Soweit ich weiß, in jedem, schließlich muss ja z.b. Kupfer etc. gebunden werden, das ist ja der Sinn der Sache.
MfG, Dirk
Ich habe mal ChatGPT gefragt, dessen Antwort erscheint vernünftig:
Gute Frage – und du denkst absolut in die richtige Richtung,
aber an einem Punkt hakt es:
Ein normaler
Wasseraufbereiter kann keinen Dünger chelatieren, und er verhindert auch
nicht zuverlässig die Ausfällung von Eisenphosphat.
Ich gehe Schritt für Schritt durch:
1. Warum fällt Eisen aus?
Wenn Eisen (Fe²⁺/Fe³⁺) ohne ausreichende Chelatisierung im Becken ist und gleichzeitig Phosphat vorhanden ist, entsteht
Eisenphosphat (FePO₄) → unlöslich → Pflanze kann es nicht aufnehmen → sieht aus wie „verschwundenes Eisen“.
Deshalb sind Chelate wichtig:
- EDTA → stabil bis etwa pH 6.5–7.2
- DTPA → stabil bis pH 7.5
- EDDHA → extrem stabil, färbt das Wasser rot
Dein pH-Wert liegt bei
7,8, dadurch fällt EDTA-Chelat bei dir schon teilweise auseinander.

Deshalb siehst du vermutlich einen hohen Eisenverbrauch oder „Eisen verschwindet“.
2. Wasseraufbereiter chelatieren
Wasseraufbereiter enthalten meist:
- Natriumthiosulfat (zur Neutralisation von Chlor/Chloramin)
- Kolloide oder Aloe-Vera-Extrakte („Schleimhautschutz“)
- manchmal sehr schwache Huminstoffe/Komplexbildner
Diese
können Metalle
minimal binden, aber
niemals wie EDTA, DTPA oder EDDHA.

Dein Eisen würde dadurch
nicht stabil genug sein → Eisenphosphat fiele trotzdem aus.
3. Unchelatierten Eisendünger „im Becken chelatieren“?
Das funktioniert
nicht.
Der Wasseraufbereiter bietet nur sehr schwache, kurzlebige Bindungen.

Das Eisen wäre
sehr schnell weg (innerhalb von Minuten bis Stunden), bevor Pflanzen es aufnehmen können.
4. Easy Life Profito + Wasseraufbereiter → chelatierter?
Nein. Der Wasseraufbereiter macht Profito
nicht stabiler.
Profito selbst enthält EDTA + andere leichte Chelate → und EDTA bricht bei dir (pH 7.8) teilweise auf.
Was ist bei deinem pH und deiner Wasserchemie
Option A: Auf einen stärker chelatierten Eisen-Dünger umsteigen
Für pH 7.8 brauchst du:
- DTPA-chelatierter Eisenvolldünger (optimal)
- oder EDDHA-Eisen, wenn du punktuell Eisenmangel beheben willst (färbt aber rötlich)
Gute Produkte:
- Aqua Rebell Eisen DTPA
- Aqua Rebell Spezial Flowgrow
- Dennerle V30 Complete (DTPA enthalten)
- oder reines Fe-DTPA Pulver
Option B: Eisen zusammen mit Phosphat nicht gleichzeitig dosieren
Egal welcher Dünger → wenn du gleichzeitig PO₄ und Fe düngst → Ausfällung steigt.
Besser:
- Morgens Eisen, abends Phosphat
oder
- Eisen nur 2–3 Stunden nach dem Wasserwechsel
(weil der Wasseraufbereiter kurzfristig freie Metalle bindet → aber nicht chelatiert)
Option C: Phosphat niedrig halten
Wenn du viel PO₄ hast (z. B. >1 mg/l), fällt Eisen schneller aus.
Fazit
Du denkst komplett richtig, dass Chelate der Schlüssel sind – aber:

Wasseraufbereiter können
kein Eisen vernünftig chelatieren

Unchelatiertes Eisen wird nicht „im Aquarium chelatiert“

Profito wird durch Wasseraufbereiter nicht stabiler

Bei pH 7.8 brauchst du
DTPA- oder EDDHA-chelatiertes Eisen, sonst fällt Eisenphosphat aus.

Alternativ Eisen und Phosphat zeitlich getrennt dosieren.
Aber warum können Wasseraufbereiter dann Kupfer binden?
ChatGPT:
Sehr gute Frage – und genau darin steckt der entscheidende Unterschied:
Kupfer binden ≠ stark chelatieren wie ein Eisendünger
Ich erkläre es dir sauber chemisch:
1. Wasseraufbereiter benutzen schwache Komplexbildner (keine Chelate)
Die typischen Wirkstoffe in Wasseraufbereitern, die Metalle „binden“, sind:
- Natriumthiosulfat / Thiosulfat-Ionen
- EDTA in sehr geringer Menge (wenn überhaupt)
- PVP (Polyvinylpyrrolidon) → kolloidaler „Schleimhautschutz“
- Huminstoffe / Fulvosäuren
Diese Stoffe bilden
lockere, schwache Komplexe mit Schwermetallen wie:
- Kupfer (Cu²⁺)
- Zink (Zn²⁺)
- Blei, Cadmium etc.
Der Zweck ist:
die Ionen vorübergehend unschädlich für Fische und Garnelen zu machen
Nicht: sie über Tage stabil in Lösung zu halten wie ein Aquariendünger.
2. Warum funktioniert das bei Kupfer so gut?
Kupfer ist ein
hochreaktives Schwermetall:
- Es bindet sehr leicht an fast alle organischen Stoffe.
- Schon sehr schwache Komplexbildner reichen, um Kupfer unschädlich zu machen.
- Und: Pflanzen brauchen kaum Kupfer → ein paar Prozent sofortige Bindung reichen.
3. Eisen ist chemisch komplett anders
Eisen(III) (Fe³⁺) ist extrem reaktiv und bildet sofort:
- Eisenphosphat (FePO₄)
- Eisenhydroxid (Fe(OH)₃)
- Eisencarbonat (FeCO₃)
Diese Ausfällungen passieren
innerhalb von Minuten, wenn kein starkes Chelat da ist.
Damit Eisen im Aquarium
pflanzenverfügbar bleibt, braucht es:
starke, stabile Chelate mit mehreren Bindungsarmen
Typische Chelate:
Diese Chelate sind
viel stärker als die Komplexbildner im Wasseraufbereiter.
4. Ironie: Viele Wasseraufbereiter enthalten EDTA – aber viel zu wenig
Warum binden sie dann nicht auch Eisen?
Weil:
- die Menge an EDTA ist sehr gering, nur um Schwermetalle kurzfristig unschädlich zu machen
- bei pH 7.8 wird EDTA ohnehin schnell instabil
- für Eisendünger braucht man viel höhere Konzentrationen, sonst fällt das Eisen aus
5. Darum der wichtige Unterschied:
| Stoff | Wasseraufbereiter | Pflanzendünger |
|---|
| Metallbindung | schwach, kurzzeitig | stark, stabil |
| Ziel | Schutz der Tiere | Nährstoffversorgung der Pflanzen |
| Chelatisierung? | meist nein | immer ja |
| Eisen stabilisieren? | funktioniert kaum | nötig |
Wasseraufbereiter binden Kupfer → weil Kupfer sich leicht binden lässt.
Sie binden aber Eisen kaum → weil Eisen sofort zu unlöslichen Salzen reagiert.
Kurzes Fazit (merksatz)
Wasseraufbereiter neutralisieren giftige Schwermetalle → dafür reichen schwache Bindungen.
Eisen braucht echte Chelate → starke Moleküle mit mehreren Bindungen.
Das sieht Dieter Untergasser aber anders!
