Experimentelle Bestimmung des Lichtstroms

Wuestenrose

Well-Known Member
Sodele…

Das ist die Fortsetzung von hier. Ich besitze keine Ulbricht-Kugel, also muß ich mir anderweitig behelfen. Ich habe mir einen Lichttunnel, der mit lichtverstärkender Folie 3M Scotchcal 3635-100 ausgekleidet ist, gebaut:

20250905_092128394_iOS.jpg

Die Folie reflektiert diffus. Folgende Überlegung steckt dahinter: Wenn der Sensor vom Luxmeter möglichst viel reflektiertes, aber kaum direktstrahlendes Licht erhält, kommt die Funktionsweise des Lichttunnels der einer Ulbricht-Kugel nahe. Je stärker die Lichtquelle bündelt, also je direkter sie in den Sensor leuchtet, desto weniger gut funktioniert es. Alle hier verwendeten Lichtquellen hier besitzen jedoch den Abstrahlwinkel nackter LEDs, also um 120 ° herum.

Das ist meine "Standardkerze", die ich zum Vergleich messe:

20250905_100547353_iOS.jpg

Ein LT-4436 "49x Samsung LM301B Square 50 High-Performance 5700K"-Modul von LED-Tech. Das hat den Vorteil, daß für 5 verschiedene Bestromungen Messungen existieren. Die Lichtstromwerte dazwischen lassen sich mit einem Fehler, der im gesamten vermessenen Bereich deutlich unter 1 % liegt, interpolieren:

Clipboard_09-05-2025_02.png

Auf der Abszisse ist der Strom aufgetragen. Die Ordinate links zeigt die Lumen, die rechts die quadratische Abweichung. Die orangenen Punkt sind die Meßwerte von LED-Tech, die orangene Linie die Interpolation. Die gelben Punkt sind die Abweichungen.

Den Lichtstrom des Meßobjekts bestimme ich indirekt:
  • Ich messe dessen Beleuchtungsstärke,
  • den Strom meiner "Standardkerze" stelle ich so ein, daß er den gleichen Wert ergibt,
  • aus meiner Interpolation kann ich bestimmen, welchen Lichtstrom sie dabei abgibt.
  • Mein Lichttunnel besitzt eine lichte Öffnung von 9,9 × 9,9 cm². Ich multipliziere den errechneten Lichtstrom mit dem Quotienten aus der Länge des Meßobjekts und diesen 9,9 cm. Da die vermessenen Chihiros beide schmäler sind als mein Lichttunnel, brauche ich nur die Länge zu berücksichtigen, nicht aber die Fläche.
Ok, dann mal ran…

Bei der A1201 Plus messe ich 2817 Lux:

20250905_093002990_iOS.jpg

Meine Standardkerze braucht dazu 227,75 mA:

20250905_101555721_iOS.png

Bei diesen Strom erzielt sie einen Lichtstrom von 910 Lumen. Die leuchtenden Flächen der beiden Leuchten sind 114,8 cm lang:

20250905_094934292_iOS.jpg

Also kommt die A1201 Plus auf 114,8 / 9,9 × 910 macht (gerundet) 10550 Lumen. Hat jemand zufälligerweise die Daten der (alten) A1201 Plus da? Interessiert mich.

Gleiches Spiel mit der A1201:

20250905_094505219_iOS.jpg

1409 Lux.

20250905_101225573_iOS.jpg

114,09 mA. Macht 455 Lumen des LM301B-Moduls und (gerundete) 5280 Lumen. Auch hier: Hat jemand die Prospektangaben?

Ich würde jetzt gerne Kritik lesen: Wo mache ich eurer Auffassung nach etwas falsch? Was könnte ich anders oder besser machen?

Edit: Was ich jetzt beinahe noch vergessen hätte: Ganz vielen Dank an Aquasabi, die mir die beiden Leuchten leihweise zur Verfügung gestellt haben.


Viele Grüße
Robert
 
Hey,

das wäre schon ziemlich schockierend.
Eventuell will David seine neue Serie ja ins Lichtlabor schicken ... vielleicht eine Chance zur Vergleichsmessung?
 
Hallo Dominic,

dreimal darfst du raten, bei wem ich vorhin angeklopft habe :). Vorigen Freitag war ich ihn übrigens besuchen.

das wäre schon ziemlich schockierend.

Nicht wirklich. Ich habe die A1201 Plus mit 94 Watt Aufnahme an der Lichtleiste selbst gemessen, da kann sie unmöglich 19.200 Lumen bringen.

Viele Grüße
Robert
 
Hey Robert,

Vorigen Freitag war ich ihn übrigens besuchen.

Hab's schon gehört. :D

Ich habe die A1201 Plus mit 94 Watt Aufnahme an der Lichtleiste selbst gemessen

...sollte die nicht 130 Watt haben? Krasse Abweichung. Selbst mit den 130W hätte ich die 19.200 Lumen aber schon für unrealistisch gehalten.
112 lm/W finde ich enttäuschend niedrig, zumindest 130lm/W hätte ich mir da schon gewünscht.
 
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