Hi Denis,
kannst du machen, ich habe auch ein kleines Riff neben meinem großen mit 64 Litern.
Allerdings, wenn du schreibst du liebst die Farben der Fische, mach dir keine Illusionen - viel kannst du auf so wenigen Litern nicht halten. Ich habe ein paar Trimma Grundeln, die benötigen nicht viel Platz. Allerdings sind sie auch farblich sicher nicht das, was dir vorschwebt. Vielleicht noch eine kleine Grundel mit Symbiose-Krebs.
Du solltet dir die Farbe eher anhand der Korallen ins Becken holen. Zoanthus sind schön, klein und recht unkompliziert. Ricordeas ebenfalls.
Unkompliziert sind außerdem Röhrenkorallen - eine grüne Röhrenkoralle ist schon ein Blickfang - und pumpende Xenien. Allerdings gilt für beide, dass sie sich beinahe wie Unkraut vermehren und alles zu wuchern, wenn man nicht aufpasst. Aber es gibt auch noch andere schöne und recht unkomplizierte Korallen, da findest du sicher etwas.
Als sonstigen Besatz empfehle ich Sexy Shrimps, die sind sehr schön gezeichnet und interessant im Verhalten. Und natürlich die obligatorischen Einsiedler-Krebse und Schnecken. Ich denke, für so ein kleines Becken reicht das dann auch.
Gut daran, wenn du nur wenig Fische hältst, ist dass du wahrscheinlich um eine Eiweiß-Abschäumung herum kommst, der wöchentliche Wasserwechsel reicht bei mir immer.
Was du noch brauchst, ist mindestens eine Strömungspumpe - ich habe 2, je mehr Strömung, desto besser. Und ich würde an deiner Stelle gerade beim Licht nicht sparen! Das Licht ist das Hauptnahrungsmittel deiner Korallen und sie sehen unter der richtigen Beleuchtung einfach zehn mal besser aus als unter einer Billig-LED.
Den kleinen Filter würde ich wenn nur leer mitlaufen lassen, um das Wasser auf Temperatur zu bringen. Auf keinen Fall mit Filtermaterial drin!
Dann noch eine Nachfüllanlage inkl. Frischwasserbehälter für Frischwasser, sonst ist es schon sehr nervig, den Wasserstand ständig händisch wieder auffüllen zu müssen.
Dann musst du dir noch Gedanken über ein geeignetes Versorgungssystem für deine Korallen machen, da gibt es haufenweise verschiedene und jeder hat seine Erfahrungen - wahrscheinlich muss die auch jeder selbst machen und es selbst auf sein Becken abstimmen.
Damit kommt man schon zum nächsten Punkt, nämlich den Wassertests. Kauf die auf jeden Fall anständige Wassertests, es ist extrem wichtig, die Werte jederzeit im Auge zu behalten! Mindestens Nitrat, Phosphat, Calcium, Magnesium, KH, Silikat. Besser auch noch die anderen. Und du brauchst ein Aräometer zur Bestimmung des Salzgehaltes.
Zur Erstellung von Frischwasser benötigst du eine Umkehrosmose-Anlage - Leitungswasser nehmen geht nicht, vor allem wegen dem Silikat-Gehalt.
Und mach dir Gedanken, ob du jemanden hast, dem du das Becken in Abwesenheit anvertrauen kannst! Bzw., wenn du niemanden hast, besetze es so, dass es auch einige Zeit alleine laufen kann.
Was die Kosten angeht, rechne mal damit, dass du ein vielfaches zahlen musst wie für Süßwasser. Und dich auch um ein vielfaches so intensiv um das Becken kümmern musst. Ob es sich dann für dich lohnt - das musst du selbst beurteilen, das ist ja eine rein subjektive Geschichte. Dazu kann man höchstens noch anmerken, dass ein Großteil der Leute, die mit Meerwasser anfangen, das erste Jahr nicht durchhalten und irgendwann das Handtusch schmeißen - sei es aufgrund der Kosten, der Zeit oder der vielen Probleme, die auftauchen können.
LG
Christian