Filterschlamm; eine Betrachtung des Einflusses auf Nährstoffe

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omega

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Hi,


hast du einen Tipp für mich, wie ich alternativ zu Matten Schlitze garnelensicher machen kann?
Edelstahlgitter. Mußt Du halt u.U. ständig reinigen.

Matten werden ja immer zu Nährstoff Gräbern
Ich betrieb dieses Aquarium (Video) jahrelang mit einem Mattenfilter (30 PPI, 32x50x6cm, 600l/h). Gedüngt wurde es wöchentlich nach dem 60%igen Wasserwechsel auf Stoß mit 8mg/l NO3, 0,2mg/l PO4, 5mg/l K, Ferrdrakon10ml/100l. Die geringe Düngung und der Pflanzenwuchs bestätigen es: da war nichts mit Nährstoffgrab, das ist eine Mähr.

Grüße, Markus
 
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nik

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Moin Markus,
Die geringe Düngung und der Pflanzenwuchs bestätigt es: da war nichts mit Nährstoffgrab, das ist eine Mähr.
och, kein Schlamm in der Matte? Wie machst du das? IdR. ist eine Matte irgendwann so voller Schlamm, dass das gewichtsmäßig ein Auftrag ist eine Matte schon nur aus dem Aquarium zu heben. Das lässt sich in gewissem Rahmen über Maintenance beeinflussen, ändert grundsätzlich nichts an der Schlammbildung in der Matte. Über die Eigenschaften von Schlamm brauchen wir sicher nicht zu diskutieren. Eine mir gute Basis sind Gerds Gastbeiträge auf Olaf Deters HP. Eine alte, verschlammte Matte funktioniert gar nicht unähnlich tonigen Soils als Nährstoffspeicher/-puffer. Die im Schlamm gebundenen Nährstoffe stehen in einem Gleichgewicht zu den im Wasser gelösten. Damit erzähle ich dir sicher nichts Neues, du könntest mir aber deine Sicht erläutern wie das ohne "Nährstoffgrab" aka Schlamm funktionieren könnte. Danke im Voraus.

Gruß Nik
 

omega

Well-Known Member
Hi Nik,

och, kein Schlamm in der Matte? Wie machst du das? IdR. ist eine Matte irgendwann so voller Schlamm, dass das gewichtsmäßig ein Auftrag ist eine Matte schon nur aus dem Aquarium zu heben.
klar war die Matte immer wieder mal voller Schlamm. Das heißt aber nicht gleichzeitig, daß sie ein Nährstoffgrab darstellt, indem sie den Pflanzen die Nährstoffe abgräbt, so wie das hier immer wieder mal behauptet wird (so zumindest mein Verständis dieser Behauptungen). Andere Düngen erheblich mehr, filtern nicht per Matte und sorgen sich dennoch über Nährstoffmängel. Die messen wohl zu oft.
Bei meinen Pflanzen mit der geringen Düngung konnte ich trotz Starklicht und Matte keine Nährstoffmängel feststellen.
M.E. wird da zu viel gehyped.

Grüße, Markus
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Markus,
klar war die Matte immer wieder mal voller Schlamm. Das heißt aber nicht gleichzeitig, daß sie ein Nährstoffgrab darstellt, indem sie den Pflanzen die Nährstoffe abgräbt, so wie das hier immer wieder mal behauptet wird (so zumindest mein Verständis dieser Behauptungen).
na ja, ich bin nicht so ein Freund von Vereinfachungen, hätte aber auch nicht parat, dass im Zusammenhang mit Matte von Nährstoffen abgraben geschrieben wird.

Bei vorhandenem Schlamm wird es unvermeidlich zu Nährstoffspeicherungen kommen. Lässt sich nachmessen. Hatte ich damals bei meiner nach reiner Lehre betriebenen Matte nicht gemacht, später aber gesehen und gemessen, dass auch grober Schwamm in kleiner Menge bei sehr hohem Durchsatz erhebliches Potenzial zur Schlammbildung und Nährstoffbindung hat. Inzwischen bin ich mir sicher, dass Schwamm Schlammbildung begünstigt. Interessant ist auch eine Beobachtung an der sukzessive verschlammenden Matte des 300 l Pflanzenbeckens, die bei der Herausnahme zur Reinigung ein mich nachhaltig beeindruckendes Gewicht mit entsprechender Menge Schlamm aufwies. Gegenüber stand das 80x50x60, 240 l Becken, gering gefiltert. Das hatte auf der Ansaugseite einige grobe Schwämme aufgesteckt, hatte sich bei dem Becken als besser erwiesen. Von der Pflanzenmasse waren die beiden Becken entsprechend, der Besatz im 240er schon absolut höher als im 300er, mit höherer Futtermenge im 240er. Die anfallenden Schlammmengen habe ich nicht quantifiziert, wäre beim 240er auch nicht vergleichbar dem 300er möglich gewesen. Praktisch fiel nach meinem Eindruck im 240er erheblich weniger Schlamm an und das obwohl von den vollständig bewachsenen Seitenwänden ständig feinster Mulm runterrieselte.
Grundsätzlich fand Schlammbildung auch im 240er statt. Mengenmäßig in den groben Schwämmen mit höherem Durchsatz so stabil, dass die sich generell nicht zusetzten. Kein Vergleich zu dem, was in einer langsam durchströmten, aeroben Matte passiert.

Die Schwämme auf der Ansaugseite waren im 240er in einer hinteren Ecke in einem abgetrennten Kompartiment untergebracht.. Dort bildete sich mit der Zeit auf der Bodenscheibe, das Kompartimentwar ohne Sand, ein Belag, den man als Schlamm, Ausfällungen bezeichnen könnte. Optisch schon interessant, denn was sich dort ablagerte wird in gleicher Weise im Becken passiert sein. Mengenmäßig ist das, was an Schlamm im 240er anfiel, praktisch nur das bisschen auf dem Glas und ein einigermaßen stabiler Bestand in den Ansaugschwämmen. Der Sand kam auch nicht als nennenswertes Schlammlager in Frage, das Becken hatte ich nach 13 Jahren abgebaut und den Zustand des Sandes fand ich im positiven Sinne überraschend . Im Wurzelraum der Pflanzen passierte offensichtlich was, ab einer Tiefe von 6 cm fand ich optisch und sensorisch Sand als wäre der erst eingebracht. Ein Ende des Sandes war nicht einmal ansatzweise zu erkennen. Mengenmäßig war das eklatant weniger Schlamm als das was sich in der Matte bildete. Die Becken standen 6 Jahre parallel, beide Altwasser, stabil und hohen Ansprüchen genügend optisch algenfrei.

Der unterschiedliche Aufwand ließe sich auch so beschreiben. Das 300er mit entsprechender biologischer Last unterschied sich im Betrieb durch mehrere Kilogramm Nährstoffe beeinflussenden Schlamm.
Ich habe aber noch nicht verstanden, wie du das mit Nährstoffen in der Matte/im Schlamm siehst. Ich halte das für einen eklatanten Punkt mit immer mehr oder weniger gegebener Nährstofffixierung und -freisetzung.

Andere Düngen erheblich mehr, filtern nicht per Matte und sorgen sich dennoch über Nährstoffmängel. Die messen wohl zu oft.
Bei meinen Pflanzen mit der geringen Düngung konnte ich trotz Starklicht und Matte keine Nährstoffmängel feststellen.
M.E. wird da zu viel gehyped.
Es steht außer Frage, dass Pflanzenbecken mit Matte funktionieren können, mir hatte die zwangsläufige Nährstofffixierung in der Matte keinen Benefit. Das System wird insgesamt durch die Pufferwirkung des Schlamms deutlich träger.

Gruß Nik
 

nik

Moderator
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Moin zusammen,

aus dem "Biomaster 600 Thermo"-Thread ergab sich aus dessen reichlicher Schwammbestückung und reichlicher, unvermeidlicher Schlammbildung eine Off Topic Diskussion, die nichts desto trotz im Sinne des Threadtitels von allgemeinem Interesse ist und in dieses neue Thema ausgegliedert wurde.

Ich betrieb dieses Aquarium (Video) jahrelang mit einem Mattenfilter (30 PPI, 32x50x6cm, 600l/h). Gedüngt wurde es wöchentlich nach dem 60%igen Wasserwechsel auf Stoß mit 8mg/l NO3, 0,2mg/l PO4, 5mg/l K, Ferrdrakon10ml/100l. Die geringe Düngung und der Pflanzenwuchs bestätigen es: da war nichts mit Nährstoffgrab, das ist eine Mähr.
Der letzte Satz triggerte mich, den halte ich in dieser Formulierung für ... problematisch, eine Differenzierung für sinnvoll.

Als Grundlagen für ein gemeinsames Verständnis verlinke ich einige Ausführungen von Dr. Gerd Kassebeer. Wenn man dem Link folgt, sieht man links die Beiträge, die relevant für's Thema sind. Lohnt sich sowieso zu lesen.

Sorry, for beeing late.

Gruß Nik
 
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