Wie fotografiere ich am besten mein Aquarium

Erwin

Well-Known Member
oh mann, ich hab noch was vergessen. Nämlich die Daten, welche die Kamera aufgrund der Programmauswahl "Sport" usw. von selbst vorgenommen/verwendet hat.
Bei beiden Bilder das gleiche:
Blende F3,8
Belichtungszeit: 1/15

Kann die Belichtungszeit wirklich stimmen? Kommt mir eigentlich zu lang vor mit Blitz.
Oder ist das der angesprochene Effekt "Vordergrund blitzen und Hintergrund länger belichten"?
Aber das bei Super Makro Einstellung?
Oder kommt das wegen der Einstellung "Belichtungautomatik +1"?
Wäre es vieleicht besser diese auf - 1 zu stellen?
Aber dann fällt wohl der Schlagschatten noch stärker aus.

lg
Erwin
 

Atreju

Active Member
Morgen Leute,

konnte gestern nur mehr mit dem Iphone reingucken , alle Fragen zu beantworten schien mir unmöglich, das wäre eine Lebensaufgabe :smile: ich bitte daher um Nachsicht -> ich werd das Ganze mit praktischen Beispielen angehen.

Grundsätzlich :

Jedes Becken (aufgrund der Beleuchtung, Watt/Liter usw), jede Kamera, jedes Objektiv reagiert anders, das Umgebungslicht ist auch in jedem Raum relativ, bei meinem kleinen Becken zB kann ich die Rollos zm Teil oben lassen, wichtig ist dass vor der Frontscheibe auch gegenüber keine Spiegelungen stattfinden. Das muss jeder für sich selber herausfinden. Es kann so gesehen keine pauschale Empfehlung für in fehlerfreies Set up bei Euch zuhause abgegeben werden.

Ich hab schon schöne Ergebnisse mit/ohne Blitz, mit/ohne Stativ mit den unterschiedlichsten Beleuchtungssituationen um und im Becken erreicht. Das muss jeder selber ausprobieren. Was anderes wäre natürlich wenn ich mit meiner Ausrüstung bei Euch im Wohnzimmer stehen würde. Dann könnte ich Empfehlungen aussprechen.


Als erstes mein ''Shieling'' :

Leider habe ich zu dem Bild nicht mehr alle Metadaten, es erschien mir aber doch als gutes Beispiel,
für ''ohne Blitz'' aus der Hüfte geschossen. Ein Vorteil dieses Beckens ist die doch recht starke Beleuchtung. (4x39Watt auf ca 150Liter)





Kamera Nikon D700

Objektiv : Nikon 24-70mm /2,8G

ohne Blitz, nicht mehr alle Metadaten

starkes Licht (4x39Watt T5 auf 160l)

Blende 1/5,6

Belichtungszeit 1/200

Belichtungsmessung : Matrixmessung

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die blaue Tigergarnele :

Makros sind eine andere Baustelle, die mache ich mit Blitz, selbiger wird (von meiner Frau) übers Aquarium gehalten und mittles Infrarotaufsatz fernausgelöst. Bei Makros habe ich mit dem 105mm Objektiv bemerkt, dass man eine möglichst hohe Blende wählen sollte, da sonst nur Teile der Garnele scharf werden. Auch hier gilt : ein Lichtstarkes Objektiv ist garantiert von Vorteil, ebenso eine Kamera die möglichst viel Licht einfängt. Den Fokus setze ich im Normalfall mit einzelnen Messfeldern. entweder auf die Mitte des Tieres oder auf die Augen. Je nachdem wo die Betonung liegen soll.



Kamera Nikon D700

Objektiv : Nikon 105mm/2,8D

Brennweite : 105mm

Fokussteuereung : AF-S

Messfeldsteuerung: Dynamisch, 51 Messfelder

Blende : 1:40

Belichtungszeit : 1/60

Bel. Messung : Mittenbetont

ISO : 800

Blitzeinstellung : Erster Verschlussvorhang

Blitzsteuerung ; Master TTL

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

''Grassy Landscape'' :

Mein ehemaliges 200/110/73 1600Liter Becken. Anfangs dachte ich, dass ich es gar nicht beleuchten kann. Ich hab dann einfach die Beleuchtung auf 100% gestellt (3X320Watt). Zusätzlich wurde vorne mein Blitz oberhalb des Beckens mit Infrarot fernausgelöst. Durch die Größe waren teilweise Schatten auf den Körpern der Fische vorhanden wenn sie zu knapp an der Frontscheibe schwammen. Fehler sind mir also durchaus bewusst, allerdings hatte ich keinen Bock darauf mir teures Blitz Equipment doppelt und dreifach zu kaufen und jedesmal die komplette Beleuchtung zu entfernen. Das Becken war auch so schon genug Arbeit.....




Kamera Nikon D700

Objektiv : Nikon 24-70mm /2,8G

Brennweite 38mm

Fokussteuerung AF-S

Messfeldsteuerung Automatisch

Blende : 1: 7;1

Belichtungszeit : 1/100

Bel.Messung : Matrixmessung

ISO 2000

Blitzeinstellung : erster Verschlussvorhang

Blitzsteuerung : Master


ich hoffe dem einen oder anderen weiter geholfen zu haben und würde empfehlen einfach drauf los zu knipsen mit verschiedensten Einstellungen. Viel zu probieren. Mit Studiofotografie und gleichbleibenden, bekannten Parametern hat Aquarienfotografie nicht viel gemeinsam. Wenn man allerdings seine Becken einmal ausreichend kennen gelernt hat kann man auch so die Situation gut einschätzen.

Chris zum Beispiel arbeitet mit Softboxen, vielleicht stellt er auch noch Beispiele mit Metadaten ein ?
Für mich war Fotografie schon immer etwas intuitives, ich muss alles ausprobieren. Und gebe mich nicht mit pauschalen Werten oder Einstellungen zufrieden.


LG

Bruno
 

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Erwin

Well-Known Member
Hallo Bruno,

wenn niemand auf meine Fragen zu meinen Bildern eingeht, versuche ich es mal mit einer Frage zu deinen Bildern,
da ich bei meinen Gesamtansichten das gleiche feststellen kann (oft noch deutlicher zu sehen).
Und zwar die Lichtreflektionen von einzelnen Blättern sowie die Überbelichtung im oberen Bereich, ganz besonders auffällig, wenn Blätter nah der Wasseroberfläche flutend wachsen.

Welche Möglichkeiten gibt es, diese zu reduzieren?

lg
Erwin
 

lichtmaler

New Member
Guten Abend,

schon einmal vielen Dank für die bisherigen Antworten - ich werde da demnächst noch mal etwas mehr zu sagen. Gerade nur ganz kurz zwei Kurzipps für Erwin:

Streulicht bzw. Reflexionen von Blattoberflächen bekommst Du mit nem Polfilter deutlich gemindert. Um den Deutlichen Lichtabfall mit der Tiefe auszugleichen hilft hingegen ein Grauverlaufsfilter.

Gruß
Andreas
 

Atreju

Active Member
Moin ,


Erwin":a0iokb71 schrieb:
Hallo Bruno,

wenn niemand auf meine Fragen zu meinen Bildern eingeht, versuche ich es mal mit einer Frage zu deinen Bildern,
da ich bei meinen Gesamtansichten das gleiche feststellen kann (oft noch deutlicher zu sehen).
Und zwar die Lichtreflektionen von einzelnen Blättern sowie die Überbelichtung im oberen Bereich, ganz besonders auffällig, wenn Blätter nah der Wasseroberfläche flutend wachsen.

Welche Möglichkeiten gibt es, diese zu reduzieren?

lg
Erwin

lichtmaler":a0iokb71 schrieb:
Guten Abend,

schon einmal vielen Dank für die bisherigen Antworten - ich werde da demnächst noch mal etwas mehr zu sagen. Gerade nur ganz kurz zwei Kurzipps für Erwin:

Streulicht bzw. Reflexionen von Blattoberflächen bekommst Du mit nem Polfilter deutlich gemindert. Um den Deutlichen Lichtabfall mit der Tiefe auszugleichen hilft hingegen ein Grauverlaufsfilter.

Gruß
Andreas

Viel mehr fällt mir dazu auch nicht ein, vielleicht wissen unsere Berufsfotografen mehr ?

Ich denke dass die Intensität der Überbelichtung auch mit der Kamera zusammenhängt. Profimodelle mit Vollformat können wahrscheinlich einen größeren Dynamikumfang abbilden, während bei kleineren Kameras die (sehr) hellen Bereiche komplett abstinken. Soweit wären zumindest meine Erfahrungen. Wenn wir weiter wandern gehen knipse ich auch mit der Kompaktkamera meiner Frau -> und ärgere mich dann jedesmal wenn wir zu guten Motiven kommen :keule:


Damit meine ich zB solche Unterschiede, die die Kamera meiner Frau nicht geschafft hätte :

Hier schauts noch relativ normal aus :



da habe ich dann absichtlich überbelichtet um eine eigen Atmosphäre zu schaffen, sollte irgendwie ''ausserirdisch'' aussehen.
Wir waren nämlich am Woende in ''Kunst in der Landschaft''. Ich glaub ich kann mir nicht verkneifen noch ein paar Bilder ein zu stellen :

Die Skulpturen heißen übrigens ''die Erdfrauen'' wenn ich mich richtig erinnere.



und noch ein paar Schnappschüsse, sorry für off Topic, bin schon fertig, momentan gefällt mir S/W sehr gut :














LG

Bruno
 

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gartentiger

Active Member
Hi,

grundsätzlich erachte ich eine sachliche Diskussion für absolut förderlich für unser Hobby.

Nur mag der unterschwellige Ton sicher den ein oder anderen inkl. mir nicht so Recht gefallen.


Bitte was ist ein lichtstarkes Gehäuse ??

Etwas unglücklich ausgedrückt, allerdings gibts in Österreich auch keine Kartoffeln :wink:

Gemeint ist natürlich der Sensor, wobei Vollformat besser als Crop ist. Oder vereinfacht ausgedrückt, bei gleichen Kameraeinstellungen ist das Bild der FF heller.

Unschärfe hat 2 Gründe:
1. typisches verwackeln ( ab Brennweite 70 DX Format) entspricht bei Nikon 105 mm KB /Canon 112 mm KB (Cropfaktor 1,5 und 1,6)

2. ab einer Zeit von 1/60 wird meist schon verwackelt. Blitzsnychrozeit auf 1/100 stellen.

Bewegungsunschärfe hat doch nix mit verwackeln zu tun. Sofern man keinen Blitz benutzt ist dies ein sehr wichtiger Aspekt.
Unglücklich finde ich hier die Brennweitenbezeichnungen, die mehr irritieren als nützen. 100mm sind und bleiben 100mm KB, durch den jeweils Kameraspezifischen Crop-Faktor wird nur das Bild ausgeschnitten. Hat sicher Vorteile, aber auch etliche Nachteile.

Und zum 2. Punkt:
Ich kann auch 1/200 verwackeln und 1/15 halten. Ist alles nur Brennweiten- und Motivabhängig.


ISO Zahl nicht weiter als 800, alles andere wird Matsch.

Ich habe hier 3 DSLR und jede Kamera hat ihren maximal vernünftig nutzbaren ISO-Wert. Auch spielt die spätere Ausbelichtungsgröße eine nicht unerhebliche Rolle.

Bei meinen Cams und DIN A4 Print siehts also wie folgt aus:

EOS 450D ISO 400, 800 ist grenzwertig
EOS 40D ISO 800, 1000 geht noch je nach Motiv
EOS 5DII ISO 1600, 3200 je nach Motiv

Kein Fotograf arbeitet ohne RAW. JPG ist ein grausam von der Kamerainternen Software kompremierter Matsch...
Ihr und eure Kamera könnt mehr ;)

Das halte ich für zu sehr Schwarz/Weiß Denken. Ich kenne durchaus Profisportfotografen, die fast ausschließlich Jpeg nutzen. Ist der benötigten Auslösegeschwindigkeiten und der hohen Datenmengen bei RAW geschuldet.

Und die Jpeg-Engines werden auch immer besser. Nichts desto trotz bin ich aber auch ein Verfechter des RAW-Formates.


Gruß Chris
 

gartentiger

Active Member
So, und nu noch paar Fragen beantworten..

Entfesseltes Blitzen schön und gut...aber von wo beleuchtet ihr? Kommt das Blitzlicht von oben (so wie man's auch von der Aquarienbeleuchtung gewohnt ist), vielleicht sogar aus mehr als einer Richtung? Habt Ihr die normale Aquarienbeleuchtung zusätzlich an...wenn ja: Wie bekommt man nen sauberen Weißabgleich bei so einer Mischlichtsituation?

Von oben mit Softbox. Hätte ich mehr Blitze zur Verfügung, würde ich zusätzlich noch 2 von schräg vorne abfeuern.

Oder eine Frage zum Blitzen bei verhältnismäßig langer Belichtungszeit: Wenn ich so lange belichte, dass der (nicht angeblitzte) Hintergrund hell genug ist...wie vermeide ich dann, das meine "scharf geflitzten" bewegten Objekte geisterartige Halos bekommen (nämlich genau die Unschärfe, die sie auch ohne Blitz hätten...ist zwar dunkler, aber keinesfalls weg).

Was ist bei dir eine verhältnismäßig lange Belichtungszeit? 1/30 ist für manch extrem schnelle Flitzer zu lang, für geruhsamere "Insassen" aber okay, zumindest in Verbindung mit nem Blitz :wink:

Hier mal mit Bild hinterlegt. Exif muss ich noch raussuchen, müsste aber so um 1/30 gewesen sein. restliche Beschreibung s.u.

Noch ein Stolperstein beim Thema Blitz: Kamera manuell und Blitz auf TTL, oder besser Blitzleistung fix und Blende/Verschluss entsprechend anpassen?

Wer nach Strobist blitzt, nimmt Variante 2. Ich bevorzuge Manuell und E-TTl2.

den Raum und das Aquarium muß man nicht zwingend völlig abdunkeln, zumindest nicht, wenn man die Blende entsprechend schließen und die Belichtungszeit entsprechend kurz halten kann und dann wegen der kleinen Blende die Blitzpower noch reicht.
Es kann bei ausreichender Blitzpower also getrost hell genug bleiben, um mit dem Autofokus scharf stellen zu können. Dann macht man die Blende so weit zu und verkürzt die Belichtungszeit so weit, daß das Bild - ohne Blitzlicht einzusetzen - schwarz wird. Damit erreicht man, daß das Umgebungslicht auf der Belichtung komplett verschwindet. Schaltet man nun den Blitz zu, belichtet ausschließlich das Blitzlicht das Bild.

Für die guten Bilder nehme ich mir Zeit. AF ist dann natürlich ausgeschaltet und die Kamera hängt am Laptop und über EOS Utility steuere ich dann die Kamera. Und den Raum dunkle ich ab, damit sämtliche Reflexionen verschwinden. Und ein Polfilter ist für mich keine Option, da dieser ne Menge vom eh schon knappen Licht schluckt und zum anderen einfach eine weitere "Linse" ist, durch die das Licht durch muss. Und dann gibts auch noch gute und eher schlechtere Polfilter.

Kann die Belichtungszeit wirklich stimmen? Kommt mir eigentlich zu lang vor mit Blitz.
Oder ist das der angesprochene Effekt "Vordergrund blitzen und Hintergrund länger belichten"?
Aber das bei Super Makro Einstellung?
Oder kommt das wegen der Einstellung "Belichtungautomatik +1"?
Wäre es vieleicht besser diese auf - 1 zu stellen?
Aber dann fällt wohl der Schlagschatten noch stärker aus.

Kannst du die Cam auch manuell steuern? Wenn nicht, wird das Ergebnis nicht besser werden.


Und zwar die Lichtreflektionen von einzelnen Blättern sowie die Überbelichtung im oberen Bereich, ganz besonders auffällig, wenn Blätter nah der Wasseroberfläche flutend wachsen.

Welche Möglichkeiten gibt es, diese zu reduzieren?

In erster Linie Fotografieren ohne Umgebungslicht und entfesselt mit Softbox blitzen. Ansonsten ist der Hinweis auf einen Grauverlaufsfilter nicht schlecht, auch wenns wieder ne zusätzliche Scherbe ist, durch die das Licht durch muss.

Gruß Chris
 

lichtmaler

New Member
Hallo Chris,

danke für deinen Input. Bei einigen Deiner Aussagen möchte ich aber doch noch mal nachhaken.

gartentiger":185bck3z schrieb:
Gemeint ist natürlich der Sensor, wobei Vollformat besser als Crop ist. Oder vereinfacht ausgedrückt, bei gleichen Kameraeinstellungen ist das Bild der FF heller.

Nein! Bei gleicher Kombination aus Verschlusszeit, ISO und Blende ist das Bild unabhängig vom Format des Sensors immer gleich hell. Beim Vollformatsensor kommen mehr Photonen an (da die Pixelfläche größer ist), das Signal muss also weniger verstärkt werden - daher haben wir am Ende weniger Rauschen.

gartentiger":185bck3z schrieb:
100mm sind und bleiben 100mm KB, durch den jeweils Kameraspezifischen Crop-Faktor wird nur das Bild ausgeschnitten. Hat sicher Vorteile, aber auch etliche Nachteile.

Absolut richtig - für das Verwackeln ist aber eben dieses Ausschneiden entscheidend. Ein 100mm Objektiv am Drop braucht eine genauso kurze Verschlusszeit wie ein 150er oder 160er am Vollformat um Verwackeln zu vermeiden. Wie lang das dann genau ist, hängt natürlich vom Fotografen ab...ich z.B. brauche tendenziell kürzere Zeiten, weil ich einfach keine besonders ruhige Hand hab.

Noch eine Anmerkung zum "Problem" der zusätzlichen "Linse" (oder eben Glasscheibe) durch die das Licht noch durch muss, wenn wir Filter einsetzen: Dünne, planparallele Glasplatten bekommt man für nen Appel und nen Ei in einer Qualität, die Ausreicht um damit Präzissionsanwendungen wie Fluoreszenzsmikroskopie oder Interferrometrie zu betreiben. Licht das durch 8 oder 10mm Aquarienglas und zwischen 8 und 20 Linsen im Objektiv geht, überlebt auch noch einen Filter. :) (Bitte nicht als Polemik nehmen...ich hab einige Jahre mit Lasern gearbeitet und selbst billigste planparallele Gläser sind unglaublich gut - auch wenn sie Filter heißen und in Schraubfassung kommen)

@Bruno: Auch Dir noch mal vielen Dank - ich finde Bildbeispiele immer super, auch wenn sie kein Aquarium zeigen! :thumbs:
Der Dynamikumfang ist meiner Meinung nach noch die größte Baustelle bei Kameras - unabhängig vom Preis. Kompakte sind dabei übrigens eigentlich gar nicht soviel schlechter als ne professionelle Vollformatkamera. Leider wird in den Standardeinstellungen viel Potential weggeworfen indem der Kontrast viel zu hoch gepusht wird. So saufen dann Tiefen und Lichter ab, die der Sensor eigentlich mal sauber aufgelöst hatte. Hier liegt für mich auch der wesentliche Vorteil vom RAW - ich bekomme die gesamte Information vom Sensor und kann dann selbst entscheiden, ob ich z.B. durchezeichnete Tiefen und Lichter, oder lieber hohen Mittenkontrast haben möchte.

LG
Andreas
 

Fionnghall

New Member
Servus,

ich melde mich auch am Freitag nochmal etwas ausführlicher zu Wort (freier Tag)

Bin jetzt erst von der Arbeit gekommen und jetzt nach 11 Stunden Kameras beraten etc pp.. Ne, heute nicht mehr .

Finde es aber gut das ein wenig Bewegung in den Fotobereich gekommen ist. Hatte sich irgendjemand glaube ich gelesen zu haben auch gewünscht.

Also Freitag mehr. Wollte mich nur mal kurz melden.

LG und schönen Abend Euch allen :bier:

Basti
 

omega

Well-Known Member
Hallo Erwin,

Erwin":bjzjvzw8 schrieb:
sowie die Überbelichtung im oberen Bereich, ganz besonders auffällig, wenn Blätter nah der Wasseroberfläche flutend wachsen.

Welche Möglichkeiten gibt es, diese zu reduzieren?
eine Belichtungsreihe anfertigen und diese mit geeigneter Software tone mappen. Damit bleibt Zeichnung in den Lichtern und den Schatten erhalten, sofern die Belichtungsreihe passt und man mit dieser Software die Belichtungsreihe sauber bearbeitet hat. Man kann das Tone Mapping auch übertreiben, muß man aber nicht. Beispiele für beides gibt es im Web genug.

Grüße, Markus
 

Olli2

Member
Hiho,

ich hänge mich als Nikonianer mal auf Bruno´s Fährte.
Nutze ähnliches Equip aber offensichtlich ganz andere Einstellungen, vielleicht hilft´s ja jemandem:



Nikon D700, 14-24/2.8, ISO 200 bei f 3,5, 22mm und 1/20 ohne Blitz

In dem Fall habe ich die 320 Watt Pflanzlicht sogar noch um ca. 40% rundergedimmt um ausgefressene Highlights zu verhindern und den Belichtungswert um -1 reduziert. Die D700 neigt bei Blendenvorwahl mit lichtstarken Objektiven zu leichter Überbelichtung.

Keine Frage, um solche Werte zu erreichen, ist´s ne Materialschlacht. Bruno´s 24-70 ist ja vergleichbar mit meinem WW, liefert ab f 4.0 auch durchgängig ne Mega-Schärfe. Bei der Größe seines Wohnzimmers hätte ich aber wohl eher ne Festbrennweite wie das 35mm 1.4 genommen.

Ich fotografiere Becken immer ohne Blitz in möglichst abgedunkelter Umgebung auf Stativ und setze den Focuspunkt manuell auf den hellsten Bereich unter der Wasseroberfläche auf Einzelfeldsteuerung. Das mag bei Bruno´s Beckentiefe und der transparenten Rückwand schon schwierig werden.
Ich musste diese Aufnahme nur noch mit LR in den abgeschatteten Bereichen etwas aufhellen und nachschärfen.

Wer aufgrund lichtschwacher Linsen mit Blitz fotografieren muss, möge mal ausprobieren das Umgebungslicht auf 0 zu reduzieren. Dafür einfach im manuellen Modus eine Aufnahme machen die zu einem unterbelichtetem, schwarzem Bild führt und für die nächste Aufnahme dann den Blitz dazu schalten. Dann kann man quasi völlig frei mit dem Blitzeffekt spielen.

LG
Olli
 

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gartentiger

Active Member
Nein! Bei gleicher Kombination aus Verschlusszeit, ISO und Blende ist das Bild unabhängig vom Format des Sensors immer gleich hell. Beim Vollformatsensor kommen mehr Photonen an (da die Pixelfläche größer ist), das Signal muss also weniger verstärkt werden - daher haben wir am Ende weniger Rauschen.

Ich hab mal meine Cams geschnappt und 2 Bilder bei identischen Einstellung mit demselben Objektiv aufgenommen und bearbeitet. Zugegeben, ich war doch etwas überrascht. Immerhin ist das Sucherbild der FF heller und bei der 5DII bei 100% :pfeifen:

EF 17-40 4L bei 40mm, 1/50s, f8, ISO 400
Dazu 2 Blitze von oben mit Softbox





Gruß, Chris
 

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lichtmaler

New Member
Guten Morgen Chris,

ich find's großartig, dass Du gleich den Praxistest gemacht hast! :thumbs:

Das Sucherbild ist ein ganz schlechter Gradmesser. Warum? Ganz einfach:

Die Kameraeinstellungen haben keinen Einfluss auf den Sucher - abgeblendet wird erst im Moment des Auslösens und der Verschluss sitzt vor dem Sensor, also ist die Verschlusszeit auch irrelevant. Die ISO regelt ja auch nur die Signalverstärkung und da es sich nicht um einen elektronischen Sucher handelt hat auch diese keinen Einfluss.

Was macht denn dann das Sucherbild heller? Das verwendete Umlenkprisma spielt ne Rolle, die Mattscheibe und die Tatsache, dass gilt: FF = größerer Spiegel = mehr Licht. :)

Ich bin übrigens immer wieder völlig baff, wenn ich mal ne richtig alte (analog, manueller Fokus) Kamera am Auge hab - das waren noch helle Sucher... :wink:

LG
Andreas
 

Atreju

Active Member
Morgen,

das hätte ich auch nicht geglaubt, über bleibt aber die Tatsache, dass man im Vergleich zwischen Nikon D80 und D700 mit der D700 bei schlechtem Licht noch locker ohne Blitz fotografieren kann. Auch bei gleichen ISO Werten. Das mekte ich speziell bei Hochzeiten, wo ich mit der D80 für meinen Geschmack etwas zu arg auf Glatteis unterwegs war. zB bei schummriger Kirchenbeleuchtung.

Einen direkten Vergleich kann ich nicht mehr liefern, da ich u.a aus oben genannten Gründen meine D80 verscherbelt hab. Eigentlich wollte ich das Gehäuse als Zweitkamera behalten. Es entpuppte sich aber als Staubfänger :smile:

D.h. man kann jetzt sagen unter idealen Bedingungen (gutes Licht durch die Softboxen) erhält man nahezu identische Ergebnisse. Fotografiert man jedoch unter widrigen Bedingungen (wenig Licht) müsste theoretisch eine Vollformatkamera siegen. ( weniger rauschen, höhere Lichtempfindlichkeit)

Angeblich sollen ja die neueren ''kleinen'' Nikon einer D100 oder D80 bei schlechtem Licht auch bei weitem überlegen sein, was ich aus der Praxis nicht bestätigen kann, da mir der Vergleich fehlt.

Arbeitet man ohne Softboxen nur mit der Aquariumbeleuchtung ist das jedenfalls ein ganz wichtiger Aspekt. Schnappschüsse aus der Hüfte ohne Blitz um nur schnell mal ein Foto ins Forum zu stellen, wären mit der D80 undenkbar gewesen->mit der D700 bequem möglich.

Ich erinnere auch daran wie Chris und ich in dem Aquarienhaus (mir ist leider der Name entfallen) in München waren. Die Bilder mit der D80 waren nach heutigen Maßstäben ein richtiger Topfen. Den Besuch müssen wir irgendwann mit der D700 wiederholen.

LG

Bruno
 
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