Frage zu Nährstoffausfällungen

Nightmonkey

Member
Hi zusammen,

@ Torsten
gehen wir mal zunächst davon aus, das sich ein Biofilm gebildet hat, dann hat das Soil seine enthärtende Wirkung langsam verloren. Dann könnte sich mit jedem weiterem Wasserwechsel eine Schicht aus Kalk (oder was sonst ausfallen könnte) auf den Biofilm gesetzt haben, was sogar zum ersticken der Bakterien darunter geführt haben könnte.

So in der Art stelle ich mir das auch vor.

Gegenwärtig gehe ich nun davon aus das die Oberflächen einer andauernden Veränderung ausgesetzt sind.
Die Ablagerung würde ja im laufe der Nacht stattfinden wenn der Co2 - Wert fällt, da ab morgens wieder Co2 zugegeben wird, würde im laufe des Tages ,ab einer bestimmten Co2 - Konzentration, wieder eine teilweise Rücklösung stattfinden.
Ob das so ist will ich testen.
Dazu werde ich wieder mein LW abstehen lassen, bis die Oberfläche und die Glaswände trüb sind und dann gebe ich Co2 zu.
Ich will prüfen ob die Trübungen ab einem bestimmten Wert reduziert werden bzw. ab einem höheren Wert ganz verschwinden.

@ Torsten, Bene, Robert

Jetzt haben wir aber keine Ahnung wie viel Kalk (oder Whatever) sich in deinem Aquarium angesammelt hat und sich zunächst wieder lösen müsste, hinzu kommt die Pufferwirkung des Soils. Selbst wenn du jetzt Wasser mit weniger Calcium (-Anteil) zum Wasserwechsel benutzt, kann der Soil zunächst Calcium wieder abgeben (und dafür entsprechend andere Kationen schlucken).


Keine Ahnung trifft es ganz gut! Bei den Begriffen die ihr verwendet komme ich nicht mehr mit. :?
Ich verstehe es jetzt so: Wenn ich mein Wasser enthärte, macht das Soil genau das Gegenteil von dem was es am Anfang macht, sprich es wird das Wasser wieder aufhärten?

Gruß Marco
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hallo Marco,

Nightmonkey":2an0ivlq schrieb:
Keine Ahnung trifft es ganz gut! Bei den Begriffen die ihr verwendet komme ich nicht mehr mit. :?
Ich verstehe es jetzt so: Wenn ich mein Wasser enthärte, macht das Soil genau das Gegenteil von dem was es am Anfang macht, sprich es wird das Wasser wieder aufhärten?
die Beladung des Soils - sprich die Kationen (so ziemlich alle Metalle und Ammonium, genaue Definition bitte Wikipedia entnehmen) die im Soil gespeichert sind - unterscheiden sich je nachdem was mit dem Wasserwechsel in das Aquarium kommt, die Kationen im Wasser und im Soil bilden also ein Gleichgewicht.

Anfangs ist der typische Soil (hier gibt es wohl ein paar Ausnahmen) mit ziemlichen Mengen Ammonium beladen, nimmt der Soil Calcium, Magnesium und Kalium aus dem Wasser auf, so gibt er entsprechende Mengen Ammonium ab.
Jetzt hat dein Soil wohl ziemliche Mengen Calcium gespeichert, kann also vorwiegend Calcium abgeben (zumal wenn Calcium im Wechselwasser einen geringeren Anteil ausmacht).

Calcium und Magnesium machen so ziemlich die GH (in der Süßwasser-Aquaristik) aus, gibt der Soil also Calcium (und auch Magnesium) ab, so steigt die GH.
Mit jedem Wasserwechsel kann der Soil dann weniger Kationen austauschen, bis sich wieder ein Gleichgewicht zwischen Wasser und der Beladung des Soils eingestellt hat.

So, ich hoffe ich habe dich jetzt nicht noch weiter verwirrt...
 

Nightmonkey

Member
Moin Torsten,

unbekannt1984":307u482y schrieb:
So, ich hoffe ich habe dich jetzt nicht noch weiter verwirrt...

Nein verwirrt hast du mich damit nicht, verstanden habe ich es allerdings immer noch nicht ganz.
Ich habe aber Google dazu bemüht und komme der Sache etwas näher.

Derzeit verstehe ich es so:

Das Soil hat anfangs Ammonium gegen Calcium getauscht. Das Ammonium ist eine Stickstoffquelle und wird zum Teil von Pflanzen ausgenommen und überschüssiges langfristig durch WW ausgeschwemmt. Als das Ammonium dann aufgebraucht war, war das Soil nicht mehr dazu in der Lage Calcium aufzunehmen und die Härte hat sich wieder erhöht(?).
Das aufgenommene Calcium bleibt im Soil gebunden bis wieder andere geeignete Stoffe zum Austausch zur Verfügung stehen(?).
Wikipedia":307u482y schrieb:
Durch Kalkung und Düngung werden die "verbrauchten" Kationen wieder ersetzt.

Passt das soweit erstmal?

Vielleicht wäre eine Erklärung auf "Sendung mit der Maus - Niveau" für mich am besten. :D

Gruß Marco
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hallo Marco,

du hast es doch fast:
Nightmonkey":2twgrbf7 schrieb:
Das Soil hat anfangs Ammonium gegen Calcium getauscht. Das Ammonium ist eine Stickstoffquelle und wird zum Teil von Pflanzen ausgenommen und überschüssiges langfristig durch WW ausgeschwemmt.
Das aufgenommene Calcium bleibt im Soil gebunden bis wieder andere geeignete Stoffe zum Austausch zur Verfügung stehen(?).
Ammonium ist eine Stickstoffquelle für die Pflanzen, was die Pflanzen nicht aufnehmen wird von Bakterien in Nitrit umgewandelt, andere Bakterien (die sich nicht so schnell vermehren) wandeln Nitrit in Nitrat um (damit haben wir dann die Erklärung für den Nitrit-Peak).

Die Sache mit Calcium abgeben und damit die GH wieder erhöhen steht noch aus. Dazu muss Wasser mit weniger Calcium in das Aquarium kommen.
 

Nightmonkey

Member
Hi Torsten,

Die Sache mit Calcium abgeben und damit die GH wieder erhöhen steht noch aus. Dazu muss Wasser mit weniger Calcium in das Aquarium kommen.

Ja im Endeffekt geht es nur darum.

Wenn ich dann Anfange mit Osmosewasser zu verschneiden, kann ich das ja ganz einfach mit einem Leitwertmessgerät feststellen.
Wenn der Leitwert ein paar Tage nach dem WW wieder gestiegen ist weiß ich das Calcium abgegeben wird, richtig?

@all

Ich habe heute meinen GH15 Wasser - Test beendet, wie bereits schon mal erwähnt ist die Oberfläche in dem Gefäß klar geblieben, die Gefäßwände waren durch Ablagerungen trüb.
Bevor ich das einfach weggekippt habe wollte ich testen ob die Rücklösung durch Co2 funktioniert und wie das aussieht.
Ich habe der Einfachheit halber etwas mit Kohlensäure versetztes Wasser (Sodastream) dazu gegeben.
Die Trübungen verschwanden binnen wenigen Minuten, nach dem ich das Gefäß ausgekippt habe und trocknen ließ
konnte ich keinen Kalk sehen.

Nicht sehr präzise, durch den unbekannten aber wahrscheinlich hohen Co2 Gehalt, aber es war mir wichtig das mal zu sehen.

Gruß Marco
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hallo Marco,

Nightmonkey":27500tfm schrieb:
Wenn ich dann Anfange mit Osmosewasser zu verschneiden, kann ich das ja ganz einfach mit einem Leitwertmessgerät feststellen.
Wenn der Leitwert ein paar Tage nach dem WW wieder gestiegen ist weiß ich das Calcium abgegeben wird, richtig?
jaein, der Leitwert/die Leitfähigkeit muss sich nicht unbedingt ändern, je nachdem welche Kationen aufgenommen und abgegeben werden, kannst du eine Änderung (könnte auch sinken) des Wertes feststellen oder auch nicht.
Ebenfalls solltest du berücksichtigen wann du misst, CO2 hat wohl auch einen großen Einfluss auf die Leitfähigkeit/den Leitwert. Mach doch hier mal den Test: Einmal dein Leitungswasser und einmal aufgesprudelt (aus dem Sodastream).
 

Nightmonkey

Member
Moin Torsten,

jaein, der Leitwert/die Leitfähigkeit muss sich nicht unbedingt ändern, je nachdem welche Kationen aufgenommen und abgegeben werden, kannst du eine Änderung (könnte auch sinken) des Wertes feststellen oder auch nicht.
Ebenfalls solltest du berücksichtigen wann du misst, CO2 hat wohl auch einen großen Einfluss auf die Leitfähigkeit/den Leitwert. Mach doch hier mal den Test: Einmal dein Leitungswasser und einmal aufgesprudelt (aus dem Sodastream).

Also wäre die einzige verlässliche Möglichkeit ein Calcium - Test, für so einen besonderen Zweck wäre ich auch mal bereit zu testen.
Leitwertmessgerät habe ich noch nicht, wird nächste Woche zusammen mit der Osmoseanlage bestellt.
Kann ich ja dann mal testen.
Als optischer Indikator für Calciumabgaben könnte die Wasseroberfläche herhalten, ob diese klar bleibt oder nicht.
Aber so oder so führt an der Enthärtung kein Weg vorbei und der Effekt wäre ja zeitlich begrenzt, richtig?

Gruß Marco
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Morgen…

Nightmonkey":37g6451e schrieb:
Also wäre die einzige verlässliche Möglichkeit ein Calcium - Test, für so einen besonderen Zweck wäre ich auch mal bereit zu testen.
Als einzig einigermaßen vernünftig im Süßwasser anzuwendenden Calcium-Test kenne ich nur den von Salifert. Aber selbst der löst nur in 10 mg/l Schritten auf. Das entspricht 1,4 dGH, dann kannst Du gleich einen GH-Test verwenden.

Das aufgenommene Calcium bleibt im Soil gebunden bis wieder andere geeignete Stoffe zum Austausch zur Verfügung stehen(?).
Calcium hängt schon ziemlich fest am Soil, das wird nicht mehr so leicht von anderen Stoffen verdrängt. Quecksiler, Kupfer und Blei wären bspw. dazu in der Lage. Hat man üblicherweise nicht (oder nur in Spuren beim Kupfer) im Wasser.

Leitwertmessgerät habe ich noch nicht, …
Brauchst Du auch nicht. Was Du brauchst, ist ein Leitfähigkeitsmeßgerät. Sind zwei paar Stiefel.


Grüße
Robert
 

Nightmonkey

Member
Moin Robert,


Als einzig einigermaßen vernünftig im Süßwasser anzuwendenden Calcium-Test kenne ich nur den von Salifert. Aber selbst der löst nur in 10 mg/l Schritten auf. Das entspricht 1,4 dGH, dann kannst Du gleich einen GH-Test verwenden.

Danke für den Hinweiß.


Calcium hängt schon ziemlich fest am Soil, das wird nicht mehr so leicht von anderen Stoffen verdrängt. Quecksiler, Kupfer und Blei wären bspw. dazu in der Lage. Hat man üblicherweise nicht (oder nur in Spuren beim Kupfer) im Wasser.

Also rechnest Du eher nicht oder mit einer geringen aufhärtung?


Brauchst Du auch nicht. Was Du brauchst, ist ein Leitfähigkeitsmeßgerät. Sind zwei paar Stiefel.


Danke auch für diesen Hinweiß.
Der Begriff scheint sich aber im allgemeinen so durchgesetzt zu haben.
Wenn man das eine oder andere in Google eingibt erscheint das gleiche, für mich als Unwissenden war das erstmal nicht auffällig.
Zusätzlich kann man es auch noch µS - Analysegerät nennen.

Gruß Marco
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hallo Robert,

Wuestenrose":2700gnlm schrieb:
Calcium hängt schon ziemlich fest am Soil, das wird nicht mehr so leicht von anderen Stoffen verdrängt. Quecksiler, Kupfer und Blei wären bspw. dazu in der Lage. Hat man üblicherweise nicht (oder nur in Spuren beim Kupfer) im Wasser.
hast du da eine Bindungsreihe für Ton? Ansonsten würde ich dir da widersprechen - aus praktischer Erfahrung.

Und zwar hatte ich in meinem 54l Aquarium (JBL Manado Bodengrund) eine ganze Zeit eine Trübung, Diese ließ sich anfangs mit JBL P Macroelements verringern. Die Trübung habe ich dann nach etlichen Wasserwechseln beseitigen können, Sie trat aber erneut auf, als ich Kalium um 5mg/l mit Kaliumsulfat erhöht habe - sprich das gesamte Aquarium hat wie ein Kalium-Test reagiert. Da JBL P Macroelements mehr Kalium als Phosphat enthält, ist klar warum die Trübung damit nicht beseitigt werden konnte.

Jetzt kann man nicht mit Sicherheit sagen Calcium wäre der Auslöser, aber ich halte es doch für ziemlich wahrscheinlich. JBL Manado ist ja bekannt für einen hohen Calcium und Eisengehalt, entsprechend kommen da nicht so viele andere Kationen für in Frage.

Hallo Marco,

Nightmonkey":2700gnlm schrieb:
Als optischer Indikator für Calciumabgaben könnte die Wasseroberfläche herhalten, ob diese klar bleibt oder nicht.
naja, obige Schilderung zeigt zumindest eine weitere Möglichkeit wie sich Calcium äußern könnte. Du musst bedenken, Kalk ist Calciumcarbonat, der kann sich nur bilden wenn entsprechend das Anion (also Carbonat - Karbonathärte) vorhanden ist.

Aber so oder so führt an der Enthärtung kein Weg vorbei und der Effekt wäre ja zeitlich begrenzt, richtig?
Ja, der Effekt ist zeitlich begrenzt, allerdings kann ich dir keine Versprechungen machen, das Thema wäre mit 2 oder 3 Wasserwechseln erledigt.
Wir wissen ja nicht nur nicht was genau im Soil steckt, wir wissen ebenfalls nicht was drumherum ist. Zu Phosphat-Ausfällungen im Boden haben wir uns ja schon unterhalten, da können aber auch noch ganz andere "Ausgefallene Sachen" im Boden schlummern.
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Morgen…

Nightmonkey":11kgxr5g schrieb:
Also rechnest Du eher nicht oder mit einer geringen aufhärtung?
Wenn überhaupt, dann nur mit einer geringen.

Wenn man das eine oder andere in Google eingibt erscheint das gleiche, für mich als Unwissenden war das erstmal nicht auffällig.
Einem Händler, der Leitwert nicht von Leitfähigkeit unterscheiden kann, kaufe ich wegen erwiesener Inkompetenz gar nix ab.

Zusätzlich kann man es auch noch µS - Analysegerät nennen.
Nö. "µS" ist die Einheit des Leitwerts, "µS/cm" die der Leitfähigkeit.

Grüße
Robert
 

Nightmonkey

Member
Hi,

Zusätzlich kann man es auch noch µS - Analysegerät nennen.
Wuestenrose":37jhug5f schrieb:
Nö. "µS" ist die Einheit des Leitwerts, "µS/cm" die der Leitfähigkeit.

So wird das Gerät z. B. auf einer Internetseite genannt.

HM Digital Aquapro µS-Analysegerät magnetisch AP-2

Aber gut, nun sollten alle Unklarheiten zu diesem Thema ausgeräumt sein und ich lasse mich nicht mehr durch die Inkompetenz der Händler in die Irre führen. :thumbs:
Leitfähigkeitsmessgerät Punkt

Gruß Marco
 

aquamatti

Member
Das Gerät misst den elektrischen Widerstand (in Ohm) zwischen den Elektroden und zeigt den elektrischen Leitwert (nicht die Leitfähigkeit) in (Mikro)Siemens an.

Wie schon richtig gesagt wurde, hat die Leitfähigkeit die Einheit Siemens/m.

Über den geometrischen Aufbau des Leitfähigkeitsmessgeräts, genauer gesagt denjenigen der Elektroden (Fläche und Abstand) kann dann die elektrische Leitfähigkeit des Wassers angegeben werden. Der geometrische Aufbau wird durch einen Umrechnungsfaktor ausgedrückt, dieser hat die Einheit 1/m (oder 1/cm). Dieser Faktor hat bei den meisten Geräten wohl den Wert 1/cm.

Damit entspricht der Zahlenwert des elektrischen Leitwerts, der vom Gerät angezeigt wird, dem Zahlenwert der elektrischen Leitfähigkeit in Mikrosiemens/cm.

Grüße
Matthias
 

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