Unbekannte Krankheit

El Poisson

New Member
Hallo,
ich bin seit einiger Zeit stiller Mitleser hier, jetzt benötige ich allerdings mal eure Schwarmintelligenz.
Erstmal zum Becken:
Ich habe seit Januar 2020 nach ein paar Jahren Pause ein Rio 125 aufgebaut und nach ein paar Monaten mit ordentlichen Lampen (2x Chihiros S518) und einem Oase Biomaster Thermo 250 ausgestattet.

Wasserwechsel mache ich 1x pro Woche, ca. 60-80% mit Leitungswasser (klick: Wasserwerte Leitungswasser), , Wasseraufbereiter (Dennerle oder AquaSafe)

Wasserwerte (Tröpfchentest) sind wie folgt und werden alle paar Wochen, bzw. bei Düngerwechsel wieder nachgemessen:
PH - ca. 6,5
No3 - 20mg
No2 - 0mg
NH4 - 0mg
Po4 - 0,1mg
Fe2 - Nur nach Düngung nachweisbar
GH - 6
KH - 6
CO2 - 20mg (Dauertest "grün")
Temperatur: 24,5°
Dementsprechend ist das Becken ziemlich zugekrautet.
Gefüttert wird das Aquarium aktuell größtenteils mit Lebendfutter (meist Weiße ML, Enchyträen, Tubifex, Artemia (groß & Nauplien), je nachdem was der Händler hat, oder ob gerade Nauplien geschlüpft sind) gefüttert. Natürlich verfüttere ich nicht jeden Tag ein komplettes Tütchen, das Futter wird auf mehrere Tage aufgeteilt und landet auch in meinem Zweitbecken.
Ansonsten füttere ich auch gerne die Bassleer Futtersorten.

Besatz:
(Noch) 1.1 Fundulopanchax scheeli
(Noch) 1.2 Danio margaritatus
0.1 Betta splendens
Neocaridinas (die zähle ich jetzt nicht)
7x Caridina Multidentata
Verschiedene Renn- und Stahlhelmschnecken


So, zum eigentlichen Problem:
praktisch seit das Becken Besatz hat, stirbt mir alle 2-8 Wochen aus heiterem Himmel ein Fisch. Meist steht dieser erst einen Tag an der Oberfläche oder am Bodengrund herum und frisst nicht. Am nächsten oder übernächsten Tag ist er dann tot. Alle anderen Fische verhalten sich normal und fressen weiter. Am kranken Fisch sehe ich weder schleimigen Kot, noch sieht der Fisch in irgend einer Form verändert aus. Es trifft auch nicht immer den Neubesatz, genauso erwischt es auch gerne die "alteingesessenen". Die anderen Fische (v.a. Perlhuhnbärblinge) balzen und ich habe auch schon Nachwuchs bekommen.

Im Zweitbecken funktioniert alles tadellos, hier stirbt kein Fisch, obwohl ich (ja, das ist dämlich), das Gleiche Werkzeug für beide Becken benutze und anfangs auch Besatz umgesetzt habe.

Gestorben sind mir bisher:
Aphyosemion australe
Betta splendens
Oryzias Latipes
Danio margaritatus

Natürlich waren die Arten nicht alle gleichzeitig in dem Becken und sind teilweise von unterschiedlichen Händlern, auch die aktuelle Kampffischdame wird in Zukunft wohl in Einzelhaft kommen. Ich habe mittlerweile auch aufgehört Fische nachzukaufen ;)

Das habe ich bisher erfolglos versucht:
Aufsalzen
Huminstoffe (Flüssigkeit, sowie Blätter)
Sera Bactopur S
Sera Omnipur
Sera Tremazol
EsHa Exit
Auch die Einrichtung wurde bereits einmal ausgetauscht. Der Bodengrund (feiner, schwarzer Kies) ist dabei allerdings drin geblieben. Natürlich ist die gesamte Einrichtung von einem großen Aquaristik Geschäft, also schließe ich einen giftigen Bodengrund einfach mal aus. Nach jedem Präparat wurde das Becken einige Tage lang mit NiteOut behandelt um die Bakterienflora wieder etwas herzustellen.


Ich weiß, dass das alles klingt als würde ich erwarten dass ihr jetzt alle die Glaskugel zückt, ich bin mit meinem Latein allerdings so langsam am Ende und hoffe einfach hier jemanden zu treffen, der das schonmal hatte. Andernfalls bleibt mir nur ein Desinfizieren und Neuaufsetzen.

Liebe Grüße
Colin
 
Zuletzt bearbeitet:

Lixa

Well-Known Member
Hallo Colin,

Ohne die Betrachtung eines frisch verstorbenen Fisches wird das schwierig.
Diesen sollte man gegen das Licht betrachten, denn manchmal sind so innere Blutungen erkennbar. Solche Blutungen können Verletzungen oder bakterielle Infektionen sein.

So spontan würde ich sagen, dass vielleicht der Kampffisch Verletzungen verteilt und selber unter Stress leidet. Kampffische neigen auch zur Verfettung, gerade Tubifex und Echnyträen sind sehr reichhaltig.

Viele Grüße

Alicia
 

El Poisson

New Member
Hallo Alicia,

Erstmal danke für die Antwort! Ich werde den nächsten Fisch mal gegen das Licht halten. Aus diesem Grund hatte ich eigentlich das Bactopur benutzt. Die Tiere zeigen von außen keine sichtbare Veränderung, also habe ich anfangs auf eine Bakterielle Infektion geschlossen. Auch müsste ich die Krankheit dann doch schon ins andere Becken verschleppt haben, oder nicht? Wenn es sessile Bakterien sind könnte man die Suche ja vielleicht etwas eingrenzen.

Leider sind die Fische auch schon gestorben, bevor die Dame eingezogen ist. Ich würde sie daher eher als unschuldig hinstellen.

Liebe Grüße
Colin
 

ewolve

Active Member
Hmm nur so am Rande, dein PH ist ja beim test ziemlich niedrig, aber das Trinkwasser ziemlich hoch vom PH Wert. Gibst du Osmosewasser hinzu oder durch Filtermedien oder KH-Minus? Bei solch großen Mengen beim Wasserwechsel könnte es für die Tiere hart werden solchen Schwankungen ausgesetzt zu sein.

Auch zu beachten ist das all die Krankheitsbehandlungen besser in getrennten Becken durchgeführt werden sollten, denn auch sie sind nicht unbedenklich und verbleiben oft im Becken, daher danach mit Aktivkohle für einige Wochen im Filter wieder rausfiltern, diese Kohle muss man aber auch wieder entfernen das sie sonst auch negativ auf die Bakterien im Filter auswirken kann, wielange etc bin ich mir nicht sicher, habe es nur mal gelesen und bei Youtube gehört.
 

El Poisson

New Member
Hmm nur so am Rande, dein PH ist ja beim test ziemlich niedrig, aber das Trinkwasser ziemlich hoch vom PH Wert. Gibst du Osmosewasser hinzu oder durch Filtermedien oder KH-Minus? Bei solch großen Mengen beim Wasserwechsel könnte es für die Tiere hart werden solchen Schwankungen ausgesetzt zu sein.

Auch zu beachten ist das all die Krankheitsbehandlungen besser in getrennten Becken durchgeführt werden sollten, denn auch sie sind nicht unbedenklich und verbleiben oft im Becken, daher danach mit Aktivkohle für einige Wochen im Filter wieder rausfiltern, diese Kohle muss man aber auch wieder entfernen das sie sonst auch negativ auf die Bakterien im Filter auswirken kann, wielange etc bin ich mir nicht sicher, habe es nur mal gelesen und bei Youtube gehört.
Auch bei dir danke für die Antwort. Der PH ergibt sich bei mir durch Huminstoffe und Co2. Weiter wird nichts hinzugefügt. Den angegebenen PH-Wert des Leitungswassers sehe ich erst jetzt, das Wasser kommt bei mir mit PH 7.2 raus (habe ich vor einer Weile mal mit der Elektrode eines Bekannten getestet).

Die Aktivkohle sollte ich mir mal überlegen, da ich aber so ein diffuses Krankheitsbild habe, wurden die Medikamente auf das ganze Becken angewendet, ich möchte den Keim ja im gesamten Wasser eliminieren. Natürlich gebe ich nicht einfach aus Spaß irgendwelche Medikamente hinzu, allerdings ist mir die Gesundheit der Fische wichtiger als meine Bakterienflora, die bildet sich nach einer Weile ja immerhin wieder neu. Die toten Tiere aber leider nicht.
Das soll jetzt nicht besserwisserisch klingen, ich bin froh über jeden Gedanken den jemand teilt. Man sieht aber auch schon am Einsatz der Breitbandmittel, dass ich so langsam echt ratlos bin.
 

ewolve

Active Member
Wie sieht es denn mit dem Hardscape aus? Irgendwelche Steine oder Wurzeln die nicht aus dem Handel stammen?

Wenn du aber das Leitungswasser immer direkt ins Aquarium gibst und das mit 7.2 rein kommt und erst mit den Tagen dann weicher wird, ist das auch schon eine Art Schock für die Fische, nach oben sollen sie es besser vertragen wie nach unten (PH Wert). Ob dadurch dann Fische sterben wenn in etwa aus 6.5 dann durch den Wechsel auf vermutlich dann wieder 6.8-7.0 ansteigt und wieder fällt kann ich auch nicht sagen.

Verhalten sie sich irgendwie auffällig? Vielleicht reiben an Pflanzen/Steinen, oder bewegen sich ruckartig dazu?

Werfe halt alles noch in den Raum was mir noch einfällt.
 

El Poisson

New Member
Wie sieht es denn mit dem Hardscape aus? Irgendwelche Steine oder Wurzeln die nicht aus dem Handel stammen?

Wenn du aber das Leitungswasser immer direkt ins Aquarium gibst und das mit 7.2 rein kommt und erst mit den Tagen dann weicher wird, ist das auch schon eine Art Schock für die Fische, nach oben sollen sie es besser vertragen wie nach unten (PH Wert). Ob dadurch dann Fische sterben wenn in etwa aus 6.5 dann durch den Wechsel auf vermutlich dann wieder 6.8-7.0 ansteigt und wieder fällt kann ich auch nicht sagen.

Verhalten sie sich irgendwie auffällig? Vielleicht reiben an Pflanzen/Steinen, oder bewegen sich ruckartig dazu?

Werfe halt alles noch in den Raum was mir noch einfällt.
Dafür bin ich sehr dankbar! Eigentlich lasse ich das Wasser auch ziemlich langsam ein, ich werde heute aber mal auf nur 50% WW umstellen. Hardscape kommt auch komplett aus dem Aquaristikhandel. Nach meiner Umgestaltung ist es jetzt sogar das gleiche wie im kleinen Becken. ("Kienholz" und einen Glimmer Rock)
Ich habe jetzt eigentlich nur noch drei Möglichkeiten.
Entweder es ist der Kies, der aus irgendeinem Grund Fische tötet (Giftstoffe nach knapp einem Jahr?), da unterscheiden sich meine Becken nämlich.

Oder eben eine Krankheit die ziemlich sessil im Bodengrund vorhanden ist und sich ab und zu einen Fisch holt. Nach eingeschleppten Libellenlarven hab ich auch schon gesucht.

Oder drittens, das Futter. Ich habe jetzt mal auf entkapselte Artemia umgestellt. Nicht dass die Jungs einen Darmverschluss aufgrund der Eierschalen bekommen. Zwar sind im kleinen Becken eher kleinere Fische, aber vielleicht gehen die eher weniger an die Schalen.

Die Fische reiben sich nicht und verhalten sich auch sonst völlig normal, bis sie dann eben lustlos unter der Oberfläche hängen.
 

ewolve

Active Member
Ich benutze auch grade Schalenlose Artemia, die Mosquitobärblinge nehmen sie dankbar an, die Zwergpanzerwelse schwimmen leider eher vorbei.
Lustlos...also nicht von wegen Luft schnappend?

Hmm bei Kies kann sich natürlich mit den Monaten einiges ansammeln, ist er aber Grob dürfte es mit der Durchspülung aber auch klappen, bei mir mit Sand ist das schon was anderes.
Vielleicht mal Testweise an einer unbenutzen Stelle gucken ob er tiefer faulig ist? Kann grade passieren wenn man immer an der gleichen Stelle Futter gibt.

Dirk
 
Ich habe jetzt mal auf entkapselte Artemia umgestellt. Nicht dass die Jungs einen Darmverschluss aufgrund der Eierschalen bekommen. Zwar sind im kleinen Becken eher kleinere Fische, aber vielleicht gehen die eher weniger an die Schalen.
Wie hast du die anderen Artemia-Eier verfüttert? Hast du sie bebrütet und dann lebend verfüttert oder nur die Eier ins Wasser gegeben?
 

El Poisson

New Member
Entschuldigt, ich war die letzten Tage arbeitsbedingt ziemlich auf Achse.

Ich benutze auch grade Schalenlose Artemia, die Mosquitobärblinge nehmen sie dankbar an, die Zwergpanzerwelse schwimmen leider eher vorbei.
Lustlos...also nicht von wegen Luft schnappend?

Hmm bei Kies kann sich natürlich mit den Monaten einiges ansammeln, ist er aber Grob dürfte es mit der Durchspülung aber auch klappen, bei mir mit Sand ist das schon was anderes.
Vielleicht mal Testweise an einer unbenutzten Stelle gucken ob er tiefer faulig ist? Kann grade passieren wenn man immer an der gleichen Stelle Futter gibt.

Dirk
Habe den Kies durchgewühlt als ich das Becken vor einiger Zeit neu eingerichtet habe. Faulige Stellen habe ich keine entdeckt. den Ansatz finde ich aber gut, im kleinen Becken habe ich einen Oxydator stehen, in das Große habe ich mir jetzt auch mal einen rein gestellt. Zwar gasen die Pflanzen jeden Abend aus, der Oxydator soll ja aber auch keimreduzierend wirken.

//Edit: Zu deiner Frage: nein, sie schnappen nicht nach Luft, sie stehen einfach zwischen den Schwimmpflanzen (1-3cm unter der Oberfläche), oder am Bodengrund herum und tun nichts.


Wie hast du die anderen Artemia-Eier verfüttert? Hast du sie bebrütet und dann lebend verfüttert oder nur die Eier ins Wasser gegeben?
Hätte ich vielleicht klarer schreiben sollen: Ich bebrüte die Eier natürlich bis Nauplien schlüpfen, allerdings rutschen ja immer ein paar Eier mit ins Sieb. Im anderen Becken (das ohne Probleme) habe ich Darios und Epyplatys annulatus, beide gehen nicht an die absinkenden Eier, den Tieren im betroffenen Becken war das aber egal, die nehmen alles. Die geschälten Eier sind geschälte Eier in einer Flüssigkeit, die kleinen schlüpfen trotzdem.

Liebe Grüße,
Colin
 

Lixa

Well-Known Member
Hallo Colin,

Kannst du Mal nachts mit einem schwachem Licht (wirklich schwach) nach Plagegeistern gucken? Planarien und Egel können auch Fischen schaden und sie fallen oft erst spät auf.

Ansonsten könnte es auch etwas bakterielles sein, denn diese können sich explosionsartig vermehren. Der Oxydator ist da erstmal nicht schlecht.

Viele Grüße

Alicia
 

Ähnliche Themen

Oben