Altwasseraquaristik & Pumpe ohne Filtermedien im Nano

commi2k

New Member
HI Leute,

ich möchte euch kurz berichten, dass ich seit nun gut 3 Monaten alle meine 4 Nanoaquarien (10 Liter, 2x 20 Liter und den 50er Scapers Tank) ohne Wasserwechsel und zudem mit dem Dennerle Eckfilter ohne Filtereinsatz betreibe (läuft quasi nur als Strömungspumpe). Beim 50er Scapers Tank habe ich noch eine extra Strömungspumpe.

Ich muss sagen, dass ich sehr erstaunt bin, wie gut sich die Nano´s entwickelt haben. Die Pflanzen und Moose wachsen prächtig (man kann sagen sie wuchern regelrecht). Nicht eine Alge zeigt sich und meine Garnelen (in allen Aquarien nur Garnelenbesatz) sind super vital und vermehren sich fleißig.

Ich dünge täglich früh morgens Werktags (Montag bis Freitag) mit Aquarebell NPK, Aquarebell Spezial N sowie Aquarebell Eisen (vom Eisen nur 50% der empfohlenen Menge). Samstag und Sonntag lasse ich die Düngung weg, um einen eventuellen Nährstoffanstieg (wegen dem fehlenden Wasserwechsel) zu vermeiden. Zusätzlich dünge ich 1x pro Woche den Nitratgehalt auf 25 mg/Liter auf (Aquarebell Nitrat). Der Nitratgehalt liegt meist vor der wöchentlichen Aufhängung bei 10 mg/Liter. Alle Aquarien (bis auf das 20 Liter Höhlenscape) sind an einer DruckgasCo2 Anlage (mit Pfeifendiffusoren) dran. Das 10er wird mit 9 Watt Beleuchtung, dass 20er mit 2x 9 Watt Beleuchtung, das Höhlenscape mit 11 Watt LED und das 50er Scapers Tank mit 3x 11 Watt Beleuchtung betrieben.

Gefüttert wird alle 2-3 Tage mit Ebi Dama.

Der fehlende Wasserwechsel (nun seit 3 Monaten) schadet weder dem Aquarium noch den Garnelen (zumindest ist kein Mangel feststellbar). Ich würde sagen, dass es eher von Tag zu Tag besser wird, da sich alles aufeinander "einspielen tut". Man merkt nur, dass das Wasser gelber bzw. goldener wird. Nitrit ist nicht nachweisbar.

Gibt es bereits ebenfalls solche Erfahrungen mit Nanobecken und Altwasseraquaristik bzw. Filter ohne Filtermedien?

Weis jemand, wie lange sich ein Wasserwechsel vermeiden lassen tut ohne dass es irgendwie mal zum Supergau kommt? Bzw. würde es überhaupt einen Supergau geben?

Also ich denke, dass ich bestimmt 2x pro Jahr einen 30% Wasserwechsel machen werde. Was meint ihr?
 

milka

Member
Hi,

nicht direkt vergeichbar, aber die gleiche Richtung:
AQ mit Bodenfilter (Soil + Luftheber), Pflanzen (Moose und Farne), keine Düngung, Garnelenbesatz.
Laufzeit ohne WW mindestens 1,5 Jahre. Wasser wurde nachgefüllt.

Garnelen OK, mit Vermehrungspotential
Pflanzen stagnierten mit der Zeit, Blätter wurden braun -liegt an der gänzlich fehlenden Düngung.
Bei Garnelen keine Ausfälle, ausser das normale halt. Alle paar Wochen mal ne Große.
Wasser klar, leicht gelblich - der Begeisterte würde sagen bernsteinfarben ;)

Werte nie gemessen.
Das kann gut gehen, warum nicht? Wenn der Nährstoffeintrag ca. dem Austrag durch zB Gärtnern gleicht, sollte doch nix passieren.
Was soll sich den ansammeln, wenn man vom gesunden Pflanzenwachstum ausgeht? Eher nix, was nicht verbraucht wird.

Wassermoleküle an sich haben kein Alter ;)

lg
Evie
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Altwasserbecken waren bereits vor hundert Jahren gang und gäbe.
Was soll sich den ansammeln, wenn man vom gesunden Pflanzenwachstum ausgeht? Eher nix, was nicht verbraucht wird.
Evie, ich antworte mal mit diesem Zitat von noname commi
Man merkt nur, dass das Wasser gelber bzw. goldener wird.
Bereits nach 3 Monaten sichtbare Wasserverfärbung, würde mir zu denken geben.
Die Färbung schluckt viel Licht.
Wenn du auf WW verzichten willst, dann setze zur Entfärbung zeitweise Aktivkohle ein. Ist das Wasser nach ein paar Tagen wieder farblos, entfernst du sie wieder. Mein Tipp: Bei Aktivkohle von Amtra liegt eine Gelbstich-Testkarte bei. Diese taucht man ca. 30 cm von der Frontscheibe entfernt ins Wasser und man sieht anhand des Farbvergleichs den Färbungszustand des Wassers.
Bei richtigem Altwasser kann ein großzügiger WW für den Fischbesatz katastrophal sein. Manche nennen das dann "Frischwasserallergie".
Meine lange zurückliegenden Erfahrungen mit Altwasser bezüglich Pflanzen sind eher bescheiden. Die Artenvielfalt reduzierte sich langsam aber stetig. Vermutlich wegen Allelopathie.
Bezüglich der Fische treten langfristig oft Minderwuchs auf, die später nicht mehr ausgeglichen werden können.

MfG
Erwin
 

java97

Active Member
Hallo Erwin,
Die von Dir beschriebene "Frischwasserallergie" konnte ich bei (langsamen!) 40-50%igen TWW selbst nach 9 Monaten ohne WW absolut nicht feststellen.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

da bei mir jedes funktionierende Aquarium idR. ohne Filtersubstrat, geschweige denn mit Bodenfilterung betrieben, zum Altwasser wird, sind es auch meine beiden derzeitigen Nanos mit 19 und 30l.

Einen Gelbstich sehe ich auch nicht so optimistisch, meine haben das idR. nicht. Wäre mir eher ein Merkmal, dass das nicht so rund läuft. Das sehe ich vor allem dann, wenn es mit den Pflanzen nicht so gut läuft, d.h. es daraus resultierend mehr vergehende Pflanzenmasse hat. Evtl. erforderliche Wasserwechsel, auch große, habe ich als nicht problematisch erfahren. Ein WW hat meist den Grund nährstoffmäßig einen Reset zu machen, wenn das sicht-, messbar nicht aus dem Ruder läuft und das Becken einwandfrei ist, ist alles gut.

so wenig Filtersubstrat wie möglich und eine geringe organische Belastung ist ein genereller, grundsätzlicher Vorteil.

Gruß, Nik
 

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