Wasserwerte passen nicht zusammen - bitte Hilfe

Hallo Leute,

irgendwann ist doch mal gut, oder?
Was ist denn eigentlich gerade los? Jede kleinste Belanglosigkeit wird bis zum Erbrechen diskutiert - das macht so auch keinen Spass mehr!

Die Frau braucht 10 Liter in der Woche. Das ist gar nix.
Also billigste Anlage her und fertig.
Und ob die Filter nun jedes Jahr oder nur alle 20 Jahre getauscht werden macht bei ein paar Euro je Filterset dann auch nichts mehr aus!

Ich finde es bewundernswert, dass sich die Fragestellerin hier von einigen Diskutanten nicht abschrecken lässt.
Aber man sollte es auch nicht überreizen und sich vielleicht doch eher um die wesentlichen Dinge kümmern.

Nur meine Meinung.

Gruß
Dennis
 
Hallo Dennis
Anlage Anschließen, Wasser an, Timer nicht vergessen ;) - fertig.
Füge doch noch was wichtiges hinzu.
Gerade für Leute die sowas zum ersten Mal betreiben. Sonst gibt es ein Chaos im Aquarium.
 
Hallo Markus,

valider Punkt. Ich musste mir tatsächlich ergoogeln, warum bei zur Trinkwasseraufbereitung verwendeten UOA der Kohlefilter alle 6 Monate getauscht werden muss:

Die Poren der Membran sind Hunderte bis Tausende Male kleiner als Viren und Bakterien. Die Membran hält diese Keime also zuverlässig zurück.

Das eigentliche Hygiene-Risiko entsteht durch zwei Hauptfaktoren:

A. Verkeimung der Vorfilter (besonders Aktivkohle)​


Der Aktivkohlefilter ist dazu da, Chlor und andere organische Stoffe zu entfernen. Er sitzt vor der Membran.
  • Chlor ist das Desinfektionsmittel in unserem Leitungswasser, das Bakterien in Schach hält.
  • Wenn der Kohlefilter das Chlor entfernt, fehlt dieser Schutz.
  • Die Kohle ist zudem ein idealer Nährboden für Bakterien. Wenn der Filter gesättigt ist und lange nicht gewechselt wird, können sich dort Keime stark vermehren.

B. Biofilm und Rückverkeimung​


Obwohl die Membran die Keime zurückhält, können sie sich auf ihrer Oberfläche festsetzen und einen Biofilm bilden. Die Hauptgefahr ist jedoch die Rückverkeimung des ansonsten hochreinen Systems hinter der Membran:
  1. Im Speichertank und den Leitungen: Das gereinigte Wasser (Permeat) ist nahezu frei von Mineralien und Chlor. Dadurch ist es anfällig für die Bildung eines Biofilms (Keimschleim) in den Leitungen und im Speichertank, da die desinfizierende Wirkung fehlt.
  2. Am Wasserhahn (Retrograde Verkeimung): Keime können vom Auslaufhahn (z. B. durch Spritzwasser aus der Spüle oder durch schmutzige Hände) rückwärts in die letzten Stufen des Systems (Nachfilter oder sogar die Membran) gelangen und sich dort ausbreiten.

Ich hab mir nicht mehr die Mühe gemacht, das Google-Ergebnis in eigene Worte zu fassen, man sehe es mir nach.


Viele Grüße
Robert
 
Bei meiner ersten Umkehrosmoseanlage war ein kleiner Speichertank dabei. Den habe ich schnell wieder abgebaut - man roch schon, dass das Wasser darin verkeimt war. Das waren meine ersten Versuche mit U/O Anlage, vermutlich habe ich da was falsch gemacht aus Unwissenheit. Die Anlage konnte ich auch mit Desinfektion nicht mehr retten (hatte ich nach Jörgs Anleitung gemacht).
Letztendlich habe ich eine neue gekauft, die jetzt schon einige Jahre ohne Probleme im Einsatz ist. Da ich das Wasser nicht für den Lebensmittelbereich nutze, habe ich mir von Jörg gleich beim Kauf die Nachfilter für Geschmack/nochmal Kohle abbauen lassen und nutze sie nur mit den drei üblichen Vorfiltern, die ich so ca. alle halbe Jahre tausche. Membran checke ich alle halbe Jahre, ob der Leitwert (Leitfähigkeit ;) ) passt, ich habe sie einmal nach drei Jahren getauscht.
Die Anlage ist permanent über einen Zusatzhahn an den Anschluss für die Dusche angeschlossen.
Das nur zur allgemeinen Wartung - bei einer Anlage, die nach Gebrauch abgebaut wird, würde ich die Schlauchenden mit Stopfen verschließen.
 
Mahlzeit,
...
Der Aktivkohlefilter ist dazu da, Chlor und andere organische Stoffe zu entfernen. Er sitzt vor der Membran.
  • Chlor ist das Desinfektionsmittel in unserem Leitungswasser, das Bakterien in Schach hält.
  • Wenn der Kohlefilter das Chlor entfernt, fehlt dieser Schutz.
  • Die Kohle ist zudem ein idealer Nährboden für Bakterien. Wenn der Filter gesättigt ist und lange nicht gewechselt wird, können sich dort Keime stark vermehren...
aber laut Erwin:
Tatsache ist, die Aktivkohle ist nur äußerlich von Bakterien besiedelbar.
Selbst die Makroporen bis 100 Nanometer = 0,1 μm sind für Bakterien zu klein.

Die Dichte von Aktivkohle liegt im Bereich von 0,2 bis 0,6 g/cm³. Die Porengröße und die Porengrößenverteilung teilt man in drei Größenordnungen ein: Mikroporen (< 2 nm), Mesoporen (auch Übergangsporen genannt, 2 bis 50 nm) und Makroporen (> 50 nm).
QUELLE: https://www.geothermie.de/bibliothe...t=Die Dichte von Aktivkohle liegt,Makroporen

Die Größe von Bakterien ist sehr unterschiedlich: Ihr Durchmesser liegt zwischen etwa 0,1 und 700 µm, bei den meisten bekannten Arten beträgt er etwa 0,6 bis 1,0 µm.
QUELLE Wikipedia.
Wenn da eine Schicht Bakterien auf der Kohle ist, dann wird sie wohl kaum noch zur Entfernung von Chlor taugen.
Warum? Die Kohle dient bei Chlor nur als Katalysator und verbraucht sich dabei nicht.

Aber regelmäßig tauschen ist schon okay, so alle 10 oder 20 Jahre.
Damit bliebe es dabei: Um die Membran zu schützen, sollte der Aktivkohlefilter häufiger mal gewechselt werden (siehe oben).

Zugegeben: In wärmeren Ländern gibt es häufiger Probleme mit Bakterien im Leitungswasser, dort wird auch häufiger und mehr Chlor eingesetzt.
Kann mal jemand in Italien oder Spanien fragen, wie Osmoseanlagen dort behandelt werden? Lagern sollte man das Ding dann wohl auch nicht unbedingt in der warmen Stube...
 
Hallo Torsten,
Ja, kannst du alles nachprüfen. Quelle ist ja vorhanden.

Kann es sein, dass du gerade Filterbakterien mit Kolibakterien, Legionellen usw. in einen Topf wirfst?

Damit bliebe es dabei: Um die Membran zu schützen, sollte der Aktivkohlefilter häufiger mal gewechselt werden (siehe oben).
Das mit dem Verkeimen des Leitungswasser / Trinkglas hast du verstanden?
Wenn du Pech hast ist die Osmoseanlage bei Stillstand in sehr kurzer Zeit verkeimt. Da nützt ein wechsel wenig, wenn 5 Monate lang verkeimtes Wasser rauskommt. Spülen, Spülen und Spülen sind da fast effektiver bzw. wirken vorbeugend entgegen.
 
Bei meiner ersten Umkehrosmoseanlage war ein kleiner Speichertank dabei. Den habe ich schnell wieder abgebaut - man roch schon, dass das Wasser darin verkeimt war. Das waren meine ersten Versuche mit U/O Anlage, vermutlich habe ich da was falsch gemacht aus Unwissenheit. Die Anlage konnte ich auch mit Desinfektion nicht mehr retten (hatte ich nach Jörgs Anleitung gemacht).
Letztendlich habe ich eine neue gekauft, die jetzt schon einige Jahre ohne Probleme im Einsatz ist. Da ich das Wasser nicht für den Lebensmittelbereich nutze, habe ich mir von Jörg gleich beim Kauf die Nachfilter für Geschmack/nochmal Kohle abbauen lassen und nutze sie nur mit den drei üblichen Vorfiltern, die ich so ca. alle halbe Jahre tausche. Membran checke ich alle halbe Jahre, ob der Leitwert (Leitfähigkeit ;) ) passt, ich habe sie einmal nach drei Jahren getauscht.
Die Anlage ist permanent über einen Zusatzhahn an den Anschluss für die Dusche angeschlossen.
Das nur zur allgemeinen Wartung - bei einer Anlage, die nach Gebrauch abgebaut wird, würde ich die Schlauchenden mit Stopfen verschließen.
Moin, das mit den Stopfen hatte ich mir auch schon überlegt. Auch, um keine Sauerei im Schrank zu haben, wegen auslaufendem Wasser.
 
Hab ich das richtig rausgelesen, dass man eine Verkeimung an einem erhöhten Leitwert feststellen könnte?
Nein. Anhand des Leitwertes merkst du, ob die Membran noch macht, was sie soll. Indem du den Wert vom Osmosewasser misst (und da sind wir an dem Punkt, wo du doch ein Leitwertmessgerät brauchst). Je nach Ausgangswasser und Membran kann das irgendwas zwischen 0 und 20 µS sein, wenn der Wert steigt, ist die Membrane "durch".
Verkeimung ist eher eine Sache der Optik und des Geruchs, anhand dessen du das feststellst. Nur der Vollständigkeit halber, nicht, weil das unbedingt sein müsste (!), natürlich könnte man sowas auch anhand von mikrobiologischen Untersuchungen feststellen.
Ich sag mal so - selbst, wenn du Osmosewasser zur Zubereitung von Tee oder Kaffee nutzt, es wird ja dann normalerweise gekocht oder zumindest stark erhitzt, das tötet auch Erreger ab. Aber besser ist natürlich, wenn gar nicht erst Keime drin sind.

Osmosewasser ist auch sonst sehr nützlich im Haushalt, Beispiele: Pflanzen wie Orchideen oder fleischfressende Pflanzen gießen, allgemein zum Einsprühen von Pflanzen. Fürs Dampfbügeleisen. Für elektrische Luftbefeuchter. Zum Anmischen von Dünger. Und, in Kombination mit Mikrofasertuch, zum Putzen von Aquarienscheiben :)

Edit: Auch zum Auffüllen von verdunsteten Wasser im Aquarium.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

wenn bei Wiederinbetriebnahme das Spülwasser (Konzentrat) anfangs nach faulen Eiern (Schwefelwasserstoff) stinkt, ist die UOA versifft.
Das hatte ich mal bei meiner ersten. Die tat dann aber noch eine Weile. Desinfiziert habe ich sie deswegen nicht. Nur halt 1-2min gespült, bis der Gestank weg war. Für Kaffeekochen hab' ich das Permeat trotzdem verwendet und lebe offensichtlich noch.

Grüße, Markus
 
Hallo,

also wenn Wasserwerke wegen Keimbelastung die Info zum abkochen rausgeben, dann nennen sie in d. R. einen Zeitraum zwischen 5 und 10 Minuten.
Ein kurzes aufkochen wie bei der Kaffee- oder Teezubereitung reicht da offenbar nicht aus.
 
Hi,
Osmosewasser bereitest du mit einem speziellen Salz auf. In deinem Fall ein "GH plus" Salz für Bienengarnelen, das die KH nur minimal anhebt.
Das bekannteste Produkt ist das Salty Shrimp GH+, es gibt aber auch noch andere Anbieter (das GH+ Salz Dennerle findest du z.B ebenfalls bei Aquasabi) .
Damit brauchst du dich dann auch erstmal nicht mehr mit dem Ca:Mg:K Verhältnis beschäftigen, denn das ist bei dem Mineralsalz schon vorgegeben. Allenfalls, wenn bestimmte Pflanzen Mangel anzeigen, kann man da versuchen, zu optimieren.
Das Mineralsalz wird ins Osmosewasser gegeben und dann die Leitfähigkeit gemessen - nicht im Aquarium, denn da beeinflussen andere Komponenten den Wert.
Die erforderlichen Werte sind auf dem Salz angegeben, beim Salty Shrimp sind es 200µS bzw. eine GH von 6.
Ich habe anfangs die Menge auch nach GH eingestellt und mir erst später ein Leitwertmessgerät gekauft, das ist also durchaus machbar.
Seit ich Sand als Bodengrund habe und damit keinen pH Puffer mehr über Soil, mische ich das Wasser eher mit 250µS an als mit 150 - 200 wie vorher. Damit noch ein bisschen KH für die CO2 Zugabe da ist. Das wird von den Red Bee hier gut vertragen.
Moin Stefanie,
wenn die KH unter 1 ist und der pH-Wert für die Bees in einem akzeptablen Bereich sein soll, dann passt zumindest laut der pH/CO2/KH-Tabelle nicht mehr viel CO2 rein.
Bei welchem pH-Wert hältst Du Deine Bees? und mit welcher CO2-Menge ungefähr?
 
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