Verständnisfrage zu EI und Redfield

marc

New Member
Hallo,

folgendes beschäftigt mich momentan: Wenn ich ein reines Pflazenaquarium nach EI dünge (also kein Futter oder sonst was zuführe), dann komme ich auf ein Verhältnis von NO3 zu PO4 von ca. 5,7:1 (wenn nix verbraucht wird). Nach Redfield ist das ja schonmal nicht ganz "optimal".

OK, ich nun habe zwar Fische und füttere natürlich auch (in geringen Dosen). Trotzdem geht das Verhältnis bei mir aber immer weiter zurück, vor 3 Wochen war es noch 12:1, dann 5:1 und nächste Woche rechnerisch 2:1 (wenn ich den Nitratverbrauch einkalkuliere). Ich dünge momentan wöchentlich 3 x 20 ml Aquarebell EI auf 375 L Brutto.

Wie lässt sich das erklären? Ich könnte jetzt ja mehr füttern (was den Fischen wohl gefallen wird), oder auch Nitrat zudüngen (habe noch Eudrakon-N, aber den sollte man ja nicht so hoch zudüngen, oder?). Was mein Ihr dazu?


Marc
 

Roger

Active Member
Hallo Marc,

zu sehr würde ich mich nicht an das Redfield Verhältniss hängen. Die Erkenntnisse aus denen das mal entstanden ist wurden vor vielen Jahren gewonnen und entsprechen heute nicht unbedingt mehr dem aktuellen Wissensstand.

Trotzdem geht das Verhältnis bei mir aber immer weiter zurück, vor 3 Wochen war es noch 12:1, dann 5:1 und nächste Woche rechnerisch 2:1 (wenn ich den Nitratverbrauch einkalkuliere). Ich dünge momentan wöchentlich 3 x 20 ml Aquarebell EI auf 375 L Brutto.
Ganz wichtig bei der EI-Düngung sind die großen wöchentlichen Wasserwechsel! Wenn man die einhält kann es zwar zu gewissen Verschiebungen bei den Nährstoffkonzentrationen kommen, diese sind dann aber in aller Regel vernachlässigbar.

Wie lässt sich das erklären?
Jedes Becken ist anders und so richten sich auch die Nährstoffverbräuche nicht immer nach Herrn Redfields Verhältniss. :wink: Wenn Du meinst korrigierend eingreifen zu müssen, würde ich das mit Eudrakon N nur in einem stabil laufenden, algenfreien Becken machen. Als bessere Alternative rate ich Dir zu einem Stickstoffdünger auf KNO3 Basis wie z. B. dem Makro-Basic-Nitrat.
 

marc

New Member
Hallo Roger,

Roger":12067u97 schrieb:
Hallo Marc,

zu sehr würde ich mich nicht an das Redfield Verhältniss hängen. Die Erkenntnisse aus denen das mal entstanden ist wurden vor vielen Jahren gewonnen und entsprechen heute nicht unbedingt mehr dem aktuellen Wissensstand.

Trotzdem geht das Verhältnis bei mir aber immer weiter zurück, vor 3 Wochen war es noch 12:1, dann 5:1 und nächste Woche rechnerisch 2:1 (wenn ich den Nitratverbrauch einkalkuliere). Ich dünge momentan wöchentlich 3 x 20 ml Aquarebell EI auf 375 L Brutto.
Ganz wichtig bei der EI-Düngung sind die großen wöchentlichen Wasserwechsel! Wenn man die einhält kann es zwar zu gewissen Verschiebungen bei den Nährstoffkonzentrationen kommen, diese sind dann aber in aller Regel vernachlässigbar.

... OK, die WW sind kein Problem, mach' ich eh' schon immer.

Wobei mir trotzdem nicht so ganz klar ist was du empfiehlst. So lassen und beobachten oder Nitrat geziehlt nachdüngen? Einen NO3 von 3 mg/l und ein PO4 von 2 mg/l erwarte ich nächste Woche vor dem WW (wie gesagt, rechnerisch)!

Das Becken läuft so wie jetzt ja erst seit wenigen Wochen, auch Fadenalgen sind leider momentan (wieder) ein Thema. Darum messe ich auch regelmäßig die Werte und frage hier explizit nochmals nach ...


Marc
 

Roger

Active Member
Hallo Marc,

... OK, die WW sind kein Problem, mach' ich eh' schon immer.

Wobei mir trotzdem nicht so ganz klar ist was du empfiehlst. So lassen und beobachten oder Nitrat geziehlt nachdüngen? Einen NO3 von 3 mg/l und ein PO4 von 2 mg/l erwarte ich nächste Woche vor dem WW (wie gesagt, rechnerisch)!
mit so ähnlichen Problemen würde ich bei meinen Becken auch kämpfen wenn ich mit EI düngen würde. :roll:
Das ergibt sich aber aus der Verschiedenheit der Becken.

Im Moment hast Du mehrere Möglichkeiten.
1. Die wöchentlichen Wasserwechsel auf etwa 90% vergößern um die starke Akkumulation des Phosphats auszutragen.
2. Nitrat zunächst per Stoßdüngung auf ~15mg/l anheben und in erforderlicher Menge nachdüngen um den Wert zu halten. PO4 beobachten und den Verbrauch ermitteln. Bei Bedarf nachdüngen.
3. Das N:p Verhältniss des EI Düngers durch Zugabe von KNO3 oder durch mischen mit Makro-Basic-Nitrat in einen für den Verbrauch des Beckens, günstigeren Bereich verschieben.
 

Kora

Member
Hallo Leute,

ihr tut immer so, als ob diese Werte beim E.I. oder was auch immer in Stein gemeisselt wären und nicht einfach Richtlinien.
Die dann bei vielen so hinhauen und beim Einzelfall nicht, logischerweise.

Marc, wenn ich WEISS, dass ich aus irgendeinem nachvollziehbaren oder nicht nachvollziehbaren Grund 10x so viel NO3 verbrauche als nach System und Durchschnittspflanzenaquarium üblich, dann dünge ich doch nicht einfach weiterhin zu wenig, nur weil ein System es empfiehlt (nicht befiehlt)?

Z.B. habe ich ein Becken, das kaum NO3 verbraucht, aber viel PO4. Natürlich habe ich das angepasst. Eine sehr einfache Sache übrigens, wenn man trocken düngt oder sich seine Lösungen selbst ansetzt und nicht vorgefertigte NPK Mischlösungen kauft, die dann eben im Einzelfall nicht passen.

Tom schreibt immer wieder, dass man das System seinen Bedürfnissen, wenn man sie denn langsam kennen lernt, anpassen soll -- sogar der "50% ige wöchentliche Wasserwechsel" etc. ist natürlich für den, der weiss was er tut und sein Becken kennt, optional in Menge und Zeitraum.

Gruss,
Kora
 

Ähnliche Themen

Oben