Erstbesatz Red Fire - Anfängerfragen

easc

Member
Hallo,
ich habe am 2.5. einen 20l-Cube eingerichtet, der sich seither recht schön entwickelt hat.
In 2-3 Wochen würde ich gerne 10 Red-Fire-Garnelen einsetzen, und dazu stellen sich mir ein paar Anfängerfragen:

- Wasserwerte: der Bodengrund ist Amazonia Light Soil, welches das Wasser beindruckend in den sauer-weichen Bereich bringt. Das Wasser im Becken ist ph 6,0 und kh 0-1.
Ist das für die Garnelen noch okay?
Ich gehe mal davon aus dass der Soil diese Wirkung mit der Zeit eher verlieren wird und ich nicht damit rechnen muss dass ich bald einen ph-Wert von 5 habe?

Bei der Recherche nach (mehr oder weniger) privaten Leuten, die Garnelen abzugeben haben, schreiben diese oft dazu dass die Garnelen bei ihnen im normalen Berliner Leitungswasser gehalten und gezüchtet worden sind. Das weist einen ph-Wert von ~7,5 und eine kh von ~11 auf.
Schaffen die Garnelen die Umstellung generell? Mir ist die übliche Vorgehensweise klar, wonach man über mehrere Stunden Wasser aus dem Becken ins Transportgefäß gibt, reicht das dann aus?

- Ammonium: meine Nitritwerte sind inzwischen recht gut, nach dem Tausch des Filtermaterials (gegen Garnelensicheres) ging er nochmal kurz hoch, ist aber schon nicht mehr nachweisbar.
Ein weiterer Feind ist wohl Ammonium; sollte ich mir dafür auch noch einen Test holen bevor ich Garnelen einsetze oder kann man nach 4-6 Wochen davon ausgehen dass das passt? Inbesondere wegen dem Soil, was ja wohl viel Ammonium abgibt.

- Vermehrung: manche sagen, die Zahl der Garnelen pendelt sich im Becken so ein, dass kein Überbesatz entstehen kann. Das klingt ein bisschen so als ob die Verhältnisse im Becken einfach so schlecht für die Tiere werden, dass viele sterben. Das möchte ich natürlich nicht haben. Oder passen die Garnelen tatsächlich ihre Fortpflanzungsrate an? Wie ist Eure Erfahrung damit? Kriegt man den Nachwuchs gut an andere Halter los?

- Tod: der gehört zum Leben nunmal dazu; aus meiner Zeit mit Fischen habe ich in Erinnerung, dass so eine Leiche das Wasser in einem Becken stark beeinträchtigt. Meine Fische konnte ich immer gut abzählen, was ich mir bei Garnelen schwieriger vorstelle. Sucht ihr Eure Becken regelmäßig ab? Wie macht man das bei richtig stark bewachsenen Becken? Oder kompostiert sich so ein Garnelchen selbst?

Dankbar für alle Tipps,
 

Kejoro

Moderator
Teammitglied
Hi Florian,

bzgl den Wasserwerten mach dir da mal keine Sorgen. Ich pflege auch Red Fire und muss sagen, dass die sogar große Sprünge der Wasserwerte verkraften.
Den Wechsel von Leitungswasser (GH=20 °dH, KH=10°dH) auf Osmosewasser mit GH=6°dH und KH=0°dH auf (nicht-puffernden) Sand haben die locker weggesteckt. Der pH konnte hier schon unter 6 liegen. Ich hab ihn nie gemessen. Irgendwann bin ich dann wieder auf Leitungswasser umgestiegen. Ging auch ohne Auffälligkeiten.
Momentan leben sie in einem 12L Becken, das mit Dennerle Shrimp Soil mit Osmosewasser läuft. Wurden damals direkt reingeworfen, ohne Angewöhnung. Auch da: keine Ausfälle, aber leicht panisches Verhalten. Würde ich nicht nochmal machen.

Ein weiterer Feind ist wohl Ammonium; sollte ich mir dafür auch noch einen Test holen bevor ich Garnelen einsetze oder kann man nach 4-6 Wochen davon ausgehen dass das passt? Inbesondere wegen dem Soil, was ja wohl viel Ammonium abgibt.
Sicher kann man sich bei Soil da nie sein. Aber einen Test würde ich mir dafür nicht kaufen. Frag mal bei Zoogeschäften nach, ob sie NH4 für dich messen. Ansonsten setzt du eben nicht alle Garnelen auf einmal um. Nimm eine zum Test und schau, wie sie sich nach 1-2 Tagen verhält. Die halten es auch einige Wochen im Eimer aus, ohne Filter, wenig Futter. Habe ich selbst schon gemacht. Ein Buchenblatt und ein wenig Moos und die sind glücklich.

Vermehrung: manche sagen, die Zahl der Garnelen pendelt sich im Becken so ein, dass kein Überbesatz entstehen kann. [...] Oder passen die Garnelen tatsächlich ihre Fortpflanzungsrate an? Wie ist Eure Erfahrung damit? Kriegt man den Nachwuchs gut an andere Halter los?
Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht :lol: Ich konnte bisher nur eine Vermehrungspause über ein paar Monate feststellen. Das geht dann aber wieder nach einer Zeit los. Gründe sind mir unbekannt. Es hat nach der Umsiedlung ins 12l Becken aber keine 2 Wochen gedauert und es waren 4 Weibchen tragen... Überbevölkerung hatte ich aber nie. Das ist sowieso subjektiv. Ich würde behaupten, dass das Futterangebot die Vermehrung regelt. Mit der Abgabe habe ich nur wenig Erfahrung; nichts Erwähnenswertes.

Tod: der gehört zum Leben nunmal dazu; aus meiner Zeit mit Fischen habe ich in Erinnerung, dass so eine Leiche das Wasser in einem Becken stark beeinträchtigt. [...]Wie macht man das bei richtig stark bewachsenen Becken? Oder kompostiert sich so ein Garnelchen selbst?
Nach dem Tod ist die Garnele nur noch organisches Material, welches von dem Kompostwerk "Aquarium" mineralisiert wird. Ein gut eingelaufenes Becken muss den Tod einiger (schwammige Formulierung bewusst gewählt) Garnelen ohne Probleme verkraften/"verstoffwechseln" können. Allerdings bin ich der Meinung, dass in eingelaufenen Becken der Nitritwert gar nicht erst in gefährliche Bereiche kommt. Davor lösen sich die Bakterien vom Untergrund (aufgrund Platzmangels wegen Nahrungsüberangebot-> tote Garnele(n), tote Pflanzenreste,...) und trüben dein Wasser. Das geht binnen weniger Tage wieder weg. Wenn ich tote Tiere/Pflanzen sehe, entferne ich diese, aber es ist auch nicht schlimm, wenn man welche übersieht. In stark bepflanzten Becken erübrigt sich dies, da durch die Pflanzenmasse auch mehr Oberfläche für die Mineralisierung vorhanden ist. Da darf man auch mehr übersehen.

Unterm Strich sind die Red Fire sehr problemlos. Die können einiges ab. Wenn man sie himmelt, dann meist durch bakterielle Infektionen, die durchaus von zu viel organischen Material im Boden herrühren können. Dafür ist Soil mit seiner Körnung anfällig. Ich würde dir empfehlen, den regelmäßig zu mulmen (jeden Monat), damit es erst gar nicht so weit kommt.
Dann noch viel Erfolg!

Schönen Sonntag
Kevin
 

easc

Member
Kejoro":71fc12pr schrieb:
Hi Florian,

bzgl den Wasserwerten mach dir da mal keine Sorgen. Ich pflege auch Red Fire und muss sagen, dass die sogar große Sprünge der Wasserwerte verkraften.
Den Wechsel von Leitungswasser (GH=20 °dH, KH=10°dH) auf Osmosewasser mit GH=6°dH und KH=0°dH auf (nicht-puffernden) Sand haben die locker weggesteckt. Der pH konnte hier schon unter 6 liegen. Ich hab ihn nie gemessen. Irgendwann bin ich dann wieder auf Leitungswasser umgestiegen. Ging auch ohne Auffälligkeiten.
Momentan leben sie in einem 12L Becken, das mit Dennerle Shrimp Soil mit Osmosewasser läuft. Wurden damals direkt reingeworfen, ohne Angewöhnung. Auch da: keine Ausfälle, aber leicht panisches Verhalten. Würde ich nicht nochmal machen.

Ein weiterer Feind ist wohl Ammonium; sollte ich mir dafür auch noch einen Test holen bevor ich Garnelen einsetze oder kann man nach 4-6 Wochen davon ausgehen dass das passt? Inbesondere wegen dem Soil, was ja wohl viel Ammonium abgibt.
Sicher kann man sich bei Soil da nie sein. Aber einen Test würde ich mir dafür nicht kaufen. Frag mal bei Zoogeschäften nach, ob sie NH4 für dich messen. Ansonsten setzt du eben nicht alle Garnelen auf einmal um. Nimm eine zum Test und schau, wie sie sich nach 1-2 Tagen verhält. Die halten es auch einige Wochen im Eimer aus, ohne Filter, wenig Futter. Habe ich selbst schon gemacht. Ein Buchenblatt und ein wenig Moos und die sind glücklich.

Vermehrung: manche sagen, die Zahl der Garnelen pendelt sich im Becken so ein, dass kein Überbesatz entstehen kann. [...] Oder passen die Garnelen tatsächlich ihre Fortpflanzungsrate an? Wie ist Eure Erfahrung damit? Kriegt man den Nachwuchs gut an andere Halter los?
Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht :lol: Ich konnte bisher nur eine Vermehrungspause über ein paar Monate feststellen. Das geht dann aber wieder nach einer Zeit los. Gründe sind mir unbekannt. Es hat nach der Umsiedlung ins 12l Becken aber keine 2 Wochen gedauert und es waren 4 Weibchen tragen... Überbevölkerung hatte ich aber nie. Das ist sowieso subjektiv. Ich würde behaupten, dass das Futterangebot die Vermehrung regelt. Mit der Abgabe habe ich nur wenig Erfahrung; nichts Erwähnenswertes.

Tod: der gehört zum Leben nunmal dazu; aus meiner Zeit mit Fischen habe ich in Erinnerung, dass so eine Leiche das Wasser in einem Becken stark beeinträchtigt. [...]Wie macht man das bei richtig stark bewachsenen Becken? Oder kompostiert sich so ein Garnelchen selbst?
Nach dem Tod ist die Garnele nur noch organisches Material, welches von dem Kompostwerk "Aquarium" mineralisiert wird. Ein gut eingelaufenes Becken muss den Tod einiger (schwammige Formulierung bewusst gewählt) Garnelen ohne Probleme verkraften/"verstoffwechseln" können. Allerdings bin ich der Meinung, dass in eingelaufenen Becken der Nitritwert gar nicht erst in gefährliche Bereiche kommt. Davor lösen sich die Bakterien vom Untergrund (aufgrund Platzmangels wegen Nahrungsüberangebot-> tote Garnele(n), tote Pflanzenreste,...) und trüben dein Wasser. Das geht binnen weniger Tage wieder weg. Wenn ich tote Tiere/Pflanzen sehe, entferne ich diese, aber es ist auch nicht schlimm, wenn man welche übersieht. In stark bepflanzten Becken erübrigt sich dies, da durch die Pflanzenmasse auch mehr Oberfläche für die Mineralisierung vorhanden ist. Da darf man auch mehr übersehen.

Unterm Strich sind die Red Fire sehr problemlos. Die können einiges ab. Wenn man sie himmelt, dann meist durch bakterielle Infektionen, die durchaus von zu viel organischen Material im Boden herrühren können. Dafür ist Soil mit seiner Körnung anfällig. Ich würde dir empfehlen, den regelmäßig zu mulmen (jeden Monat), damit es erst gar nicht so weit kommt.
Dann noch viel Erfolg!

Schönen Sonntag
Kevin

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, das beantwortet meine Fragen und beruhigt mich, dass ich hoffentlich nicht allzuviel falsch machen werde :)

Beste Grüße, Florian
 
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