CO2 und Algen

omega

Well-Known Member
Hi,

Epic":2qnjj49n schrieb:
Jetzt kommen wir meiner Frage schon näher :D
Man liest ständig von einer Unterdrückung der Algen durch guten Pflanzenwuchs. Oft wird eine Nährstoffkonkurrenz als Grund angeführt. Ich habe in den letzten Post's geschrieben warum ich daran etwas zweifel.
früher war ich davon überzeugt, die NO3- und PO4-Gehalte niedrig halten zu müssen, um mir Algen1) vom Leib halten zu können. Das hat bei gutem Pflanzenwuchs auch funktioniert. Allerdings kamen zeitweise Blaualgen auf. Seit ich aber hier von den hohen NO3- und PO4-Gehalten las und die faktisch algenfreien Aquarien sah, habe ich diese Überzeugung über Bord geworfen. Es muß mehr dran sein als geringe NO3- und PO4-Gehalte.
Jetzt dünge ich NO3 und PO4 moderat zu, auch keine Algen1), z.T. besserer Pflanzenwuchs, z.T. aber auch nicht. Blaualgen kann ich nur riechen. Also liegt's doch nur am guten Pflanzenwuchs?
Völlig algenfrei1) ist das Aq. aber nicht. Ausschließlich zwischen Matte (vom HMF) und Glas wachsen grüne Fadenalgen:

In der Ecke ist es vergleichsweise dunkel (ISO 100, f/22, 6s). Hinter den Fadenalgen Richtung Wasserkörper befindet sich eine mittelfeine (2,5cm) und eine grobe Matte (5cm).
Was ist in diesem Eck neben der Lichtstärke noch anders im Vergleich zum Wasserkörper? Konzentriertere Abbauprodukte, also teilweise/vollständig mineralisierte Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate? Mehr Ammonium? Keine Allelochemikalien, weil in der Matte abgebaut? Weiß ich nicht. Man müßte wohl Analytik und Systematik auffahren, die in der Hobby-Aquaristik nicht verfügbar/leistbar sind.

Daß im restlichen Aq. diese Alge nicht vorkommt, liegt nicht an meinen Amanos und Red Fire. Die hatten überhaupt kein Interesse an Fadenalgen während der Startphase dieses Aquariums, eher an mit der Klinge abgeschabten Scheibenbelägen und dem Modder an den Scheiben im Bodengrund, wenn ich dort mal gewühlt habe. Zudem fressen meine Amanos lieber Hydrocotyle cf. tripartita als Fadenalgen. Ein Blatt in ca. fünf Minuten. Machen die aber zum Glück nicht ständig.

Nochwas fällt mir ein:
Vorletzte Woche waren fast alle Stengelpflanzen zum Neustecken dran. Entsprechend sank die Biomasse. Die Düngung behielt ich aber gleich. Letzte Woche sah ich dann vier lange Fäden (bis 10cm) Grünalgen von Pogostemon erectus aus wachsend. NO3 lag bei ca. 30mg/l, PO4 bei 0,3mg/l, Fe bei 0,1mg/l. So hohe N/P-Werte hatte ich seit dem letzten Setup (05/2012) nicht (messe aber auch nur selten). Nach dem nächsten Wasserwechsel (~70%), halber Düngung (ich dünge nur auf Stoß) und ein paar Tagen waren sie wieder weg.

1) Faden-, Pelz-, Büschel- ..., Pinsel-, Bartalgen. Punkt- und Staubalgen wurde ich nie los.

Grüße, Markus
 

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nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

ich muss ja gestehen, mir machen solche Themen keinen Spaß mehr. Es mag manchem auffallen, manchem nicht, idR. werden irgendwelche Faktoren betrachtet und dann festgestellt, kann sein - oder auch nicht.

Ich möchte mit dieser Bildserie aus einem optisch völlig algenfreien Becken belegen, dass halbtote Pflanzen die Ursache für die ungewöhnliche Algenfreiheit sind! ^^


Das war das völlig vernachlässigte Becken der jüngeren Tochter, 19, 20 Jahre wird sie da alt gewesen sein.
Das wurde neu aufgesetzt und lief sofort völlig problemlos weiter. Ich dünge üblicherweise eher fetter, weil ich einfach zu faul für eine passende Düngung bin. Das spielt alles(!) allenfalls eine begünstigende, beungünstigende Rolle, ursächlich ist es alles nicht. Das Becken war trotz der verheerenden Optik mikrobiologisch erkennbar in einem Bombenzustand. Ich wünsche jedem mal ein solches Becken selbst zu erleben, die ja das Thema, das Ziel meines Konzepts für ein Pflanzenaquarium sind, dann wird das auch mit der Vergleichbarkeit solcher Becken geradezu erstaunlich!
Dann interessiert der Co2-Gehalt, oder Ammonium, ich bevorzuge die äußerst elegante Ureadüngung, oder was auch immer als algenursächliche Sau gerade durch's Dorf getrieben wird, nicht mehr.
In gewissen Grenzen können einzelne Faktoren noch begünstigen, das dient ausschließlich dazu die Mikroflora einmal in diesen geradezu erstaunlich stabilen Zustand zu bringen und dann kann man düngen, beleuchten sogar filtern in einer ebenfalls erstaunlichen Bandbreite. Filtern macht in einem Pflanzenbecken nicht wirkllich Sinn - auch wenn es allgemein für unverzichtbar gehalten wird.

Wegen des beschriebenen Hartwasserpflanzenaquariums ohne CO2-Versorgung werde ich mein Konzept noch mal ergänzen. Zum Beispiel die Bedeutungsarmut des pH-Werts. Es funktioniert einfach auch dann, wenn die entsprechende Literatur einen für die Nährstoffverfügbarkeit günstigen pH-Bereich von ~6,3 - 6,9 ergibt. Das ist dann zwar eher geeignet - ich nenne sie mal ungenügend "werbungs oder mainstreamgeprägte" - Aquarianer zu verwirren, aber dann ist das halt so. Aquaristik ist keine bit-ige Geschichte mit klaren Abhängigkeiten und setzt Eigenleistung voraus. Versuchsweise Aquarianer zu einem laufenden Becken zu "tragen" lasse ich schon länger sein. Die erfolgreichen Umsetzungen waren allermeist von denjenigen, die das von sich aus versuchten und erarbeiteten. So ist es gedacht, einfach als Option. Was dann jeder daraus macht, d.h. häufig auch als halbgare Umsetzungen, das interessiert mich nicht mehr. Ich beschreibe allenfalls noch mal wiederholend, so wie mit diesen Bildern, aber eher nur mehr aktuelle Sachverhalte in den zugehörigen Threads um einen "Blick" für Mikroflora zu vermitteln.

Mir ist schon klar, dass Mikroflora als kaum bestimmbarer Faktor viele andere, völlig unbestimmbare Faktoren ablöst. Die Mikroflora lässt sich aber immerhin über ihre Wirkung betrachten und führt zu einer bestimmten Art Becken, die grundsätzlich auch anders als in meinem Konzept beschrieben zu erreichen sind. Ich versuche nur die begünstigenden Faktoren zu beschreiben um das zu erreichen. Gemeinsamkeit ist die ausgesprochene Algenarmut, die Unempfindlichkeit, Stabilität und die Vergleichbarkeit solcher Becken hinsichtlich verschiedener Maßnahmen.

Gruß, Nik
 

Roger68

Member
Nik":3pzmggpn schrieb:
Das war das völlig vernachlässigte Becken der jüngeren Tochter, 19, 20 Jahre wird sie da alt gewesen sein.
Das wurde neu aufgesetzt und lief sofort völlig problemlos weiter. Ich dünge üblicherweise eher fetter, weil ich einfach zu faul für eine passende Düngung bin. Das spielt alles(!) allenfalls eine begünstigende, beungünstigende Rolle, ursächlich ist es alles nicht. Das Becken war trotz der verheerenden Optik mikrobiologisch erkennbar in einem Bombenzustand. Ich wünsche jedem mal ein solches Becken selbst zu erleben, die ja das Thema, das Ziel meines Konzepts für ein Pflanzenaquarium sind, dann wird das auch mit der Vergleichbarkeit solcher Becken geradezu erstaunlich!

Hallo Nik

Kann man grob zusammengefast sagen, ein guter Pflanzenwuchs ist nur entscheidend bis das Becken Mikrobiologisch in einem guten Zustand ist ? Danach dient die Düngung lediglich noch einem guten Erscheinungsbild der Pflanzen ?
 

MarcK

Member
Hallo

Man darf aber nicht aus den Augen verlieren, diese Super Duper Hochleistungspflanzenbecken, was viele haben und wollen, funktionieren ohne extra Dünger nicht. Ein Biologisches Aquarium wie es Nick hier aufzeigt, funktioniert zwar sehr gut, aber es wachsen nur bestimmte Pflanzen in dem Milieu. Alles andere was mit den Nährstoffen wo da sind, nicht zurechtkommen, werden eingehen.

So ein Hochglanz Pflanzenaquarium, mit sehr viel verschiedenen Pflanzen, wird nie ohne Dünger funktionieren. So viel Totes Material und dadurch entstehender Natürlicher Dünger, kann gar nicht entstehen.

Meine Meinung.

Grüßle Marc
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Mahlzeit…

Darf ich meine Frage wiederholen? Warum wachsen eurer Meinung nach in diesem Bach zwar viele Pflanzen, aber keine Algen (zumindest im makroskopischen Maßstab nicht)?

Grüße
Robert
 

JasonHunter

Member
Hallo Nik,

ich habe diesen Thread nicht ins Leben gerufen, weil ich deine 100% nachvollziehbaren Erkenntnisse zur Mikroflora ignoriere. Dein Konzept ist eines der plausibelsten, das ich bisher überhaupt gesehen habe.

Primär geht es mir darum, was der Einfluss von CO2 auf Algen in Wirklichkeit bewirkt, Mikroflora hin oder her. Warum? Weil in zahllosen Foren und von Firmen propagiert wird, CO2 würde, grob gesagt, Algenwachstum verhindern. Nur durch "gesunden" Pflanzenwuchs. So einfach ist das nicht! Ich musste das hinterfragen, und dann habe ich anfangs fairerweise auf dein Konzept verwiesen, weil es etwas anders sein muss, das Algenwachstum hemmt oder gar die Algen verschwinden lässt.

Aber hat man jetzt mal schon ein Aquarium mit Algen drin und will das Mikrobiologisch auf das Niveau bringen wie das Beispiel des Beckens deiner Tochter, dann sollte es doch nicht schaden zu wissen, was in der Zeit Nährstoffmässig die Algen antreibt und was getan werden muss um dessen Konkurrenz (Belag auf allem, was im Aquarium drin ist) gegen den Biofilm zu stoppen. Vor allem, wenn man davon ausgeht das ein bepflanztes Aquarium schon Algen hat und die erst mal weg müssen, bevor der Biofilm dessen Platz einnehmen kann.

Waren denn jemals zu irgendeiner Zeit Algen im Aquarium deiner Tochter drin bevor du es in diesem "Endzustand" vorgefunden hast, oder lief das schon immer algenfrei?

Grüsse,

Jason
 

bocap

Active Member
Hallo zusammen,

lese hier ja schon ne ganze Weile mit, weil auch in diesen Thread ziemlich spannend finde.
omega":3km4xsa8 schrieb:
früher war ich davon überzeugt, die NO3- und PO4-Gehalte niedrig halten zu müssen, um mir Algen1) vom Leib halten zu können.
omega":3km4xsa8 schrieb:
Jetzt dünge ich NO3 und PO4 moderat zu, auch keine Algen1), z.T. besserer Pflanzenwuchs, z.T. aber auch nicht.
Ging mir exakt genau so. Wer meine Beckenthreads kennt (siehe Signatur) der weiß, dass auch ich lange Zeit immer sehr nähstoffarm - vor allem PO4 und Fe - gefahren bin. Mit wöchentlichen Verbrauchsmessungen und täglicher Düngung mit auf den Verbrauch abgestimmten DIY-Düngern ging alles immer in Richtung Altwasser.
Beleuchtung immer üppig > 40lm/L oder 0,8 W/L und Filter meist komplett leer nur zur Umwälzung (5-10x pro Stunde).
Die Becken liefen allesamt bis auf ein, zwei Ausnahmen algenfrei, wobei das was da in den ein, zwei Fällen an Algen aufkam nicht wirklich der Rede wert war. Da sieht man hier oft anderes! :wink:
Der Pflegeaufwand bei diesen Becken, vor allem die regelmäßigen Wassertests war im Vergleich zu dem was ich heute mache allerdings enorm!

Vor einiger Zeit habe ich das alles hinterfragt und gehe jetzt einen teilweise komplett konträren Weg:
Bodengrund Akadama, Betrieb mit aufgedüngtem Leitungswasser, welches ich auf in meinen Augen sinnvolle Nährstoffverhältnisse einstelle. Wöchentlichem 25% igem Wasserwechsel + Stoßdüngung NPK. Zwei Tage später gibt es eine Stoßdüngung chelatierten Eisenvolldünger (momentan wieder in 1/4 Dosierung).
Der wöchentliche Nährstoffeintrag der Stoßdüngung liegt rechnerisch bei ca. 12,5 mg/l NO3, 3 mg/l PO4, 3,5 mg/l K sowie 0,025 mg/l Fe+SE. Ca/Mg habe ich auf 3:1 eingestellt, CO2 fahre ich auf 30-40 mg/l.
Messen tue ich eigentlich überhaupt nicht mehr, wenn überhaupt noch mal alle 10-12 Wochen wenn die Dünger leer sind und ich Neue anmischen muss. Dann messe ich das LW und die Becken alle durch um festzustellen, dass sich alle Werte innerhalb der von mir errechneten Bereiche befinden. :smile:
Was geblieben ist, ist das Licht von mind. 40 lm/L und von Anfang an komplett leerem Filter. Bakterienpräparate verwende ich seit Monaten auch schon nicht mehr regelmäßig. Lediglich bei neuaufsetzten eines Beckens zum erstmaligen animpfen.

Auf diese Art und Weise habe ich bei mir und in meinem direkten Umfeld jetz schon insgesamt vier Becken stehen, bzw. aufgebaut und alle laufen absolut problemlos.
Anfangs gibt es schon mal ein paar Punkt- und Staubalgen. Durch entsprechende Fressfeinde und regelmäßiges manuelles entfernen werden die aber von Woche zu Woche weniger, bis sie nicht mehr präsent sind!

Meiner Meinung nach ist die Art und Weise der Düngung, ob nun täglich oder wöchentlich sowie die Nährstoffhöhe (mager oder fett) total egal, solange es den Pflanzen an nichts mangelt. Fette Wasserwerte führen dazu, dass auch mehr Nährstoffe (aktiv und/oder passiv) in die Pflanze gelangen und diese idR. schneller neue Biomasse aufbauen kann. Bei magerer aber vollständiger Nährstoffversorgung, wozu ich natürlich vor allem auch Licht und CO2 zähle, geht alles ein wenig gemächnlicher.

Den Algen ist das mal vollkommen egal ob Sie im mageren oder fetten Wasser wachsen dürfen. Im mageren Wasser halt langsamer als im fetten. Wenn Algen da sind, dann werden diese wachsen wenn Nährstoffe da sind, genauso wie die Pflanzen auch. Wenn ich aber durch Fressfeinde und manuelles absammeln und diverse Reinigungsmaßnahmen die Algen permanent reduziere, dränge ich diese immer weiter zurück, bis sie irgendwann optisch nicht mehr präsent sind.

Ich habe unter anderem in diesem optisch völlig algenfreien Testbecken wöchentliche Phosphatstoßdüngungen von bis zu 5 mg/l und Eisenstoßdüngungen von 0,2 mg/l über Wochen gefahren, ohne das dadurch Algen aufgetauchs sind.
Dabei habe ich z.B. festgestellt, dass hohe PO4 Zugaben einen deutlich sichtbaren Einfluss auf das Pflanzenwachstum hatten, die hohen Fe Zugaben jedoch zu keiner sichtbaren Verbesserung führten.
Zum Schluss - als ich wusste das ich es abbauen werde - habe ich sogar eine Woche lang massig Ammonium über Ammoniumcarbonat gedüngt. Montag, Mittwoch und Freitag jeweils 2 mg/l NH4. Das NH4 wurde innerhalb von zwei Tagen immer komplett verbraucht, bzw. weitermineralisiert. NO2 war nie über 0,1 mg/l nachweisbar. Ausfälle gab es keine. Wasser habe ich nach dieser "Ammoniumwoche" erst mal nicht gewechselt um zu sehen ob sich da in Hinblick auf Algen vielleicht doch noch was tut. Zwei algenfreie Woche später habe ich das Becken dann eingerissen. :smile:

Daraus ziehe ich eher den Schluss, dass Algen nur wachsen können, wo auch Sporen da sind und diese auch nicht durch Fressfeinde oder sonstige Maßnahmen permanent zurückgedrängt werden.

nik":3km4xsa8 schrieb:
Ich möchte mit dieser Bildserie aus einem optisch völlig algenfreien Becken belegen, dass halbtote Pflanzen die Ursache für die ungewöhnliche Algenfreiheit sind! ^^
nik":3km4xsa8 schrieb:
Das war das völlig vernachlässigte Becken...
Belegt meiner Meinung nach die von mir gestellte Schlussfolgerung. Die halbtoten Pflanzen sind schlichtweg einem Nährstoffmangel zum Opfer gefallen. Becken sieht recht dunkel/schwach beleuchtet aus, CO2 scheint auch keins da zu sein (siehe Dropchecker). Also schon mal die beiden wichtigsten Pflanzen(Algen)nährstoffe die fehlen. Was an restlichen Nährstoffen noch da ist, wird wohl auch eher an der Grenze der Nachweisbarkeit liegen. Wenn nun vorher schon optisch keine Algen da waren, wo sollen die denn auch jetzt plötzlich herkommen?! Den Einfluss der Mikroflora auf die Algenfreiheit in diesem Becken möchte ich hier einfach mal in Frage stellen. Sehe hier eher den Nährstoffmangel in Kombination mit den vorher schon nicht oder nur minimal vorhandenen Algen (auch oder vor allem Licht und CO2) als Grund für die immernoch Algenfreiheit.

Lieben Gruß
Sascha
 

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kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

nik":1sji0c1a schrieb:
Das Becken war trotz der verheerenden Optik mikrobiologisch erkennbar in einem Bombenzustand.

wer möchte schon verheerende Optik?

Ein Pflanzenaquarium das heutigen Ansprüchen genügen soll muss gedüngt und
auf die richtigen Wasserwerte eingestellt werden.
Wegen der meist gewünschten Pflanzenvielfalt läuft das alles auf ein Kompromiss aus (KH).

Anhaltspunkte, Bezug zur NPK-Düngung.
Verbrauch, Nitrifikation/KH-Abbau, Akkumulation.
Verbrauch NO3 / PO4, Relativ viel
Verbrauch Mg. / K. wenig = Akkumulationsgefahr.
Verbrauch Ca. wenig = ist nicht in NPK Düngung enthalten, wird gesondert eingegeben.
Verbrauch FE/ Eisenvolldünger, weit unter Herstellerangabe.
PH unter 7 halten um alternativ auf Ammoniumdüngung zugreifen zu können (Akkumulationsvermeidung).
Ohne Messen geht nicht…
Bei großen Aquarien lohnt es sich auch in Richtung ohne Wasserwechsel nachzudenken.
( = Verbrauchsabhängige passende Düngung).

Algen werden immer wieder mal eingeschleppt, Aquaristik ist schließlich nicht steril.
Jetzt passen sich Algen aber schneller als Wasserpflanzen Wasserwertveränderungen an.
Die meisten Aquarianer reagieren zu spät, Algen werden dominant, Pflanzen werden durch den Befall geschwächt, erholen sich nicht schnell genug (Kreislauf).
Algenmittel und Wasserwechsel sind auch nur Notlösungen, das Düngeproblem wäre damit nicht gelöst.
Gesunde Pflanzen haben Abwehrkräfte und werden bei optimalen Wasserbedingungen wenig/ nicht befallen.
Algen müssen sich dann mit Hardscape = Steine Wurzeln, Scheiben usw. begnügen, das tun sie auch.
Algenfresser, Absammeln, und Zeit werden sie langsam aber sicher zurückdrängen.
Grünalgen kommen optimalen Pflanzenbedingungen am nächsten.
Sie reagieren aber auf das NO3 / PO4 Verhältnis und lassen sich damit zurückdrängen.
Es wäre schön wenn man Algenwuchs insgesamt mal genauer beobachten würde um den Kenntnisstand zu verbessern.
Immer gleich Wasser wechseln (Notlösung), zu Algenmittel greifen… so wird man nicht weiterkommen.
Für mich sind Algen normale Aquarienbewohner, genauso wie Mikroorganismen (Biofilm).
 

Frank2

Well-Known Member
Kurt - Daumen hoch!
---

Robert woran liegts Deiner Meinung nach in dem Bachlauf? Super Fotos. Anschaulich und auch die Werte absolut interessant (insb. der ph bei dieser KH/GH).
Wie war die Temperatur? Sauerstoffgehalt hoch bei gutr Nährstoffversorgung und möglicherweise ein Schlüssel zu diesem offensichtlich funktionierenden Ökosystem.
-------
In der aktuellen Ausgabe des "DER SPIEGEL" ist übrigens ein interessanter Bericht über den Gewässerzustand des Bodensees drin im Zusammenhang mit der Fischerei. Wie nährstoffarm er heute ist (ich glaube P04 nur noch bei 5) und wie wenig Plankton hierdurch wachsen kann und das Gewässer verarmt. Sehr interessant.

Danke und

Grüße
Frank
 

TLO

Member
kurt":1ovewmil schrieb:
Grünalgen kommen optimalen Pflanzenbedingungen am nächsten.
Sie reagieren aber auf das NO3 / PO4 Verhältnis und lassen sich damit zurückdrängen.

Hi Kurt,

magst du das kurz erläutern?

:tnx:


PS: Sorry für's OT...
 

Biotoecus

Active Member
Hallo,

Was hilft „gegen“ Algen?
Wir haben in der Aquaristik mehrere Möglichkeiten gegen Algen vorzugehen oder Algen zu vermeiden.

Physikalische Möglichkeiten
Fingernägel
Finger
abknippsen
abrubbeln
Scheren
abschneiden
Kescher
absammeln
Schlauch
absaugen
Topfbürsten und -schwämme
abreiben
abrubbeln
abschleifen
Hochdruckreiniger mit Heißdampfstufe
abspülen mit Hochdruck und 120° Wasserdampf
Elektrische Zahnbürste
filigranes reinigen von Deko

Chemische Möglichkeiten
Salzsäure 3.6%ig
Wasserstoffperoxid 3,0%ig
Easy Life Easy Carbo
Protalon 707
EasyLife Alg Exit
Femanga AlgenStop General
Alaun
Kaliumpermanganatlösung
Chlor

Fauna
Garnelen
Schnecken
Fische

Wasserpflanzendünger inklusive CO2 helfen nicht gegen Algen!

Beste Grüße
Martin

PS: Fehlende Vorgehensweisen bitte direkt eintragen.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

MarcK":3hecckem schrieb:
Man darf aber nicht aus den Augen verlieren, diese Super Duper Hochleistungspflanzenbecken, was viele haben und wollen, funktionieren ohne extra Dünger nicht. Ein Biologisches Aquarium wie es Nick hier aufzeigt, funktioniert zwar sehr gut, aber es wachsen nur bestimmte Pflanzen in dem Milieu. Alles andere was mit den Nährstoffen wo da sind, nicht zurechtkommen, werden eingehen.
Marc, wie kommst du denn auf das schmale Brett? Wenn du ein bisschen mit liest, dann wäre dir nicht entgangen, dass ich üblicherweise fett dünge - so auch dieses Becken, das ich eingefahren habe und dann in einem guten Zustand der Jüngeren überlassen habe.

Roger68":3hecckem schrieb:
Hallo Nik

Kann man grob zusammengefast sagen, ein guter Pflanzenwuchs ist nur entscheidend bis das Becken Mikrobiologisch in einem guten Zustand ist ? Danach dient die Düngung lediglich noch einem guten Erscheinungsbild der Pflanzen ?
Nein, der gute Pflanzenwuchs ist primär nährstoffabhängig. Der mikrobiologisch gute Zustand hängt nicht von den Pflanzen ab, wie das pflanzenlose Einfahren eines Beckens deutlich aufzeigte. Es ist umgekehrt, ein guter mikrobiologischer Zustand begünstigt Pflanzenwachstum. Nährstoffe brauchen die sowieso.

Wuestenrose":3hecckem schrieb:
Mahlzeit…

Darf ich meine Frage wiederholen? Warum wachsen eurer Meinung nach in diesem Bach zwar viele Pflanzen, aber keine Algen (zumindest im makroskopischen Maßstab nicht)?

Grüße
Robert
Fragst du mich? Ich kann's nicht sagen, mir ist nicht klar warum sich das nicht auf natürliche Gewässer übertragen lässt. Im Aquarium gehen eutrophe, megatrophe Zustände, die in der Natur sicher Algen und entsprechende, abhängige Entwicklungen nach sich ziehen.

JasonHunter":3hecckem schrieb:
Waren denn jemals zu irgendeiner Zeit Algen im Aquarium deiner Tochter drin bevor du es in diesem "Endzustand" vorgefunden hast, oder lief das schon immer algenfrei?
Ja, es hatte Algen. Das war sogar sehr interessant, denn die ursprünglichen Pflanzen waren komplett von einem User. Optisch schienen die algenfrei, aber als ich das Becken aufsetzte, zeigten die sich bei diesem User latent vorhandenen Algen. Z.B. Pinselalgen, die ich schon ewig nicht mehr hatte und die unter meinen Bedingungen dann auch wieder verschwanden. Außerdem hatte es später noch eine Episode mit Cladophora spec.

bocap":3hecckem schrieb:
nik":3hecckem schrieb:
Ich möchte mit dieser Bildserie aus einem optisch völlig algenfreien Becken belegen, dass halbtote Pflanzen die Ursache für die ungewöhnliche Algenfreiheit sind! ^^
nik":3hecckem schrieb:
Das war das völlig vernachlässigte Becken...
Belegt meiner Meinung nach die von mir gestellte Schlussfolgerung. Die halbtoten Pflanzen sind schlichtweg einem Nährstoffmangel zum Opfer gefallen. Becken sieht recht dunkel/schwach beleuchtet aus, CO2 scheint auch keins da zu sein (siehe Dropchecker). Also schon mal die beiden wichtigsten Pflanzen(Algen)nährstoffe die fehlen. Was an restlichen Nährstoffen noch da ist, wird wohl auch eher an der Grenze der Nachweisbarkeit liegen. Wenn nun vorher schon optisch keine Algen da waren, wo sollen die denn auch jetzt plötzlich herkommen?! Den Einfluss der Mikroflora auf die Algenfreiheit in diesem Becken möchte ich hier einfach mal in Frage stellen. Sehe hier eher den Nährstoffmangel in Kombination mit den vorher schon nicht oder nur minimal vorhandenen Algen (auch oder vor allem Licht und CO2) als Grund für die immernoch Algenfreiheit.
Manchmal gehen mir die überflüssigen Wiederholungen ziemlich auf die Testikeln. Richtig ist, das Becken war über Monate völlig unterversorgt. Schwach versorgte Becken gibt es auch als Beispiel für Algenplagen. Man kann die Nährstoffe nicht so reduzieren, dass Algen nicht mehr könnten, denn vorher gehen die Pflanzen kaputt. Schwach beleuchtet ist das 60cm Becken mit optimierten 2x24W T5 schon mal nicht! Die Gründe für das Nichtveralgen könnten sein:
- keine Algen vorhanden - ziemlich gewagt!
- weiterhin algensupressive Wirkung des Biofilms.

Die dolle algenvermeidende Wirkung der halbtoten Bepflanzung lässt sich getrost ausschließen. Dafür hielt das Becken als Beispiel her.

Das Becken wurde vom Schmodder, abgestorbenen Material befreit und sofort wieder mit einer fetten Düngung angefahren. Es wuchs sofort, keine Algen. Sascha, vielleicht musst du mal erleben wie Algen in ein solches Becken eingebracht werden und wie die dann stumpf eingehen - ohne Hilfsmittel wie Garnelen oder so. Das gilt nicht für jede Alge, Clado z.B. nicht, aber für die allermeisten.

Gruß, Nik
 

JasonHunter

Member
Hallo,

@Nik

nik":grtuyh0d schrieb:
Ja, es hatte Algen. Das war sogar sehr interessant, denn die ursprünglichen Pflanzen waren komplett von einem User. Optisch schienen die algenfrei, aber als ich das Becken aufsetzte, zeigten die sich bei diesem User latent vorhandenen Algen. Z.B. Pinselalgen, die ich schon ewig nicht mehr hatte und die unter meinen Bedingungen dann auch wieder verschwanden. Außerdem hatte es später noch eine Episode mit Cladophora spec.
Interessant! Dann hatte es schon eine der schlimmsten Algen drin und das hat es überstanden. Das sagt schon einiges!

nik":grtuyh0d schrieb:
Manchmal gehen mir die überflüssigen Wiederholungen ziemlich auf die Testikeln.
"Testikeln" hahaha, da musste ich lauthals lachen :lol:

@Sascha
bocap":grtuyh0d schrieb:
auch wenn du hier bei machen Kollegen auf der Ignorlsite stehst... ich mag deine (teilweise auch sehr polarisierenden) Beiträge! Musste ich mal loswerden! :bier:
Ja, unwiderstehlich, deshalb bringe ich es auch nicht übers Herz, ihn zu Ignorieren :bier:

@Martin
Wie wärs damit, die Alge anzuschreien? Es bringt dem Becken zwar nicht viel, ich fühle mich danach aber besser.

@Robert
Wuestenrose":grtuyh0d schrieb:
Darf ich meine Frage wiederholen? Warum wachsen eurer Meinung nach in diesem Bach zwar viele Pflanzen, aber keine Algen (zumindest im makroskopischen Maßstab nicht)?
Fragst du weil du es selber nicht weißt, oder weil du es weißt und unsere Schlussfolgerungen sehen willst bevor du die Bombe platzen lässt? Aber ich würde es auch gerne wissen.

Grüsse,

Jason
 

Biotoecus

Active Member
JasonHunter":288ys9yh schrieb:
Hallo,

@Martin
Wie wärs damit, die Alge anzuschreien? Es bringt dem Becken zwar nicht viel, ich fühle mich danach aber besser.

Grüsse,

Jason

Würde ich nicht machen.
Mach es wie Nik.
Halbtote Pflanzen ohne Algen mit einer fetten Düngung aktivieren!

Alternativ:
Kaufe keine Pflanzen mit Algen!
Richte keine Aquarien mit algenbehaftenden Kram ein!
Töte alles an Algenkram vorher ab (siehe Liste oben).

Besorge Dir einen Biofilm aus wirklich gut laufenden Aquarien!

Beste Grüße
Martin

PS: Nik, sorry es geht nicht anders.
 
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