Bodenzusatzdüngung/Durchsickerung

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

nik":1uzqjvom schrieb:
Doch nur, wenn ich den O2-Gehalt beeinflusse.
@ Nik,
Das habe ich auch im Hinterkopf, man muss eine extrem langsame Durchsickerunggeschwindigkeit einstellen können.
Pflanzenbecken:
Heizmatten und Bodenfilter sind ja schon öfters beschrieben worden.
Ich vermute da ist der zu hohe Durchlauf, zu hohe O2 Eintrag das Problem.

Biotoecus":1uzqjvom schrieb:
PS: Ich werde dieses Gewebe verwenden.
@ Martin,
Kobau Gewebe Beschreibung:
muss man unter deren Angabe Wasserfest, = auch Wasserdicht verstehen?
Ich würde nur Durchlässige nehmen.
 

Biotoecus

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Hallo Kurt,

"wasserfest" meint dimensionsstabil und nicht wasserundurchlässig.
Es lässt also Wasser durch, verändert aber bei Wasserkontakt nicht seine Form. Es quillt auch nicht auf.

Ich nehme das Gewebe auch für Pflanztöpfe im Gartenteich. Diese durchlöcherten Teile. Innen im Pott an der Aussenseite das Gewebe, innen Sand rein und gut hat.
Wasser wird da ohne Probleme durch gelassen.

Beste Grüße
Martin
 

nik

Moderator
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Hallo Kurt,
kurt":fdhcmp6b schrieb:
Das habe ich auch im Hinterkopf, man muss eine extrem langsame Durchsickerunggeschwindigkeit einstellen können.
Pflanzenbecken:
Heizmatten und Bodenfilter sind ja schon öfters beschrieben worden.
Ich vermute da ist der zu hohe Durchlauf, zu hohe O2 Eintrag das Problem.
Ich will überhaupt keinerlei aktive Strömung! Die Nährstoffversorgung soll nur über den Konzentrationsausgleich eines Nährstoffkonzentrationsgefälles stattfinden. Und weil eben kein Durchlauf stattfindet, will ich so Geschichten wie sauerstoffzehrende, abgerissene Wurzeln, organische Verbindungen, gleich welcher Art, auch vermeiden.

Gruß, Nik
 

java97

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Hallo,
kurt":36pgxh3k schrieb:
@ Nik,
ohne Strömung tut sich nichts, habe ich ja ausprobiert!

Meine Messungen haben ja gezeigt, dass so gut wie nichts in den Sand diffundiert.

Da müsste man entweder mit einer sehr leichten Strömung (schwaches Bodenheizkabel in die Bodenkammer?), evtl. in Kombination mit gröberem Kies, nachhelfen oder darauf setzen, dass die Pflanzenwurzeln sich direkt am Vlies, der Grenze zw. Sand und Bodenkammer, mit Nährstoffen versorgen. Das hätte sogar den Vorteil, dass der Sand "clean" bliebe...
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

ich denke, ein besseres Bild für die "isolierende" Wirkung von Sand ist Wärmedämmung. Die hat eine verzögernde Wirkung, aber irgendwann findet der Temperaturausgleich statt. Die Geschwindigkeit des Ausgleichs hängt von Art/Dicke der Isolierung und dem Unterschied zwischen beiden Seiten ab. Mal ein bisschen gerechnet:

- Für die Düngung nehme ich beispielhaft Nitrat und gehe mal von moderaten 10mg/l NO3 als Wasserdüngung aus.
- Ein Becken 60x30x35 hat brutto 63l, netto ~57,3L Inhalt
- Es gibt 3 Kompartimente, das Volumen des Sandes (5cm hoch), das Volumen der Bodenkammer(1cm hoch) und darüber freies Wasser.
- Sand hat ein spezifisches Gewicht von 1,8kg/l und enthält ~350ml Wasser. d.h.
8,55l (bzw. 15,4kg) Sand und ~3l enthaltenes Wasser.
- Die Bodenkammer hat ein Nettovolumen von 56cm x 26cm x 1cm = 1456cm³, also ~1,46l
- Daraus ergibt sich für das Freiwasser ein Volumen 57,3l - 8,55l - 1,46l = 45,8485l

Das ist mit geringen Unschärfen und es ergeben sich folgende ungefähre Wassermengen für die Kompartimente:
45l (Frei-)Wasser
3l Wasser im Sand
1,5l Wasser in der Bodenkammer

Volker, deine Betrachtung/Messung war mit allen Unschärfen 20mg/l im Wasser und 5mg/l im Sand. Egal, es wäre auch noch Verbrauch durch die Pflanzenwurzeln zu veranschlagen, selbst wenn der Unterschied maximal wäre, wäre die Differenz zwischen Wasser und Sand irgendwie näherungsweise ein Wert gegen 20mg/l.

Gebe ich die für eine Aufdüngung des Freiwasser auf 10mg/l notwendige Menge NO3 in die Bodenkammer, dann hätte ich dort eine Konzentration von 300mg/l NO3. Das ist gegenüber dem Wasser im Sand, im Freiwasser eine Differenz die sich gegen 300mg/l bewegt. Volker, bei deinen 20mg/l NO3 im Freiwasser hättest du 600mg/l NO3 in der Bodenkammer.

Das mag veranschaulichen, lässt aber immer noch Raum für Spekulationen, a) wie schnell dann, d.h. bei einer erheblich größeren Differenz, ein Konzentrationsausgleich stattfindet und b) wieviel Nährstoff die Wurzeln vertragen. Das sind dann schon eher heftige Zahlen, wir wollen ja vor allem den Sand aufdüngen und dann ist mit der Nährstoffmenge in der Bodenkammer(1,5l) die im Sand enthaltenen 3l Wasser zu beeinflussen. Um bei aller Unschärfe von Volkers Beobachtung/Messung zu bleiben, ergäbe sich bei einem Viertel des Freiwasser-Nitratwerts im Sand, d.h. 20mg/l zu 5mg/l, bei den leicht zu erreichenden hohen Konzentrationen in der Bodenkammer ein anzunehmend erheblicher Wert im Sand.
Ich bin also weiterhin optimistisch, dass das ohne jede Strömung funktionieren wird. Es sind andere Fragen, die mich beschäftigen.

Gruß, Nik
 

java97

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Hallo Nik,
nik":2yh9i88p schrieb:
Ich bin also weiterhin optimistisch, dass das ohne jede Strömung funktionieren wird.
Kann ich nach Deinen Ausührungen nachvollziehen. Aber welche NO3-Konzentrationen die Wurzeln überhaupt vertragen, wäre noch interessant herauszufinden. Der Ph-Wert verändert sich jedenfalls auch bei Konzentrationen von ca. 500 mg/l nicht merklich, zumindest nicht unter Zugabe meiner Ca-,Mg-, KNO3-Lösung.
Es sind andere Fragen, die mich beschäftigen.
Die da wären?
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Mahlzeit…

java97":eh9l80p3 schrieb:
Der Ph-Wert verändert sich jedenfalls auch bei Konzentrationen von ca. 500 mg/l nicht merklich, zumindest nicht unter Zugabe meiner Ca-,Mg-, KNO3-Lösung.
Nitrate reagieren als Salze einer starken Säure beim Auflösen neutral. Zwar alkalisiert die Nitrataufnahme der Pflanzen deren Umgebung, allerdings bin ich der Meinung, daß das nicht in nennenswertem Umfang geschieht.

Grüße
Robert
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo, ich hätte Angst das es untendrin zu sauerstoffarm wird :sceptic:

Ot:
Im Moment machen meine Echinodorus in den Töpfen wieder schlapp.
Durch die inaktiven Wurzeln, nehme ich an, das kein Sauerstoff in die Nährlösung unterhalb der Gitterkörbe transportiert wird.
Die Folge ist Schwefelwasserstoffduft :shocked: , schwarze, tote Wurzeln und absterbende Pflanzen.
Ich bin gerade dabei die Pötte täglich zu wässern. Auch frische Nährlösung habe ich schon versucht, das hilft erst wenn sie wieder loswachsen.
Es stinkt, es stinkt, es stinkt.
Im Sommer stinkt es bissweilen ja auch, auch wenn die Echinodorus sehr gut wachsen :grow: .
Es ist ja bekannt das sie sich dann, auch gerade wegen diesem reduzierten Milieu Nährstoffe gut ziehen können (zb. EisenIIIphosphat zurückbauen).
Aber jetzt, wenn es kalt und lichtarm ist, versagt die Wurzelpumpe :-/
Ich könnte mir vorstellen, dass die Diffusion nicht ausreicht um genug Sauerstoff einzubringen, damit das (Anaerobe Bakterien) nicht passiert.
Ich habe mal gelesen, das in Hydrokulturgefäßen Wasserstoffperoxyd beigegeben wird um das zu vermeiden.
Ich kann die Stelle aber nichtmehr finden und finde auch im Netz nichts darüber :sceptic:
Ich hätte das gerne ausprobiert, aber mir fehlt eine Dosierungsangabe.
Nährlösung austauschen hilft zur Zeit nicht.
Jeden Winter der gleiche Terror :-/
Ebbe und Fluttische wären warscheinlich die Lösung, Indoor aber leider nicht zu verwirklichen

Hab eben was gefunden zu Wasserstoffperoxyd in Hydrocultur..muß es aber selber noch lesen
http://chiliforum.hot-pain.de/threads/wasserstoffperoxid-h2o2-versuch-in-hydrokultur.15788/
Chiao Moni
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Volker,
java97":20savmhm schrieb:
... Aber welche NO3-Konzentrationen die Wurzeln überhaupt vertragen, wäre noch interessant herauszufinden. Der Ph-Wert verändert sich jedenfalls auch bei Konzentrationen von ca. 500 mg/l nicht merklich, zumindest nicht unter Zugabe meiner Ca-,Mg-, KNO3-Lösung.
Das ist z.B. eine meiner Fragen ob der pH einer Düngelösung extrem werden kann. Insofern ist deine Beschreibung entspannend.
Ich bin sicher, dass der Dünger durch den Sand gehen wird, allerdings könnte das schon recht träge sein. Ich habe nur eine ungenügende Vorstellung vom Tempo. Vom Tempo abhängig ist dann auch die Menge Dünger, die der Bodenkammer zugeführt wird/werden kann. Die 300mg/l oder 600mg/l NO3 in der Bodenkammer sind lange nicht das Ende der Fahnenstange, wobei ich die Werte schon nicht anstrebe, wenn der Durchsatz im Sand geringer ist als das was regelmäßig in die Bodenkammer nachgeführt wird und so zu einer Anreicherung führt. Und dann ist es eine Frage, in welchen Wertebereichen sind Nährstoffe im Sand sinnvoll. Wobei das im Sand kaum sinnvoll zu kontrollieren/messen ist, da unten drunter mit einem Reservoir an konzentrierten und oben drüber mit geringen Nährstoffen. Es wird im Sand ein mehr oder weniger ausgeprägtes Nährstoffgefälle von oben, wenig, nach unten, viel, haben. Der Pflanzenverbrauch spielz auch eine Rolle. Irgendwann ist auch der Frage nach dem Verhältnis der Versorgung Wasser/Sand nachzugehen. Volker, da fällt mir noch weiteres ein, frage mal nicht nach ^^, das ist mind. in Teilen halbgar, offen und IMHO nicht spruchreif. Mal sehen.

Gruß, Nik
 

Biotoecus

Active Member
Moin,

die Lochplatte habe ich fertig. War eine Fleißaufgabe.
20mm Raster mit 9mm Bohrung.
Das sollte reichen. Maßstäblich gesehen:



Als Aquarium wird mein 60/30/40cm (L/T/H) herhalten.

Morgen gehts es weiter.

Beste Grüße
Martin
 

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java97

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Hallo,
Ich werde erst mal abwarten, welche Ergebnisse Martins Projekt erzielen wird.
Ich habe mir eine "Bodendüngespritze" aus einer 50ml-Perfusorspritze, einer Jalousiestage und einer Kunststoff-Knopfkanüle gebastelt. Damit kann ich bequem, ohne nasse Finger zu bekommen, gedüngtes Wasser in den Sand injizieren. Das habe ich heute getan. Insgesamt habe ich ca. 500ml aufgedüngtes Wasser mit ca. 500 mg/l NO3 und 2mg/l Fe in den Wurzelbereich der Pflanzen verteilt. Nun werde ich mal beobachten, ob/wie meine Pflanzen darauf reagieren.
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

java97":1zuoixmg schrieb:
Das sieht ja relativ sauber aus.
@ Volker,
hier der Heutige Stand, Tag 1235.
Es wurde bisher ohne Bodendurchsickerung gefahren, reine Wassersäulendüngung,kein Wasserwechsel.
Vergleich mal mit den alten Bodenkammerbildern.


Gesamtzustand.

Zum Tüfteln,
Es wird über zwei Systeme geschrieben, einmal offenes und einmal geschlossenes System.
Bitte nicht in ein Topf werfen, ich halte ein offene System für variabler.

Meine Anlage grob beschrieben:
Ich habe immer ein offenes System gefahren,
Heißt, Eingangsrohr ist gleichzeitig Düngeladerohr, hat eine Entspannungs Bohrung.
Der von mir in der Lochplatten Skizze eingetragene Ausgangs Rohrstutzen ist mein Entspannungs-Kontrollrohr.


CO2 Steuerungssystem über PH-Elektrode, getrennte Versorgung = 2 Nadelventile.
1X Reaktor mit eingebauten Blasenzähler, Reaktor Blasenzahl nicht zählbar, zu schnell.
1x Blasenzähler für Bodenkammer, Blasenzahl 10 Blasen pro/min.
Geschwindigkeit Durchsickerung:
Die Durchsickerung der 15mm hohen Bodenkammer dauert ca. 1 Woche.
Der Bodengrund ist ca. 9cm hoch, hieße also bis zur Wassersäule 6 Wochen.
Aber was kommt da wirklich an?
Was verbrauchen die Pflanzen, wie wirkt sich ein Entspannungsrohr aus?
Das diagonal vom Einlaufrohr gegenüberliegende Entspannungsrohr nutze ich auch zur Durchfluss Sichtkontrolle.
Da habe ich mit langer Injektionsnadel Lehm-Suspension eingegeben,
dann konnte man eine sich ganz langsam aufwärtsbewegende trübe Wolke sehen (Einstellung Sache).


Das Entspannungsrohr, bei mir 20mm Ø kann man nachträglich einbauen.
Rohr auf den Siebboden aufsetzen und mit Saugnapf an Seitenscheibe befestigen.
Einbau.
Das Rohr vorsichtig bis zum Siebboden eindrücken, dann mit elektrischen Mulm Sauger oder Schlauch den innen befindlichen Bodengrund heraussaugen.
Mit Lampe hineinleuchten und kontrollieren ob der Siebboden sauber zu sehen ist, fertig.

Biotoecus":1zuoixmg schrieb:
War eine Fleißaufgabe.
@ Martin,
ja… deine Lochplatte sieht schon gut aus, :thumbs:
ich habe noch eine versetzte gebohrte Reihe dazwischen. :D
Intention, die bessere Trefferquote beim einstechen mit langer Injektionsnadel bis in die Bodenkammer
(für Kontrollmessungen).

PS. Volker.
Zu Opas Aquarium,
mein akkumulierter Kaliumwert, mit JBL-K/Test nicht mehr erfassbar...
Hat lange gedauert, aber mittlerweile habe ich mein Kaliumwert durch passende Düngung
ohne Wasserwechsel auf 10mg/l abgebaut.
 

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Biotoecus

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Moin,

hier habe ich mal eine erste schematische Skizze wie ich mir das so vorstelle:



Wo man nun die Rohre für die Düngerzufuhr platziert ist noch offen.

Das in Sand endende Rohr ist wohl eher ein Hirnfurz. :D
Ich hatte mir eingebildet darüber eine Probe aus dem Sand ziehen zu können, tatsächlich hat man aber schon knappe 8ml Wasser in dem Rohr stehen.

Lochplatte mit Zubehör:


Die ersten Abstandhalter sind montiert:

wie viele ich da braucher weiss ich noch nicht.
Erstmal anfangen und morgen belasten. :smile:

Das Gewebe:


Ideen, Gedanken, Vorschläge?

Beste Grüße
Martin
 

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Biotoecus

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Hi,

die Bodenplatte bekam noch zusätzliche Auflager.

Als Zugänge für das Wasser unter der Bodenplatte habe ich nun an jeder Seite vier 4/6mm Rohre und ein 12/16mm Rohr eingebaut.

Gruß Martin
 
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