Habe ich zu viel Filter oder zu wenig? -> Algen

Guten Morgen Zusammen,

ich habe ein Becken, 200l Netto, Seit ca. 4 Jahren am laufen, vornehmlich mit Ecchinodorus und einigen schnellwachsenden
Pflanzen drin.
Bislang hatte ich 2x38W darüber, seit ca. 2 Monaten sind 4x38Watt darüber.
Hier einige Werte:
N03 = ~10ml/l
PO4 = ~0,1 -0,2 ml/l
FE = messbar,
CO2 wird gedüngt mit ca. 1-2 Blasen pro Sekunde per aussenreaktor im Bypass.
Kramerdrak und Eudrakon P wird Wöchentlich nach Vorgabe zugeführt, allerdings als Bolus, nicht verteilt.
Bodengrund Quarzkies mit ca. 3-5 mm
Boden wird nicht abgesaugt.

Zur Beschreibung:
Ich hatte mittlerweile schon immer mit Pinselalgen, an Gegenständen wie auch an Pflanzen (alte Blätter) zu kämpfen.
Vor dem Hochrüsten hielten sich die Algen in Grenzen, das Pflanzenwachstum war klasse, Eine Kahmhaut gab es nicht.
Selbst meine Eusteralis Stella wuch klasse, dick und viele Ableger.
Jetzt nach dem Aufrüsten, ich habe eine Kahmhaut auf dem Becken, Grüne Algen fangen an in leichten kleinen Fäden
(max. 1cm) an den Pflanzen, die Pinselalgen wachsen wieder an der Scheibe, den Gegenständen und an den alten Blättern.
Cyanobakterien sind vereinzelt an den Blattspitzen die nähe Wasseroberfläche sind.

Ich bin mir nicht im klaren, welcher Parameter jetzt nicht stimmt. Hat die Nährstoffversorgung in Zusammenhang mit der
Beckenfilterwirkung vorher ausgereicht, so ist jetzt mir der "defekte" Parameter nicht ersichtlich.
Es gibt wohl Aussagen, die Filterwirkung ist zu hoch, deshalb Pinselalgen, andererseits die Filterwirkung zu gering, deshalb Kahmhaut. Irgendetwas passt nicht wirklich zusamen.
Dir Fütterung der Fische habe ich nicht verändert, die Menge des Düngers (Kramerdrak) habe ich entsprechend der Anweisung
auf der Flasche angepasst. Sind 24 ml auf das Becken pro Woche, bei 25% WW alle 2 Wochen.
Ich wechsle jede Woche ca. 20%, das hat sich soweit eigentlich immer bewährt. (siehe auch das Buch Aquaristik ala Kramer,
die Stimmulation der Pflanzen zum Wachstum)

herzliche Grüsse vom Bodensee

Jens

P.S. Danke an Nik, somit dein Rat einen Threat zu eröffnen angenommen... :bier:
 

Beetroot

Active Member
Hallo Jens,

die 4 x 38W auf den 200L sind schon eine ganz ordentliche Leistung. Ein paar mehr Daten wären noch gut: Beleuchtungsdauer, Wasserwerte des Versorgers, Filterung inkl. der genutzen Filtermaterialien, Fischbesatz, Gesamtansicht des AQ, weitere Werte aus dem AQ wie PH wenn möglich.....

Die Kahmhaut kann jetzt verschiedene Gründe haben wie z.B. das verstärkte Licht knackt die Chelatoren des Volldüngers und es gibt vermehrt Eisenbakterien, die Filterbakterien hungern weil ein nötiger Stoff nun im Mangel geraten ist da die Pflanzen es ziehen und knacken dadurch verstärkt, die Kahmhaut besteht evtl. vermehrt aus Algen die durch eine veränderte Situation entstehen...... Ja viele möglichkeiten, mikroskopische Untersuchung könnte weiter helfen, aber irgendwie sollte sich das auch wieder in den Griff bekommen lassen.

Welchen NO3 Test nutzt du? Die einwandfreie Funktion ist sicher? Cyanos werden auch mal durch NO3 Mangel begünstigt, andererseits könnte es mit der Kahmhaut zu tun haben da sie nur an der Oberfläche auftreten und dort aktuell irgendwie günstige Bedingungen herrschen. Oberflächenbewegung ist vorhanden?

1-2 Blasen CO2 hören sich für mich pauschal etwas wenig an. Hast du einen CO2 Dauertest mit KH Lösung zur Bestimmung des CO2 Gehalts?

Gruß
Torsten
 
Hurra die erste Rückmeldung,
und... ich wusste irgendwas hab ich vergessen.

Beleuchtungsdauer: 10:00h bis 21:45h mit allen 4 Röhren.
Wasserwerte des Versorgers: siehe Anhang.

Filter: hab ich vergessen, ich dachte der wäre drin...naja hier: Eheim Prof II Thermo-> Korb unten mit zwei grobe blaue Filterschämme -> Korb oben zwei feine blaue Filterschwämme

Fischbesatz vornehmlich Salmler ca. 15Stck., 4 Corydoras Juli, 3 Streifenschmerlen, zwei Antennenwelse Gold, 3 Garnelen.
PH zuletzt ca. zwei Wochen nach dem installieren des zweiten Lichtbalkens, ca. 6,5
Ansicht folgt irgendwann die Woche noch...geht grad net.

Der NO3 Test ist von S*er*a, vielleicht sollte ich den mal erneuern, ist schon ca. 1/2 jahr bei mir.
Oberflächenbewegung ist etwas vorhanden, das meiste ist allerdings für die Strömung parallel zur Oberfläche notwendig.

Da ich KH ca. 15 als Ausgang habe, wird mit HCL das ganze auf ca. KH 5-7 aufgepanscht.

Grüsse vom Bodensee
Jens
 

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Update1: Habe ich zu viel Filter oder zu wenig? -> Algen

Hallo Zusammen,

anbei ein zwei Bilder vom Becken.
im Hintergrund die Eusteralis Stella die so veralgt....an den Scheiben und manchen Pflanzen sieht man auch die
Pinselalgen.

---> Datum stimmt nicht, war heute, die Kamera hat ein schuss...

Danke und Grüsse vom Bodensee

Jens
 

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Roger

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Hallo Jens!

Was heißt das? Bitte einen konkreten Wert!

Mit was düngst Du zu welcher Zeit in welchen Mengen?

So wie ich das im Moment einschätze, solltest Du den CO2 Gehalt optimieren.
Als problematisch sehe ich den alten Kiesboden an, der erheblichen Anteil an der Filterung und damit verbunden auch an der Ausfällung von Nährstoffen hat. Man kann probieren die Filtermassen im Aussenfilter zu reduzieren um die Ausfällungen zu reduzieren, aber mittelfristig würde ich über einen Austausch des Substrates nachdenken. :wink:
 
sallü Roger,

Fe = messbar heisst, das ich den zumindest mal bestimmt habe und mittlerweile der Test nicht mehr ist...
Ich dünge mit KramerDrak und Eudrakon P auf, P=4 ist bei ca. 0,4 ml/l

Jau der Boden.....ich dachte eichentlich der hält entsprechend lange....C=2 ist näherungsweise bei ca. 30-35mg/l
(PH6,5 -6,7; KH ca. 6-7 mit entsprechender ungenauigkeit bestimmt.)
Trotz dem vielen Licht will z.B. das Moos links unten im Becken nicht wachsen...

Die meisten Pflanzen perlen mittags, ab ca. 15:00h. (Beleuchtung startet um 10:00h und endet um 21:45h)

Welchen Boden sollte denn dafür dann der richtie sein? Fein oder göber oder ganz was anderes?


Grüsse Jens vom See
 

nik

Moderator
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Hallo Jens,

ich auch mal ... ;)

Jens_Vom_Bodensee":2dcepfn8 schrieb:
Welchen Boden sollte denn dafür dann der richtie sein? Fein oder göber oder ganz was anderes?
BTW solange da was grundsätzlich nicht stimmt, macht es nicht wirklich Sinn üppig PO4 und CO2 reinzuhauen.

Mit Kies hatte ich im sehr intensiven Pflanzenbecken nie Standzeiten von mehr als 2 Jahren erreicht.
- Sand hat den Vorteil der geringen Filterwirkung. Wenn man denn schon Filterwirkung braucht, dann über gut abzustimmendes Filtersubstrat.
- Sand hat den Vorteil, dass viel weniger Mulm in den Bodengrund gelangt, vermeidet unerwünschte anaerobe Abbauprozesse.
- In keinem Substrat kann man so gut Pflanzen wie in Sand.

Aus meiner Praxis würde ich von feinem Sand, wie er häufig angeboten wird, abraten. Eine minimale Korngröße von 0,4mm hat sich bei mir bewährt. Bei mir finden Sande mit 0,4-0,6mm oder 0,4-0,8mm Verwendung. Evtl. aus dem Baumarkt, gewaschener und feuergetrockneter Quarzsand, wobei ich letztens vergebens durch die Baustoffabteilungen gelaufen bin. Fündig wurde ich dann beim Pool Filtersand. Dann nicht so mit dem Filtern übertreiben und keine Angst vor dem Düngen. Dann erledigt sich das mit den Pinselalgen ziemlich zügig. EC beschleunigt das.

Gruß, Nik
 

Roger

Active Member
Hi Jens!

Trotz dem vielen Licht will z.B. das Moos links unten im Becken nicht wachsen...
Ein weiteres Indiz das Spurenelemente durch Ausfällungen nicht verfügbar sind.

Welchen Boden sollte denn dafür dann der richtige sein? Fein oder gröber oder ganz was anderes?
Ich habe früher mehrere Becken mit Kies betrieben und die Problematik war nach einer gewissen Laufzeit immer die gleiche. Seit über einem Jahr habe ich nun auf Granatand mit einer Körnung von 0,4-09 mm gewechselt und bin damit viel glücklicher als ich es mit Kies je war.
Als nächstes probier ich mal Aquasoil.
 
Guten Abend Zusammen,

Nik, Roger, beide habt Ihr Sand /bzw. Kies mit 0,4 - 0,9 mm Korngrösse. Ich habe deutlich mehr, 3-5 mm.
Was ich jetzt so noch mir ausgedacht habe, das wenn ich regelmässig den Bodengrund absauge, keine aneroben Stellen bilden könnten.
Auf der Homepage, bzw. aus dem mailkontakt von aquamax kam ebenso hervor, das fester dichter Bodengrund für die meisten Pflanzen ordentlich wäre.

Eigentlich wollte ich nicht das ganze Becken ausräumen....aber ich denke ich werde irgendwann sicherlich doch auf Sand umsteigen.

Was kann ich aber jetzt tun, ohne richtig viel umzubauen???

Danke und Grüsse

Jens
 

Roger

Active Member
Hallo Jens,

den Kiesboden mit einer Mulmglocke abzusaugen ist nur scheinbar eine Lösung. :roll: Die unteren Schichten, nahe der Bodenscheibe, sind damit nicht zu erreichen und so gründlich kann man das gar nicht machen das man die Hauptmenge der alten Ablagerungen heraus bringt.

Was kann ich aber jetzt tun, ohne richtig viel umzubauen???
Versuchen kannst Du Filtermaterial im Filter zu verringern, bzw. darauf zu verzichten und CO2 zu optimieren. EasyCarbo kann man zusätzlich geben. Bodengrund so gründlich wie möglich entmulmen.

Aber mal ehrlich......das ist alles nur ein herumlaborieren an einem offensichtlichem Symptom. Aus eigener schmerzlicher Erfahrung weiß ich, das man sich monatelang mit dem Optimieren der Bedingungen herumquält und doch nicht den gewünschten Erfolg erzielt.
Häng lieber gleich die paar Stunden Arbeit und die kleinen Euros die der Sand kostet dran und wechsel den Bodengrund. Damit ersparst Du Dir viele nerven. :wink:
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Jens,

Jens_Vom_Bodensee":26rwadxq schrieb:
Was ich jetzt so noch mir ausgedacht habe, das wenn ich regelmässig den Bodengrund absauge, keine aneroben Stellen bilden könnten.
willst du auf Bodendecker verzichten? Bei mir war die Mulmglocke wegen vollständigen Bewuchses überhaupt nicht praktikabel! Ich konnte aber an der Frontscheibe über die Zeit das Einsickern der organischen Stoffe beobachten. Über eine ziemlich lange Zeit kamen alle möglichen Kiese zum Einsatz und alle setzten sich zu. Zum Schluss war es frustrierend das anzusehen und nichts tun zu können. Die Umstellung auf Sand war insofern glücklich, weil ich zufällig nicht so einen feinen Sand verwendet hatte. Dieses Becken lief gute 10 Jahre mit dem Sand. Ich habe es dann abgebaut, der Sand war in erstaunlich gutem Zustand bei Schichthöhen (Terrassen) von 6 -20 cm.
Ich würde an den zugesetzten Kies auch einen Haken machen.

Gruß, Nik
 
Guten Abend zusammen,

@ Nik: ich habe bislang noch keine Bodendecker gezogen...daher ist das thema absaugen durchaus noch aktuell.

Ich habe jetzt mal den Filter nach über 6 oder 8 Monaten auseinander gebaut. Oha...Eheim Prof II schlamm war bis an den unteren Korb. Ich habe jetzt den Filter entstaubt und "nur" noch 1 grober blauer Schwamm unten und ein Feiner blauer schwamm oben drin. Ich gehe jetzt mal davon auss, das es doch wieder etwas vorwärts gehen sollte. Ich werde wahrschinlich nicht so schnell dazukommen, das ich auf Sand umsteigen kann.

Danke trotzdem an euch, vielleicht könnt Ihr mir ja durchaus noch so weiter durch das chaos durchbegleiten.

Danke

Jens vom Bodensee
 

Beetroot

Active Member
Hallo Jens,

Jens_Vom_Bodensee":33iwlak1 schrieb:
Ich habe jetzt mal den Filter nach über 6 oder 8 Monaten auseinander gebaut. Oha...Eheim Prof II schlamm war bis an den unteren Korb.

ich denke mal das war schon mal ein Nährstofffresser der temporär erledigt ist, so ne Menge Schlamm mit den ganzen Bakterien veranstaltet wohl so einiges mit manch Nährstoff, dazu dann noch verringerte Durchflussleistung und die Bakties könn sich schön Zeit lassen. Vermutlich ist dann auch deine Strömung im AQ besser geworden, ist auch immer positiv zu werten wenn die Nährstoffe immer schön ihre Kreise im AQ ziehen können.

Gruß
Torsten
 
Hallo Zusammen und ein gesundes 2010 wünsch ich auch.

herzlichen Dank an euch mal vorneweg, wenn mir mal noch jemand erzählt, wie der Kiesboden rauskam und der Sand rein,
dann fängt alles gut an. Ich hab eigentlich keine Vorstellung wie das am einfachsten geht.


Danke und Grüsse.....

Jens

mir graut es davor, das nach dem Wechsel alles von vorne Losgeht....
 

Beetroot

Active Member
Hallo Jens,

im Ausstausch habe ich keine Erfahrungen, denke in Etappen den Kies absaugen und wieder mit Sand auffüllen. Das einfachste wäre aber komplett neu aufsetzen denke ich.

Ich würde es noch ne Weile probieren mit dem Kies, naja ich persönlich probiere es nun seit rund 2 Jahren damit. :lol:

Gruß
Torsten
 

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