Beeinflussen des Höhenwachstums

A

Anonymous

Guest
Nabend zusammen,
mich würden mal eure Erfahrungen bzgl. des Wachstums von Wasserpflanzen in die Breite/Höhe in Abhängigkeit vom Licht oder vielleicht sogar eines bestimmtes Nährstoffangebotes interessieren. Das Pflanzen generell bei viel Licht lieber in die Breite als in die Höhe wachsen ist klar. In meinen Becken mit relativ viel Licht habe ich die Beobachtung gemacht, dass mehrere Rotala Arten zwar viele Triebe bilden aber ab einer bestimmten Höhe (ca. 15cm) nur noch in die Breite bzw. überhängend wachsen. Habt ihr Erfahrungen gemacht, das Höhenwachstum positiv zu beeinflussen, z.b durch Reduzierung der Beleuchtungsstärke? Oder schießen die pflanzen automatisch in die Höhe, sobald sie sehr dicht gewachsen sind?
 

Frank2

Well-Known Member
Hallo Marcel,

es liegt schon zu einem guten Teil am Licht. Ich habe eher schwache Beleuchtung und die Rotalas wachsen bei mir aufrecht nach oben, auch die Green. Du kannst durch mehrmaliges zurückschneiden bewirken, dass sie auch bei starkem Licht allmählich hochkommen. Dasselbe Problem häufig auch bei Hygro Polysperma und Hygro Difformis, die in hellen Becken gerne waagerecht bis hin zu Substratkriechern werden.
Mein Tipp ja generell für normale althergebrachte Anpflanzungen - LICHT RUNTER: Nur wenige Arten benötigen das starke Licht auch wirklich. Einige Bodendecker und noch vielleicht 2 Handvoll andere Pflanzen, alle anderen sind mit 20 Lumen dabei. Und zwar mit schönem aufrechten Wuchs.

Wenn die Pflanzen neben der waagerechten Tendenz noch anfangen Unterwasserwurzeln en masse zu bilden, dann läuft allerdings auch die Nährstoffversorgung schief. Dann ist Licht nicht die alleinige Ursache,

Gruß
Frank
 

chrisu

Well-Known Member
Hallo,

ich finde es ein extrem spannendes Thema unter welchen Bedingungen Pflanzen wie wachsen.
Vor allem beim Thema Internodienabständen komme ich nicht wirklich dahinter was wirklich ausschlaggebend ist.
Rotala rotundifolia wächst in den düsteren Fischverkaufsbecken bei Dehner so dicht das man kaum den Stängel sehen kann. In meinen Becken mit 80Lumen/Liter sind die Abstände viel größer.
Hemianthus glomeratus wächst in einer finsteren Ecke meines Beckens auch mit kürzeren Internodien als die Artgenossen unter Starklicht.
Auch unter konstanten Lichtverhältnissen werden die Internodien verschiedener Pflanzen mal länger und mal kürzer. Wird wohl auch etwas mit den Nährstoffen zu tun haben. Ich habe CO2 unter Verdacht.
 

Frank2

Well-Known Member
C02 ist es bei den Internodien. Das Beispiel mit Rotala zieht, es zieht aber auch Limnophila Sessiflora und auch bei vielen Ludwigia. Und vermutlich auch noch bei etlichen Anderen. Habe gerade ein dunkles Becken vor Auge bei Hornbach, da wächst die Rotala Green am Rand in einem derart dichten, kerzengeraden Busch nach oben, Internodienabstände extrem kurz, 45 cm hoch, belaubt bis nach unten. Wirklich gigantisch!

Ich habe es bis zum Exzess getestet und seit ich C02 im hellblauen- dunkelstes Dunkelgrün fahre ist das Internodienabstandsthema durch.
Für mich ist das Thema C02 > 15 mg/l (momentan 10) ein für allemal durch. Da brauchts dann wirklich SEHR hohe Beleuchtung, wenn man die Internodienabstände kurz haben will. Und dazu dann eine massenhafte Düngung für die Balance. Nein Danke.

Extrem spannendes Thema, finde ich auch. Ich weiß bis heute nicht, warum ich seit C02 Düngung keine Hygro Difformis mehr gerade zum Wachsen bringe (als einzige Pflanze, die ich getestet habe), früher in C02 freien Becken wuchs sie senkrecht. Aber bei vielen mit C02 wächst sie dennoch senkrecht nur bei mir nicht. Warum? Ich weiß es nicht....

Gruß
 

chrisu

Well-Known Member
Hi Frank,

bisher hab ich mich nie wirklich getraut CO2 ordentlich zu senken aber ich werde es jetzt im Nano mal schrittweise versuchen.
Mal sehen wie weit ich bei ~80L/L runtergehen kann bis Probleme auftreten. Mit kaum nachweisbaren N, P, K und Fe funktioniert es bislang jedenfalls problemlos.

Hast du jemals irgendwelche Mangelerscheinungen bei CO2 Gehalten dauerhaft unter 10mg/l erkennen können?
 

Frank2

Well-Known Member
Hallo Chrstian,

nein bei mir nicht. Wasserpflanzen sind zudem in der Lage, C02 zu speichern, es gibt Gewässer, wo der Start bei 70 oder 80 mg/l ist am morgen und mittags bei nahe Null.

Anders wird es sich verhalten, bei Aquarianern, die ihr mittelhartes und leicht alkalisches Wasser in den sauren Bereich drücken über das C02. Hier kann es dann zu Problemen kommen bei Pflanzen, die es schwach sauer brauchen. Dann liegt es aber nur indirekt am CO2, direkt ist der PH für die Probleme verantwortlich - sprich über ein kh-armes Wasser könnte man hier direkt die Bedingungen schaffen.... .
Ich habe solche Pflanzen nicht mehr, da ich mittelhart und neutral, schwach alkalisch habe. Ich nenne als Beispiel Rotalla Nanjeshan oder auch Macandras, die in meinen Becken nicht gut gehen. Die gingen bei mir aber in saurem Milieu auch mit wenig Co2 sehr gut (Testbecken mit wenig C02). Nicht aber im mittelharten, leicht alkalischen Wasser mit wenig C02. Erhöhe ich da C02 auf zb 30 mg/l wird der ph wieder schwach sauer und sie gehen dann auch da wieder gut.

Ich möchte nicht ausschließen, dass es C02 Junkies gibt, die auch im schon sauren Milieu dennoch hohe Konzentrationen benötigen. Ich kann Dir aber gerade keine benennen, aber es wird insbesondere bei stärkerer Beleuchtung auch da sicher die Ein-oder andere Pflanze geben. Ich würde daher immer dazu raten diese Pflanzen, die von schwach sauer profitieren, ein kh-armes Wasser zur Verfügung zu stellen Kh 1-2. Bei normaler Beleuchtung sollte auch hier in den meisten Fällen C02 10-15 mg/l ausreichen.

Was halt bei weniger C02 passiert - es wächst langsamer. Alles tacktet geringer. Ich finde das pers. sehr gut. Ich denke dass man das auch bis in mittlere Beleuchtungsstärken (round about 30-35 Lumen) gut handhaben kann mir wenig C02, zu Becken mit 40 oder 50 Lumen + fehlt mir der Erfahrungswert, da will ich nicht mitreden.
Gruß
Frank
 
A

Anonymous

Guest
Hallo Frank,
Hallo Christian,

man sagt ja (zumindest habe ich es so bei einigen Vordergrundpflanzen gelesen), dass Beschneiden einen kriechenden Wuchs fördert. Ist das bei höheren Stängelpflanzen anders?
Inwiefern gibt es Unterschiede, wenn ich z.B. bei der Rotala Green nur die überhängenden Triebe abschneide?

Ich überlege auch, ob meine Beckenhöhe (65cm) damit zusammen hängt -> Könnte es sein, dass die Pflanzen so hoch wachsen, bis sie eine Höhe erreicht haben, in der so viel Licht "durchkommt", dass sie nicht mehr aufnehmen können/brauchen/wollen?

Interessantes Thema wie ich finde.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Christian,
chrisu":3teh9ujb schrieb:
Hast du jemals irgendwelche Mangelerscheinungen bei CO2 Gehalten dauerhaft unter 10 mg/l erkennen können?
ich gebe auch mal meinen Senf dazu. Nein. Ich bin schon länger so weit, dass ich CO2 an der Untergrenze orientiere. Es ist mir sicher, dass es ohne CO2-Zugabe, d.h. nur geringem CO2 aus zugegebenen Futter, zu einem ausgesprochen kompakten und attraktiven Pflanzenwuchs kommt. Dann geht das aber nicht mehr mit Starklicht. Bei meinen üppig beleuchteten Nanos habe ich praktisch schon das Problem Druckgas-CO2 ausreichend niedrig dosieren zu können. Ich denke sogar über Magnetventile nach. Üblicherweise schalten die die nicht gebrauchte CO2-Zugabe in der Nacht ab, ich würde es nutzen um bei niedrigster Zugabe weitere Pausen einzulegen.
Es gibt nur einen wirklichen "Mangel" bei zu wenig CO2 und das ist, wenn es bei reichlich Licht zur unerwünschten biogenen Entkalkung kommt. Mehr Probleme wüsste ich nicht. Es wächst langsamer, was ich ebenfalls auf der Habenseite verbuche.

Gruß, Nik
 
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