knispel
Member
Hallo Nik,
vielen Dank für deine Antwort. So langsam fügt sich das zusammen.
Momentan stehe ich vor der Frage: Was war zuerst, Ei oder Huhn? Führt gesunder Pflanzenwuchs (das ist bereits kritisch zu betrachten, da sind die Ansprüche sehr hoch) zu einer gesunden Mikroflora (ebenfalls überdurchschnittlich)? Oder ist es andersrum? Bedingt das eine immer das andere? Funktioniert dein pflanzenloses Mikroflora-Becken? Lassen sich tolle Pflanzen in völlig krumm laufenden Becken ziehen?
Dass der stumpfe Film der bessere ist sehe ich ebenfalls so. Sichtbar wird der erst auf (Makro)-Fotos.
Praktisch bietet die Substratdüngung den Vorteil, kurzzeitige Mängel in der Wassersäule auszugleichen. Das kann bei Fehlern hilfreich sein, führt aber lediglich dazu, dass sich diese dann zeitversetzt zeigen.
Wichtiger für mich, es lassen sich Erscheinungsbilder generieren. Temporär über die Wassersäule kurz gehaltene Pflanzen sehen mMn. den kleinen Tick besser aus, als jene, die in der fetten Suppe stehen. Das ist vielmehr eine Spielerei als sinnvoll, zeigt aber, dass da ein gewisses Potential drin steckt. Auch was das Vermeiden von Ausfällungen betrifft. Phosphat lässt sich damit risikolos einbringen. Stoßdüngung bietet sich zwar ebenfalls an, aber die Pflanzen sehen irgendwie anders aus.
Das Hannoverbecken hat mir da im Nachhinein die Augen geöffnet, während das HCC wuchs wie die Pest, sind mir reihenweise Stängelpflanzen weggemangelt. Mit Substrat(phosphat)düngung wäre das zu vermeiden gewesen. Ein Versuch steht noch aus.
Trotzdem nochmal ganz deutlich, mit Soils bietet sich die Möglichkeit Pflanzen anders und in meinen Augen schöner wachsen zu lassen als nur mit Flüssigdüngern. Das möchte ich nicht missen. Gerade vor bestimmten Terminen mal die Düngung auszusetzen ist ein nettes Feature. Nötig ist das alles nicht, aber wer hat der kann....
Jetzt wird es interessant, denn wo befindet sich dein Biofilm? Grundsätzlich doch auf der Hardware, Pflanzen/Scheiben (dort Sichtbar, s.o.)/Boden/eventuell Filter. Aber frei im Wasser? Die Anzahl der freien Bakterien dürfte äußerst gering sein.
Kurz erzählt, das Becken läuft gut, sehr gut. Nach 3 Wochen ohne Wasserwechsel wurde mir das etwas komisch, da der Pott vor kurzem noch in etwa so gut lief, wie ich tanzen kann. Zudem ist der Besatz mittlerweile doch beachtlich und die Fütterung dementsprechend (immer in Maßstäben eines Pflanzenaquarianers gedacht ) ( da tut sich gleich wieder die Frage der Keimbelastung auf, normalerweise wird Nitrat/Phosphat als Maßeinheit für sauberes Wasser herangezogen, wie ist das bei solchen NPK-Krümelmonstern wie unseren Becken?).
Also Wasser gewechselt, nichts weiter, keine Scheiben geputzt, Pflanzen geschnitten etc.
Warum läuft das jetzt nicht mehr so gut. Der Unterschied ist natürlich marginal, aber eben inakzeptabel. Liegt es eventuell einfach nur an der Wasserhärte? Soilbecken, zwar schon länger drin, aber wer weiß? Zum Messen fehlen mir sowohl Mittel als auch Lust, gegen ersteres ließe sich was tun, gegen zweiteres nicht
mfg Jan :bier:
vielen Dank für deine Antwort. So langsam fügt sich das zusammen.
Momentan stehe ich vor der Frage: Was war zuerst, Ei oder Huhn? Führt gesunder Pflanzenwuchs (das ist bereits kritisch zu betrachten, da sind die Ansprüche sehr hoch) zu einer gesunden Mikroflora (ebenfalls überdurchschnittlich)? Oder ist es andersrum? Bedingt das eine immer das andere? Funktioniert dein pflanzenloses Mikroflora-Becken? Lassen sich tolle Pflanzen in völlig krumm laufenden Becken ziehen?
nik":cc6lxrhe schrieb:Letzteres ist eine diffuse Geschichte. Das ist eben der Vorteil meines hartnäckig genutzten, sicher funktionierenden Setups, es fällt dann auf, das Pflanzenwachstum trotz gleicher Nährstoffsituation unterschiedlich sein kann. Da bleiben nur mehr günstige, aber auch ungünstige Einflüsse der Mikroflora als mögliche Erklärung über.
Wenn ich so intensiv von Mikroflora/Biofilm fasel dann ist es hübscherweise so, dass sich die Präsenz einer "funktionierenden" Mikroflora umgekehrt proportional zu der Menge meiner Kommentare zum Biofilm verhält. Anders: je besser eine Mikroflora funktioniert, desto unauffälliger ist sie! * Darauf muss ich später noch mal zurück kommen.
Allgemein zeigt die Praxis: kann ich irgendwie nennenswert was an Mikroflora erkennen, dann ist da idR. ein Problem. Bei einer bakteriellen Trübung, Kahmhaut, Cyanobakterien ist das omnipräsent, ein glitschigerer Biofilm an der Scheibe gehört aber auch schon dazu. Insofern ist es im Grunde leicht Mikroflora zu "lesen", denn man muss sie im Grunde nur unauffällig bekommen.
Dass der stumpfe Film der bessere ist sehe ich ebenfalls so. Sichtbar wird der erst auf (Makro)-Fotos.
eine fette Substratdüngung ist wie die Wasserdüngung nicht zwingend erforderlich. Grundsätzlich kann ich mit einer jeweils ausschließlichen Substrat-/Wasserdüngung ein Aquarium betreiben. Praktisch ist es einfacher mit einer ausschließlichen Wasserdüngung ein Aquarium zum Funktionieren zu bringen. Jetzt muss ich was wichtiges einstreuen. Mit Sand, Wasserdüngung, Geringfilterung ist es IMHO am sichersten ein Aquarium aufzusetzen und langfristig zu betreiben.
Praktisch bietet die Substratdüngung den Vorteil, kurzzeitige Mängel in der Wassersäule auszugleichen. Das kann bei Fehlern hilfreich sein, führt aber lediglich dazu, dass sich diese dann zeitversetzt zeigen.
Wichtiger für mich, es lassen sich Erscheinungsbilder generieren. Temporär über die Wassersäule kurz gehaltene Pflanzen sehen mMn. den kleinen Tick besser aus, als jene, die in der fetten Suppe stehen. Das ist vielmehr eine Spielerei als sinnvoll, zeigt aber, dass da ein gewisses Potential drin steckt. Auch was das Vermeiden von Ausfällungen betrifft. Phosphat lässt sich damit risikolos einbringen. Stoßdüngung bietet sich zwar ebenfalls an, aber die Pflanzen sehen irgendwie anders aus.
Das Hannoverbecken hat mir da im Nachhinein die Augen geöffnet, während das HCC wuchs wie die Pest, sind mir reihenweise Stängelpflanzen weggemangelt. Mit Substrat(phosphat)düngung wäre das zu vermeiden gewesen. Ein Versuch steht noch aus.
Trotzdem nochmal ganz deutlich, mit Soils bietet sich die Möglichkeit Pflanzen anders und in meinen Augen schöner wachsen zu lassen als nur mit Flüssigdüngern. Das möchte ich nicht missen. Gerade vor bestimmten Terminen mal die Düngung auszusetzen ist ein nettes Feature. Nötig ist das alles nicht, aber wer hat der kann....
Nichts! (Schwebstoffe, das hat minimale Relevanz.)was macht die Substratfilterung "wirklich wichtiges" außer der Gewährleistung ausreichender Nitrifikation, d.h. der Vermeidung von Nitrit? Nichts!
Der Einfluss der Bakterien auf die Nähstoffverfügbarkeit wurde hier an anderer Stelle schonmal diskutiert. Mir fehlt da die Literatur, scheint aber schlüssig.Hier wird es Zeit für mein oben gesetztes *. Je besser die Mikroflora/der Biofilm funktioniert, desto unauffälliger ist die/der.
Um auf ein "Bild" zu kommen, das von mir verdrückte Schnitzel muss erst durch die Mikroflora im Darm weitgehend aufgeschlossen, mineralisiert werden um dem Körper nutzen zu können. Der unvermeidliche Biofilm auf Pflanzen hat dann was vom "Exo-Darm". Wie auch immer, ich denke der Biofilm auf der Pflanze spielt eine Rolle und ergibt Unterschiede. Biofilm, als variable Erscheinung, könnte man sich in der Wirkung als nährstoffaufbereitend oder auch behindernd vorstellen.
Bist du sicher, dass das nur die Pflanzen sind?
Jetzt wird es interessant, denn wo befindet sich dein Biofilm? Grundsätzlich doch auf der Hardware, Pflanzen/Scheiben (dort Sichtbar, s.o.)/Boden/eventuell Filter. Aber frei im Wasser? Die Anzahl der freien Bakterien dürfte äußerst gering sein.
Kurz erzählt, das Becken läuft gut, sehr gut. Nach 3 Wochen ohne Wasserwechsel wurde mir das etwas komisch, da der Pott vor kurzem noch in etwa so gut lief, wie ich tanzen kann. Zudem ist der Besatz mittlerweile doch beachtlich und die Fütterung dementsprechend (immer in Maßstäben eines Pflanzenaquarianers gedacht ) ( da tut sich gleich wieder die Frage der Keimbelastung auf, normalerweise wird Nitrat/Phosphat als Maßeinheit für sauberes Wasser herangezogen, wie ist das bei solchen NPK-Krümelmonstern wie unseren Becken?).
Also Wasser gewechselt, nichts weiter, keine Scheiben geputzt, Pflanzen geschnitten etc.
Warum läuft das jetzt nicht mehr so gut. Der Unterschied ist natürlich marginal, aber eben inakzeptabel. Liegt es eventuell einfach nur an der Wasserhärte? Soilbecken, zwar schon länger drin, aber wer weiß? Zum Messen fehlen mir sowohl Mittel als auch Lust, gegen ersteres ließe sich was tun, gegen zweiteres nicht
Schade, vielleicht sonst jemand?nein, kann ich nicht.
Sehr schön.
mfg Jan :bier: