Octodiceras fontanum

Ben

Member
Hallo Leute,

ich habe schon seit einiger Zeit diese schöne Fissidentaceae Art.

Sie war seit Monaten verschwunden und heute habe ich sie beim schneiden des Flame Mooses entdeckt :).

Bildet denn dieses Moos Haftwurzeln aus?
Und hat sonst noch jemand dieses Moos?
Über Erfahrungstausch würde ich mich sehr freuen.

EDIT: Ich habe gerade gelesen, dass Octodiceras fontanum ein Synonym für F. fontanus ist?!
Das erklärt schonmal die Ähnlichkeit :D


LG Ben


 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hallo Ben,

korrekt - Octodiceras fontanum = Fissidens fontanus!
Wirklich ein gut wachsendes Aquarienmoos, das offenbar mit ziemlich wenig Licht auskommt. Ich hatte es vor längerem mit Angelsehne flächig auf einem Aststück aufgebunden und den Eindruck, dass es sich tatsächlich mit seinen Rhizoiden festgeheftet hat.

Gruß
Heiko
 

Ben

Member
Hi,

das ist ja ironisch :D...

Ich habe Fissidens fontanus sehr lange gesucht und hatte es schon die ganze Zeit im Aquarium :D.

Seltsam, dass manche Quellen was anderes sagen.

Danke :)

LG Ben
 

gartentiger

Active Member
Hi,

F.fontanus ist das am besten wüchsige Fissidens. Es ist sehr genügsam und hat einen grossen Tolleranzbereich.

Bei Idealbedingungen ( weiches, leicht saures Wasser + viel Licht + CO² + Makro's + Mikro's ) ist es sehr wüchsig. Es bildet braunliche Haftwurzeln aus und wächst auf Holz und anderem Substrat recht gut an.
 

Ben

Member
Hi,

naja so weich ist es bei mir leider nicht.

KH 12

Aber ich bin sehr zuversichtlich :).

LG Ben und Danke
 

diditsch

Member
Hi Ben,

ist doch toll, dann hast du jetzt ja drei verschiedene Portionen. :D
Ist die Wuchsform der wiedergefundenen Pflanze anders als die "Neuen"?

Gruß

Dieter
 

Ben

Member
Hi,

ich habe sie jetzt zusammen gefügt.

Die Wuchsform war sehr sehr ähnlich.
Das Moos war ja versteckt im Flame Moos und hat somit fast kein Licht abbekommen.

LG Ben
 

MasterChief

Member
Hallo Heiko,

hast du vielleicht Infos oder weiterführende Literatur (ich leider nicht):

Bei Octodiceras hat der ungespaltene Teil der Zähne keine Divisuriallinie, wie Fissidens es hat.

?? :?:



danke,

René
 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hallo René,
Bei Octodiceras hat der ungespaltene Teil der Zähne keine Divisuriallinie, wie Fissidens es hat.
O je, das bezieht sich auf die Peristomzähnchen in der Öffnung der Sporenkapseln - die man nur selten findet... Woher bzw. von wem stammt das Zitat? Irgendwo zuhause habe ich die Fissidens Subg. Octodiceras-Revision von Pursell (hatte schon mal auf aquaristiknet.de drüber geschrieben), Pursell zählt diese Gruppe (zu der Fissidens fontanus = Octodiceras fontanum gehört) zur Gattung Fissidens, wenn auch als Untergattung Octodiceras. Die meiste neuere Moos-Bestimmungsliteratur, wie z.B. die von Heiko-68 verlinkten Seiten oder die "Flora of North America", richtet sich nach Pursell. Zwecks allgemeiner Verständlichkeit ist es darum sicher besser, den Namen Fissidens fontanus statt O. fontanum zu verwenden. "Fissidens" kann je nach Autor in weiterem oder engerem Sinne gemeint sein.

Gruß
Heiko
 

MasterChief

Member
Hallo Ihr Zwei,
vielen Dank für die Infos und Links. Die Unterschiede/Nicht-Unterschiede von Fissidens und Octodiceras sind mir bekannt, meine Idee wäre es eben aufgrund der "angeblich" unterschiedlichen Divisuriallinie eine bessere Bestimmung vornehmen zu können.

Die Info wird wohl etwa 80-100 Jahre alt sein, ich krame die Quelle mal raus :)



René
 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hallo René,

meine Idee wäre es eben aufgrund der "angeblich" unterschiedlichen Divisuriallinie eine bessere Bestimmung vornehmen zu können.
Ach so, o.k. - also wie gesagt, weil Sporenkapsel-Merkmal u. die Kapseln selten zu finden sind (ob überhaupt schon mal bei im Aq. kultiviertem Fissidens?), kein brauchbares Merkmal.
In der Untergattung Octodiceras gibt es außer F. fontanus ein paar andere Arten, u. ob von denen schon welche in Kultur sind, weiß ich nicht. Mit der Monographie von Pursell habe ich die, die ich bisher als F. fontanus u. F. sp. bekommen habe, als F. fontanus bestimmt. Da geht es v.a. darum, wie weit das Ende der Blatt-Mittelrippe von der Blattspitze entfernt ist (Anzahl der Zellen dazwischen) und wie der scheidige Teil der Blattspreite beschaffen ist (könnte man am besten mit Zeichnungen zeigen). Falls Sporenkapseln vorhanden wären, würde deren Position wichtig sein (z.B. ob auf der Stämmchen-Spitze oder in den Blattachseln).
Z.B. in den südl. u. östl. US-Staaten kommt Fissidens hallianus zusammen mit F. fontanus vor. Hier ging es gerade darum:
http://www.aquaticplantcentral.com/foru ... 4-a-2.html

Gruß
Heiko
 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hallo,

ich habe den alten Fred noch mal rausgekramt wegen der Frage von René, woran man Octodiceras erkennen könne, und versuche noch mal eine praktisch brauchbare und zusammenfassende Antwort zu geben:

- Octodiceras gilt heute meistens nicht mehr als eigene Gattung, sondern als eine Gruppe innerhalb der Gattung Fissidens: Untergattung Octodiceras. Die ist in einer Revision (Pursell 1987) bearbeitet worden. Es gibt noch andere Untergattungen in Fissidens.

- Fissidens fontanus gehört zu dieser Untergattung Octodiceras. (Ein Synonym von F. fontanus ist Octodiceras fontanum.)

- Außer Fissidens fontanus gehören noch 5 weitere Arten zur Untergattung Octodiceras (F. berterii, F. bessouensis, F. hallianus, F. palmifolius, F. semicompletus). Diese sehen F. fontanus sehr ähnlich und sind zum Teil schwierig zu unterscheiden. Ob von denen welche als Aquarienmoose kultiviert werden, weiß ich nicht. Eventuell ist Fissidens fontanus bis jetzt die einzige in Aquarien kultivierte Art der Untergattung Octodiceras.

- Die Fissidens-Arten der Untergattung Octodiceras sind echte Wassermoose und kommen auch in der Natur überwiegend submers vor. Sie sind zarter, weicher und schlaffer als andere in Aquarien kultivierte Fissidens-Arten, die nicht zur Untergattung Octodiceras gehören. Meistens haben sie sehr schmale, spitz zulaufende Blätter. Wenn man sie trocknet, werden sie schrumpelig und lassen sich leicht zerbröseln. Andere Aquarien-Fissidens behalten getrocknet eher ihre Form und sind stabiler.

- Verschiedene Fissidens-Arten haben einen verdickten Blattrand aus langgestreckten Zellen, den man mit Mikroskop oder starker Lupe erkennen kann. Bei Fissidens-Arten der Untergattung Octodiceras ist solch ein verdickter Blattrand nicht vorhanden. Die Zellen am Blattrand haben ungefähr die gleiche Form und Größe wie die in der Blattfläche.

Also, wenn man wissen will, wie Arten der Untergattung Octodiceras zu erkennen sind, schaut man sich am besten Fissidens fontanus an und vergleicht es mit anderen Aquarien-Fissidens wie F. crispulus (F. zippelianus), F. crassipes, F. nobilis (F. sp. "Japan") oder F. splachnobryoides.

Gruß
Heiko
 
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