halten auch die spezielleren Leuchtmittel erheblich länger!

Die "technisch integrierte Lösung" ist ein Kasten mit der gesamten Technik, der hinter dem Cube steht.
Das funktioniert tadellos, allerdings will ich mir den mit fabelhaften Eigenschaften beworbenen Sensolight LED 10W Cluster mal genauer ansehen. Für Nanos ist LED eine wenigstens so effiziente Lösung, dass ich die zweifelhafte Farbwiedergabe akzeptiere. Das ist eine Lösung mit SSC 5630 SMD, die sich eh kaum nachbauen lässt und da ich den Cube richtig schick machen will, war es mir - auch wegen Zeitmangel - die doch eher happigen 160,-Huhn wert. Da der Cube auch noch auf Druckgas umgerüstet wird, überlege ich einen neuen Technikkasten zu bauen. Den alten würde ich dann incl. Beleuchtung abgeben wie er ist. Nur einen 30l Cube davor gestellt und gut ist. Mal sehen, es ist eine Zeitfrage.

Gruß, Nik
 

Tigger99

Member
Hartmut,
Algen sind auch auf überleben getrimmt:
und dann gerade die grossen Saubermach-Aktionen (=Zerstörung der Mikroflora) sie zum Ausbrechen bringen, obwohl sie vorher verschwunden schienen.
Dann lass das doch einfach sein mit dem Zerstören und den großen WW :bier: :eek: :flirt: :pfeifen:
Jedenfalls die extremen WW würde ich bei einem "gut" laufenden Becken lassen.

Na und dann kommt das mit dem Schubsen.
Niks Vorschlag von einem "Guten Becken" Filtermatte zu nehmen, geht bei den meisten ja leider nicht, da Nik keinen "Gebrauchtfiltermattenhandel" hat :eek:ps: :eek: :D :D
Die andere Methode über Pflanzen halte ich eher für schwierig, da beim Transport ein Großteil der Flora eh stirbt. Dazu kommt noch, setzt man diese Pflanzen in ein Becken mit Problemen, ist es unklar, wer denn nun den Kampf gewinnt bei der Mikroflora..

Zum Schubsen braucht man eine Grundlage, sprich Ammonium im Becken und genügent Bakties.. Die Bakties kommen von alleine oder man kann halt mit so Mittelchen nachhelfen.. Hiermit bekommt man das Becken leicht in den Nitrifikationsmodus, wo Nitrifikationsbakties überwiegen.

Mit Soil ist das mal fast genau so. Soil gibt halt unmengen von Ammonium ins Wasser frei.
Nun ist beim vorgedüngtem Soil der Prozess mal nicht sehr kontrolliert und daher werden
oftmals große WWs beim Starten der Becken nötig.
Vorteil ist, dass das Becken schon beim Einfahren in den Nitrifikationsmodus geschubst wird.
Mal da von abgesehen, das Soil riesen Oberfläche zum Nitrifizieren hat und Ionenaustausch vornimmt.
So neben bei gesagt, werde ich mein neues 500L dann mal mit Akadama / selbst gebasteltes Soil aufsetzen :D :pfeifen: :flirt:


Einfacher geht das Schubsen eines laufenden Beckens über Urea Andüngung und dann einer Überdüngung, der DK Urea Hammer:
Ich taufe diese von mir entwickelte Methode als "DK Urea Hammer".. :irre: :irre:
Licht, richtige Mengen an sonstigen Düngestoffen und CO2 wird vorrausgesetzt, Becken 25Grad C !!!
Futtermenge und Ausgangswasserwerte als bekannt und einbezogen, wird auch verraus gesetzt !!!

Der Urea Hammer verläuft in kontrollierten Phasen:
1. Andüngen des Beckens mit Urea Lösung
Warten bis sich mehr Nitribakties gebildet haben. Ja Geduld ist eine Tugend. :kaffee1:
Man könnte diese Phase auch Beschleunigungsphase nennen.. :irre:
1.1 Nitrit auf jedenfall und wenn auch möglich Ammonium Gehalt messen.
1.2 CO2 verringern. Verbrauch von Sauerstoff in der Nacht durch Belüftung kompensieren, wenn nötig.
1.3 Die guten Bakties mögen das Wasser eher Sauerstoffreich. Nach der Übergangsphase wird CO2 wieder normal hell grün gefahren :D :lol:
2. Die Überdosierung als Hammer.
Bei einer Urea Überdüngung kommt es zu einem Abfall der KH, wie beim Soil und Bakties für Nitrifikation blühen auf. Die Mikroflora bildet sich massiv aus gewollten Bakties und alles ist im Lack.
2.1 PH im Auge behalten und gegebenfalls KH gegensteuern.
3. Danach sterben Grünalgen mit genügend CO2 wie die Fliegen und die Beläge in Schläuchen lösen sich. Da heisst es Aufgepasst, weil das Lösen der Beläge geht schlagartig und ein Verstopfungen der Übergänge zum Ausströmer z.B. kann passieren.
Da heisst es dann, Ausströmer ab, Kecher davor halten und Schläuche schütteln und weg mit dem Dreck :D
4. KH sinkt und sinkt. Um ein weiteres Absinken der KH zu verhindern, puffere ich mit Kaliumcarbonat dagegen und / oder mit 20% WW pro Woche.
Dies geht natürlich auch über KH plus von so manchem Hersteller. Weis wer was im KH plus drinn ist ???

Noch eine Methode zum Schubsen wäre Desamar B100 halt Quaternäre Ammonium Verbindung..
was man "Keule" nennen könnte :D

Wie immer im Leben gibts auch eine zweite Seite und wenn man etwas schubst, kann auch was kaputt gehen.
Also Fische und Nelen schön beobachten und Notfallplan haben. DK Urea Hammer anwerfen und dann in Urlaub fahren halte ich mal für nicht sinnig.. :p
Auch physikalisch logisch, schubst man zu wenig bewegt sich nix :pfeifen:
 

emzero

Member
nik":4tg58u7v schrieb:
aber bei deinem offensichtlich stärker gefütterten Kiesbecken macht es Sinn, weil Lactobazillen eindeutig vermeidende, verringernde Wirkung auf die H2S Bildung haben.
Es fördert die Mineralisierung von in den Kies gesickerten organischen Stoffen.
Hallo Nik,
vielen Dank für diese Information!!! Hochinteressant!!!! :thumbs:

nik":4tg58u7v schrieb:
ein Versuch, erlaubt aber nicht darüber hinaus gehende Spekulation.
Das werde ich Dir allerdings nicht versprechen ... die Frage nach dem "warum" kann ich nur selten unterdrücken :roll: :)

Was mich nur gerade ärgert ist, dass ich in meinem Becken in letzter Zeit zu viele Veränderungen vorgenommen habe, und auch die Algen bis auf den bodennahen Bereich des Perlkraut (H2O2 war eigentlich überflüssig) fast verschwunden waren, und z.B. Scheibenreinigung auch seit ein paar Wochen nicht mehr nötig ist.
Deshalb wird es vermutlich leider sehr schwierig evtl. Auswirkungen der Lacto-Bakterienzugabe zu erkennen und erst recht, sie klar zuzuordnen :(

@Dirk
Tigger99":4tg58u7v schrieb:
Dann lass das doch einfach sein mit dem Zerstören und den großen WW :bier: :eek: :flirt: :pfeifen:
Jedenfalls die extremen WW würde ich bei einem "gut" laufenden Becken lassen.
Da ich schon seit Monaten bzgl. der Polyphosphate im LW mit den Nährstoffen herumexperimentiere, muss das leider manchmal sein :nosmile: . Aber auch dann wechsle ich inzwischen nie mehr über 50%!!!

Tigger99":4tg58u7v schrieb:
"DK Urea Hammer"..
Ich hatte schon Deinen diesbzgl. Thread mit grösstem Interesse gelesen, und Urea steht, nachdem ich mich lange gesträubt habe, schon auf der Einkaufsliste. :flirt:

Aber eines ist mir beim "DK Urea Hammer" noch nicht ganz klar:
Man bringt ja bei ggf. suboptimaler Mikroflora auch nicht Neues ein, sondern vermehrt "nur" vorhandene Bakterien. Nach meinem Verständnis müsste sich, wenn die Überdosis Urea abgearbeitet ist, und die Nährstoffsituation wieder in den Normalzustand zurück kommt, sich ja dementsprechend auch die Mikroflora wieder auf den ursprünglichen Zustand zurück entwickeln, oder liege ich da falsch?
Geht es dabei also erstrangig um sozusagen "radikale" Algenbeseitigung?

Tigger99":4tg58u7v schrieb:
Weis wer was im KH plus drinn ist ???
KH plus gibt es ja verschiedene. Einige basieren m.W. auf ganz stinknormalem Kaisernatron (Natriumhydrogencarbonat), das man in jedem Supermarkt für Pfennige bekommt.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Dirk,

ich muss mal ein wenig bremsen. ;) Eine Methode ist eine bisher einmalige Geschichte noch nicht. Daraus ergeben sich nicht wenige Fragen.
Vor allem die, was wirkt denn überhaupt bei der Ureaüberdüngung?
Das kann sein:
- die plötzliche hohe Ureamenge?
- wenn nicht, lässt sich das gleiche über Ammonium erreichen?
- die Vermehrung der Ammonifikationsbakterien?
- die Vermehrung der Nitrifikationsbakterien?
- Beides?
- der Anstieg des Nitrits?
und weiteres. Die zeitnahe Wirkung auf Grünalgen lässt auf eine direkte Wirkung schließen und nicht auf eine irgendwelcher Bakterien. Der Nitritanstieg ließe sich sinnvollerweise über die Zugabe von Nitrifikationsbakterien vermeiden. Das zöge weitere Fragen nach sich. Insgesamt fallen mir sogar ziemlich viele Fragen dazu ein. Es ergeben sich zwei grundsätzliche, unterschiedliche Bereiche betreffende Fragen:
- was wirkt bei einer Ureaüberdüngung auf Algen?
- ist ein boostern der Ammonifizierer, Nitrifizierer günstig für die weitere Entwicklung der Mikroflora?

Die Folgen der Ureaüberdüngung ist erst einmal nur eine Beobachtung und es macht Sinn beim nächsten Versuch einer Ureaüberdüngung den zu erwartenden Nitritanstieg über die Zugabe von Nitrifizierern zu vermeiden. Wenn es dann nicht mehr wirkt, läge die Algenwirkung am Nitritanstieg. ;) Die anderen zu berücksichtigenden Nebenwirkungen, wie Sauerstoffzehrung und sinkende KH, hattest du ja beschrieben.

Gruß, Nik
 

Tigger99

Member
Hartmunt,
sich ja dementsprechend auch die Mikroflora wieder auf den ursprünglichen Zustand zurück entwickeln, oder liege ich da falsch?
Meiner Meinung und meinen Beobachtungen an Becken 1 & 2 und 3 liegst da falsch, weil gehämmert ist gehämmert und kann nur wieder zurück gehämmert werden, über sagen wir mal extremen WW oder Baktietöter. :D :lol: :smile:

Nik,
Ja die Fragen sind berechtigt und bedürfen einer genauen Betrachtung. Danke für die Fragen..
Da hab ich wieder was zu beissen :thumbs: :flirt:

Mit reinem Ammonium wird das wohl nicht gehen da die Urease betroffenen Bakties nicht entstehen in dem Maße. Sicherlich hat die Nitraterhöhung wohl auch einen Anteil am Sterben der Algen. Wobei ich die Becken eh mit 20-30mg/l fahre.. Mit Urea Hammer ging das dann aber nicht wie berechnet nach oben sondern nach unten.
So wie bei Marek nach dem B100. Verstanden habe ich das nicht in der Gänze aber ist ja auch noch nicht so erforscht.. Ich bin aber dran. Mein 500L Becken startet dann mal voll gehämmert ohne Bewohner.

Leider ist es jetzt schon was spät und ich schlaf mal drüber.. :smoke:
 
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