Hallo Dominc,
Deine Nachfrage passt nicht zu meinem (ursprünglichen) Verständnis des Redfield-Verhältnisses, nämlich, dass dieses auf unsere Aquarienpflanzen übertragbar wäre. Wenn dies der Fall wäre, dann müsste sich bei (extremen) Farbveränderungen des Lichts auch das Redfield-Verhältnis des Phytoplanktons ändern … und letztlich auch das Redfield-Verhältnis unserer AQ-Pflanzen.
Also habe ich in einem ersten Schritt eine von mir bereits erstellte stöchiometrische Umrechnung von C, N und P auf CO2, NO3 und PO4 erweitert und kam zur Erkenntnis, dass bei einer CO2 - Konzentration von 20 mg/l die NO3 - Konzentration bei 3,7 mg/l und das PO4 bei 0,16 mg/l liegen müsste. Das wäre ja noch mit Low-Dosing irgendwie erklärbar. Allerdings wären nach Liebig höhere NO3- bzw. PO4 - Konzentrationen nicht möglich, sie werden durch CO2 limitiert.
Unterstellen wir aber, dass das NO3 bei 15 mg/l läge, dann wäre ein CO2 von 82 mg/l erforderlich. Vielleicht pricklt’s da schon und das ist nicht mehr plausibel!
(Siehe hierzu beiliegende Szenario.pdf)
Also habe ich bei ChatGPT nachgefragt. Bin aber nicht gleich mit der Tür ins Haus gefallen, sondern habe zuerst gefragt, ob bei Eiweißen immer das gleiche Verhältnis der verbauten C, N und P-Atome bestünde (innerhalb einer Stoffgruppe herrschen gleiche atomare Verhältnisse), um dann später auf das Redfield-Verhältnis zu gelangen. Zusammengefasst kam dabei heraus, dass das Redfield-Verhältnis (C:N : P = 106:16:1) ein globaler Durchschnittswert, aber nicht universell gültig ist. Schon gar nicht für alle Pflanzen gleich — weder im Wasser noch an Land. (Siehe beiliegende ChatGPT.pdf)
Damit ist mein Post #14 „off topic“ er hat nichts mit der Redfield-Stöchiometrie zu tun. Es bleibt dabei, NO3 : PO4 sollte (auf Dauer gesehen) zwischen 10 und 20 liegen.
Nach meinem heutigen Verständnis des Redfield-Verhältnisses ist dieses ein globaler Durchschnittswert, der nur in den Tiefsee-Meeren zu finden ist, niemals aber in einem See oder Aquarium!
Diese Erkenntnis habe ich Deinem Nachbohren zu verdanken.
Grüße Peter