Probleme mit einer Amano

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Hallo liebe Community,

meine einzig gebliebene A-Garnele verhält sich seit ca. einer Woche ziemlich merkwürdig: Sie lässt sich überhaupt nicht zu sehen und sitzt rund um die Uhr versteckt unter einem Wurzel. Ich weiß nicht, ob se dort überhaupt etwas zum fressen findet ((.

Ich tippe auf Düngung- und Filterungänderungen (s. unter 4. und 5.) , kann aber leider keinen eindeutigen Zusammenhang mit den Änderungen in letzter Zet erkennen. Hoffentlich schafft ihr das:

1. Die Garnele (Weibchen, 5 cm) ist seit ca. 1 Monat einziger Bewohner des Beckens (andere Amanos nach einem technischen Unfall alle draufgegangen(( aber sie war auch danach ganz fit, wie gesagt - ist seltsam erst seit einer Woche. Neue Garnellen sind übrigens bestellt.

2. Wegen der Hitze war ein Paar Mal im Becken 30°C warm ((. Aber auch wenn ich das Wasser abkühle, ändert sich nichts.

3. Infektionen? - Eigentlich unmöglich: Keine neuen Einkäufe letzte Zeit.

4. Düngung: Ich habe ein Pflanzenbecken mit einem extremen NO4 Unterangebot (praktisch immer n.n.). Die Düngung mit Eurdr* N mit Regeldosis hat nicht viel gebracht. Ich habe also gewagt die Menge langsam zu verdoppeln. Nitratsalze habe ich keine und habe Angst sie zu kaufen wegen (ihr wißt das schon). Es könnte also theoretisch eine Ammoniak oder Nitritvergiftung sein? Auch wenn die Werte nach Messung im grünen Bereich liegen? (ich poste sie etwas später).

5. Filterung: Ich habe einen Innenfilter mit... Aktivkohle/Zeolith-Kartuschen (!). Sie waren auch mehr als drei Jahre nicht gewechselt (!) aber alles lief gut, Garnellen waren fit und ich konnte keine Nachteile (dass gespeicherte Gifte freigesetzt werden) beobachten: Kohle und Zeolith sind in dieser Zeit sicherlich erschöpft und bleiben dann also nur Substrat für Bakterien. Vor ca. einer Woche (sic!) habe ich die zwei Kartuschen aus dem Filter rausgeholt und mit Schwamm ersetzt. Die Kartuschen habe ich im Becken abgespült und dort liegen lassen. Dann habe ich sie jeden Tag am Filterauslauf abgespült und nach einigen Tagen entfernt (erstmal eine, dann nach Tagen noch die andere).

Jetzt ist die Frage, ob durch die Umplatzierung der Kartuschen auch gespeicherte Gifte freigesetzt wurden (Kupfer?) oder dadurch die Nitrifikation so gestört war, dass es zur Ammoniak/Nitritvergiftung kam? (S. auch Verdoppelung der N-Düngung)

Alle Wasserwerte, die ich messen kann (NO4, NO3, Ammoniak, Fe, KH, GH) sind letzte Zeit konstant geblieben außer PH - ich habe PH letzte zwei Tage etwas gesenkt (s. Düngung mit Eurd* N)

Ich wäre für jede Hilfe dankbar!

Beste Grüße
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Roli

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Hi schonmal ein Wasserwechsel gemacht?

ggf. bei hohen Temperaturschwankungen kann Aktivkohle die Absorbierte menge wieder freigeben, selbst bei Qualitativ guter Kohle. Unteranderem das Ausdrücken könnte das ganze noch Verstärkt haben.

Reinige mal mit der Mulglocke den Bodengrund und ein Wasserwechsel wäre sicherlich der 1 Schritt, muss aber sagen das ich mich mit dem Verhalten von Amano Garnelen nicht auskenne, bei mir sind die sehr Agil und immer auf Futter suche, auch bei bis zu 30 grad.


mfg roland
 

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Noch evtl. wichtige Infos:

6. Blaualgen: Hatte ich schon länger, seit ca. 3 Wochen. Ich hatte zwei Flecken auf der Vorderscheibe je ca. 2x4 cm. Also nicht zu viele. Jeden Tag sie entfernt. Momentan bekomme ich das langsam in Griff, wahrscheinlich durch die NO3 Düngung.

7. Planarien: Hatte ich auch seit langem. Wenige, ca 2mm kleine Tiere. Vorher haben sie die Garnelen eigentlich nicht gestört.

Ich hoffe, jemand kann die Ursache erkennen oder vermuten
 

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Hallo Roland,

ich fahre generell mit seltenen und kleineren Wasserwechseln sehr gut, werde aber heute ausnahmweise das tun.

Die Kartuschen mit der Kohle und Zeolith sind schon seit zwei Tagen endgültig raus aus dem Becken.
 

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Wenn keiner antwortet... )))
poste ich dann hier erstmal das, was ich selber rausrecherchiert habe: "Der Anteil des Ammoniaks steigt mit zunehmendem pH-Wert und steigender Temperatur." (Wikipedia)

Wenn ich das richtig sehe, dann hatte ich mit Eurdr* N bei der Werten um 0,8 noch kein Problem (dann wäre das 0,0169 Ammoniakgehalt bei 25°C und PH 7,6) . Da ich aber letzte Zeit auch um 30°C hatte, wäre das schon 0,0237 Ammoniak, also schon gefährlich!). Quelle: http://guppy.andreas-sander.net/nh3.html Ich habe diese Beispielwerte etwas höher als meine genommen (für den Fall, dass die W-Tests unkorrekt sind)

Hier sind meine WW:

28 °C
PH 7,0-7,5 (will nicht runter :( )
GH 4,5
KH 3-3,5
NO2 < 0,1
NO3 < 5,0 (um 2,0 schätze ich mal)
Ammonium 0,6
 

Peer

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Also ich würde mal behaupten, dass es an der Temperatur nicht liegt. Habe auch Amanos in meinem Becken und denen geht es bei Temperaturen häufig 27-30 ° doch noch sehr gut.
 

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Danke Peer!

Ich hatte eigentlich auch die Erfahrung. Das einzige wohl, was die Temeratur bewirken konnte, ist Ammoniakgehalt ((

Aber mag sein liegt das gar nicht an Temperatur oder Vergiftung - Könnte das sein, dass sie

A) Hätungsprobleme hat? (kenne mich da nicht aus) Kann das eine Woche dauern?
B) sich kümmert, weil eben seit einem Monat alleine im Becken? (Ist ja ein Schwarmtier). Sie hat das eigentlich sehr gut verkraftet und war nur erste drei Wochen etwas zu ängstlicher als sonst.

Weiß jemand, ob sich die Garnellen bei unterschiedliche Vergiftungen (Kupfer, Nitrit, Ammoniak) unterschiedlich verhalten?

Sorry für die Fragen aber ich muss wohl etwas unternehmen und weiß gar nicht an welcher Schraube zu drehen ist :(

1. Nitrit, Ammoniak => WW, Temperatur runter, kein Eurdr* N erst mal
oder
2. Kupfer => (Was dann? Wahrscheinlich WW, Bodengrund absaugen, Wasseraufbereiter rein - oh :x )
3. Häutung => (Was dann?
4. Kummer => Gesellschaft schnell besorgen. Und wenn das eine Krankheit ist? :|
 

Peer

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Muss direkt in die UNI, deswegen nur kurz - Also es ist immer besser, die garnele im Schwar zu halten - was die Größe des Besatzes betrifft, kommt es ganz auf deine Beckengröße an. Meines Wisses dauert die Häutung keines Falls eine Woche. Es gibt eine kurze "Vorbereitungszeit" auf die Häutung in der die Garnele durchaus apathisch und still, bzw inaktiv sein kann, die Häutung folgt dann und dauert nur sehr kurz.

Für alles andere könntest du mal hier schauen: http://www.crustakrankheiten.de

Ich hoffe ich habe dir keinen Mist erzählt :p :engel:
 

DrZoidberg

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Hallo,
irgendwie geht hier was durcheinander mit NO3 (Nitrat) und NH4 (Ammonium). NO4 ist mir nicht bekannt. Wie auch immer, ich würde dringend einen Wasserwechsel machen. Die aufgeführten Beschreibungen zum Becken:

  • Ammoniumdüngung (0,6mg/l würde ich nicht mehr trinken)
    Ph-Wert über 7
    seltene Wasserwechseln
    hohe Temperaturen

Hört sich nach einer SEHR ungünstigen Kombination an. Da müsste man schon sehr genau den Dünger dosieren und oft die Wasserwerte messen, damit es nicht schief geht. Wieviel ml Eudrakon N gibst du denn ins Becken?

30°C sind für viele Garnelen als obere Grenze anzusehen, die oft nur kurzzeitig ertragen werden. Bei meinen CrystalReds ziehe ich vor 30°C die Notbremse und wechsele Wasser, um auf der sicheren Seite zu sein. Auch die Logemänner geben als Temp. für die Amanos 22-27°C an: http://www.caridinajaponica.de/haltung.htm
 

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Hallo Peer, hallo Christian,

danke für eure Antworten!

2 Peer: Bei mir hat es auch nie so lange mit Häutung gedauert, das stimmt. Und ich hatte noch nie irgendwelche Häutungsprobleme bei der Garnelen bemerkt. Da ich aber über solche Probleme gelesen habe (auch auf der Seite, die du empfiehlst), wollte ich hier nachfragen, ob das nicht danach aussieht.

2 Christian:

Es sieht für mich auch nach Vergiftung und eher an Ammoniak oder Nitrit als Kupfer: Konnte gestern nicht aushalten und den Wasseraufbereiter von Tet* (etwas weniger als vorgeschrieben ) ins Becken gekippt. Normalerweise sehe ich dann fast sofort änderungen zum Positiven, jetzt nicht ((
Außer... (!) meine Bartalgen sind heute am Absterben (!) (Als würden Nylonfaden in einem Offen verschmelzen) Was enthält denn das Fläschchen? Desinfektionsmittel anscheinend.
Auch die Doppelte Dose von Erlenzäpfchen-Tee (hausgemacht) habe ich reingekippt (ohne PH minimal beeinflüßen zu können).

Eurdr* N habe ich letzte 3-4 Tage das Doppelte rein getan: 2 (statt 1) ml auf 50 L Wasser. Habe so ausgerechnet, dass das noch im grünen Bereich liegt und meine Bakterien (der Filter ist 3 J alt) das packen. Aber wie gesagt blöderweise auch manche Filtermedien getauscht und dann die Temperatur... ((

Die Temperatur habe ich mit dem PC-Kühler im Griff = 27° C

Ich laufe schnell das Wasser zu wechseln und werde dann noch etwas dazu schreiben.

Beste Grüße
Step
 

Step

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So, jetzt habe ich nochmal ein TWW über 30 % (mit etwas kühlerem Wasser) gemacht (bei mehr hatte ich das Gefühl, dass das Garnelen stresst). Das muss theoretisch auch die Häutung (sollte das daran liegen) begünstigen.

Die Eur* N Düngung ist momentan eingestellt.

2 Christian: Das war ein Tippfehler, ich meinte NH4.

Heute kam die Garnele für eine Weile raus: Die Bewegungskoordination war eindeutig (wenn auch nur wenig) gestört. Die Garnele war auch geschwächt: Wenn sie an einer Stengelpflanze hängen blieb, hatte ich immer das Gefühl, dass sie abrutscht. Der Darm war voll (ununterbrochen). Sonst keine Auffäligkeiten (milchiges Aussehen o.ä.)

Ich werde noch berichten, ob das etwas bewirkt. Bin aber auch weiterhin an euren Ratschlägen und Meinungen interessiert. Schließlich möchte ich nicht, dass es sich wiederholt.

vg
Step
 

DrZoidberg

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Hi!
30% ist ja schon mal etwas, gerade bei Verdacht auf Vergiftung darf der Wasserwechsel etwas großzügiger sein. Stress erträgt die Garnele immer noch besser als giftiges Wasser. :wink:

Vielleicht morgen noch mal messen (NO2 und NH4) und falls nachweisbar nochmal 30-50% wechseln.
 

Step

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Ach ja, noch zwei Fragen an Kenner bezüglich Ammonium/ Ammoniak:

1. Wenn ein Anteil von Ammonium bei bestimmten Bedingungen (PH und Temperatur) zum Ammoniak umwandelt, geht das auch rückgängig? Ich meine, bringen etwas meine Versuche PH und die Temperatur zu senken oder was zum Ammoniak umgewandelt war, bleibt auch so? (Wird nicht zurück zu Ammonium?)

2. Ist das Verhältnis Ammonium-Ammoniak bei gleichen Bedingungen immer konstant? So dass wenn ich Ammonium-Gehalt senke, senkt dann auch Ammoniak? Dann könnte ich noch mehr Stengelpflanzen ins AQ geben: Sie hätten dann Ammonium aufgesaugt und somit auch Ammoniak gesenkt. Habe ich gerade ein Denkfehler?

Danke im voraus!

Step
 

Step

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2 Cristian,

ich glaube auch, dass das etwas wenig Frischwasser war, aber ich mache lieber heute Abend noch ein kleineres TWW.
Ich werfe mal eine gute Portion Lymnophila rein: Schlecht kann das nicht tun.

vg
Step
 

DrZoidberg

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Hi,
Ammonium (NH4+) ist sauer und Ammoniak (NH3) basisch. Je nach Ph-Wert wandelt es sich entsprechend um, eine höhere Temperatur beschleunigt diesen Vorgang in beide Richtungen.

Dein Test kann nicht zwischen NH3 und NH4 unterscheiden, da muss man zusätzlich den Ph-Wert kennen. Ist er über 7 also basisch wird das NH4 in das giftige NH3 umgewandelt. Die Umwandlung steigt mit höheren Temperaturen und höherem Ph-Wert.

Bei akutem Verdacht auf eine Vergiftung helfen nur schnelle Maßnahmen (WASSERWECHSEL), auf zusätzliche Pflanzen würde ich mich da nicht verlassen. Schaden aber natürlich auch nicht. Nachdem die Düngung eingestellt wurde, würde ich dafür sorgen dass NH3/NH4 nicht mehr nachweisbar ist. Über ein paar Tage verteilt, immer wieder Wasser wechseln.

Vielleicht wäre es besser in deinem Fall Stickstoff über einen reinen Nitratdünger (NO3) zu düngen. An eine Ammoniumdüngung habe ich mich noch nicht ran getraut. Das ist eher was für erfahrene Aquarianer mit guten Wassertests. Bei Ph-Werten über 7 ist es absolut unsinnig, außer vielleicht bei reinen Pflanzenbecken ohne Besatz.
 

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