Mulmverwerter

Bratfisch

Member
Hallo.

Der Mulm welcher sich in meinem Filterbecken über den gesamten Beckenboden sammelt ist zwar gut für die Stabilität der Biologie des Wassers und der Bakterienbevölkerung sowie ihrer Diversität, jedoch liegt er ansonsten recht nutzlos ´rum und seine Schichtdicke wird über die Jahre weiter wachsen.

Nun ist er in diesem Herumliegen aber auch eine weitestgehend ungenutzte Nährstoffbombe. Ich hatte zum Beispiel aus der Schicht zum Test einen halben Milliliter Mulm hochgezogen, diesen in o,5 l Liter dest. Wasser aufgeschwemmt und dann mit Ascorbinsäure versetzt. Das ergab fix einen Fe-Wert von o.25 mg / l Fe.

Viel, wie ich meine.

Nun war mein Gedanke ob es Pflanzen geben könnte welche ihre Nährstoffe hauptsächlich über die Wurzeln aufnehmen und denen es aber nichts aus macht, nicht in einem Bodengrund sondern lediglich im Mulm zu "wurzeln" ...

Da der Bodengrund ja eigentlich nur eine Stützfunktion hat wollte ich die Pflanzen schlicht beschweren um sie unten zu halten. Es muß ja wie gesagt auch nach nichts aussehen, denn es geht ja hier um reine Funktion.

Die Wasserpest "wurzelt" zwar auch, aber sie tut das recht geziert mit spitzen Fingern und gegen einen echten Wurzler ist das sicher nichts, was die Nährstoffentnahme aus dem Mulmdepot angeht ...

Irgendeine Idee welche Pflanze für diese Funktion da in Frage kommen könnte? Valisnerien?

Es sollte sicher eine Pflanze sein welche eher in die Breite wurzelt als in die Tiefe eines Substrates hinein, denn die Mulmschicht ist ja max. 5 mm stark.




Ingo
 

Tim Smdhf

Active Member
Hallo Ingo,

mir würden da spontan Cryptocorynen einfallen...

Oder auch andere Starkzehrer, wie zum Beispiel Echinodoren, diese bräuchten wiederum eine zusätzliche Düngung mit Lehm oder Ton.

Du kannst es ja mal ausprobieren und dann berichten!

Viel Erfolg dabei...
 

Wirbelmann

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Hallo Ingo,

die Mulmschicht in meinem Filterbecken ist auf der rechten Seite min. 5 cm hoch, jedoch ist dieser Mulm recht flockig.

Rühe ich darin mit dem Finger spüre ich fast keinen Widerstand, darum frage ich mich ob sich darin Pflanzen mit den Wurzeln halten könnten.

Gruß Hans

Nachtrag:

Vielleicht aber wäre die Tigerlotus eine Mögliche, man müßte in die Wurzeln ev. einen Stein binden und sie im Mulm versenken.

Ich hatte vor Jahren eine, deren Wurzel wurden leicht einen halben Meter lang.
 

Bratfisch

Member
Hallo Tim.

Bzgl. der Cryptos muß ich noch nachsehen, jedoch auf der Seite der Echinodoren käme dann womöglich diese hier in Frage :

http://www.echinodorus-online.de/Deutsc ... itty_.html

Wuchshöhe max. 2o cm, mittleres Licht, nährstoffreicher Bodengrund. Mittleres Licht wäre deshalb gut weil dann weiterhin Hornkraut und Wasserpest oben treiben und dem Freiwasser wie gewohnt Nährstoffe entziehen können.



Ingo
 

Bratfisch

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Hallo Hans.

Du sagst Du betreibst ebenfalls ein Filterbecken. Wie ist das aufgebaut? Kannst Du ein bißchen was zur Größe im Verhältnis zum Aquarium sagen, seiner Durchströmung und was sonst noch so drin ist? Du arbeitest darin mit (künstlichen) Filtermassen? Was bedeutet "auf der rechten Seite"?

Hast Du bei der Mulmhöhe keine Probleme mit evtl. Faulgasen?

Ist der Mulm durchströmt oder überströmt?

Wirbelmann":1xg099a9 schrieb:
Rühe ich darin mit dem Finger spüre ich fast keinen Widerstand, darum frage ich mich ob sich darin Pflanzen mit den Wurzeln halten könnten.

Die Wurzeln brauchen ja gar nicht im Mulm "zu halten". Die Gesamtpflanze soll an ihrer Basis beschwert werden um sie unten zu halten. Die Wurzeln wachsen der Schwerkraft folgend dann automatisch noch unten. In den Mulm hinein. Ob sie sich dann ob der geringen Tiefe der Schicht und ihres Anstoßens an die Bodenscheibe darunter aufdröseln, kann ja dann egal sein.

Das passiert bei den Wurzeln der Wasserpest ebenfalls. Sie ziehen dann beim Knäuelwachstum ziemliche Mengen an Mulm mit in die Höhe. Das durchlüftet den Mulm recht gut. Bringt in in die Strömung. Er bleibt aber in den feinen Haaren an den Wurzeln hängen und wird so von der Pflanze verwertet.

Tigerlotus braucht soweit ich weiß viel Licht. Das Filterbecken wäre da sicher nichts für den ...



Ingo
 

Wirbelmann

Member
Hallo Ingo,

mein Aquarium faßt 470 l Brutto. Das Filterbecken im Unterschrank ist 50*40*42 cm groß, darin befinden sich 12 runde Filterschwämme durch diese das Wasser muß in die darunter ca. 10 mm hohe Kammer zu kommen. Ich aber habe 6 Schwämme entfert sodass das Wasser nicht mehr durch die 6 verbleibenden Schwämme fließt, sozusagen kurz geschlossen. Die verbleibenden Schwämme haben nur mehr eine Diffusionswirkung und das funktioniert wirklich gut. In der Kammer rechts daneben pumt eine Eheim 1250 das Wasser wieder ins Becken nach oben.

Probleme mit Faulgasen gibt es nicht. Der Mulm wird überströmt da das Wasser durch die geschlitzten Aufsteckröhren für die Filterschwämme sofort nach unten fließen kann.

Hier noch ein Bild von beschriebenen Becken:




Gruß Hans
 

Bratfisch

Member
Eine Cryptocoryne "green gecko" lief mir über den Weg. Wird laut Typenschild 1o - 2o cm hoch. Sie befindet sich seit gut vier Wochen nun im Filterbecken. Eine Mulmverwertung kann man sich mit den Dingern aber abschminken. Sie wachsen in Zeitlupe. Dafür ist es jedoch eine schöne Pflanze und ein paar aus dem erworbenen bundle haben ihren Weg auch schon in´s Becken gefunden und machen sich dort ganz gut. Der Kauf war ok.





Wie man sieht machen sie es aber auch mit freiem Wurzelbreich. Damit die Teile unten auf dem Schlamm bleiben mußte ich mir kurzfristig was einfallen lassen. Es sollte wasserneutral sein. Edelstahl war mir auf Dauer nicht geheuer genug.

So hatte ich mir dann diese Beschwerungsschlauchklemme in freier Anlehnung an die Gewohnheit mancher Bösewichte anderen Bösewichten Betonklötze an die Schuhe zu gießen und sie damit dann in´s Wasser zu schmeißen, gebaut.









Die Teile sind schnell gemacht. Man braucht lediglich ein Stück Silikonschlauch, Schere und Teppichmesser und einen Kiesel- oder Sonstwas-Stein. Wie die dann zu machen sind kann sich wohl jeder vorstellen, oder? Bei dem langen Schnitt muß man darauf achten das der übrigbleibende Steg zur oberen Klammer so dünn wie eben geht bleibt. Dann ist der extrem flexibel und die Pflanze oder was sonst auch immer damit unten gehalten werden soll kann sich damit "frei bewegen", also z.B. auch schön senkrecht bleiben.

Was mir bei dem rechten Teil, es war das erste, wie man sieht nicht gelungen ist. Deshalb liegt die Pflanze da wie so ein Fragezeichen.




Ingo
 
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