Düngestäbchen - zum X-ten mal

unbekannt1984

Well-Known Member
Hallo,

ich weiß, die meisten Leute hier sind eher Gegner von Düngestäbchen... Ich habe jetzt allerdings Welche gefunden, die schon einmal für Teichpflanzen geeignet sein sollen: COMPO Düngestäbchen mit Guano für Grünpflanzen- und Palmen (Link zum Raiffeisen Onlineshop, dort stehen wenigstens Inhaltsstoffe dabei).

Die Mikro-Nährstoffe sehen für eine Begriffe gut aus, bei den Makros bin ich mir nicht 100%ig sicher: "Formaldehydharnstoff" - ist das Gesund für Wasserpflanzen?
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Thorsten,
unbekannt1984":1dzu0xyf schrieb:
ich weiß, die meisten Leute hier sind eher Gegner von Düngestäbchen... Ich habe jetzt allerdings Welche gefunden, die schon einmal für Teichpflanzen geeignet sein sollen: COMPO Düngestäbchen mit Guano für Grünpflanzen- und Palmen (Link zum Raiffeisen Onlineshop, dort stehen wenigstens Inhaltsstoffe dabei).
dass die für Teichpflanzen geeignet sind, mag sein, für den Teich gilt das nur sehr eingeschränkt.

Ich beschäftige mich nicht mehr damit, es sind idR Phosphatbomben, der Dünger auch. Zuviel Cu ist auch ein Merkmal von Landpflanzendüngern. Und 48% organische Masse führt zu einem unlösbaren Problem, denn entweder ist es ein ausreichend durchlässiges Substrat, welches genug O2 zulässt, dann diffundieren Massen an PO4 ins Wasser oder es ist ein abschließendes, d.h. ein tonig-schlammiges Substrat, wie z.B. bei Teichrosen, aber dann gammelt der organische Anteil unter Sauerstoffabschluss.

Die Mikro-Nährstoffe sehen für eine Begriffe gut aus, bei den Makros bin ich mir nicht 100%ig sicher: "Formaldehydharnstoff" - ist das Gesund für Wasserpflanzen?
Das macht nichts. Formaldehyd macht den Harnstoff haltbarer, schützt ihn vor sofortiger Mineralisation und wird selbst von Mikroorganismen verstoffwechselt. Es soll eine verzögerte Freisetzung des Stickstoffs erreicht werden. Inwieweit das im Wasser auch funktioniert, weiß ich nicht. Wenn es nicht oder nur mäßig funktioniert, setzte das das Urea schneller frei, sodass man darauf schon mal einen Gedanken in der quantitativen Betrachtung verwenden sollte.

Gruß, Nik
 

Ozwell89

Member
Hallo zusammen,

ich habe auch eine Zeit mal mit genau diesem Dünger gedünnt. Ich habe den ins Substrat gegeben an die Wurzeln.

Ob das jetzt gut oder schlecht für Algen war, kann ich nicht beurteilen. Der Preis war einfach zu verlockend. 30 Stäbchen kosten 0,7 €.

Vielleicht kann man einzelne Stücke der Stäbchen in Ton zu Kugeln formen und dann aushärten lassen oder direkt im Ofen aushärten.

Somit würde man doch nicht all zuviel Phospat in das Wasser geben und die Wurzeln können sich das raus saugen, was sie brauchen.

Über eine Bewertung meines Vorschlages würde ich mich freuen.
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hallo Sebastian,

Ozwell89":19dq18kb schrieb:
Ob das jetzt gut oder schlecht für Algen war, kann ich nicht beurteilen. Der Preis war einfach zu verlockend. 30 Stäbchen kosten 0,7 €.
ähh, 30 Stück kosten knapp 4€ (also zumindest bei Raiffeisen). Keine Ahnung was du meintest.

Hattest du denn in der Zeit überhaupt Algen?

Vielleicht kann man einzelne Stücke der Stäbchen in Ton zu Kugeln formen und dann aushärten lassen oder direkt im Ofen aushärten.
Dann brauchst du erst einmal Ton (zum töpfern), hast ein bisschen Sauerei und darfst die Kügelchen nicht zu heiß backen, da du sonst die Harnstoff-Anteile thermisch oxidierst.

Über welchen Zeitraum die Nährstoffe dann abgegeben werden ist noch so eine Sache.

Zurück zum Preis: 4€ (sofern du keinen wesentlich besseren Preis findest) + Arbeit ist für die Menge nicht lohnend.

Osmocote wirkt auf mich da wesentlich besser (auch wenn man dann noch Stickstoff nachdüngen muss). Mehr dazu findest du im Thread zu Werners Proxima 325.
 

Ozwell89

Member
Ich habe das Compo überlesen. Ich habe ein No Name mit Guano dann genommen, der 0,7 € gekostet hatte.
Den Ton gibt es aus dem Baumarkt. Zuhause habe ich den auch rumliegen.

Etwas Algen hatte ich - jetzt wo ich drüber nachdenke.
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo, die habe ich auch seit Jahren (weil sie nicht gescheit funzen) und selbst für die Zimmerpflanzen ziehe ich Substralstäbchen in grün oder rot vor. Manchmal schmeiße ich so ein Stäbchen auch in die Gieskanne und löse sie auf., wenn ich kleinen Pflänzchen etwas zukommen lassen will. Übrig bleibt etwas Gelatineähnliches und die Inhaltsstoffe lösen sich in kürzester Zeit herraus.
Von daher bin ich skeptisch, die ins Aquarium zu stecken. Sie sind doch mehr oder weniger unberechenbar.
In ganz großen Becken mit dickem Bodengrund mag das noch gehen...aber unter 240 Liter würde ich mir das verkneifen.
Ich habe mir mal das Größte Gebinde Dennerle Nutriballs gekauft. So wird das bezahlbar und ich habe bis zum St. Nimmerleinstag. Ebenso NPK Kugeln von Aquamax/Drak
Beides funktioniert sehr gut. Man sieht regelrecht, wie das den Pflanzen gut tut. Ich bin dafür das nicht zu übertreiben und mit Flüssigdünger zu komplettieren. Weil, wenn die Kugeln/Stäbchen erstmal stecken, dann ist das schwer wieder rückgängig zu machen.

Für Teichpflanzen bewirken die Substral Balkonblumen Düngerkegel geniales. Sie sind auch extra für Teichpflanzen beworben. Man könnte die Kegel zerbröseln und in Tonkugeln einpacken oder auch unter den Kies einbringen.
Hab ich jetzt erst mit meinem einen 50 Liter Wasserpflanzenpott gemacht. Zur Zeit schwimmt eine dicke schaumige Algenschicht darauf rum. Die schöpfe ich heute mal ab und messe, dann, ob die Medaka schon einziehen können, oder ob noch WW nötig sind. Ich schätze mal, das Phosphat und Nitrat am Anfang die Decke hochgehen.
Solange keine Tiere drin sind macht das nix...aber Tiere damit umbringen geht garnicht.


Selbstgemachte Düngerkugeln habe ich auch durch. Die vorgenannten bewirken besseres.

Es gibt auchnoch die Möglichkeit, Flüssigdünger mit einer Injektionsspritze in den Bodengrund zu spritzen.
Aber wie auch bei all den festen Agrardüngern bleibt das nicht im Boden, sondern diffundiert herraus.
Das ist aber eigentlich nicht der Sinn der Sache. Eigentlich geht auch der Flüssige Dünger in den Boden.
Von daher würde der auch reichen. Aber wer düngt schon auf die Werte auf, die Substral, Compo und wie sie alle heißen verursachen?
Chiao Moni
 

moskal

Well-Known Member
Hallo Moni,

Übrig bleibt etwas Gelatineähnliches und die Inhaltsstoffe lösen sich in kürzester Zeit herraus.
Das sollte die Verbindung aus Urea und Formaldehyd sein, Harnstoffharz. Mit Säure oder Energiezufuhr per Hitze härtet das sogar aus. Das ist ganz ganz grob gesagt der Leim mit dem Spanplatten verleimt werden oder furniert wird. Ich sehe das nicht ganz so unkritisch weil es in dieser Verbindung meines Wissens nur sehr langsam verstoffwechselt wird. Soweit ich weiß ist Harnstoffharzleim nicht mal mit einem Konservierungsmittel versehen. Wandfarbe, PVAC-Weißleim und Wasserbasierende Lacke schon.

Gruß, helmut
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hallo Helmut,

moskal":2ec8ar72 schrieb:
Das sollte die Verbindung aus Urea und Formaldehyd sein, Harnstoffharz. ... Das ist ganz ganz grob gesagt der Leim mit dem Spanplatten verleimt werden oder furniert wird.
das nächste Thema lautet dann "Holzleim als Stickstoffdünger?".

Ich sehe das nicht ganz so unkritisch weil es in dieser Verbindung meines Wissens nur sehr langsam verstoffwechselt wird.
Das ist ja laut Nik gerade der Sinn dahinter:

nik":2ec8ar72 schrieb:
Formaldehyd macht den Harnstoff haltbarer, schützt ihn vor sofortiger Mineralisation und wird selbst von Mikroorganismen verstoffwechselt. Es soll eine verzögerte Freisetzung des Stickstoffs erreicht werden. ... Wenn es nicht oder nur mäßig funktioniert, setzte das das Urea schneller frei, sodass man darauf schon mal einen Gedanken in der quantitativen Betrachtung verwenden sollte.
 
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