Cryptocorynenfäule vorbeugen?

rhygin

New Member
Hallo,

heute musste ich nach längerer Abwesenheit von zu Hause feststellen, dass ein Leuchtbalken meines Aquariums ausgefallen ist und sich die Beleuchtungsstärke somit halbiert hat.
Wie lange das der Fall ist, kann ich nicht genau sagen.
Ich pflege unter anderem Cryptocoryne usteriana, die sich als ziemliche Zicke erwiesen hat und schon bei kleineren Veränderungen beim Licht dazu neigt sich aufzulösen.
Da sich mein Bestand gerade erst von der letzten größeren Umstellung erholt hat (Röhrenwechsel), möchte ich natürlich verhindern, dass er wieder zusammenbricht.
Habt ihr eventuell Tipps, wie ich der Cryptocorynenfäule vorbeugen kann?

Gruß
Florian
 

-serok-

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Tach auch!

Vorweg die Frage, wie lange du die Crypto schon im Becken hast? Meiner Erfahrung nach lösen sich Cryptos bei Lichtveränderungen nicht auf, eher bei starken Veränderungen spezieller Wasserparameter wie z.B. pH- oder KH-Wert. Deswegen fangen Cryptos beim Umsetzen von Becken zu Becken mit unterschiedlichen Bedingungen schonmal an zu kränkeln. Die halbierte Lichtleistung als Killer deiner Crypto schliesse ich eigentlich aus.

Die gern genannte Cryptocorynenfäule ist, soweit ich das bis jetzt gelesen und gehört habe, aufhaltbar indem man die "faulenden" Blätter abschneidet, bevor sie die Wurzel der Pflanze erreichen. So rettet man zumindest die Pflanze als solche, auch wenn sie dann eine zeit lang blattlos im Becken steht. Die Blätter treiben ja neu aus.
 

rhygin

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Hallo Andy,

danke erstmal für deine Einschätzung.
Die Pflanzen sind seit Juli letzten Jahres im Aquarium. Ich habe sie als große Pflanzen aus einem Direktimport von den Phillipinen bekommen.
Nach dem Einsetzen sind sie mir nach nur wenigen Tagen das erste Mal zusammengebrochen und haben sich dann langsam wieder erholt und ich dachte, dass sie damit über den Berg wären, bis ich die Röhren das letzte Mal gewechselt habe...
Das gleiche Spiel wie nach dem Einsetzten, die Blätter zersetzten sich innerhalb kürzester Zeit.
Die anderen Cryptocorynen im Becken (C. crispulata var. balansae, C. x willisii, C. spiralis, C. wendtii) haben keine Auflösungserscheinungen gezeigt.
Die Wasserwerte unterlagen zu diesem Zeitpunkt auch keinen (zumindest von mir messbaren) Schwankungen.
Deshalb bin ich unsicher, ob ich den zweiten Leuchtbalken mit neuen Röhren einfach wieder dazuschalten soll.

Gruß
Florian
 

kiko

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Hallo,
Lt. manchen Züchtern soll sich eine leicht erhöhte Kupferzufuhr auf div. Cryptocorynen stärkend auswirken.
(Mittel gegen Cryptocorynenfäule wie z.b. das Help enthalten auch Kupfersulfat)

Ob häufig wiederkehrende Fäule jedoch allgemein im Zusammenhang mit Problemen in der Kupferversorgung steht, kann ich selbst aber nicht beurteilen. Denn das grundsätzliche Problem dabei: Die richtige Dosierung, zuviel Kupfer im Becken ist schließlich sehr schädlich.
 

Thor2k

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Hallo,

meine Cryptocorynen (wendtii tropica, -green und -brown) lösten sich teilweise auf, nachdem ich Reflektoren an meine Röhren angebracht hatte. Beleuchtung ist 2 x 45 Watt an 180 Liter. Betreibe mein Aquarium jetzt ohne Reflektoren und finde, dass die Cryptos so besser aussehen. Eine Lichtpause von mehreren Tagen führt lediglich dazu, dass die Cryptos ihre Blätter aufrichten und beim Einschalten des Lichts wieder flacher auf den Boden legen. Irgendwelche reaktionen meiner Cryptos auf große Teilwasserwechsel, Umgestaltung des Beckens mit Aufwühlen des Bodengrundes oder sogar bei Umsiedlung in ein anderes Becken und Zwischenlagerung im Eimer für mehrere Tage konnte ich nie beobachten.

Anbei ein link, in dem sich der Autor mit den Folgen des Auswechselns einer Leuchtstoffröhre befasst und auch zu einem Fazit kommt, wie in diesem Zusammenhang bspw. der Cryptocorynenfäule entgegengesteuert werden kann:

=> http://www.aquaristik.de/algen/alge_02.htm

Gruß, Torsten
 

rhygin

New Member
Hallo Olaf-Peter und Torsten,

erstmal danke für eure Antworten.
Da die anderen Cryptocorynen im Aquarium keine Probleme machen würde ich einen (Kupfer-)Mangel erstmal ausschließen.
Der Link war sehr hilfreich.
Ich werde nach den Feiertagen die Röhren wechseln und beobachten, was passiert.
Im schlimmsten Fall wäre es halt eine kahle Ecke im Aquarium, was nicht schön (und ärgerlich) aber auch kein Beinbruch wäre.

Gruß
Florian
 

kiko

Active Member
hi,
ehrlich gesagt, weiß ich es nicht genau - da ich mich bislang auch nicht intensiv genug mit den "restlichen Nährstoffen" (=all die, welche man idr. nicht überwacht) beschäftigt habe. Grundsätzlich ist es allerdings schon so, das sobald auch nur irgendein Nährstoff (gleichwelcher Art) knapp wird, sich dies immer an den dafür "empfänglicheren" Arten zuerst zeigt - wohingegen andere Arten im gleichen Becken noch lange Zeit gesund und munter aussehen können.

Die Ausführungen im Link sind teils schlüssig, denn wechselt man die Beleuchtung verändert sich natürlich der Nährstoffumsatz. Allerdings verlieren moderne Leuchtstoffröhren meist nur 10-30% Lichtleistung nach X Jahren, was nicht soviel ist das sich deswegen in einem vorher ausreichend gedüngten Becken gleich schon am nächsten Tag größere Probleme einstellen - denn damit das passiert muß eigentlich schon im Vorfeld etwas nicht ganz optimal gelaufen sein, was allerdings im Nachhinein meist kaum noch herauszufinden ist.

Das sinnvollste wird sein einfach abzuwarten und möglichst für gleichmäßige Rahmenbedingunge sorgen, die Cryptocyognien sollten mit der Zeit dann auch wieder gesund neu austreiben. :smile:
 

rhygin

New Member
Hallo,

die Röhren sind gewechselt (hatte noch neue auf Vorrat, die einfach in Vergessenheit geraten sind...).
Gestern habe ich noch mal meine, recht spärliche, Literatursammlung bemüht und auch dort gelesen, dass plötzliche Lichtveränderungen zum Auflösen der Blätter führen können und habe mich daher entschieden, den zweiten Leuchtbalken für die erste Zeit nur stundenweise zuzuschalten und die Beleuchtungsdauer dann täglich um eine Stunde zu steigern, bis die Sollzeit erreicht ist.
Mal schauen, ob es was bringt.

Gruß
Florian
 
Hallo,

bei mir ist das Thema auch "mal wieder" aber schlimmer als je zuvor aktuell.

Logisch beschäftigen mich auch evtl. vorbeugende Maßnahmen....habe aber bisher auch keine Gründe ausmachen können.

Generell hab ich nur den wendtschen Wasserkelch drin, eine Art die ihm auf's Haar gleicht, aber nur 2/3 so groß ist und noch eine weitere (schön wenn's so konkret ist ;-) ) und die zeitweise als totales "Grobzeug" gesehen da sie versuchten das gesamte becken inkl. natürlich Bodengrund zu kapern, das ist aber nun 1/2 Jahr her und bes. die letzte Cryptofäule, hat quasi den gesamten Bestand ausrerottet.

Was die Gegenmaßnahme Abschneiden der befallenen Blätter betrifft: ich hab Angaben gelesen, das manche behaupten, ihre Blätter seinen binnen 30-60min zusammengefallen, ich würde sagen bei mir dauert das wesentlich länger, allerdings erkenn ich sie auch immer erst recht spät, es ist so dunkel im Cryptowald, wenn er denn geschlossen ist.

Nee-tut mir leid ich kann wenig produktives zu dem Thema beitragen AUßER: ich hatte das GEFÜHL der Totalverlust war Folge von Ausbringung von 5...8 Erlenzäpfchen IN mein Futtereinwurf, dort schwammen, quollen, verklumpten die Zapfen zu einem Ball der letztlich genau in den Cryptowald absank, das nächste was dann sichtbar wurde steht oben ;-)

Einerseits werden Wasseränderungen, insbesondere pH als Grund angeführt, das würde ja passen, andererseits ein bißchen Strömung herscht ja nun auch wieder auch wenn die Cryptos in einer fast windstillen Ecke stehen....andererseits müßte ja dann fast jeder WW zu der potentiellen Cryptogefahr werden.

Das mit den Zapfen passiert mir nicht wieder, ob nun Ursache oder nicht.

Grüße, Frank!
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

-serok-":1e7g478u schrieb:
Meiner Erfahrung nach lösen sich Cryptos bei Lichtveränderungen nicht auf,
@ Andy,
doch, sogar Hauptursache:
Wenn die Lichtleistung plötzlich erhöht wird ist Cryptocorynefäule vorprogrammiert.
Das passiert auch wenn man z.B. flutende Stängelpflanzen welche die Cryptocorynen abschatten komplett einkürzt, also plötzlich wieder volles Licht strahlt.

rhygin":1e7g478u schrieb:
Gestern habe ich noch mal meine, recht spärliche, Literatursammlung bemüht und auch dort gelesen, dass plötzliche Lichtveränderungen zum Auflösen der Blätter führen können
@ Florian,
ja, es ist so…
Wie schnell und wie stark die Fäule eintritt hängt mit der Stärke und Schnelligkeit der Lichtveränderung zusammen.

Wenn du nur 2 Röhren hast ist ein Röhrenwechsel natürlich eine Starke und plötzliche Lichtveränderung:
Die Beleuchtungszeiten ändern, hmm…???
Versuch doch die neue Röhre abzuschatten und die Lichtstärke über 7 Tage langsam zu erhöhen.
Evtl. mit Pergamentpapierabdeckung, diese jeden Tag ein bisschen schmaler schneiden.

Cryptocoryne/Wurzeldüngung:
Schwierigkeiten/ Cryptocorynefäule gab es bei mir auch beim Düngen von Flüssigdünger mit Injektionsnadel.
Aber nur bei Makrodünger. :?
Mit Eisenvolldünger gab es keine Probleme.
 
Hallo Kurt!

Schwierigkeiten/ Cryptocorynefäule gab es bei mir auch beim Düngen von Flüssigdünger mit Injektionsnadel.

Machst du das grundsätzlich mit Flüssigdünger und Injektionsnadel?
Bzw. wie stark verdünnt und wie oft verabreichst du das?


Gruß Alex
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Giftzwerch28":1cv1t3r0 schrieb:
Machst du das grundsätzlich mit Flüssigdünger und Injektionsnadel?
@ Alex,
nein…das sind noch Düngemethoden von früher, da hatte ich die heutigen Kenntnisse noch nicht.
Oft habe ich das nicht gemacht, etwa alle 2 bis 3 Monate oder bei Mangelerscheinungen.
Mittlerweile dünge ich praktisch nur noch über die Wassersäule.

Düngen mit der Injektionsnadel klappt bei Wurzelzehrern prima.
Man kann so den Wuchs auch beeinflussen, Pflanzen wurzeln gut, werden größer/kräftiger.
Wie geschrieben aber nur mit Eisenvolldünger, bei den Verdünnungen kam es sich nicht so genau.
Teilweise habe ich sogar unverdünnt eingegeben.

Es wurden aber immer nur kleine Mengen Dünger (10ml) und über mindestens 5 Einstichstellen um die Pflanze herum verabreicht. Beim Stecklinge neu setzen habe ich den geplanten Bereich vorher gedüngt.
Man kann aber auch gut Düngetabletten nehmen (Tetra) die lösen sich rückstandslos.

Beim Makrodünger habe ich nicht so viel probiert.
Nachdem ich (ist alles schon lange her) zwei oder dreimal meine Cryptocorynen so platt gemacht habe
(es gab/kam die Cryptocorynenfäule) wurden die Versuche aufgegeben.

Für diese Düngemethode bietet sich allerdings auch Kies besser als Bodengrund an.
Bei Sand muss man damit rechnen das sich die Injektionsnadel zusetzt,
ein verstopfendes Sandkorn ist kaum noch herauszubekommen.

Handling Zusätze:
Da jeder Bodengrund nach eine gewissen Zeit ausgelaugt ist sollte man sich gründlich überlegen welchen man nimmt, wie man ihn aufbaut!
Z.b. Lehm im Bodengrund ist unkontrollierbar und nicht nur mit Trübungen verbunden,
Pflanzen umwachsen die Lehmkugeln, beim Gärtnern wird alles aufgewühlt.
 
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