300l filterlos fahren. Aber wie?

Biotoecus

Active Member
Moin Vlad,

eventuell solltest Du das Pferd mal von einer anderen Seite satteln.

Bisher ist von dem geplanten Konzept nur bekannt das es sich um ein 300 Liter Becken mit einer CO2 Anlage handeln soll.
Desweiteren hast Du durchblicken lassen das viele bodenorientierte Pflanzen da rein sollen.

Wie willst Du das Becken denn Beleuchten? Und soll da eine geschlossene Abdeckung drauf?
Je nach dem, bekommst Du da wirkliche Probleme mit Temperaturschichtungen.
Da könnte man schon mal ernsthaft über gröberen Bodengrund und eine Bodenheizung nachdenken.

Aber total ohne Strömung würde ich ein 300 Liter AQ nicht anpacken wollen. Der Vergleich mit den "techniklosen" (was für ein Begriff, ist Licht keine Technik?) Nanos hinkt gewaltig.
In solchen 30/30/30cm Würfeln und fünf Guppys drin erzeugen die Fische schon Strömung. :D

Tatsäch hat aber Wasser eine sehr unangnehme Eigenschaft, je mehr davon da ist, desto träger wird es. Und dann noch Wurzeln, Pflanzen und sonstige Deko, die dafür sorgen das Strömung abgebaut wird.
Ein Aquarium lebt letztlich vom Stofftransport. Irgendwo wird ein Stoff erzeugt oder dazugegeben und irgendwo wird er benötigt. Da wir leider nicht wissen wo welcher Stoff gerade erzeugt wird, tun wir eigentlich gut daran sicher zu stellen, das jeder Stoff am besten überall mal hingelangt.

Ich habe mal aus Spaß in ein 50/30/30cm Becken ohne Strömung, Heizung und nur spärlichster Beleuchtung einen Haufen Javamoos reingeschmissen. Das Zeug wollte ich eigentlich zwischenlagern für späteren Gebrauch. Das Ergebis war nach 14 Tagen eine nett riechende Brühe.
Ich installierte dann eine ganz kleine Pumpe um nur minimalst Strömung zu erzeugen. Nach drei Tagen war es mit dem Gemüffel vorbei.
Dieses Extrembeispiel zeigt aber ganz gut die andere Seite der Medaille in Bezug auf "techniklos".

Ich kann auch gut verstehen das man die Optik eines Aquariums in Bezug auf technische Einrichtungen optimieren will. Nur leuchtet es mir mitunter nicht ganz ein, das man sich da eine Salatbar mit teuersten Pflanzen einrichtet und nur wegen der Optik keine Strömungspumpe mit 5 W und 200-300 l/h Leistung irgendwo verstecken will.
Man muß so ein Aquarium nicht gleich in einen Whirlpool verwandeln, aber man sollte schon so ehrlich sein und sich eingestehen, dass man solche Systeme nicht durch hinstellen und angucken am Leben erhält.
Bei allem Minimalismus und Verständnis für gestalterische Dinge sollte man zwingende Notwendigkeiten nicht ignorieren.

Beste Grüße
Martin
 

Chandler

Member
Ich hatte ja schon erwähnt dass ich selbst Erfahrungen mit Becken ohne Filter usw. gesammelt habe. Es wird gewiss nicht jede Pflanzenart gedeihen aber es ist definitiv möglich ein solches Aquarium zu betreiben.

Hab gerade auch mal einen alten Thread ergoogelt in dem es auch noch ein paar Berichte diesbzgl. gibt. Wobei Nik da auch schon wegen Temperaturschichtungen warnte. Nach meiner Erfahrung schadet das aber nicht. Schreiben die Leute dort ja auch.

http://www.mombu.com/aquarium/aquariums ... 18392.html

Fensterbankaquarien ohne Technik werden ja auch schon seit Menschengedenken betrieben.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo,

interessant sind die Wege im Web. Der verlinkte, (ur)alte Thread ist eine Kopie aus d.r.t.a. , die hatte ich ja schon als suchenswert erwähnt.

Bis jetzt ist die Diskussion Schmuck am Nachthemd, denn Vladimir hat sich überhaupt nicht zum Licht und nur mit einem Halbsatz zur Bepflanzung (... überwiegend Bodendecker ... ) geäußert. Es kann also schon mal kein Schwachlichtbecken sein.
Die im verlinkten Thread von mir erwähnten 3°C Temperaturunterschied waren übrigens noch nicht mal strömungslos. Da gab es noch einen externen Kreislauf zur CO2-Versorgung und zum Heizen. Der war nur minimiert, das ist aber deutlich mehr als das, was sich mit mit der angedachten CO2-Umwälzung erreichen lässt.
Bodenheizung ist sicherlich überdenkenswert, ist aber wieder Technik. Meine Erfahrungen sind einfach auch so, dass grober Kies leichter problematisch werden kann. Das kann funktionieren, wenn man die organische Belastung (Fischfutter) reduziert. Als Pflanzenaquarianer, der einfach zu oft Probleme mit auch feineren Kiesen hatte, ist gewaschener Quarzsand für mich einfach das bessere Substrat. Ich kann mir für solch ein technikarmes Setup alle möglichen Einsparungen vorstellen, aber Strömung betrachte ich schon als soweit notwendig, dass eine Temperaturschichtung vermieden wird. Die Temperaturschichtung entsteht nur bei näherungsweise keiner Wasserbewegung und dann wird es Unterschiede in den Nährstoffgehalten verschiedener Zonen haben. Ich bin sicher, dass sich alleine durch den CO2-Diffusor erhebliche pH-Differenzen an verschiedenen Orten innerhalb des Aquariums einstellen werden. Das sind alles nicht so astreine Sachen und auch eine Frage was man einem (bisher auch unerwähnten) Besatz so alles zumuten will.

Das Funktionieren eines 10L-Nanos heranzuziehen ist okay, aber wenn es bei dem ein Problem gibt, lässt sich das durch leicht zu bewerkstellende, häufige und umfangreiche Wasserwechsel leicht erschlagen. Temperaturschichtung kann es nie so haben wie ein 300L-Pott. Für sowas mag auch ein CO2-Diffusor genügen, da ist nichts weiter weg als 20cm.

Muss man sich halt überlegen, ob man sich so eine simple Strömungspumpe wie z.B. sowas sparen muss. Für mich käme das nicht mehr in Frage. Licht, Sand, Heizung, Düngung und Strömung genügen für ein einwandfrei laufendes Aquarium. Man kann sich die Strömung sparen, die Heizung und das Licht genauso. :wink: Geht alles und ist sehr technikarm. Ist nur eine Frage des persönlichen Standpunktes und entsprechender Anpassung. Ich denke, es gibt eh mittelprächtige Überraschungen, wenn Vladimir sich äußerte, was er überhaupt will.

Gruß, Nik
 

Vlad

Member
Martin Krüger":37rw8nj6 schrieb:
Aber total ohne Strömung würde ich ein 300 Liter AQ nicht anpacken wollen. Der Vergleich mit den "techniklosen" (was für ein Begriff, ist Licht keine Technik?) Nanos hinkt gewaltig.
In solchen 30/30/30cm Würfeln und fünf Guppys drin erzeugen die Fische schon Strömung. :D

1. Möchte ich klar stellen das ich das Wort "techniklos" auf den Bezug meines Vorhabens nie erwent habe!!!

Ein weiterer wichtiger Punkt den ich vergass euch mit zu teilen ist, dass alle Pumpen egal wie schwach, Pantoffeltierchen, Glockentierchen, Nematoden, Rädertierchen, Hüpferlinge und Garnelennachwuchs die mir sehr wichtig, zerschredern werden. Dabei interessiert mich nicht der Stromverbrau. Auch bei 5 W und 200-300 l/h bietet die Pumpe weniger Überlebenschanzen als ohne, und einen Luftheber wollte ich nicht betreiben da sich jeder denken kann warum.

Weiteres zu meinen Vorstellungen:
-Becken 100B 60T 40-50H Bei der höhe bin ich noch nicht schlüssig
-Keine Abdeckung
-Beleuchtung 150W HQI
-Zum Thema Temperaturschichtungen: bei mir in der Wohnung sind es immer zwischen 23 und 27 °C im Winter wie auch im Sommer. Ich staune immer noch!! Dank den Rentnern von denen ich umzingelt bin, die sehr gut heitzen. Ich selber habe eine Bodenheitzung und der Nachbar von oben auch. In den lätzten Nächten schlief ich sogar mit offenem Kipfenster.

Danke noch mal an alle! Sehr nett von euch dass ihr eure Zeit für mein Thema opfert.
MfG Vladimir
 

Biotoecus

Active Member
Hallo Vladimir,

Hier im Thread kommen wir ja langsam weiter, da nun wieder ein paar Informationen von dir gegeben wurden:
1) Du willst in dem Becken Zooplankton kultivieren
2) Beleuchtung 150W HQI
3) Keine Abdeckung

Da ich auch in anderen Foren lese bin ich auf eine wahre Informationsflut gestoßen:
http://www.aquariumforum.de/showthread.php?t=152828

Das Aquarium soll also quasi so eine Eierlegendewollmilchsau werden wenn ich die Fragestellungen mal so zusammenfügen darf.

Ich steige hier nun aus, da ich keine Möglichkeit sehe das alles unter einen Hut zu bringen.

Beste Grüße
Martin
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Vlad":3j3yxgv7 schrieb:
Dank den Rentnern von denen ich umzingelt bin, die sehr gut heitzen. Ich selber habe eine Bodenheitzung und der Nachbar von oben auch.
strömungslos?, meiner Ansicht nach passiert schon einiges über Wärmeentwicklung (Thermik) durch Fußbodenheizungen bzw.
unter dem Aquarium angebrachten technischen Geräten, bei mir auch noch untergebrachte Vorschaltgeräte.
Man sollte das nicht unterschätzen! Den früher oft angesprochenen Nachteil durch (sogenannte kalte Füße) des Bodengrundes
wird es heute wohl kaum noch geben. Ich konnte am Anfang in meinem Testbecken, völlig freistehend und techniklos, sogar senkrechte Nebelbänke sehen, die aus dem kalkhaltigen Bodengrund entstanden.
 

Vlad

Member
Ja Eierlegendewollmilchsau hört sich schon ganz gut an. Der Ausdruck gefällt mir.
Schade das Martin das Thema im Aquariumforum so früh entdeckt hat. Ich wollte es hir eigentlich zu einem passenderem Zeitpunkt ansprechen, da das "Thema Minimaler Fischbesatz ohne zu füttern" nicht wirklich zu diesem Thema hir im Forum einfluss hat.

MfG Vladimir
 
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