Otocinclus - Tipps f. erfolgreiches Einsetzen?

Hallo,

leider musste ich vor einigen Monaten eine unschöne Erfahrung bzgl. Otocinclus machen.

Ich wollte meinen kleinen Trupp von 4 Otos um 5 Tiere aufstocken, die ich beim Züchter meines Vertrauens gekauft habe.

Resultat:
Zwei Wochen später waren bis auf einen Oto alle tot. Dieser lebt nun seit Monaten ohne weitere Artgenossen.

Wie ich gelesen habe, bin ich wohl nicht der Einzige, der diese Erfahrung gemacht hat. Scheinbar sind Otos sehr empfindlich beim Umsetzen sehr empfindlich und auch Tiere die schon im Becken sind reagieren empfindlich auf neue Mikrobiologie anderer Artgenossen.

Nun würde ich es gerne nochmal versuchen.

Was sollte ich außer den gängigen Regeln des Einsetzens beachten, um nicht wieder eine ähnliche Erfahrung machen zu müssen?

Viele Grüße
Florian
 
Hi Florian

Du hast die Otocinclus bei einem Züchter gekauft? Am besten fragst du fürs potenziell nächste Mal auch ihn explizit nochmals, was du beachten sollst.

Ich kenne das Problem so nicht muss ich sagen.
Beschreib doch mal, wie du denn die Tiere transportiert, angewöhnt und eingesetzt hast. Was ist für dich die "gängige Art" des Einsetzens?

Was bei Otocinclus passieren kann: wenn man sie mit einem Kescher umsetzt, können sie mit den Zähnen hängenbleiben. Dabei kann es zu Verletzungen kommen. Ich setze sie also am liebsten von Hand um.

Grüsse
Damian
 
Hallo Damian,

danke für deine Antwort.

Ich nehme an, dass es sich um Wildfänge handelte - Otocinclus gibt es mWn kaum als NZ.
Er züchtet sowohl selbst, bezieht aber auch über Glaser.

Er konnte es sich nicht erklären, da die Tiere seiner Aussage nach sehr robust sind.

Transportiert wurden die Tiere im Beutel, langsam anpassen an mein Wasser und danach eingesetzt mit sehr feinmaschigem Kescher.

Ich denke ich werde es nochmal versuchen und auf ein paar Dinge achten, die ich hier und da gelesen habe:
- Wasserwechsel ein bis zwei Tage vor Einsetzen
- Darauf achten, dass die Tiere einen gut genährten Eindruck machen
- Nachfragen, ob die Tiere schon min. 2 Wochen beim Händler sind
- Nach dem Einsetzen Licht aus und das auch am nächsten Tag mal aus lassen
- paar Erlenzapfen und Seemandelbaumblatt ins Wasser

VG
Florian
 
Der letzte Mohikaner:
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Hei, das hört sich nach BU an.
Hier am Beispiel Garnelen erklärt.
Am Besten ist es immer, wenn man ein Quarantänebecken hat.
Da die Neuzugänge rein und erstmal 2 Wochen beobachten, ob alles gut ist.
Da läßt sich leichter WW machen und wenn nötig behandeln.
Auch die fremden Bakterien lassen sich so minimieren.
Dann, wenn alles gut ist, becherweise Wasser hin und her wechseln.
Derweil mehrere große WW im Zielbecken machen und den Filter putzen um die heimischen Bakterien zu reduzieren.
Wenn alles gut ist, die Otos dazu setzen. Trotzdem Eimer und Schlauch immer in der Nähe haben um schnell eingreifen zu können und nicht zu früh in Urlaub fahren und die Mannschaft alleine lassen.
VG Monika
 
Hallo Monika
Wie ernährst du denn die Ottos im Quarantänebecken ? Eigentlich brauchen die ja Biofilm und Kunstfutter nehmen viele nicht.
 
Hallo Bernd,
Wie ernährst du denn die Ottos im Quarantänebecken ?
Genau das habe ich mich beim Lesen auch gefragt.
Ich kam zu der Erkenntnis, frühzeitig ein Quarantänebecken mit Filterung einzufahren.
Lebende Bakterien mit Milch füttern und gezielt für Algenbelag düngen und Spurenelemente nicht vergessen. Lange und stark beleuchten.
Erst wenn nach ein paar Wochen dieses Quarantänebecken richtig läuft, holt man sich seine Neuzugänge.

Ganz allgemein reduziere ich die Bakterienlast im Hauptbecken zusätzlich durch UVC-Klärer. Angefangen einige Tage vor der Ankunft des Neuzugangs und lasse ihn einige Wochen mitlaufen. Damit die Bakterienlast beiderseits minimiert wird.
 
Hallo Erwin

Das ist natürlich perfekt gemacht, aber das ist schon ein Aufwand den Ottonormalverbraucher nicht macht weil er das auch gar nicht weiß.
Wenn du dann noch die Ottos mit Medikamenten behandeln mußt dürfte es mit dem Biofilm auch wieder gewesen sein. Ich habe 2 mal versucht meine Ottos auf etwa 6 aufzustocken im 400 L Pflanzenaquarium. Ich habe die allerdings nur eingesetzt ohne Quarantäne. Beidesmal haben die sich innerhalb ein,zwei Wochen auf 2 Exemplare reduziert und denen geht es aber gut.
In 400 Litern, seit 4 Jahren vollgepackt mit Pflanzen sollte der Biofilm für mehr Exemplare reichen, oder?
 
Hallo Bernd,
400 Litern, seit 4 Jahren vollgepackt mit Pflanzen sollte der Biofilm für mehr Exemplare reichen, oder?
Würde man schon denken, dass es reicht.
Falls du es noch einmal versuchen willst, wäre vielleicht ein Versuch mit Bacter AE hilfreich?
@Monika
Nehmen die Ottos das auf?
 
Hei, meine fressen mit Begeisterung grün getrocknete Walnussblätter und Feigenblätter.
Auch Eiche wird gerne der "Abwasserpilz" der so nach 3 Tagen darauf wächst, abgeweidet.
Außerdem sind frisch aufgesetzte Becken mit mehr Biofilm und Algen an den Scheiben und der Einrichtung bewachsen, als alt eingelaufene Becken.
Ich hab viele Tiere die Biofilm brauchen. Was hilft, ist ein unterdimensionierter Filter umd wenig Mulm/Schlamm, wodurch die Bakterien sich auf alle Einrichtungsgegenstände ansiedeln. Wie gesagt...Frische Becken sind viel besser mit Biofilm ausgestattet, als alt eingelaufene Becken. Woher diese Meinung kommt, das sie in 2 Wochen alten Becken nix finden, ist mir ein Rätsel..denkt doch mal nach, was los ist, wenn man ein Becken frisch aufsetzt...und wer es nicht glaubt..stellt halt mal ein Gurkenglas ans Fenster..Aquarienwasser rein und go. Dann schaut ihr mal, wann der Biofilm am Besten ist. Außerdem kann man täglich ein bisschen Kalium geben, um eine grüne Scheibe zu provozieren. Oder gleich Regen oder Osmosewasser mit Bienensalz aufhärten. Dann kommt das automatisch.

Klar hilft Bakter AE. Aber nicht übertreiben, sonst rotzt nur der Filter zu und davon haben sie ja nix. VG Monika
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen.

Der Biofilm im neuen Becken ist noch nicht entwickelt. Es stimmt, dass Algenbeläge und Bakterienbeläge zunächst mehr sind. Aber das verschwindet und dann fängt das Problem an . In einem gut eingefahrenen , funktionierenden Becken ist es dann die raue, leicht gräuliche Schicht und das ist voll von Leben. Und davon können die Otos dann gut leben. Auf Dauer.

Manche Otos gehen an anderes Futter. Manche aber auch nicht. Ich habe gute Erfahrungen mit den Cory Tabs von JBL gemacht. Meine fressen das alle. Für 10 Otos reicht 1/2 Tab. Zerbröseln.

Beim Einsetzen ELFM Höchstdosis einmalig , zuvor großer WW. EL Voogle Höchstdosis einmalig . Danach Erhaltung einige Wochen - Voogle - nicht ELFM, das ist nichts für bepflanzte Becken dauerhaft.. Wenn es BU ist, dann wird es halt dennoch schwierig….

Ich glaube nicht , dass Stress das Problem ist.

Gruß Frank
 
Hallo zusammen,

ich vermute, dass in einigen Fällen Parasiten zum Problem dieser vom Transport geschwächten Wildfänge werden.

Ich hatte das Problem in der Vergangenheit auch schon, auch in gut eingefahrenen Becken mit extra Fütterung. Sowohl beim 2,50 Euro "Zufalls-Oto" als auch beim O. cocama. Bei letzterem gibt es leider trotz des höheren Preises keine bessere Haltung auf dem Transportweg.

Wenn sie die ersten Wochen überleben, lassen sie sich neben den schon erwähnten Möglichkeiten auch gut mit Staubfutter für Garnelen füttern.

Ein weiteres Problem ist, dass sich das Saugmaul bei Verwendung eines Keschers verletzen kann und die Tiere dann nicht mehr fressen. Besser ist die Verwendung einer Fangglocke, was viele Händler allerdings nicht machen.

Ich persönlich kaufe gar keine Otos mehr. Einen einzelnen habe ich noch in einem Becken. Gute Erfahrungen habe ich hingegen mit Parotocinclus ssp. gemacht. Die gibt es in vergleichbar klein, lassen sich leichter züchten, sind daher auch als Nachzuchten erhältlich und gehen auch problemlos an Futter.
 
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