Habe alle Algen, die es gibt ...

Hutzerruebe

New Member
Hallo zusammen!
Das ist ja wirklich ein super Forum - habe bisher schon alles rund um die Algen gelesen und auch bei mir im Becken angewendet ... leider gänzlich ohne Erfolg. Nun ist bald der Punkt erreicht, an dem ich vermutlich alle Algen in meinem Becken habe, die es gibt. Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand von Euch mir noch einen Rat geben könnte, wie ich das Problem in den Griff bekomme.

Die Fakten:
Becken wurde Mitte Februar komplett neu eingerichtet. Maße: 130x40x40 - rund 210l. Gefiltert wird über ein 40l Filterbecken mit einem Sack Tonkugeln, Filterschwämmen, Zeolith und Tonröhrchen. (siehe Foto). Aquarium steht als Raumteiler im Zimmer, bekommt aber nie direktes Sonnenlicht ab.

Einrichtung:
Aquasoil Amazonas (3 teure Säckchen) und darauf vor allem Glossostigma, ein paar Eleocharis Parvula und im Hintergrund ein wenig Eusteralis stellata.

Tiere:
10 Neons, 7 Keilfleckbärblinge und 10 Amano-Garnelen.

Gedüngt wird mit DRAK Ferrakon und DRAK Ferrakon K. Außerdem CO².
Beleuchtung derzeit 5-4-5 Stunden. 4x38 Watt (recht viel für 209 Liter, oder? Wurde mir aber für die Glossostigma empfohlen ...)


Heute folgende Wasserwerte für Euch festgestellt:
pH: 7,5
GH: 11
KH: 8
CO2: Leider kein Dauertest vorhanden, tagsüber aber alle 3 Sekunden eine Blase
NH4: 0,2mg
NO2: 0mg
NO3: ~7mg
PO4: ~ 0mg

Angaben meiner Stadtwerke zum Wasser:
http://www.stawa.de/geschaeftskunden/wa ... litaet.php

Jetzt endlich zum Algen-Problem: Nach der Lektüre aller Einträge zum Thema Algen in diesem Forum komme ich zu dem Schluss, dass ich wohl jede der beschriebenen Algen im Becken habe, außer der Algenblüte :roll: Selbst im Filterbecken gibt's seit einigen Tagen Fadenalgen. Auf den Fotos erkennt man hoffentlich, was ich meine.

Die meisten Algen sind gottlob recht einfach beim Wasserwechseln (jede Woche mind. 50 % im Moment) abzusaugen und schaden auch den Planzen nicht. Dennoch würde ich sie gern mal loswerden. Kann mir irgendjemand vielleicht anhand der Wasserwerte einen Tipp geben? Oder der Beleuchtung? Dünger?

Ich würde mich wirklich UNGLAUBLICH freuen, wenn mir jemand helfen könnte. Bin kurz davor, das Problem mit Rohrfrei anzugehen :lol:

Also vielen Dank schonmal im Voraus und Euch allen frohe Ostern!!

Liebe Grüße

Jan
 

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Hallo Jan,

willkommen im Forum,

oh Mann, da kommen bei mir alte Zeiten hoch. Die gleiche X habe ich auch durchlebt und dabei wohl alle Algenformen gesehen, die der liebe Gott erfunden hat.

Dein Becken gleicht von der Lichtleistung einem Starklichtbecken, evt. wäre hier noch interessant, welche Leuchtstoffröhren bei Dir zum Einsatz kommen. Evtl. könntest Du dies noch hier posten.

Ein Starklichtbecken muss man eben auch angehen, als ein konventionelles Becken. So ein Becken benötigt mehr Input, sprich Nährstoffe, um einen gesunden Output zu produzieren, denn unser Ziel sind herrliche Pflanzen , keine Algen.

Die Geschwindigkeit und den Anreiz der Photosynthese bestimmen hauptsächlich das Licht und das im Wasser gelöste Co2.
Licht hast Du genug, allerdings viel zu wenig Co2, vorausgesetzt, dass Deine Werte korrekt sind.
Bei einer KH=8 und einem PH-Wert=7,5 hast Du gerade mal 6-8mg/l Co2 im Wasser, dies ist defintiv viel zu wenig in Relation zu der Beleuchtung. Du kannst Dich hier unter diesem Berechnungs-Tool v. Olaf Deters orientieren, Link :

http://www.deters-ing.de/Berechnungen/Berechnungen.htm

8mg/l Co2 würden evtl. ein einem konventionell beleuchteten Aquarium mitunter genügen ( <0,3W/l ).
Du beleuchtest jedoch mit >0,7W/l, demnach solltest Du den Co2 Wert bei mindestens 20mg/l ansetzen, besser wären sogar 30mg/l. Hier existiert also der erste Handlungsbedarf.

Bei deinem Nährstoffverhältnis fällt sofort auf, dass kein PO4 im Wasser vorhanden ist. PO4 ist ein enorm wichtiger Nährstoff für Pflanzen. Ohne Phosphat können Pflanzen keinen Zucker produzieren und stellen das Wachstum auf Dauer komplett ein. Die Blätter werden dunkelgrün. Hier existiert der zweite Handlungsbedarf und es steht somit bereits 0:2 für die Algen.

Dein Stickstoff Haushalt schiesst ebenfalls ein Tor für die Algen, da Du anscheinend viel Ammonium (NH4) im Becken hast, welches wohl durch Futter eingebracht wird. Bei einem PH-Wert von 7,5 musst Du auch davon ausgehen, dass bereits giftiges Ammoniak im Becken existiert. ( off-Topic: Ammoniak ist die Ursache Nr.1, die unerfahrene Aquarianer regelmässig dazu veranlasst, Ihr Zoo-Geschäft aufzusachen, um den Fischbestand wieder aufzustocken, da sich dieser regelmässig verabschiedet. Dies ist aber ein anderes Thema. )

Deine Pflanzen schöpfen Stickstoff aus dem NO3 ( Endprodukt der nitrifizierenden Abbaukette ), also benötigen diese zusätzlich kein Ammonium. Ammonium ist darüber hinaus stark algenfördernd. Handlungsbedarf = mehr Wasserwechsel . Es steht somit 0:3 für die Algen.

Du machst keine Angaben zu den Spurenelementen , wobei die Dosis des Volldüngers, den Du verwendest, hier für Dein Becken ausreichend sein sollte. Bei Spurenelementen spricht man hauptsächlich von Eisen, alle anderen Spurenelemente sind ebenfalls genauso wichtig, allerdings werden diese dem Eisen untergeordnet. Quasimodo : ist genug Eisen nachweisbar, so sollten die restlichen Spurenelemente, aus einem vernünftigen Volldünger, ebenfalls ausreichend vorhanden sein. Allerdings : Die Spurenelemente ( Eisen ( FE ), Mangan, Bor etc. ) können nur verwertet werden, wenn ansonsten alle anderen Faktoren funktionieren und alle Nährstoffe in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen. Die Spurenelemente können nur durch "wachsende" Pflanzen aufgenommen werden, in Deinem Fall kumulieren die Nährstoffe zu hohen Werten und sind somit bei den Algen wärmstens willkommen.

Die Algen, die man auf den Bildern deutlich erkennen kann, sind wohl eine Sorte Blaualgen ( Cyanobakterien ), diese Algenart liebt ein Ungleichgewicht in den Makronährstoffen und ernähren sich zudem auch gerne von FE ( Eisen ).

Zu diesen Algen kannst Du hier noch lesen :
http://www.aquamax.de/HG06UG04.htm
oder bei Olaf Deters :
http://www.deters-ing.de/Pflanzen/Blaualgen.htm

Im Grunde genommen ist es erst mal zweitrangig, welche Algen(-art) man im Becken vorfindet, da Algen prinzipiell immer ein Zeichen für Störungen im System sind.

Du hast viel zu tun, solltest Dir aber jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Hier in diesem Forum steht alles wissenswerte, womit Du dieses Problem anpacken und letztendlich Herr über die Algen werden wirst ;)
 

Kora

Member
Hallihallo,

LuckyLuke_3011":23wt7zbn schrieb:
diese Algenart liebt ein Ungleichgewicht in den Makronährstoffen und ernähren sich zudem auch gerne von FE ( Eisen ).

Ich kann mich jetzt gar nicht erinnern, dass ich das schon mal gelesen habe; die vier Algenführer, die ich mir gespeichert habe, erwähnen es nicht. Darf ich aus Interesse und zur Weiterbildung, Verlinkung bitte deine Quelle dazu erfahren?

Österlichen Gruß,
Kora
 

Thomas W

Member
Hallo,

Ich denke er meint die Bakterien die zB auch Kahmhaut bilden.
Das sind nämlich auch Cyanos.
Nur das ist soweit ich weiss eine recht unbedenkliche Art.

lg
Thomas
 
Hallo zusammen,

@ Kora,

ja, ich meinte wohl eher die Eisenbakterien in Form einer Kahmhaut.

Ich bin aber auch fest davon überzeugt, dass Cyanos, die an Substraten oder Pflanzen haften, verstärkt Eisen speichern, dies war zumindest meine Erfahrung mit den Biestern und in diversen Foren kann man auch hin- u. wieder lesen, dass Blaualgen durch hohe FE-Werte provoziert werden können.

Die Pflanzen zeigten bei dem Blaualgen keinerlei Wuchs, als ob sie gelähmt wären und trotzdem verschwand das FE immer spurlos, auch, bevor die Kahmhaut sich ausbreiten konnte. An der Filterung lag es nicht, da vor den Algen stets FE nachweisbar war. Als ich z.B. vor dem Urlaub etwas mehr Volldünger verabreichte, wucherten die Blaualgen das ganze Aquarium zu.
 

eumel6

Member
Hallo Jan,

Das ist ja wirklich ein super Forum - habe bisher schon alles rund um die Algen gelesen und auch bei mir im Becken angewendet ... leider gänzlich ohne Erfolg. Nun ist bald der Punkt erreicht, an dem ich vermutlich alle Algen in meinem Becken habe, die es gibt.
Du hast bei weitem keine Vorstellung, was es so an Algen gibt. Im Prinzip läuft dein Becken auf eine Monokultur hinaus. Mich würde auch einmal interessieren, was dich da so ärgert. Vielleicht könntest du mir eine kleine Probe zukommen lassen.

Nein Lukas,
Die gleiche X habe ich auch durchlebt und dabei wohl alle Algenformen gesehen, die der liebe Gott erfunden hat.
Du hast Monokulturen gesehen. Ein winziges Spektrum der möglichen Algen. Beispiel gefällig:
PICT0100.jpg


Im Grunde genommen ist es erst mal zweitrangig, welche Algen(-art) man im Becken vorfindet, da Algen prinzipiell immer ein Zeichen für Störungen im System sind.
Wachsen und gedeihen Mooskugeln wirklich nur in gestörten Systemen.

Hallo Kora,

LuckyLuke_3011 hat geschrieben:diese Algenart liebt ein Ungleichgewicht in den Makronährstoffen und ernähren sich zudem auch gerne von FE ( Eisen ).



Ich kann mich jetzt gar nicht erinnern, dass ich das schon mal gelesen habe; die vier Algenführer, die ich mir gespeichert habe, erwähnen es nicht. Darf ich aus Interesse und zur Weiterbildung, Verlinkung bitte deine Quelle dazu erfahren?
Sonderheft aquaplanta bzw in "Das Aquarium" Zwar nicht als ernähren formuliert, aber bei erhöhten Eisenwerten.


gruß jo
 
eumel6":3u0l5z80 schrieb:
Wachsen und gedeihen Mooskugeln wirklich nur in gestörten Systemen.

Hi Jo,

meine Mooskugel hat es nie zum Wachstum gebracht, sie stagnierte als alle anspruchsvollen Pflanzen wucherten.

Relativ seltsam :lol:
 

Hutzerruebe

New Member
Hallo zusammen.

Ich habe hier: http://www.drta-archiv.de/wiki/pmwiki.p ... /Blaualgen nun den allgemeinen Hinweis gelesen, folgendes zu tun:

Rezept gegen Blaualgen:

* Alle Blaualgen soweit möglich aus dem Aquarium entfernen.
* Den Filter reinigen.
* 50% Wasser wechseln.
* Falls vorhanden, die CO2-Zufuhr abstellen.
* Die Beleuchtung abschalten.
* Das Aquarium abdunkeln, so dass kein Licht in das Aquarium fällt.
* Für jeweils 80 Liter Wasser 1/4 Teelöffel Kaliumnitrat KNO3 in das Wasser geben.
* Drei Tage warten.
* Das Aquarium wieder beleuchten. Das Aquarium sollte algenfrei sein.
* 50% Wasser wechseln.
* Für jeweils 80 Liter Wasser 1/4 Teelöffel Kaliumnitrat in das Wasser geben.
* Die CO2-Zufuhr wieder anstellen. Der CO2-Gehalt sollte zwischen 10 und 20 mg/Liter liegen.
* 2 Mal in der Woche für jeweils 80 Liter Wasser 1/4 Teelöffel Kaliumnitrat in das Wasser geben.
* Wenn der Nitratmangel beseitigt ist und die Pflanzen gut wachsen kann normal gedüngt werden.

Glaubt Ihr, das kann man so verallgemeinern? Sicherlich ist damit ja die Ursache der Algen (also das Nährstoff-Ungleichgewicht) noch nicht gelöst ...

Freue mich auf Feedback und danke Euch schonmal allen für Eure Hilfe - jetzt fühl ich mich nicht mehr so allein mit den Algen :)

Liebe Grüße
Jan
 

Hardy

Active Member
Hallo Jan
Hutzerruebe":15vwn6dg schrieb:
Ich habe hier: http://www.drta-archiv.de/wiki/pmwiki.p ... /Blaualgen nun den allgemeinen Hinweis gelesen ...
Glaubt Ihr, das kann man so verallgemeinern?
... die Ursache der Algen (also das Nährstoff-Ungleichgewicht) noch nicht gelöst ...
"Rezept" iss nich, denn: Soo kann man das nicht verallgemeinern.
Dunkelkur ist sicher die wirksamste Erstmaßnahme, wenn man anders der Blaualgen nicht Herr wird. Dazu gibt es hier im Forum mehr und m.E. Besseres. (Insbesondere mit der Filterreinigung wäre ich sehr vorsichtig.)
Außerdem kriegst Du Kalisalpeter nicht mehr ohne Einladung zur Hausdurchsuchung. Und in Bezug auf Dünger ist dieses Forum ohnehin sehr viel weiter als das drta-archiv.
Dass die Ursache für Blaualgen bei den Nährstoffen zu suchen sind, bezweifle ich. Aber auch darüber steht hier im Forum mehr als ich jetzt hier rein schreiben könnte.
 

Tutti

Active Member
Hallo,

meine Erfahrung ist auch das Blaualgen bei nicht nachweißbarem Nitrat schneller aufkommen können,ist auch das erste mal das ich die Zugabe Empfehlung von KNO3 zur Blaualgen Bekämpfung lese,worüber ich mich freue,da das meine Erfahrungen untermauert.

Zum Thema:für mich sieht die Lage in deinem Becken so aussichtslos aus,das ich einen Neustart anraten würde,das HC überlebt die Dunkelkur wohl nicht.

Grüße Tutti
 

Hutzerruebe

New Member
Hi Tutti,

danke für Dein Einschätzung:

Zum Thema:für mich sieht die Lage in deinem Becken so aussichtslos aus,das ich einen Neustart anraten würde,das HC überlebt die Dunkelkur wohl nicht.

Nur zwei Frage: Was meinst Du mit HC? Und wie sieht ein Neustart konkret aus? Planzen raus, Bodengrund raus?

Und eine Sache ist mir noch eingefallen: Könnte es vielleicht auch am Filter liegen? Habe das Becken samt Filterbecken vor knapp einem Jahr gebraucht bekommen, da war es auch schon wirklich ordentlich veralgt. Habe jetzt zwar das Becken komplett neu eingerichtet, den Filter aber nicht verändert ...

Danke Euch allen + liebe Grüße

Jan
 
Hallo Jan,

ich glaube, dass Tutti mit "HC" Hemianthus callitrichoides 'Cuba' meint, aber dieses kubanische Perlenkraut hast Du ja gar nicht im Becken. Cyanos lassen sich oft leicht von den Pflanzen absaugen, Du kannst ja probieren, ob Du einige gesunde Gruppen Glosso retten kannst. So wie dass auf den Bildern aussieht, kommst Du ohne Radikalmaßnahmen nicht
vorwärts, die Algen haben längst Überhand genommen und müssen zuerst "mechanisch" entfernt werden, bevor man gesunde, konkurierende, Pflanzen einbringt.

Die Zugabe von Kalium soll bei Blaualgen helfen, dies wird oft verbreitet, kann ich aber leider nicht bestätigen.

Den Plan solltest Du schon befolgen, aber es gibt hier kein Allerheilrezept, Dunkelkur ist ersteinmal das wichtigste und davor und danach sollte das Becken mechanisch von allen Algen befreit werden, danach großzügige Wasserwechsel ( am besten alle 2 Tage 80-90% ), immer schön aufdüngen, dazu kannst Du auch den Nährstoffrechner hier im Forum super verwenden, so dass NO3 zu PO4 immer in einem Verhältnis v. 10-15:1 steht. Die Werte immer im Auge behalten. Gesunde schnellwachsende Pflanzen rein ( z.B. Wasserpest - ist billig und wächst wie Unkraut ). Nach 2-3 Wochen sollte sich das Becken normalisieren und Du kannst es dann wieder nach Vorlieben gestalten. Den Filter würde ich ausspülen und über 2-3 Wochen nur mit Filterwatte filtern, später ( nach erfolgreicher Bekämpfung der Algen ) kannst Du den Filter wieder mit den gängigen Medien füllen oder evtl. direkt eine Geringfilterung ausprobieren. Viele Wege führen nach Rom, aber ohne Dunkelkur kommst Du hier nicht davon ;)
 

Hardy

Active Member
Hutzerruebe":1ng6h8qz schrieb:
... Könnte es vielleicht auch am Filter liegen? ... Filterbecken ...
Moin Jan
M.E. kann der eine sehr große Rolle spielen.
Bei Nährstoffen, Wasserwerten etc. gibt es immer wieder Kontroversen, weil verschiedene Aquarianer verschiedene, als widersprüchlich empfundene, Erfahrungen mit (verschiedenen?) Blaualgen machen und somit darauf zielende "Rezepte" immer nur in Einzelfällen funktionieren.
Dagegen scheint eine Überlegung zu der Fläche, die den Bakterien zur Besiedlung verfügbar ist, und ggf. deren Reduktion immer zum dauerhaften Erfolg zu führen.
Ich rate mal, dass Du in Deinem Filterbecken mehr Oberfläche anbietest, als die Nitrifiziererkolonnen beim für sie mageren Futterangebot eines Pflanzenbeckens besiedeln können, dass sie deshalb schon gar im eigentlichen Becken wachsen. Das lässt dann hier die Logenplätze für die Blaumiesen frei.
Dass letztere durch erwünschte Bakterien durchaus aus dem AQ verdrängt werden können, zeigen auch die immer wieder erfolgreichen Behandlungen mit Mulm aus gesunden Becken.
Auch Tuttis & Lukas' scheinbar widersprüchliche Erfahrungen (nicht die Interpretation) stehen damit im Einklang:
Tutti":1ng6h8qz schrieb:
... meine Erfahrung ist auch das Blaualgen bei nicht nachweißbarem Nitrat schneller aufkommen können...
LuckyLuke_3011":1ng6h8qz schrieb:
Die Zugabe von Kalium soll bei Blaualgen helfen, dies wird oft verbreitet, kann ich aber leider nicht bestätigen.
Wenn Tutti kein Nitrat messen kann, kann das gut heißen, dass die Nitrifizierer, deren Endprodukt das Nitrat ist, nicht gut genug wachsen um den Cyanos Paroli zu bieten.
Daher würde auch die Zugabe des Endproduktes oder aber einfach nur Pflanzendüngung, wie Lukas beobachtet, kaum das Wachstum der erwünschten Bakterien fördern.

Ein Ungleichgewicht von Pflanzennährstoffen hat keinen reproduzierbaren Einfluss auf Cyanos,
ein Missverhältnis von Nährstoffen und dem Angebot an Siedlungsfläche für andere, erwünschte Bakterien dagegen durchaus.

Auch darüber findest Du hier im Forum mehr als irgendwo sonst.
 

eumel6

Member
Hallo,

Dagegen scheint eine Überlegung zu der Fläche, die den Bakterien zur Besiedlung verfügbar ist, und ggf. deren Reduktion immer zum dauerhaften Erfolg zu führen.
Wo siedeln aber einige Blaualgen in der Praxis? Z.B. bildet sich eine grüner/schwärzlicher Film an der Oberfläche und wächst zu einer Matte aus. Wie wird diese Siedlungsfläche verringert? Aquarium kleiner machen.
Die nächste Blaualgentruppe besiedelt die Seitenscheiben. Scheiben kürzen?
Ich ordne so etwas erst einmal unter Fantasialand ein.

Und das nächste.
Ein Ungleichgewicht von Pflanzennährstoffen hat keinen reproduzierbaren Einfluss auf Cyanos,
ein Missverhältnis von Nährstoffen und dem Angebot an Siedlungsfläche für andere, erwünschte Bakterien dagegen durchaus.
Also Ungleichgewicht hat keinen Einfluß, aber ein Missverhältnis ja.
Sind Ungleichgewicht und Missverhältnis nicht als Synonyme zu betrachten?

Ich zitiere aus Dittmer:
"Weiter gilt:
. Wenn ein Ungleichgewicht zwischen den Nährstoffen für die Stauden herrscht und Spuren von Nährstoffüberschuss vorhanden sind"

und weiter
"Zur Begrenzung des Blaubakterienwachstums sind etwa folgende Faktoren notwendig:
1. Vermeidung von größeren Mengen organischer nicht vollständig oxydierter (abgebauter) Substanzen. Hilfsmittel: Intensive Wasseraufbereitung, wobei andere Bakterien die organischen Stoffe in anorganische Verbindungen überführen."
Und wieder nichts von Siedlungsfläche. Welcher Honk hat denn nur die Idee mit der Siedlungsfläche gehabt?

Auch darüber findest Du hier im Forum mehr als irgendwo sonst.
Hm stimmt nicht ganz. Gibt noch größere Fantasialänder.

gruß jo
 

Hardy

Active Member
Sorry Jo,
zuerst lesen (nicht nur überfliegen), verdauen, dann schreiben hilft einen besseren Eindruck zu hinterlassen.

eumel6":191an9z3 schrieb:
Dagegen scheint eine Überlegung zu der Fläche, die den Bakterien zur Besiedlung verfügbar ist, und ggf. deren Reduktion immer zum dauerhaften Erfolg zu führen.
Wo siedeln aber einige Blaualgen in der Praxis? Z.B. bildet sich eine grüner/schwärzlicher Film an der Oberfläche und wächst zu einer Matte aus. Wie wird diese Siedlungsfläche verringert? Aquarium kleiner machen.
Die nächste Blaualgentruppe besiedelt die Seitenscheiben. Scheiben kürzen?
Ich ordne so etwas erst einmal unter Fantasialand ein.
1. Lass die Diffarmierungsversuche!
Ist in diesem Forum unüblich und wenn ich's drauf anlegte, ziehst Du auch in der Disziplin den Kürzeren.

Zum Sachlichen:
Besiedlungsfläche im AQ ist normalerweise gegeben, da zählen die Scheiben dazu. An der Oberfläche riskiere ich mit feinfiedrigen Schwimmpflanzen (größerer Oberfläche) und/oder geringer Wasserbewegung eher Blaualgen als bei freier, bewegter Wasseroberfläche. Passt genau ins (nicht nur) von mir gezeichnete Bild.
Zusätzliche Siedlungsfläche bietet das Filtersubstrat. Das kann variiert werden.
Bei gegebener Gesamtsiedlungsfläche spielt für deren Eignung als Blaualgensubstrat die schon vorhandene Besiedlung mit anderen Bakterien eine Rolle. AQ-Scheiben, z.B., mit einem gesunden "Biofilm" sind für Blaualgen nicht mehr verfügbar.

eumel6":191an9z3 schrieb:
Und das nächste.
Was soll das?

eumel6":191an9z3 schrieb:
Ein Ungleichgewicht von Pflanzennährstoffen hat keinen reproduzierbaren Einfluss auf Cyanos,
ein Missverhältnis von Nährstoffen und dem Angebot an Siedlungsfläche für andere, erwünschte Bakterien dagegen durchaus.
Also Ungleichgewicht hat keinen Einfluß, aber ein Missverhältnis ja.
Sind Ungleichgewicht und Missverhältnis nicht als Synonyme zu betrachten?
Im Zitat steht was von Pflanzennährstoffen wie sie üblicherweise für die Betrachtung eines Gleichgewichts hergenommen werden, also NPK & SE.
Das von mir angesprochene Missverhältnis bezieht sich (wie dargelegt) auf (freie) Siedlungsfläche im Verhältnis zu Bakteriennährstoffen, also z.B. Ammonium, Nitrit und Organisches.
Das hat miteinander nichts zu tun und steht demzufolge auch in keinem Widerspruch.

eumel6":191an9z3 schrieb:
Ich zitiere aus Dittmer:...
Macht doch nix, wenn Du keine eigenen Beobachtungen & Überlegungen beisteuern kannst.

eumel6":191an9z3 schrieb:
... Welcher Honk hat denn nur die Idee mit der Siedlungsfläche gehabt?
Was ist ein Honk?
Wenn das was mit den durchgängig erfolgreichen Cyanoverdrängungen zu tun hat, die nach dem von mir dargestellten Bild funktionieren, dann darfst Du unter den Moderatoren dieses Forums auch Harald und Nik dazu zählen.
 

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