Ionenaustauscher und PPS Pro

Roger

Active Member
Hallo an alle Forumteilnehmer,
ich habe mit großem interesse einige der tollen Beiträge in diesem Forum gelesen und eure Ergebnisse z. T. mit Erfolg umgesetzt.
Nun würde ich gerne eure Meinung zu folgendem Sachverhalt wissen.

Ich verwende zur Aufbereitung meines AQ-Wassers einen Ionenaustauscher (Vollentsalzung) und führe nur indirekte Wasserwechsel bei bedarf aus. Dies hat sich bisher nicht als nachteilig erwiesen, auch wenn jetzt viele bestimmt aufschreien werden. Da jetzt meine Pflanzen nicht mehr richtig wachsen wollten und Pinselalgen auftraten, habe ich mir die Düngerlösungen für Kalium- und Magnesiumdüngung nach dem PPS Pro System hergestellt.

Makronährstofflösung:

Für eine 1 Liter Flasche
59 Gramm K2SO4 (Kaliumsulfat)
41 Gramm MgSO4 (Magnesiumsulfat)

Nur diese, weil mein PO4 und NO3 Wert in Ordnung ist.
Seit einer Woche gebe ich nun täglich je 4ml dieser Lösungen in mein 160L AQ und die Pflanzen beginnen wieder zu wachsen. Die Algen werden zumindest nicht mehr, bzw. ich habe den Eindruck das sie zurückgehen. Zusätzlich Dünge ich mit Eisenvolldünger.

Nun habe ich bedenken, das ich aufgrund der fehlenden wöchentlichen Wasserwechsel mit der Zeit überdünge, da ich Mg und K nicht messen kann.
Wie würdet Ihr hier vorgehen?

Meine AQ Daten:

Beckeninhalt: 160 L
Beleuchtung: 2x30W T8 (Philips 830 vorne, 865 hinten)
Filter: Aussenfilter mit 600 L/h Leerlaufleistung. Gedrossselt auf ca. 100-150 L/h
Bodenfiltersystem mit Powerhead ( 260 L/h)
Filtermaterial: 3Kg Zeolith zur vollbiologischen Reinigung + 3Kg Zeolith als Vorfilter
Bodengrund: Ton- Lehm- Zeolithmischung unten. Colorkies 2-3mm Körnung oben
Relativ dichte Bepflanzung u. a. mit Hornkraut, Riccia, Najas, Valisnerien, Neuseelandgras und noch einiges mehr.

Wasserwerte:
Ph: 7,0
Gh: 2,0
Kh: 4,0
PO4: 0,5
NO3: 10
FE: 0,1-0,2
NO2: n. N.
Temp: 24 Grad

Nach dem nächsten indirekten Wasserwechsel wird sich Kh bei 2 und Ph bei 6,4 befinden. (Gemäß der Empfehlung in der Anleitung der Ionenaustauscher)

Ich bin schon sehr gespannt auf eure Antworten!

Gruß Roger
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Roger und herzlich Willkommen hier im Forum,

dein Ansatz das Becken zu betreiben ist sicherlich interessant und wird auch in einem gewissen Rahmen funktionieren und ich möchte auch somit nicht irgendwelche Missionarsleistung für mehr Wasserwechsel beginnen ;).

Ich würde aber das PPS Pro System auf keinen Fall täglich dosieren, sondern mich langsam an ein Optimum rantasten. Magnesium selber ist ja nur sehr wenig in der PPS Pro Lösung enthalten so gesehen muss man abwägen wieviel Calcium du dem Becken zuführst.

Kaliumtests sind mitlerweile schon erschwinglich geworden (z.B. bei Anton Gabriel), womit du etwas mehr Kontrolle bekommen würdest.

Grundsätzlich ist das PPS Pro aber ohne Wasserwechsel konzipiert worden, jedoch denke ich, dass sich bei der Dosierung dennoch gewisse Stoffe unproportional aufbauen könnten. Wissen tue ich es leider nicht wirklich... du müsstest in dem Bezug wohl etwas Pionierarbeit leisten :).
 

Sabine68

Active Member
Hallo Roger,

auch von mir ein herzliches willkommen.

Wenn ich das so richtig verstehe, geht dein Becken eher in Richtung Altwasser.
Vielleicht ist hier diese Seite auch interessant für dich

http://www.altwasser-aquarium.de/index.php

Und mich würde natürlich auch brennend interessieren, wie sich dein Becken weiterentwickelt und welche Einschränkung man eventuell mit deiner Methode hinnehmen muss.

Was ich mir eventuell vorstellen könnte, daß du vielleicht irgendwann Probleme mit Spurenelemente bekommst.
Das ist aber rein spekulativ :wink:

Wirklich was dazu sagen, kann ich sonst leider auch nicht.
 

Roger

Active Member
Guten Morgen Tobi,
du bist aber schon früh unterwegs.

Ich Google schon seit Wochen nach einem geeigneten Wassertest für die Kaliumbestimmung und der von Herrn Gabriel ist genau das richtige. Werde ich sofort bestellen.
Hast du vielleicht noch so einen guten Tip zur Messung von Calcium bzw. Magnesium?

Ich habe jetzt ca. 10 Tage mit PPS Pro Lösung dosiert und werde dies vorerst einstellen damit die Werte nicht aus dem Ruder laufen bis der Test da ist.

Zu meinen nicht Wasserwechseln möchte ich mich gerne der Diskussion stellen.
Zu der Auffassung möglichst wenig Wasserwechsel durchzuführen bin ich aus folgenden Gründen gelangt.
Irgendwann habe ich mal sehr intensiv darüber nachgedacht und versucht die Gründe für einen Wasserwechsel logisch nach zu vollziehen.

Fast täglich beschäftigt man sich damit seine Wasserwerte und den Nährstoffgehalt auf ein brauchbares Niveau zu bekommen. Dies ist mit einem nicht unerheblichen Aufwand an Zeit und Geld für Wassertests, CO2 Anlage uvm. verbunden. Irgendwann hat man alles so wie man es wollte und das Aquarium fängt an ein biologisches Gleichgewicht aufzubauen.

Soweit so gut!

Dann geht man her und schüttet 20 - 50 oder gar 90% des schwer erkämpften Wassers in den Gulli und füllt teilweise totes (Osmose) Wasser auf um dann wieder von vorne anfangen zu müssen?!? Das kann doch nicht sein!
Also habe ich irgendwann auf den TWW verzichtet und behalte nur meine Werte wie NO3, NO2 und PO4 im Auge welche sich bisher immer auf einem relativ guten Niveau einpendeln. Erst wenn diese Werte zu hoch werden ist ein TWW erforderlich. Für die Perfektionierung der Wasserwechselmethode halte ich die Ionenaustauscher Kati+Ani, mit denen ein indirekter Wasserwechsel durchgeführt wird und nicht alles gute sowie auch schlechtes aus dem Wasser verschwindet.

Fazit:
Bei mir funktioniert das schon lange sehr gut. Zumindest besser als zu dem Zeitpunkt als ich noch regelmäßig Wasser gewechselt habe.

Grüße
Roger
 

Roger

Active Member
Hallo Sabine,

vielen Dank für den Link.
Hab schon mal kurz reingeschaut. Scheint eine interessante Plattform zu sein auf der ich mich später mal ein wenig genauer umsehen werde.

Grüße
Roger
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Roger
auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum,
Ich habe mein Aquarium auch ohne Wasserwechsel gefahren und nur das verdunstete
Wassernachgefüllt, auch über Vollentsalzung ca. 5l in der Woche mit 250µS/cm.
Laufzeit über mehrere Jahre.

alte Wasserwerte:Aquarium
Leitwert: 350µS/cm
KH: 3
PH: 6,8
NO3: n.n

Fische
4 Pterophyllum scalare
7 Hyphessobrycon erythrostigma)
20 Paracheirodon axelrodi

Dünger: Tetra Crypto Tabletten und Planta Min Flüssigdünger nach Gefühl.Nun habe ich auch mit
Mangelerscheinungen zu kämpfen einschließlich Algen, alles hält sich noch im Rahmen aber es ist
nicht optimal.Ich bin mir nicht sicher wie weit mein Licht eine Rolle spielt, habe meinen Mittelsteg
im Aquarium leicht trübe,deshalb habe ich meine Grolux gegen eine Philips 865 ausgetauscht,
weil sie einen höheren Lichtstrom hat. (Lumen)

Osram Fluora L 36W/77 1400 lm
Cool Daylight Philips Master TL-D Super 80 36W/865 3250 lm

Nach dem ich mich im Forum umgesehen bzw. nach ein paar Ratschlägen habe ich mich für das
PPS Pro System entschieden und es entwickelt sich sehr gut. :D
Die Dosis versuche ich noch heraus zu finden,zur Zeit halbe Menge.
Zusätzlich Wechsel ich auch wieder Wasser (20 % in der Woche)und die Assimilationsblasen
verstärken sich dann nochmals, irgendwas wird da noch ergänzt.

neue Wasserwerte:Aquarium
Leitwert: 500µS/cm
KH: 5
PH: 7,0
NO3: 12

Ich vermute ohne solche Maßnahmen muss man auf Dauer wie Tobi u.Sabine sagen Einschränkungen
in kauf nehmen.
Es würde mich sehr interessieren wie du weiter verfährst.
 

Roger

Active Member
Hallo Kurt,
ich freue mich das Du es auf ähnliche Weise versuchst wie ich. Vielleicht kommen wir dann zusammen etwas weiter.
Mich würde noch interessieren welche Werte Du für PO4 und GH bei dir hast.

Ich hatte vor kurzem auch eine Phase in der die Algen wesentlich besser wuchsen als die Pflanzen. Geholfen hat jetzt vor allem die angepaßte Düngung. Ich hatte dann auch beide Neonröhren gegen Philips "Warmton" (530) ausgetauscht. Das war zwar deutlich dunkler, aber den Pflanzen hat es nicht geschadet und es war eine gute Unterstützung bei der Algenbekämpfung.

Zur assimilation Deiner Pflanzen habe ich mal ein bischen gegoogelt und bei Drak ein Posting gefunden das die Situation eigentlich logisch aufklärt.
Kurzfassung:
Assimilationsblasen entstehen nur wenn das Wasser mit Sauerstoff gesättigt ist. Also sind die Blasen kein Indiz für Nährstoffmangel oder anderes solange die Pflanzen gut wachsen.
Hier der Link zum selberlesen:
http://www.drak.de/vb/wasserpflanzendue ... -mehr.html

Bei mir gibt es nur sehr wenig Assimilationsblasen und diese auch erst kurz vor dem Licht aus am Abend.
Bei dir gibt es die Blasen dann wahrscheinlich nur, weil du beim TWW logischerweise den Sauerstoffgehalt im AQ anhebst.

Ich kann bisher von keinerlei Einschränkungen durch den verzicht auf Wasserwechsel berichten. Das Gegenteil ist eigentlich der Fall. Wenn man die Zusammenhänge erkannt hat, ist es deutlich einfacher alles anzupassen und auch beizubehalten. Schlußendlich wird dann ja doch nach ca. 6 bis 9 Monaten (bei mir ist das so) ein indirekter Wasserwechsel durchgeführt der auch evtl. vorhandene überschüsse entfernt.

Gruß
Roger
 

addy

Active Member
huhu ihr
das mit dem assimiliern und dem o2 würde mich genauer interssieren. den die meisten hier leiten keinen sauerstoff sonder co2 ins becken und bei ihnen scheint es auch zu perlen. jedoch kann ich bei mir regelmäßig nach ww beobachten wie es richtig kocht.
weis jemand mehr?
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi,

Leitungswasser steht unter enormen Druck und ist sehr stark mit Sauerstoff angereichert. Wenn du nun einen Wasserwechsel machst wird somit sehr viel Sauerstoff ins Becken eingebracht. Durch diese Sauerstoffsättigung im Becken siehst du nun auch viel mehr Assimilate von den Pflanzen aufsteigen, die sich sonst nur in deinem Beckenwasser auflösen würden.

Wenn bei den Leuten mit viel CO2 Einfuhr das Becken gut "perlt", dann liegt es daran, dass die Pflanzen selber soviel Sauerstoff produziert haben, dass eine gewisse Sättigung eingetreten ist und man somit die Blasen aufsteigen sieht. Bei weniger Strömung geschieht dies noch flotter, da sich besonders Sauerstoffreiche Zonen um gewisse Pflanzen bilden können und diese zum "Perlen" verleitet.
 

addy

Active Member
ah danke tobi,
weist du oder andere von einer möglichkeit o2 ins becken zuleiten ohne dabei co2 auszutreiben . dann könnte ich quasi "mogeln".. :D
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Addy,

die Sauerstoffsättigung selber ist ja nicht das was wir im Becken erreichen wollen, sondern das die Pflanzen gut wachsen. Gute Sauerstoffproduktion ist da eben ein gutes Indiz für guten Wuchs und dieser geht meist mit einer schönen CO2 Zufuhr einher. Somit würde das "Mogeln" dich komplett beschummeln, da es erstens den Pflanzen nichts bringt und zweitens mehr Aufwand bedeuten würde.
 

kurt

Well-Known Member
Tobi":bv080e46 schrieb:
die Sauerstoffsättigung selber ist ja nicht das was wir im Becken erreichen wollen, sondern das die Pflanzen gut wachsen. Gute Sauerstoffproduktion ist da eben ein gutes Indiz für guten Wuchs und dieser geht meist mit einer schönen CO2 Zufuhr einher.

Hallo Roger

Ich messe kein Phosphat und Gh, nur µS/cm, KH, Ph, manchmal NO3.(auch wegen Zeit u. Kosten)
Als Kontrolle das alles OK ist nehme ich die Assimilationsblasen, sie sollten immer da sein und nicht
nur beim Wasserwechsel und gegen Abend, sondern schon nach ca. 2 Stunden.
Das Problem ist die Dosis der Düngung wegen der Algen und Wasserbelastung.
Die Pflanzen lasse ich nicht lange fluten, sie werden regelmäßig neu gesteckt um eine zu große
Abschattung zu verhindern, da das Licht eine sehr große Rolle spielt.
Angefangen habe ich mit 5 T8 Röhren, 5 und 4 Röhren waren zu hell, 3 Röhren zu dunkel.
Deshalb nahm ich 4 Röhren und eine davon war die Grolux die ja nur die halbe Lumenzahl einer
Tageslichtröhre hat, die Grünalgen verschwanden und es klappte auch mit dem Pflanzenwuchs.
Experimentiert wird aus Neugier immer noch, aber ganz ohne Wasserwechsel ist auf Jahre
gesehen,meiner Ansicht nach auch nicht das richtige.
 
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