Eheim 5e 600t rattert, blinkt & schaltet ab – Ursache: CO2-Übersättigung (trotz Diffusor am Auslass!)

Vaporz

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Das Setup:
* Filter: Eheim professional 5e 600t
* CO2-Zugabe: Inline-Diffusor, korrekt am Auslass (Druckseite) montiert.
* Veränderung: Vor kurzem das Nadelventil am Druckminderer ca. 1/4 Umdrehung weiter geöffnet.
Das Problem:
Der Filter fing plötzlich an, extrem laut zu rattern (wie bei einem Defekt der Keramikachse oder Luft im Kopf). Kurz darauf blinkte die Elektronik rot und der Filter schaltete sich ab (Not-Modus / Electronic Constant Flow Fehler).
Nach Netzstecker ziehen lief er kurz wieder an, das Problem kam aber nach einiger Zeit zurück. Durch den Ausfall entstand ein Nitrit-Peak.
Die falsche Fährte:
Zuerst dachte ich an einen Defekt am Flügelrad oder eine Undichtigkeit an der Ansaugseite, da der Diffusor ja am Auslass sitzt und somit eigentlich keine Luft in den Filter ziehen kann.
Die Lösung & Ursache:
Es lag an der CO2-Sättigung des Wassers.
Durch das Aufdrehen des Nadelventils (1/4 Drehung) wurde das Wasser im Becken so stark mit CO2 angereichert, dass es physikalisch "gesättigt" war.
* Der physikalische Effekt: Im Pumpenkopf herrscht Unterdruck (Sog).
* Obwohl das CO2 im Becken gelöst war, gaste es durch den Unterdruck im Filterkopf schlagartig wieder aus (wie beim Öffnen einer Mineralwasserflasche).
* Folge: Es bildete sich eine große Gasblase im Kopf -> Flügelrad lief trocken (Rattern) -> Elektronik erkannte den Leerlauf/Widerstandsverlust und schaltete ab.
* Der Beweis: Nachdem ich das CO2 wieder reduziert und den Filter durch Kippen entlüftet habe, läuft er wieder flüsterleise und stabil.
Fazit / Learning:
Auch wenn der Diffusor am Auslass sitzt, kann zu viel CO2 den Filter lahmlegen!
Der Eheim 5e reagiert hier sehr sensibel, da die Elektronik bei "Luft im Kopf" (Leerlauf) sicherheitshalber abschaltet, wo ein dummer Filter vielleicht nur weiter gerattert hätte.
Vorsicht beim Nadelventil: Eine 1/4 Drehung kann die CO2-Menge drastisch erhöhen und das System zum Kippen bringen.
 
Hey,

ich nutze den 5e 700 seit Jahren, sowohl mit Reaktor, als auch mit normalem Diffusor.
Mein Aquarium läuft mit hellgrünem 30mg/l Indikator.

Das oben geschriebene ist bei mir noch nie aufgetreten.

Eine Viertelumdrehung am Nadelventil ist aber auch eine verdammt große Änderung.

Und auch die Fehlerbeschreibung ist beim 5e nicht normal für den Filter. Wenn der Luft im System hat, rattert er nicht und schaltet dauerhaft ab, sondern geht immer wieder an und aus, und versucht zu entlüften.
Der hat ja ein Entlüftungsprogramm.
 
Danke für deine Rückmeldung! Ja, da hast du absolut recht – dass eine Viertelumdrehung am Nadelventil mechanisch so eine massive Auswirkung auf die Menge hat, habe ich definitiv unterschätzt. Das war mit Sicherheit der Auslöser.


Was das Fehlerbild angeht: Ich vermute, dass der Filter in meinem Fall nicht in das normale Entlüftungsprogramm (Pulsieren) gegangen ist, weil es durch die massive Übersättigung nicht nur ein bisschen Luft war, sondern der Impeller durch die schlagartige Gasbildung im Kopf wahrscheinlich komplett trockenlief. Das würde auch das extrem laute, mechanische Rattern erklären, das ich vor dem Abschalten gehört habe. Die Elektronik hat das dann wohl als "Leerlauf" oder mechanische Blockade interpretiert und sicherheitshalber komplett abgeschaltet, statt nur zu entlüften. Seit ich das CO2 wieder auf das alte Niveau reduziert und einmal manuell entlüftet habe, läuft er jedenfalls wieder seit Stunden absolut flüsterleise und stabil durch. Mechanisch ist zum Glück also alles heil geblieben.

Lg
 
Hallo Markus, danke für deinen Einwand, da hast du physikalisch gesehen natürlich völlig recht. Von einer echten Sättigung des gesamten Beckenwassers mit 1450 mg/l war ich sicher weit entfernt, das hätten meine Fische ja niemals überlebt. Ich habe mich da mit dem Begriff Sättigung wohl etwas ungenau ausgedrückt.

Worauf ich eigentlich hinauswollte, ist ein Effekt, der speziell im Inneren des Filters passiert und den man leicht unterschätzt. Dort wo die Pumpe ansaugt, herrscht ja ein starker Unterdruck. Wenn man nun die CO2-Zugabe deutlich erhöht, passiert im Filterkopf genau das, was beim Öffnen einer Mineralwasserflasche passiert: Durch den dortigen Druckabfall kann das Wasser das Gas schlechter halten und es perlt plötzlich wieder aus. Dazu kommt wahrscheinlich noch, dass der Diffusor bei der großen Menge feine Nebelbläschen produziert hat, die sich über Stunden hinweg oben im Filterkopf zu einer großen Blase gesammelt haben.

Am Ende hat sich dort also genug Gas angestaut, um den Filter lahmzulegen, auch wenn wir im Aquariumwasser selbst weit weg von den theoretischen Maximalwerten waren. Seit ich das Gas reduziert habe, ist das Problem jedenfalls sofort verschwunden und der Filter läuft wieder ruhig.
 
Moin,

bist du sicher, dass der Filtereinlass nicht bloß dicht war? Das Phänomen hatte ich nämlich mal bei zugesetzten Filterguards, da hat sich dann auch Luft im Filter gesammelt.
 
Danke für den Tipp, bei der war es zu 100% nicht hatte ich geschaut und wurde erst 2 Wochen davor mit Schlauchbürste gereinigt.
 
Hallo,

Kann es sein, dass der Schlauch nach dem Filter nicht direkt nach oben geht?

Wenn da noch andere Geräte angeschlossen sind und der Schlauch unter der Filterhöhe entlang geführt wird, kann sich dort Luft sammeln und die Entlüftungsversuche des Filters beeinträchtigen.
So gefangene Luft im Schlauch der nach unten führt = erhöhter Gegendruck.

Die originalgrößen der Schläuche wurden verwendet?
 
Hi,

also ich kann das durchaus nachvollziehen, als ich noch den generell „luftanfälligen“ Oase Biomaster im Einsatz hatte, war mir auch aufgefallen, dass er öfter mal gegen Abend das Gluckern angefangen hat.

Mein CO2-Gehalt ist allerdings aufgrund PH-Steuerung immer konstant.
Also war wohl eher die Sauerstoffsättigung der Übeltäter.
Naja, die Art des Gases ist dem Filter wohl egal…

Auch damit hat der Aquael Ultramax übrigens keine Probleme, der läuft einfach, stets unhörbar.

Gruß
Dennis
 
Hallo,

Kann es sein, dass der Schlauch nach dem Filter nicht direkt nach oben geht?

Wenn da noch andere Geräte angeschlossen sind und der Schlauch unter der Filterhöhe entlang geführt wird, kann sich dort Luft sammeln und die Entlüftungsversuche des Filters beeinträchtigen.
So gefangene Luft im Schlauch der nach unten führt = erhöhter Gegendruck.

Die originalgrößen der Schläuche wurden verwendet?
Es wurden die Chihiros Schläuche verwendet 16/22 die so gut wie direkt nach oben führen

LG
 
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