"Stabilisator" bei Bio-CO2

CouchCoach

New Member
Hallo
Ich betreibe seit einiger Zeit die Nutrafin CO2-Anlage. Dabei waren drei Tüten mit "Reagenzien":
-ein großer Beutel Zucker (hab ich nicht gewogen da im Gärbehälter eine Markierung ist bis zu der Zucker eingefüllt werden soll)
-0,4 Gramm Trockenhefe
-5 Gramm "Stabilisator"
Nun bin ich am Rätseln, was der Mysteriöse "Stabilisator" für eine Substanz ist da ich die Reagenzien ungerne nachkaufen möchte, die Anlage aber genauso wieder befüllen will weils einfach perfekt funktioniert (kein überschäumen, total gleichmäßige CO2-Produktion über 3-4 Wochen). Habe schon einige Erfahrungen mit Tortenguss hinter mir, die jedoch nicht so ein optimales Ergebnis brachten.

Habe mal ein bißchen von dem "Stabilisator" probiert und er hat für mich nach Natron (NaHCO3) oder Soda (Na2CO3*10H2O) geschmeckt...ganz sicher bin ich mir nicht und bevor ich nun wild rumexperimentiere wollte ich mal nachfragen ob hier irgendwelche Erkenntnisse über den geheimnisvollen "Stabilisator" bekannt sind bzw. ob jemand eine Idee hat wie sich Natron oder Soda stabilisierend auf den Gärprozess auswirken könnten?

Vielen Dank :)
 

Atreju

Active Member
Hi !

Leider keine Ahnung, aber ich muß nur etwas anderes mal loswerden, in gutem Sinne und aufrichtig gemeint.

Probiert nicht immer alles mit Riechen und Schmecken aus :D :D

In einem anderen Forum wurde ja schon Easy Carbo verkostet :hippy: :hippy:

Das kann mal ins Auge gehen....lernt man in der ersten Chemiestunde.

Manche Reagenzien können durch bloßes riechen bleibende Schäden an den Schleimhäuten und der LUNGE auslösen.

Viele Chemikalien auch fürs Aquarium sind für ein paar Tausend Liter Wasser gedacht, da kann man dann kein Stamperl davon
trinken oder riechen...(hoch konzentriert, wir bestehen nur aus max 60l Wasser, nur die Zunge aus ein paar ml )

War nicht böse gemeint eher zum Schmunzeln und Nachdenken... :) :)

Als dann, alles Gute bei der Suche


Liebe grüße Bruno
 

CouchCoach

New Member
Hey Bruno :)

Meine Chemie-Lehrerin meinte immer "Alles was man nicht kennt erstmal in den Mund stecken" :lol:
Spaß beiseite...hast natürlich völlig recht. Habs nur probiert weil in der Packungsbeilage stand, dass die Reagenzien ungiftig wären und ich dacht, was die Hefen nicht umbringt werd ich auch überleben ;)

Viele Grüße!
 

CouchCoach

New Member
Habe was in einem dänischen Forum gefunden. Es handelt sich wohl um eine Mischung aus Natron und Hefenährsalz (welches wiederum aus Ammoniumphosphat und Ammoniumsulfat besteht und durch die Vesorgung mit Stickstoff, Phosphor und Schwefel dafür sorgt, dass die Hefen länger aktiv bleiben)

das genaue Rezept:

100 Gramm Zucker
4,6 Gramm Natron
0,4 Gramm Hefenährsalz
0,4 Gramm Trockenhefe

werde das Rezept beim nächsten Mal ausprobieren und schreiben obs geklappt hat, wenn Interesse besteht. Vielleicht gibts hier ja noch ein paar Bio-CO2-Fans, denen das mit dem Tortenguss zu unbefriedigend ist ;)

Viele Grüße! :)
 

MaikundSuse

Member
Hallo!

Ich hatte damals Gelatine als "Stabilisator" genutzt.
Das funktioniert für "BioCo2" Verhältnisse ganz gut.

Viele Grüsse
Maik
 

CouchCoach

New Member
Hallo :)

Mit Gelatine kam bei mir das gleiche raus wie mit Tortenguss: etwas besser als einfach nur Zucker, Wasser und Hefe aber in meinen Augen alles andere als optimal. Möchte außerdem unbedingt den Nutrafin-Gärbehälter weiter nutzen weil ich den für meine Zwecke echt perfekt finde... müsste dann noch einen 2. hinzukaufen oder das Becken wäre rund 24 Stunden ohne CO2-Versorgung.. (dauert ja ne ganze weile bis der Tortenguss oder die Gelatine abgekühlt und fest ist, dann kommt so ein Ansatz auch noch wesentlich träger "in die Gänge" als ohne Tortenguss und falls ich wieder auf Colaflaschen umsteigen würde ist da wieder die ganze Luft, die zuerst rausgedrückt werden muss was ja auch ne halbe Ewigkeit dauert)...das ist sicher nicht dramatisch aber ich versuche vermeidbare Schwankungen bei den Wasserwerten zu verhindern wo es geht...ausserdem finde ich "Behälter auf - Zucker, Hefe, Pulver und Wasser rein - Behälter zu und nach ner Stunde fängt es an zu Blubbern" bezüglich der Einfachheit nicht zu toppen... und genau das will ich: ein möglichst optimales Ergebnis bei minimalem Arbeitsaufwand 8)


Viele Grüße :)
 

Beetroot

Active Member
Hallo,

das genaue Rezept:

100 Gramm Zucker
4,6 Gramm Natron
0,4 Gramm Hefenährsalz
0,4 Gramm Trockenhefe

na das ist ja mal interessant, kommt man mal so langsam den Herstellern auf die Schliche.
Aber was ist bitte ein Hefenährsalz?

Ich werde wohl nicht mehr zu kommen das an meinem aktuellen AQ zu testen da es wohl bald ne Druckgasflasche gibt.
Habe momentan das Problem das die Gährung nicht richtig auf Volldampf läuft, in der Bude sind es nur Abends mal über 20 °C und ich denke das ist den Hefebaktis zu kalt um richtig Gas zu geben, selbst ohne Tortenguss.
Hat schon mal jemand die Erfahrung gemacht das es bei diesen Temperaturen nicht mehr so läuft?

Gruß
Torsten
 

CouchCoach

New Member
Hallo Torsten

Das Hefenährsalz ist eine Mischung aus Di-Ammoniumphosphat und Ammoniumsulfat. Man kann es über Apotheken oder Drogerien (oder bei ebay) beziehen. 10 Gramm kosten um 1 €.
Hefen brauchen neben Zucker auch noch etwas Stickstoff, Phosphor und Schwefel (und natürlich ein paar Spurenelemente, die aber für unsere Zwecke nicht berücksichtigt werden müssen) für ihren Stoffwechsel...wenn genügend davon vorhanden ist können sie nach dem Zucker auch noch das gebildete Ethanol nutzen. Somit hält der Ansatz wesentlich länger und läuft stabiler da
1. Der Ethanolgehalt im Gärbehalter erst später die für die Hefen toxische Konzentration erreicht
2. Die Knospung der Hefezellen in Anwesenheit von genügend Stickstoff, Phosphor und Schwefel besser funktioniert (dadurch bleibt die Anzahl der aktiven Hefezellen konstanter als in Ansätzen, die nur aus Zucker und Wasser bestehen)... dadurch wird auch die Menge an Hefezellen, die durch den "osmotischen Schock" beim Einbringen in die recht hoch konzentrierte Zuckerlösung absterben besser kompensiert.
Das Natron in der Mischung dient vermutlich einfach nur als Füllstoff oder dazu, die Deklaration des Beutelinhalts zu umgehen (man könnte spekulieren, dass der pH-Wert der Lösung in einen für die Hefen optimalen Bereich angehoben werden soll aber soweit ich weiß sind Hefen da recht flexibel)

Mein Ansatz läuft momentan auch noch bei 15°C Raumtemperatur sehr ordentlich. Vermutlich liegt das in erster Linie an dem "Thermobehälter". Finde da sonst auch die Lösung von Dennerle zumindest im Ansatz recht gut. Dort ist der Gärbehälter von einer Styropor-Hülle umschlossen, die auf einer Seite offen ist und dort an die Aquarienscheibe geklebt wird. Somit ist im Gärbehälter stets ungefähr die selbe Temperatur wie im Aquarium. Leider ist die gute Idee schlecht umgesetzt worden und mit etwas bastelei wird man da sicherlich etwas besseres hinbekommen.

Viele Grüße :)
 

Beetroot

Active Member
Hallo,

das mit dem Hefenährsalz werde ich mal probieren, wenn es nicht funzt denn muss die Gasflasche schneller her.

Wie sollte man das Nährsalz dosieren? Dieses dann zusammen mit der Hefe auflösen und der Zuckerlösung zugeben?

Das mit nem Thermobehälter ist ne Möglichkeit, vermute mal bei einem 5L Behälter macht das dann auch nichts mehr wenn der schon im AQ-Schrank steht.

Gruß
Torsten
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

ich verfolge das sehr interessiert! :top:

Hefe-CO2 im geschlossenen Unterschrank kann durch den vorhandenen Filtertopf gleichmäßig temperiert sein. An größeren Becken habe ich nur Druckgas. aber an einem Nano verwende ich (noch) Dennerle Hefe-CO2. Bei dem war der Isolierbehälter aus Karton, oben offen und wird per Klebestreifen an das Aquarium geklebt. Kann ich mich nur anschließen, gute Idee, mäßig umgesetzt. Für das Nano habe ich für die Technik und das Hefe-CO2 einen "umschlossenen" Kasten hinter das Becken gebastelt, d.h. der ist nur zum Becken offen. Damit wird auch eine gleichmäßige Temperierung erreicht. Kann man in meiner Galerie sehen.

Die Notwendigkeit des Natrons ist mir noch nicht klar, Spurenelemente könnte ich ohne Aufwand zugeben.

Gruß, Nik
 

CouchCoach

New Member
Hallo Torsten :)

Die Dosierung ist für die Mostherstellung mit 0,1 bis 0,5 Gramm/Liter angegeben... ich denke da wir den Inhalt unserer Gärbehälter ja meist nicht Trinken (oder?) kanns auch ruhig ein bißchen mehr sein. Versuche es bei meinem nun mit 0,4 Gramm auf 400 ml (also hochgerechnet 1 Gramm/Liter). Kann aber noch nichts über den Langzeiterfolg sagen da der Ansatz erst seit gestern läuft.

Das Nährsalz wird einfach mit Zucker und Wasser aufgelöst und dann kommt die Hefe dazu.

Hallo Nik :)

Dein "Technikkasten" sieht ja total gut gemacht aus. Aus welchem Material ist der? Sowas in der Art wollte ich auch noch Bauen, wenn ich mal ein paar Tage nicht da bin und es dann so richtig kalt wird in der Wohnung kann bestimmt auch mein "Thermobehälter" nicht mehr viel ausrichten.
Ob Spurenelemente in so einem Gähransatz noch irgendwas verbessern können kann ich nicht beurteilen... müsste man probieren... vermute aber, dass Spurenelemente der letzte limitierende Faktor sind und wesentlich eher eine toxische Ethanolkonzentration erricht ist als das die Spurenelemente (die ja zu einem gewissen Teil bereits im Wasser und auch im Zucker enthalten sind) verbraucht sind. Werde in meinen nächsten Ansatz noch ein paar Tropfen Wasserpflanzendünger geben und schauen, ob man damit dann noch ein paar Tage länger hinkommt.

Viele Grüße! :)
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi,

würdest du mir die Ehre gewähren dich mit einem Namen ansprechen zu dürfen? 8)
Wenn du ein Problem mit dem Datenschutz oder subversiver geheimdienstlicher Tätigkeit vermutest, könntest du ja listigerweise, ohne jemandem Bescheid zu geben, einfach einen falschen Namen angeben. :D Ich könnte dich dann ansprechen, wie du das auch mit anderen tust - und es passte hier auch besser in die Landschaft. :wink:

Der Technikkasten besteht aus melaminbeschichteten Pressspanplatten, im Baumarkt zugeschnitten und ist mit Hilfe einer Flachdübelfräse (Flachdübel aka Lamello) zusammengedengelt worden.

Wenn ich über die "Stabilisierung" nachdenke, wie du sie hier schilderst, dann basiert die im Grunde auf einer Nährstoffversorgung der Hefen. Bin jetzt nicht so firm in Hefen, könnte aber nachsehen, was die brauchen. Wenn man Phosphat, Ammonium, Sulfat und Natriumhydrogencarbonat zugibt um deren Bedingungen zu verbessern. dann fiele mir das Verbessern der Bedingungen als konsequent zu verfolgender Ansatz auf. Ob es Abhhängikeiten von Hefen und Carbonat gibt halte ich für unwahrscheinlich. Sulfat muss jedenfalls nicht zugegeben werden, denn das ist im Wasser reichlich vorhanden. Bei Spurenelementen wäre ich ob deren Vorhandensein nicht so optimistisch, idR. sind die Leitungswässer SE-arm. Und Zucker würde ich mit Spurenelementen jetzt nicht so in Verbindung bringen, wobei ich mich da durchaus irren mag. Da schaue ich noch mal.
Den Ansatz einer besseren Versorgung der Hefen finde ich jedenfalls sehr interessant. Vielleicht lässt die sich "schrotschussmäßig" realisieren. Die Zutaten NH4/KNO3, KH2PO4 und einen Volldünger (SE + K) haben Pflanzenaquarianer idR. zuhause.
Fällt mir gerade noch ein: die Zugabe der Karbonate (Natron) könnte ich in Verbindung mit dem sauer reagierenden Ammonium sehen.

Gruß, Nik
 

CouchCoach

New Member
Hallo Nik :)

Philipp heiß ich, sorry sollte nicht unhöflich wirken, dass ich nicht meinen richtigen Namen drunter geschrieben habe.
Hefen brauchen minimalste Mengen an Calcium, Magnesium, Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Kobalt, Molybdän und Selen wobei diese Elemente von den Zellen "recycelt" werden können. Von einer zusätzlichen Zugabe würde ich mir von daher wenig versprechen aber probieren kann man es sicherlich. Man darf nur den Spurenelementbedarf von Hefen nicht mit dem von Wasserpflanzen vergleichen weswegen ich bezüglich dessen ob die im Wasser und auch im Zucker (ganz minimal) vorhandenen Spurenelemente ausreichen recht optimistisch bin.
Habe gelesen, dass man bei der Gährung durchaus noch etwas Thiamin hinzugeben kann da Thiaminpyrophosphat als Coenzym bei der Gärung dient und Thiamin von den Hefen nicht selbst gebildet wird.

Viele Grüße :)
 
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