ph-Wert Vollentsalzer stark sauer/stark basisch?

java97

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Hallo!
Ich bin neu hier im Forum und würde mich freuen, wenn ihr mir helfen könntet.
Ich überlege, wie einige andere hier auch, mir einen Vollentsalzer für mein Pflanzen-Aquarium mit Amanos und Salmlern anzuschaffen.
Da der Silikatwert hier im Leitungswasser sagenhafte 26mg pro Liter beträgt und ich schon Kieselalgenprobleme hatte wird es ein VE mit stark saurem und stark basischem Harz (um das Silikat zu entfernen) werden.
Jetzt meine Fragen:
Mit welchem pH-Wert kommt das Wasser aus dem VE ?
Kann ich es nach Aufhärtung mit z.B. Gh/KH+(v.Dennerle) sofort dem Aquarium zugeben oder muss ich da noch etwas besonderes beachten?

Würde mich sehr über Tipps freuen

Gruss
Volker
 

Roger

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Hallo Volker,

ich an Deiner Stelle würde mich fragen ob Du es Dir mit dem stark basischen Kationentauscher wirklich antun willst. :roll:
Das Wasser kommt mit recht neutralem Ph von etwa 7 aus den Säulen, aber es riecht relativ stark. Ausserdem erschöpft sich das Harz in der Regel doppelt so schnell wie ein schwach basisches.
Ich hatte auch lange überlegt diese Variante zu wählen, bin aber aufgrund vorgenannter Nachteile dann doch davon abgekommen und habe mich für einen stark sauren/ schwach basischen Tauscher entschieden.

Wenn man denn speziell das Silikat entfernen muß, würde ich dem noch eine kleine Mischbettsäule nachschalten! Das Mischbettharz hält, bei nachgeschalteter Anwendung dann sehr lange und die enstehenden Kosten für einen Harztausch halten sich in Grenzen. Meiner Meinung nach die praktikabelste Lösung! :wink:
 

java97

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Hallo, Roger!
Vielen Dank für Deine Antwort!
Wonach riecht denn das VE-Wasser? Ist dieser Geruch schädlich? Verfliegt er?
NOCH eine Säule mit Harz, das man nicht regenerieren kann nachschalten...puh!!
Ganz schön aufwändig.

Gruss
Volker
 

Roger

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Hallo Volker,

das Wasser hat dann wohl einen starken Amminogeruch!Da ich von dieser Variante abgerückt bin habe ich es selbst noch nie riechen können.
Ich hatte da mal erschöpfend Auskunft von Nik bekommen. :wink:

http://www.flowgrow.de/nachricht22565.html?hilit=stark basisch#p22565

NOCH eine Säule mit Harz, das man nicht regenerieren kann nachschalten...puh!!
Ganz schön aufwändig.
Du kannst auch eine Mischbettsäule hinter eine Osmoseanlage schalten wenn Dir das lieber ist.
 

java97

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...Aber warum riecht denn das Wasser aus der Mischbettsäule nicht?
Ach--schon gesehen, ist ein anderes stark basisches Harz---das soll aber wiederum einen grösseren "Schlupf" haben, d.h. , es lässt mehr Silikat durch??? Wieviel und macht das denn dann auch wirklich noch Sinn?
Gruss
Volker
 

java97

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Nur noch eine kurze Frage nachgereicht:
Wieviel länger hält denn eine nachgeschaltete Mischbettsäule?
 

flo

Member
Hi,

bei stark basischen Ionentauschern löst sich (angeblich nur wenn das Harz noch neu ist, aber da bin ich mir nicht sicher, da ich bislang nie einen stark basischen Ionentauscher benutzt oder besessen habe) beim Waschen in geringen Mengen das Trimethylamin (oder eventuelle Derivate). An dieses binden normalerweise die Anionen. Dieses Zeug stinkt angeblich widerwärtig nach Fisch. Ob das gesundheitsgefährdend ist ? Prinzipiell schon, aber das würde einen Ionentauscher zu Aquaristik-Zwecken ad absurdum führen.
Auf jedenfall müsste es relativ leicht flüchtig sein.

lg, Flo
 

java97

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Danke für Eure Antworten,
aber ich wüsste halt noch gern, ob mir jemand sagen kann, wieviel Silikat ein Liter nacheschaltetes Mischbettharz in etwa entfernen kann.
Wenn es recht ergiebig ist, würde ich Rogers Vorschlag folgen und an einen schwach sauren/schwach basischen VE so ein Mischbettharz nachschalten. Nur zu sehr ins Geld sollte das auch nicht gehen...
Die Fa. Gralla habe ich schon mal kontaktiert aber die antworten nicht oder zögerlich auf Anfragen...

Danke
und
Gruss
Volker
 

Roger

Active Member
Hallo Volker,

aber ich wüsste halt noch gern, ob mir jemand sagen kann, wieviel Silikat ein Liter nacheschaltetes Mischbettharz in etwa entfernen kann.
schau mal in die Gebrauchsanleitung für den Mischbettentsalzer!
Da ist beim Betrieb hinter einer Osmoseanlage von 2000-4000 Liter Reinstwasser die Rede. Wie ich vermute bezieht sich diese Angabe auf einen Liter Mischbettharz was auch realistisch sein dürfte.

Die Fa. Gralla habe ich schon mal kontaktiert aber die antworten nicht oder zögerlich auf Anfragen...
Per Email habe ich bisher nur selten Antwort erhalten, aber ein mit ein bisschen Telefonterror geht es dann meistens Herrn Gralla ans Rohr zu bekommen. Hartnäckig bleiben! Auf jeden Fall sind die Säulen von Gralla erste Sahne. :)
 

java97

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Suuuper!

Viiieeelen Dank, Roger!!!

Was heisst Kieselsaüre 20-30 ppb? Wieviel mg sind das?

Volker
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Volker,

ppb oder ppm? Ich kenne nur "parts per million". Das ist geläufig und entspricht mg/l. ppb wäre dann parts per billion, wobei die Billion in Amiland eine andere Bedeutung hat als hier (AFAIR = Milliarde).

Mit dem stark basischen Harz ist das so'ne Sache.
Pkt. 1: nicht jedes stark basische Harz hat auch eine brauchbare Kapazität bezüglich SiO4. Das lässt sich nur dem entsprechenden Datenblatt entnehmen!
Pkt. 2: SiO4 gehört in jedem Fall zu den Ionen, die mit als erstes durchbrechen.
Pkt. 3: Eine Mischbettsäule hat deshalb auch nur eine dem darin enthaltenen stark basischen Harz entsprechende Kapazität!

Es gibt aber noch mehr zu beachten:
Will man das sinnvoll auf ziehen, dann nimmt man eine Menge X an stark saurem Harz und dahinter eine Säule mit (geeignetem) stark basischem Harz mit ca. der 1,5-fachen Menge des Kationenharzes. Das riecht tatsächlich anfänglich ein wenig streng. Des Geruchs wegen(!) wird dann noch eine Mischbettsäule nachgeschaltet. Die hält dann auch ewig. Aber ...
es kommt noch ein Problem ... :D
Da muss ich vorher ein wenig erklären.
Lässt man das Wasser durch eine VE laufen und verfolgt den Leitwert, besser Leitfähigkeit am Ablauf, dann lassen sich Leitfähigkeitssprünge beobachten, nicht etwa langsam ansteigend! Die Sprünge entsprechen den Ionen, die als nächstes durchbrechen. Schwache Säuren machen das als erstes (Kohlen-, Kieselsäure). Will man sein Mischbett schonen, dann muss man den Zulauf in die 3. Mischbettsäule kontrollieren. In der Praxis müssen die Harze deshalb deutlich früher regeneriert werden.

Was dann allerdings da rausläuft, ist beinahe reines H2O. Die Leitfähigkeit ist weit unter 1µS/cm. Ich kenne andere entsalzte Wässer nicht, aber solch ein Deionat verhält sich anders als Leitungswasser. Vielleicht die Oberflächenspannung, irgendwie faszinierend, kann es aber nicht wirklich beschreiben.

Soviel zur Technik. Nun die Kieselsäure. Die Wässer hier sind mehr oder weniger alle kieselsäurehaltig. Eigentlich ist das immer zu hoch. Praktisch macht das vor allem in der Einlaufphase was, wenn das Becken mikrobiologisch noch nicht stabil ist. Ist es stabil, machen auch hohe Gehalte an Kieselsäure nichts mehr. Die anfänglichen Kieselalgen lassen sich bis zur Vollständigkeit vermeiden, wenn man das Becken nur mit 6 stunden am Tag beleuchtet.

BTW, meine 3-Säulen VEA hatte ich seinerzeit schon mit dem Hintergedanken an ein Meerwasserbecken angeschafft. Dieses Jahr war es schon fast soweit, das Wohnzimmer wird aber im Sommer zu warm - das kommt noch. ;)

Gruß, Nik
 

java97

Active Member
Hi, Nik!

Danke für Deine Erläuterungen!

In der Anleitung zum Mischbettentsalzer steht tatsächlich ppb...

Das mit dem Silikat beschäftigt mich deshalb so sehr weil ich seit 3 Monaten mein Aquarium habe und seitdem auch die Kieselalgen. Sie überzoge altere Blätter, Steine und die Scheiben.
Ich fand heraus, das Silikat im Wasser ein wichtiger Faktor für das Wachstum dieser Algen ist und machte die Wasserwechsel fortan nur noch mit dem "100% silikatfreiem Osmosewasser" (lt. Angestellte) aus der Zoohandlung.
Aber ich wunderte mich, warum ich sie nicht loswurde...
Dann endlich besorgte ich mir einen Silikattest und die Wahrheit kam ans Licht. Das 100% silikatfreie Osmosewasser enthielt massig Silikat!!! ...War echt fassungslos! So eine Verar.....
Jetzt bin ich auf dest. Wasser aus dem Discounter, das ich natürlich vorher getestet habe, umgestiegen und seitdem wachsen keine Kieselalgen mehr...WOW!
Deshalb möchte ich auch in Zukunft möglichst silikatarmes Wasser verwenden.
Aber auf Dauer ist das mit dem dest. H2O halt nicht die Lösung.

Also bräuchte ich einen VE mit einer stark sauren Kationenharzsäule und einer 1,5 fach grösseren stark basischen Anionenharzsäule plus einer wie grossen Mischbettharzsäule?
Was mich wundert ist, warum VE in dieser Zusammenstellung (mehr Anionenharz als Kationenharz) nicht "serienmäßig" angeboten werden. Muss ich mir bei Gralla jetzt den VE aus Einzelsäulen "zusammenkonfigurieren"?
Und dann benötige ich auch noch ein Leitmessgerät??? Geht´s auch ohne?

Mann, ist das kompliziert...

Gruss
Volker
 

java97

Active Member
...und das zuletzt geschaltete Mischbettharz entfernt dann tatsächlich den üblen Geruch??


Ich habe mir das mal bei Gralla wie folgt "konfiguriert":

3,5 Liter Säule (mit Entlüftung) dazu 3 Liter stark saures Harz mit Farbindikator
5,6 Liter Säule (mit Entlüftung) dazu 5 Liter stark basisches Harz
2 Liter Säule (mit Entlüftung) mit Mischbettharz (reicht das?)

Welche Anschlüsse soll ich nehmen, 12/16 oder 16/22
(Möchte die Anlage zum Regenerieren an den Duschschlauchanschluss anschliessen)?
Wie funktioniert das mit den Gardena-Adaptern?

Das geht dann stramm auf die 300 Euro zu...
:shock:

Gruss
Volker
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Volker,

ich habe mir früher (zu meiner intensiven Algenzeit ;) ) auch den Kopf wegen der hohen Kieselsäuregehalte gemacht. Der VE ist natürlich ausgesprochen hilfreich, denn ohne SiO4 keine Kieselalgen, habe es aber erst begriffen als ich wieder, auch zurzeit auf Leitungswasser umstieg - und prompt mit Kieselalgen zu tun hatte. Beim letzten Einfahren eines Beckens ließen die sich aber über die nur 6h Beleuchtungszeit völlig vermeiden. Später sind die sowieso kein Thema und wenn doch, gibt es ein Problem mit der Mikroflora - wie auch bei einer Kahmhaut,Cyanobakterien oder einer (milchigweißen bis grünen) Bakterienblüte.

Das schwach basische Anionenharz hat eine deutlich höhere Kapazität und deswegen genügen die üblichen Konfigurationen. Zielt man jedoch auf Kieselsäure ab, dann ist die harzspezifische Kapazität bezüglich SiO4 der limitierende Faktor.

Noch etwas muss man wissen, das basische Harz darf nur mit Anionen (eigentlich Säuren), d.h. einem noch adsorbierenden stark sauren Kationenharz ablaufenden Wasser beschickt werden. Die basischen Harze sind da mitunter empfindlich.

Ich kann dir aber allen möglichen allgemeinen Kram erzählen, die notwendigen Daten ergeben sich aus den Datenblättern der verschiedenen Harze! Damit lässt sich das erst sinnvoll abstimmen.

Ich sehe gerade deinen Post, eine VEA mit "ohne Kieselsäure" ist aufwändiger und kostet Kapazität. Die 12/16 sind besser. Von den Gardena Adaptern halte ich nicht viel, manchmal sind sie dicht - manchmal nicht. Meine mit 5/8/5 Litern habe ich mit PVC-verrohrt, das geht aber zusätzlich ins Geld. In meinem Album gibt es ein Bild. Meine ist von ... komme ich nicht drauf, muss ich noch posten. Der hat eine bezüglich VEA recht informative HP mit Datenblättern.
edit: hab's! von West-Aqua. Google is your friend.

Gruß, Nik
 

java97

Active Member
Hi, Nik!
Das das basische Harz nur mit dem Wasser aus der kationischen Säule durchflossen werden darf ist mir bekannt.
Deshalb wollte ich ja auch ein Kationenharz mit Farbindikator nehmen um immer wirklich rechtzeitig regenerieren zu können.
Was hälst Du denn von meiner Zusammenstellung? Sollte das hinhauen?
Ich "bestehe" eigentlich weiterhin auf einen VE mit Silikatentfernung. Einen VE brauche ich eh und wenn ich das schon in Angriff nehme, dann investiere ich lieber 100 Euro mehr und mache es dann "richtig".
Und danke nochmal für Deine Tipps!!!

Gruss
Volker
 

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