Projekt "CO2-Technik-frei"

Hippie 3000

New Member
Hallo allerseits,
nach diversen Kalamitäten in den letzten Wochen hab ich mich entschlossen, meine CO2-Anlage (vorerst) in den Keller zu stellen :censored: :keule: :nasty:

Jetzt bin ich noch unschlüssig, ob ich das Becken wie es ist einfach ohne CO2 weiterlaufen lasse und bloss das Licht dimme. Das wird den Bodendeckern (Eleocaris mini, Marsilea hirsuta) auf Dauer schlecht bekommen, aber sie halten immerhin schon 2 Wochen halbwegs durch. Allerdings nehmen Algen zu.

Oder ich setze es gleich ganz neu auf und rette nur die Nicht-Bodendecker (Anubia, Bucephalandra, Kongofarn) und begrüne noch ein bisschen mit Riccardia und ggf anderem Moos.

Folgendes sind die Eckdaten:
Becken: 60x45X40 (BxTxH)
Beleuchtung: LED, gedimmt auf 80%, macht rechnerisch 3.840 Lumen bzw. 35 Lumen/Liter, 9 Stunden/Tag
Wasser: Osmose, leicht aufgehärtet: 1 KH, pH ist so 6,2
Bodengrund bisher Dennerle Scapers Soil, womit ich eigentlich gut gefahren bin
Wenn Neuaufsetzung: Kies/Lavabruch, kein Soil
Dann soll ein Schwarm Rasboras brigittae rein.

Unsicher bin ich auch bei der Düngung. Dünge derzeit nach Bauchgefühl nur ein klein bisschen Nitrat und Phosphat.

Fotos (leider schlechte) vom Becken (noch mit CO2) siehe in der Signatur.

Was würdet ihr machen? Weiterlaufen lassen oder neu aufsetzen? Passen Beleuchtung und Wasserwerte so zusammen?

Würde mich über Meinungen freuen. Danke schon einmal.
Grüße, Jutta
 

Wuestenrose

Well-Known Member
'N Abend...

Hippie 3000":2sl8jtkd schrieb:
Würde mich über Meinungen freuen.
Meiner Meinung nach ist es wenig sinnvoll, der Pflanzen den mengenmäßig mit Abstand wichtigsten Hauptnährstoff vorzuenthalten.

Grüße
Robert
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Jutta,

ich hätte eher ein Problem ein dann stärker zur Veralgung neigendes Aquarium weiter laufen zu lassen. Die Intention, die CO2-Flasche in den Keller zu stellen wäre auch nicht schlecht zu wissen.

Grundsätzlich geht es ohne CO2. Allerdings musst du den Stoffwechsel der Pflanzen sowohl in Lichtdauer und -intensität als auch in der Makrodüngung soweit limitieren, dass du kein Problem mit biogener Entkalkung bekommst.[edit], d.h. die Pflanzen sich das CO2 aus den Karbonaten holen und sich Kalk als rauher Belag auf Pflanzen und sichtmindernd auf den Scheiben bildet - von denen man den Kalk nur sehr mühsam wieder runter bekommt.[/edit]

Gruß, Nik
 

Hippie 3000

New Member
Lieber Robert,
stimmt, und da Eleocaris doch deutlich hungriger ist als andere, würde das für plattmachen sprechen. Die anderen dürften unter "weniger von allem" nicht so sehr leiden, auch wenn mehr sicher besser wäre. Gerade die Anubie hatte diesen Winter zehn Blüten :grow: , das wars dann wohl.

Lieber Nik,
ja, das Veralgen stört mich auch sehr. Und wenn das Lichtangebot zum Nährstoffangebot passt, müsste das ganze doch stabil laufen können. Was die konkrete Lichtintensität und Menge an Makros anlangt, werde ich mich wohl rantasten müssen.
Danke übrigens für die Erklärung zur "biogenen Entkalkung" - war bei mir immer im Bereich "Viertelwissen".

Die CO2-Anlage kommt übrigens in den Keller, weil nach einer Kleinreparatur die Einstellung des Arbeitsdrucks verstellt war (hatte ich verändert, damit der inline-Atomizer genug Druck bekommt), daraufhin erstmal eine heftige Überdosis meinen munteren Neon-Schwarm dahingerafft hat, und seitdem liess sich die Dosierung nicht mehr feinjustieren (Dauertest gelb oder blau), und so geht das natürlich nicht. Inzwischen sind meine Nerven zu Ende (limitierender Faktor) und das Teil kommt ab. Soviel dazu… :-/

Grüße,
Jutta
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi,

na ja, ein Druckmindererer muss sich trotzdem einstellen lassen. Ich verwende von meinen pH-Controllern keinen mehr. Ist mir zu aufwändig. Ein Magnetventil meist auch nicht. Es kann eben auch ein Defekt am Druckminderer sein. Der Atomizer braucht ja einen höheren Arbeitsdruck. Ich beschreibe mal die Einstellung/Fehlersuche bei einem Doppelmanometer-Druckminderer mit (größerer) Einstellschraube für den Arbeitsdruck und kleinerer am Feinnadelventil. Der Arbeitsdruck lässt sich an sich leicht einstellen, dafür muss die Flasche nicht am Aquarium angeschlossen sein.

1. Sicherstellen, dass die Flasche zugedreht ist.
2. Feinnadelventil aufdrehen. Beide Manometeranzeigen müssen auf Null sein.
3. Arbeitsdruck- und Feinnadelventil schließen. Alle Ventile sind zu, die Manometer auf Null.
4. Flasche aufdrehen, bei einem der beiden Manometer, es zeigt den Flaschendruck, steigt die Anzeige auf einen Wert um irgendwie knapp unter 60 Bar. Das zeigt nur, die Flasche ist auf und es ist noch CO2 drin.
5. Arbeitsdruckventil vorsichtig und langsam öffnen bis sich das andere Manometer für die Anzeige des Arbeitsdrucks bewegt. Vorsichtig weiter öffnen bis das Arbeitsdruckmanometer den Wert anzeigt, den dein Atomizer braucht. Mit 1,5 Bar sollte er laufen. Verlass dich nicht darauf, das musst du nachsehen!
5a. Hast du versehentlich einen höheren Druck eingestellt als gewünscht, kannst du das nicht einfach durch Zudrehen des Arbeitsdruckventils korrigieren, weil das Arbeitsdruckmanometeranzeige es nicht anzeigen kann. Die Anzeige kann nicht sinken solange das Feinnadelventil geschlossen ist. Willst du also den Arbeitsdruck senken, dann schließt du das Arbeitsdruckventil ein wenig, öffnest dann das Feinnadelventil bis die Manometeranzeige wenigstens unter deinen gewünschten Arbeitsdruck sinkt und schließt es wieder. Die Anzeige steigt dann wieder und zeigt den eingestellten Arbeitsdruck und du kannst bei Bedarf wieder über das vorsichtige Öffnen des Arbeitsdruckventils deinen gewünschten Arbeitsdruck einstellen.

Das Arbeitsdruckventil ist nun eingestellt und wird nur mehr für die Einstellung eines anderen Arbeitsdrucks angefasst. Die Flasche kannst du nun zudrehen, das Feinnadelventil mal auf-, dann zudrehen, damit die Anzeigen wieder auf Null sind. Für die restliche Einstellung muss die Flasche mittels CO2-Druckschlauch über einen Blasenzähler mit dem Atomizer verbunden sein.

6. Flasche aufdrehen. Die beiden Manometer zeigen den Flaschendruck bzw. den Arbeitsdruck an
7. Das Feinnadelventil öffnen bis sich im Blasenzähler deutlich etwas tut.

Nun kann es eine Weile dauern bis sich ausreichend Druck im Inline-Atomizer aufgebaut hat und den hoffentlich erkennbaren Nebel im Becken erzeugt. Das kann einige Minuten dauern und musst du abwarten. Wenn es soweit ist, dann nur noch ...

8. die Blasenzahl am Blasenzähler mittels Feinnadelventil einstellen wie gewünscht.

Später halt noch kontrollieren und anhand deines CO2-Dauertests feinjustieren. Dessen Anzeige ist halt träge und braucht Stunden um den CO2-Gehalt im Wasser korrekt abzubilden. Das war's dann.
Es ist nicht auszuschließen, dass das Arbeitsdruckventil defekt ist, dann lässt es sich nicht vernünftig einstellen. Wahrscheinlicher ist ein Defekt des Feinnadelventils. Das erkennst du dann aber auch, das muss sich in der Regulierung der Blasen im Blasenzähler schon vernünftig einstellen lassen. Ist das nicht der Fall, dann halt das Feinnadelventil austauschen.

Eigentlich sollte es eine kurze, knackige Beschreibung werden, schöner Salat, aber die zu beschreibenden Eventualitäten wurden mir erst im Verlauf der Beschreibung klar und es sollte schon komplett sein. Vielleicht hast du aber auch einen anderen Typ Druckminderer als den von mir beschriebenen, dazu müsstest du dich dann äußern.

Wenn du schon das CO2-Equipment hast, dann ist eine (moderate) CO2-Zugabe schon eine gute Sache. Probleme lassen sich meist finden und lösen.

Gruß, Nik
 

Hippie 3000

New Member
Lieber Nik,
vielen Dank für diese Hinweise! Ich habe allerdings leider keine Manometeranzeigen. Mein Gerät (Dennerle Space 300) hat einen Druckminderer mit integriertem Magnetventil. Feinjustieren geht über den "Blasenzahl-Einstellknopf". Den Arbeitsdruck regele ich über ein kleines (versenktes) Schräubchen. Das ist ohne irgendwelche Skalen oder sonstige Anhaltspunkte, wie gerade die Einstellung ist. Das macht es halt sehr mühsam.

Vielleicht sollte ich mir mal einen Blasenzähler besorgen und dem ganzen noch eine letzte Chance geben. Da muss ich dann wenigstens nicht stundenlang warten, bis mir der Dauertest etwas sagt.

Viele Grüße, Jutta
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Jutta,

ohne Manometer und Blasenzähler einen Inline-Atomizer einstellen, das ist mal eine richtig anspruchsvolle Übung. ^^ Wissende mögen mich korrigieren, aber der Space ist dann nicht so für einen Inline-Atomizer geeignet.

Dann gibt's noch die Möglichkeit am "Space" (mit reduziertem Arbeitsdruck) einen normalen CO2-Glasdiffusor im Aquarium zu betreiben oder den Space verhökern und einen Doppelmanometer-Druckminderer zu verwenden.

Schönes Restwochenende.

Gruß, Nik
 

Wasserfloh

Active Member
Hallo

@Nik
Was an einem PH Controller ist aufwendig ??? Das man einmal alle 4 - 6 Wochen die Elektrode kalibrieren muss ? Dauert bei mir 5 min. Ansonsten stellt man ihn ein und fertig. Kein Blasenzählen , kein Nachregulieren , der CO2 Gehalt im Wasser ist immer gleichmässig und so ein Fischsterben wie bei Jutta wäre unmöglich gewesen
lg. Heiko
 
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