Einheimische Pflanze

Andreas M

Member
Ah jetzt doch: Könnte es Berula erecta, "schmalblättriger Merk" sein? (Der Name sagt mir zumindest nichts aber vielleicht kannte ich sie unter einem Synonym)

Andreas
 

DJNoob

Active Member
Hi, ich vermute die Shinnersia rivularis.
 

Plantamaniac

Well-Known Member

Anhänge

  • MexikanischesEichblattemers.jpg
    MexikanischesEichblattemers.jpg
    112,6 KB · Aufrufe: 841

Andreas M

Member
Danke für die Tipps aber leider war nichts passendes dabei.

Brunnenkresse hat rundere Blätter (oder?), die meiner Pflanzen sind stark gezahnt. Sie ähneln tatsächlich dem Wiesenknopf, leben aber (seit Jahren) dauerhaft submers und sind hellgrün, nicht bläulich. Brunnenkresse erhebt sich -glaube ich- auch weiter aus dem Wasser als mein Fund, dessen Blätter fluten eher an der Oberfläche, schauen nur wenig heraus. Eichblatt passt gar nicht.

Fundort ist der sonnige bis halbschattige Kanal einer ehemaligen Wassermühle und dort trotz relativ großer Blätter an den strömungsreichsten Stellen bis geschätzte 1 m/s in 5-20 cm tiefen Wasser, sogar im Fallgraben der früher auf das Mühlrad führte. Der Bodengrund ist roter Mergel, also kalkhaltig was ebenfalls für Berula erecta sprechen würde. Sandige Stellen scheint die Pflanze zu meiden.

Ich kultiviere sie jetzt erstmal. Mal schauen wie sie sich unter Aquarienbedingungen macht, sie schiebt bei immerhin 20 Grad schon neue Blätter :)

Weitere Vorschläge?

Andreas

Nachtrag:
Dieses Bild entspricht ungefähr dem Erscheinungsbild vor Ort: https://www.herbarium-online.ch/pflanzenverzeichnis/berula_erecta/foto_besonderes.html
 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hallo zusammen,
Andreas liegt richtig: Berula erecta, Quellmerk, Berle, Aufrechter oder Schmalblättriger Merk. Auch seine Standortbeschreibung passt. Die wächst oft in kleineren Fließgewässern im Tief- und Hügelland.

Aquatische Wiesenknopf-Arten gibt es nicht, Shinnersia stammt aus Texas und Mexiko und würde höchstens verwildert in Thermalbächen vorkommen. Brunnenkresse ist Nasturtium, nicht Berula erecta, und würde auch anders gefiederte Blätter haben.

Ich hatte mal vor längerer Zeit spaßeshalber Berula erecta im Aquarium, die wuchs bei etwa 30 cm Wasserstand zuletzt aus dem Wasser raus und bildete lange Blattstiele und Ausläufer. Wäre vielleicht was für große Kaltwasseraquarien mit starker Strömung und mäßigem Nährstoffangebot.

Gruß
Heiko
 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hi Andreas,
ja, gute Frage, ich weiß nicht, ob die jemand schon dauerhaft submers im Aquarium hatte. Soweit ich sie in Bächen gesehen habe, würde ich sagen, dass die Unterwasserbestände etwa ab 50 cm Tiefe anfangen. Niedrige Temp. + Kurztagbeleuchtung würden wahrscheinlich auch dazu beitragen, dass sie niedrig bleibt.
Bernd Kaufmanns Fotos der Berle an der Quelle des Schwarzen Kocher: http://www.mikroskopie.de/mikroforum_2/index.php?topic=16996.0

Gruß
Heiko
 

Andreas M

Member


Update zur Berula erecta:

Die Pflänzchen stehen seit knapp 2 Wochen im Winterquartier meiner Danio rerio, die im Sommer den "Balkonteich" (AKA Speiskübel) mückenfrei halten. Das Becken ist ein altes Juwel Rekord 600 mit 15 Watt T8-Röhre nebst Reflektor, ich glaube ca. 750 Lumen brutto. Beleuchtung läuft 14 Stunden. Das Becken ist unbeheizt, der Bodengrund ist einfacher Weserkies. Weil noch ein paar Sewellias drin sind, rührt eine 1500 Liter Tunze um.

Die Pflanzen sahen ziemlich mitgenommen aus als ich sie nach Desinfektion in Alaun und No Planaria eingesetzt habe. Die alten Blätter sind mittlerweile komplett entfernt, was man auf den Fotos sieht ist in den letzten zwei Wochen bei wenig Licht und ca. 20 Grad Wassertemperatur gewachsen. Nitrat liefern nur die Fische, 1 ml Ferrdrakon habe ich vorgestern zugegeben weil ich glaubte, ein paar helle Stellen zu sehen. Könnte aber auch ne Täuschung gewesen sein.

Obwohl die Pflanze recht große Blätter entwickelt und der Stängel leicht knicken kann wächst sie in Strömung wirklich gut. Das entspricht ja auch dem Fundort mit sehr starker Strömung an einer Wassermühle.

Ich finde die Wuchsform der Berula und das leuchtende Grün wirklich schön, mal was anderes als die bekannten Aquarienpflanzen. Da sie nach meinen Recherchen in größeren (frostfreien) Tiefen wintergrün ist vermute ich, dass sie eine Frostperiode nicht vermissen wird. Wenn sie in dem Tempo weiter wächst dürfte sich der Aufwand, sie durch Pflege submers zu halten sehr überschaubar sein. Auch andere Pflanzen wollen gern aus dem Wasser raus und müssen geschnitten werden.

Mein Fazit bisher: Uneingeschränkte Empfehlung für kühle Becken mit wenig Licht. Ich werde sie demnächst mal ins Salmler-Becken bei 25 Grad und LED-Beleuchtung setzen.

Andreas
 

Andreas M

Member
Noch ein Nachtrag zum Standort:

Ich kenne die Pflanze seit Jahren von Spaziergängen und habe sie bisher nicht besonders beachtet. Soweit ich mich erinnern kann wächst und blüht sie emers nur an ruhigen sonnigen Stellen. In Fließgewässern bleibt sie auch bei wenigen cm Wasserstand überwiegend submers und verbreitet sich über Rhizome (was auch eine sinnvolle Strategie ist) Sie kommt mit wenig Licht aus, wächst auch in schattigen Wäldern in Schwarzwasser (siehe diesen Film: https://www.youtube.com/watch?v=MJVB9gUWG_c )

Andreas
 
Hallo Andreas, die sieht wirklich wild aus im Aquarium :thumbs: . Ganz am Rand Südost Europas im Belgrader Wald als ich nach der suche nach dem englischen Hautfarn Hymenophyllum tunbrigense war (vergebens) für einen submers Test, habe ich die berula vereinzelt im Bach gesehen. Halb emers wuchs sie in Sand gewurzelt mit schönen weisen Wurzeln. Im Sumpf dagegen war die häufiger zu finden in schwarzer humoser Erde. Da waren auch andere Sumpfpflanzen, ich dachte mir auch das es nichts besonderes ist und bestimmt im Teichpflanzenhandel vertreten. Deine Berula erecta kommt auch im tropischen Afrika vor, vielleicht auch was für Biotop Aquarien. MfG Emrah
 

Ähnliche Themen

Oben