Unterschied beim Neustart - emers zu submers / Vor- und Nachteile ?

ericjoo12

Member
Moin zusammen,

mit meiner Pflanzplanung bin ich soweit (auch dank der vielen Tipps hier) durch und überlege gerade welche Vor- bzw. Nachteile das Einbringen in emerser bzw. in submerser Form hat ?

Da ich alles am liebsten in Töpfen pflanzen möchte und nicht in Vitro etc. (ich glaube mir fällt das Gestalten und die Mengeneinschätzung beim Pflanzen leichter), frag ich mich gerade, welche Vor- und Nachteile hätte es z.B. von Aquarienkollegen aus laufenden Aquarien, Pflanzen einzusetzen, gegenüber "neu" gekauften in Emerser Form ?

Hätte das Becken einen leichteren Start bzgl Pflanzenwachstum und damit einen besseren Kampf gegen Algen ?

Hab ich da einen Denkfehler ? Danke vorab.

Frank
 
Hallo,

submerse Pflanzen aus gut laufenden Becken sind natürlich das beste, was du machen kannst. Sie sind etabliert, bestenfalls kräftig und bringen einiges an „guten“ Bakterien mit.

Wenn das Becken des Kollegen allerdings nicht so gut läuft kann sich das auch ins Gegenteil umkehren.
Was du natürlich damit immer einbringst: Algensporen, auch wenn man sie nicht sieht.
Grünalgen sind da eher unproblematisch, die kommen früher oder später ohnehin. Ich denke da eher an Rotalgen.
Das Becken des Kollegen sollte möglichst frei davon sein.

Gekaufte emerse Pflanzen (Topf) bringen ebenfalls ein bisschen Biologie mit, sind in der Regel algen- und schneckenfrei. Müssen sich allerdings auf submers umstellen, das dauert also länger und es kann auch mal Verluste geben.

Invitro bringen gar nix mit, also keine Biologie, dafür auch keine „Schädlinge“. Es ist ein ziemliches Gepfriemel, das mag nicht jeder. Dauert lange. Und auch hier brauchen die Pflanzen eine Weile zum Akklimatisieren.
Invitro ist in erster Linie gut für den Hersteller, der „Hype“ ist meiner Meinung nach hauptsächlich darin begründet.

Gruß
Dennis
 
Frank ich finde die Frage richtig gut. Es hat natürlich einen gewissen Scharm, submerse Pflanzen zu verwenden. Ich habe folgende Nachteile erlebt:

1. Es wurden Algen eingeschleppt, die ich nicht im Becken haben möchte. Trotz Zusicherung, dass nicht vorhanden (ist schon viele Jahre her,aber mich ärgert das heute noch, wenn ich drüber nachdenke)
2. Die Pflanzen hatten völlig andere Wasserparameter zuvor. Sie sind eben nicht gleich weitergewachsen, sondern erst einmal am Kümmern gewesen bevor sie sich dann umgestellt haben auf die anderen Bedingungen.
Der große Vorteil war also gar nicht wirklich vorhanden gegenüber emersen Pflanzen.

Zusammengefasst kommt das bei mir daher kaum noch in Frage, Ausnahme ist , wenn ich war haben möchte und das nicht verfügbar ist emers.

Ich rate dazu, auch die emersen Topfpflanzen zuvor über easy Carbo zu behandeln durch Wässerung. Im Zweifel auch 2 oder 3 mal. Damit Rotalgen,insb. Pinselalgen, draußen bleiben. Man kann sich an die Kuranleitungen halten, siehe Forum. Grünalgen hält das nicht ab. Die sind aber bis auf 1 oder 2 Ausnahmen auch kein Problem. Wenn Schnecken draußen bleiben sollen, kann man auch noch kurz in Alaun baden.

Gruß
Frank
 
Moin Dennis,

ich hab nicht mal mitbekommen das es einen "Hype" um in Vitro gibt. :p Hat ja schon auch Vorteile (Schädlinge etc.), aber wie oben beschrieben gefällt mir das "old school" in Töpfen irgendwie mehr.

Mir geht es dabei gar nicht um den Preis, sondern wie gesagt um evtl. Vor- aber auch Nachteile.

Am liebsten würde ich alle Pflanzen im Topf bei einem Anbieter bestellen und gut. Leider finde ich keinen der 1-2 Shops die für mich in Frage kommen würden, wo ich alles auch im Topf bekomme; zum Teil oft oder auch schon länger ausverkauft oder halt nur in Vitro. Mag evtl. aber auch mit der Jahreszeit zu tun haben ?

Benötigen werde ich sie ja erst im März.

Oder auch mal die Möglichkeit, schon größere Pflanzen zu erwerben fehlt mir etwas.

Frank
 
Moin Frank,

den Nachteil mit Algen einschleppen sehe ich auch, kann aber bei Topfpflanzen aus einem Shop oder AQ Laden doch auch passieren, oder ?

Sorry, wo finde ich die Kuranleitung bzgl Easy Carbo ? Danke.

Das nicht verfügbar sein ist da wohl mein Grundgedanke bzgl dieses Themas, dazu wird es ja eher ein Becken mit moderater Pflanzenmenge und dazu auch eher langsam wachsend.

Crypto spiralis red oder Tiger z.B. hätte ich gern in "L" oder "XL", dann sind einige Eriocaulon Arten oftmals nicht im Topf verfügbar.

Frank
 
Crypto spiralis red oder Tiger z.B. hätte ich gern in "L" oder "XL"
Hallo Frank,

ich bin kurz davor, ein paar weitgehend emerse spiralis red aus meinem vernachlässigten Küchenaquarium herauszureißen. Keine Schönheiten, aber etwas größer. Wenn du sie haben möchtest, schicke ich sie dir gegen DHL-Paket-Porto. Blattlänge dürfte etwa 50 cm sein.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass manche Algen in den Aquarien nicht auftauchen, wenn ich nur inVitro benutze oder strenge Pflanzenhygiene betreibe. Diese gefürchteten, großen Pinselalgen habe ich in kontrolliert bepflanzten Becken z.B. noch nie gehabt. Bei nicht-inVitro heißt das, nur von mir emers gezogene Kopfstecklinge einzupflanzen. Das geht natürlich nur, wenn die Pflanzem emers wachsen können. Bei Blyxa-Raritäten oder Vallisnerien hilft da nur Quarantäne.

Bäder in Easy Carbo (Kur) oder Zitronensäure sollen auch helfen, aber da habe ich nicht genug Erfahrung. Das habe ich zwar auch schon gemacht, aber nicht unter streng kontrollierten Bedingungen. Zumal ich mir bei seltenen und empfindlichen Pflanzen dann auch nicht sicher bin, wie intensiv ich das machen darf und muss. Im Zweifelsfall landen die dann eher unbehandelt in einem Übergangsbecken und ich gucke mir an, wie es sich entwickelt. Je nachdem, was sich in dem Becken dann alles tummelt, geht auch schon mal der gesamte Inhalt in die Biotonne.

Sobald emers gezogene Pflanzen im Laden im Aquariumwasser gebadet wurden, was ja nach der Lieferung die Regel ist, kann da alles mögliche dran hängen. Selbst bei sauber aussehenden Pflanzen und sauber aussehenden Verkaufsbecken. Pinselalgen, die im Verkaufsbecken zwar vorhanden sind, aber nicht sichtbar sind, weil sie z.B. mit Easy Carbo unterdrückt werden, können dann im eigenen Becken regelrecht explodieren.

Viele Grüße
Christoph-Oliver
 

Anhänge

  • Kueche_C_spiralis1.jpg
    Kueche_C_spiralis1.jpg
    182,8 KB · Aufrufe: 26
  • Kueche_C_spiralis2.jpg
    Kueche_C_spiralis2.jpg
    469,1 KB · Aufrufe: 26
Moin,

beim lesen hier, wurde mir klar ich muss nach langer Zeit mal wieder etwas lesen bzgl. Düngung und ggf. Algenbekämpfung oder auch Pflanzen richtig vorbereiten. :p

Die easy Carbo Methode mit 3 sec. B ad etc. liest sich recht logisch und werde ich mal anwenden. Danke dafür.

Wie in meinem Beckengestaltungs Thread ja mehrmals erwähnt, dürfte es durch eher höheren Fischbesatz und weniger Pflanzen, auch eher wenig zu Düngen sein, da muss ich mich rantesten was wohl am ehesten benötigt wird und wann ich damit anfange.

Frank
 
Moin :),
also ich will hier mal eine Lanze für In-Vitro-Pflanzen brechen:
-sind frei von allen tierischen Schädlingen, Algenfrei.
-die Menge an Einzelpflanzen ist, auf den Preis im Vergleich zur Topfware bezogen, viel größer. Die Ware von Aquasabi war bislang (für mich) noch nie zu beanstanden, im Gegensatz zu so manchen In-Vitro- Töpfen, die im Baumarkt oder im "Fachgeschäft" schon ewig herum stehen.
-in Bezug vorallem auf Bucen, Anubien, sonstigen Rhizompflanzen, aber auch auf manche Stängelpflanzen, muss ich feststellen, daß mir schon immer wieder mal gerade die Anubien und Bucen des Öfteren einfach so "weggeschmolzen" sind, was mir bei In-Vitros der genannten Arten noch nicht passiert ist.
-das Gefühl durch die Verwendung von In-Vitros erstmal ein "algenfreies Setup" einzurichten, ist schon auch was wert ;).

Ich würde mittlerweile immer (ausser ich habe eine für mich erprobte, absolut vertrauenswürdige Quelle für submerse Pflanzen aus einem privaten Becken) In-Vitro-Ware vorziehen!!!
Oder eben saubere emerse Pflanzen.

Es gibt natürlich auch Minus-Punkte, die man beachten sollte oder wissen muss:
-es ist schon eine ziemliche "Fuschelei" bis man die Pflanzen so vereinzelt hat, daß sich der daraus entstehende Vorteil auch ergeben kann (Bepflanzung einer größeren Fläche/schnell einen dichten, geschlossenen "Rasen" bekommen).
-bei Verwendung von manchen Soils (vorallem stark vorgeladene) ist die Gefahr des "Wegschmelzens" bei bestimmten Sorten schon recht groß. Das muss man wissen; kann man aber vermeiden, wenn diese nicht direkt in das frische Soil gepflanzt werden.
-man muss schon darauf achten möglich alles (oder zumindest möglichst viel) der Nährlösung/des Nährgelees zu entfernen.
-die Pflanzen sind alle sehr klein und in einigermaßen emerser Form; d.h. es dauert seine Zeit, bis das Bild der geplanten Vorstellung entspricht. Da ist etwas Geduld erforderlich.
-XL- oder gar XXL-Pflanzen gibt es halt In-vitro nicht.

Es ist aber auf jeden Fall so: egal, ob man nun In-Vitros, Topfware von dieser oder jener Gärtnerei, oder auch Pflanzen von Privat verwendet, können Algen trotzdem auftreten!
Damit muss man eben umzugehen lernen, und dann hat man auch dauerhaft Spaß am Hobby. Man kann sie immer minimieren, fast unsichtbar halten oder halt ein paar akzeptieren. Da ist jeder individuell gepolt :).
Bis bald,
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben