Hochleistungsfiltermedien Nitratabau

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Julia,

Es ist kein absoluter Kaliummangel, sondern ein induzierter, relativer Mangel, hervorgerufen durch - relativ- zu wenig Mg ;).
wenn induziert, müsste es wegen des Antagonismus der beiden Nährstoffe in irgendeiner Form zuviel Mg sein um K zu blockieren. Ein induzierter K-Mangel ist schon aufgrund des kaum gebremsten K-Luxuskonsums von Pflanzen nicht plausibel.

Passt aber nicht, weil ich idR. viel reichlicher in Mg und geringer in K unterwegs bin - ohne Nekrosen.

Derzeit ist das Becken wegen des PRISM Salzes in Mg knapper unterwegs, dh. Ca:Mg 4:1. weil mir das zu knapp war hatte ich Mg schon mit Bittersalz aufgehübscht.

Sonst ist das Becken nur üppig in Mg unterwegs (nur PMS, 1:4), nie eine Nekrose. Erst durch diese zufällige Konstellation mit weniger viel Mg, nominal genug, aber versehentlich deutlich zu viel K, weil ich einen K-Mangel annahm, kam es zu der deutlichen Punktnekrose. Deshalb deutet das auf einen induzierten Mg-Mangel hin - und den dann erklärlichen Punktnekrosen.

Gruß Nik
 

Julia

Well-Known Member
wenn induziert, müsste es wegen des Antagonismus der beiden Nährstoffe in irgendeiner Form zuviel Mg sein um K zu blockieren. Ein induzierter K-Mangel ist schon aufgrund des kaum gebremsten K-Luxuskonsums von Pflanzen nicht plausibel.

Passt aber nicht, weil ich idR. viel reichlicher in Mg und geringer in K unterwegs bin - ohne Nekrosen.
Soweit ich weiß, blockiert zu viel K die Mg Aufnahme, aber andersrum funktioniert das nicht. Es ist jedenfalls interessant, dass sich bei dir dieser Mg-Mangel als Nekrosen darstellt.
 

mich2525

Active Member
Hallo,
Ich hänge mich mal mit an den Thread, da meine Frage thematisch dazu passt. Und zwar habe ich vor etwa einem Monat mein neues 54l Scape eingerichtet, ohne Soil, sondern nur mit Sand, aber den dünge ich mit Kapseln (Mikro und Makro), da etwa die Hälfte aller Pflanzen Cryptos und andere Wurzelzehrer sind. Vom Rest der Pflanzen sind ungefähr 1/4 Aufsitzer und 1/4 Stängelpflanzen. Außerdem nutze ich einen Eisenvolldünger. Ich würde sagen, dass es mittelmäßig viel bepflanzt ist. Der Besatz besteht aus 12 Trigonostigma espei, 3 Corydoras (Restbestand) und unzähligen Garnelen. Ich denke, es ist nicht schwach besetzt, aber es herrscht auch kein Überbesatz. Den Filter habe ich vom vorherigen Becken mit den darin enthaltenen Filtermedien übernommen. Die Bestückung sieht wie folgt aus (in der Reihenfolge, wie das Wasser fließt):
- Vorfilter aus Edelstahlgitter (Filterguard)
- 1. Korb: kleine Menge Keramikröhrchen, grober Schwamm
- 2. Korb: feiner Schwamm
- 3. Korb: Siporax mini.
Bei diesem Becken wollte ich ausprobieren, ob es nur mit Bodengrunddüngung, Eisenvolldünger und den Ausscheidungen bzw. dem Futter der Tiere stabil und gesund läuft. Da das vorherige Becken mit Soil lief und ganz normal mit NPK und Mikros flüssig gedüngt wurde, habe ich mir wegen dem Siporax keine gedanken gemacht, denn es lief recht problemfrei. Daher habe ich vergessen, dass es sich in diesem Setup kontraproduktiv zeigen könnte.
In dem jetzigen Scape sind nach den typischen Algenphasen Staub- und ein Paar Pinselalgen entstanden. Die Pflanzen wachsen bisher alle gut, außer dass eine Art Nitratmangel zeigt, was auch in den Wasserwerten sichtbar ist. Ich war schon kurz davor, einen NPK Dünger zu kaufen, bis ich diesen Thread gelesen habe und mir die Idee kam, dass ich den Versuch vielleicht noch nicht aufgeben muss und erstmal keinen NPK Flüssigdünger kaufe, sondern mal an der Filterung rumschraube. Ich finde das Prinzip der Geringfilterung sehr interessant und würde es in diesem Becken auch gerne ausprobieren. Jetzt stellen sich mir aber ein paar Fragen dazu.
1. Ist mein Becken mit diesem Besatz und der Düngung überhaupt für Geringfilterung geeignet, da es ja meistens mit geringem Besatz und vollständiger Düngung über die Wassersäule betrieben wird?
2. Woher weiß man, wie viel Filtermedium benötigt wird, damit es für die Nitrifikation reicht?
3. Welchen Filteraufbau empfehlt ihr mir? Ich würde intuitiv jetzt die ersten beiden Filterkörbe zur Hälfte mit Keramikröhrchen füllen, und in den dritten Schwämme in unterschiedlicher Feinheit und Filterwatte.
Entschuldigt, dass ich in das Thema hineingrätsche und so einen langen Post schreibe. Ich dachte, dass es schneller geht und ich nicht so weit aushole :rolleyes:.
 
Zuletzt bearbeitet:

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Michal,

Jetzt stellen sich mir aber ein paar Fragen dazu.
ist doch einfach, die Geringfilterung ist gut beschrieben, brauchst du nur zu lesen - und dann machst du was du willst.
Vielleicht regt es dich an, das ist gut! Mit Geringfilterung hat das, was du praktizierst/vorhast ,jedenfalls nichts zu tun. ^^ Geringfilterung geht mit jedem Aquarium. Das wäre dir klar gewesen, ...

Gruß Nik
 

Aventus

Active Member
Was mir gerade noch einfällt. Für krass rote Pflanzen sollte Nitrat an der Grenze von nicht Nachweisbar sein. Wahrscheinlich mitunter auch ein Grund warum Profi Aquascaper Hochleistungsfiltermedien verwenden um die Pflanzen roter und damit schöner zu bekommen.
 

Wuestenrose

Well-Known Member
'N Abend...

Was mir gerade noch einfällt. Für krass rote Pflanzen sollte Nitrat an der Grenze von nicht Nachweisbar sein.

Soso. Ludwigia 'super red' bei 100 mg Nitrat pro Liter:

Pico.jpg


I.d.S.
Robert
 

Saartan

Active Member
Wahrscheinlich mitunter auch ein Grund warum Profi Aquascaper Hochleistungsfiltermedien verwenden
Die Jungs von Aquaddicted sind hier ja auch im Forum unterwegs, schade dass sie bislang hierzu noch nicht Stellung bezogen haben:

Die beiden machen ja öfter Werbung für die Hochleistungsfiltermedien. Wenn man genau zuhört, kommt immer wieder
ein Kommentar im Sinne von "das benutze ich natürlich nicht im Dutch Style, da es dort garnicht so viel organische Belastung
gibt, und das mir nur unnötig den Dünger weg frisst. Da hab ich natürlich außer ein paar Filtermatten nix drin".

Offensichtlich vermitteln die Videos vieler "Profi Aquascaper" den Eindruck, als würden die hauptsächlich über
solche Hochleistungsfiltermedien filtern, während das in Wirklichkeit möglicherweise nicht zutreffend ist.
 

Philippe

Member
Guten Morgen,

ich denke, dass diese Thematik, hier und in anderen Foren zu genüge durchgekaut wurde, weshalb sich viele nicht mehr an der Thematik beteiligen wollen.


In meinen Augen gibt es keine schlechten Filtermedien und man sollte sich endlich von der "Schwarz-Weis/Gut-Schlecht" Sicht distanzieren, man muss nur wissen was man tut und das ist bei den Profis der springende Punkt, deren Becken sehen nicht ohne Grund so aus, wie sie nunmal aussehen, sondern die wissen, was sie wie machen. Die haben deren Konzept gefunden.

Ich bin ja ebenfalls ein Fan der Geringfilterung, da diese am ehesten reproduzierbar, aber es gibt sicher andere Betriebsweisen, welche ebenfalls sehr gut funktionieren.

Lg
 

Thiemo

Active Member
Moin,

Offensichtlich vermitteln die Videos vieler "Profi Aquascaper" den Eindruck, als würden die hauptsächlich über
solche Hochleistungsfiltermedien filtern, während das in Wirklichkeit möglicherweise nicht zutreffend ist.
Das ist meines Erachtens ein entscheidenter Punkt.

Gerade als Einsteiger kennt man natürlich die Unterschiede zwischen Soils, Kies und Sand. Dass damit allerdings unterschiedliche Düngekonzepte zwingend erforderlich sind wird selten erwähnt.

Das finde ich persönlich sehr schade. Und gerade in dieser Verbindung fällt natürlich die Wahl auch auf das richtige Filtermedium wahrscheinlich häufig falsch aus.
Wenn ich nun beispielsweise keinen Soil verwende ist es möglicherweise nicht optimal wenn ich den Filter randvoll mit Matrix befüllen.

Meine Wahrnehmung ist, dass teils komplexe Themen stark vereinfacht und pauschalisiert präsentiert werden. Gerade die großen Firmen sollten das doch eigentlich besser können. Nicht jeder möchte direkt mit Soil starten, auch wenn es mich mal reizen würde dieses "Wunderzeug" (wenn man der Marketingmaschinerie glauben darf) zu verwenden.

Entsprechend finde ich es hervorragend, dass Nik hier demletzt auch einen Thread zum Lean-Dosing in Verbindung mit Soils eröffnet hat. Danke dafür, das fand ich sehr hilfreich und ermöglicht dir gute Abgrenzung zwischen Düngen mit Soil oder eben mit Kies.
 

Saartan

Active Member
Meine Wahrnehmung ist, dass teils komplexe Themen stark vereinfacht und pauschalisiert präsentiert werden. Gerade die großen Firmen sollten das doch eigentlich besser können.
In einem Werbevideo ist wenig Zeit... Da 30 Jahre Erfahrung mit Situationsangepasster Filterung unterzubringen ist schlicht nicht möglich.

Nicht jeder möchte direkt mit Soil starten, auch wenn es mich mal reizen würde dieses "Wunderzeug" (wenn man der Marketingmaschinerie glauben darf) zu verwenden.
Ich habe mittlerweile schon seit 1,5 Jahren 2 Becken mit Soil.
Die funktionieren beide genauso gut wie die anderen 4 Becken mit Kies oder Sand. Der bislang einzige wirklich auffällige Unterschied ist, dass
das Wurzelwachstum deutlich schneller ist als bei den anderen Becken.
 

Thiemo

Active Member
Hi Philippe,

Ich stimme dir grundsätzlich zu.
Die Themen scheinen bereits intensiv behandelt worden zu sein. Eine abschließende, übersichtliche Darstellung, welche auch für Anfänger direkt reproduzierbar ist erkenne ich allerdings in den seltensten Fällen.


man muss nur wissen was man tut und das ist bei den Profis der springende Punkt, deren Becken sehen nicht ohne Grund so aus, wie sie nunmal aussehen, sondern die wissen, was sie wie machen. Die haben deren Konzept gefunden
An der Stelle fände ich es nun super spannend, wenn diese "Profis" ihre Konzepte noch transparenter erläutern würden. Vor allem auch mit verständlichen Hintergründen.
Viel zu Häufig sehe / lese ich:
"ich dünge ADA / Tropica" 1 Spritzer am Tag und beobachte was passiert. Das ist für mich und Anfänger denke ich kein gut zu reproduzierendes Konzept.
 
Oben