pflegeleichtes Aquascape

guppyhunter

New Member
Hallo liebe Aquascaper,

ich habe seit einigen Jahren ein stark bepflanztes Aquarium mit folgenden Parametern laufen:

Abmessungen: B:120cm, T: 40cm, H: 50cm = 240l
Beleuchtung: 4 x 54W T5 mit Reflektoren
Filter: JBL ProFlow 1000 (1000 l/h) mit Filterschwamm
CO2-Düngung, 2kg-Flasche, Glasdiffusor

Wasseranalyse der Stadtwerke anbei.

Leider bin ich beruflich inzwischen derart eingespannt, dass ich nur wenig Zeit für Pflegearbeiten habe. Ich möchte auf das Aquarium aber nicht komplett verzichten. Mein Ziel ist deshalb ein langzeitstabiles pflegeleichtes Scape mit wenigen unterschiedlichen Pflanzen. Besatz mit einigen Salmlern und Panzerwelsen sowie einer Menge Garnelen als „Haushälter“.

Im Moment denke ich an reinen Sandboden, d.h. Düngung ausschließlich über die Wassersäule. Habe in Vergangenheit mit Deponitmix schlechte Erfahrungen gemacht da dieser bei jedem Entfernen von Pflanzen austreibt und Algenprobleme verursacht. Soil’s von ADA sind mir offen gestanden zu preisintensiv für ein Aquarium dieser Größe.

Vielleicht habt Ihr schon ähnliche Aquascapes umgesetzt oder interessante Ideen hinsichtlich Bodengrund, Düngung und Bepflanzung. Ich freue mich jetzt schon auf das Brainstorming mit Euch!

Viele Grüße
Uwe
 

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Kay

Member
Hallo Uwe ,

Ich könnte mir in deinem Fall ein schönes Wurzellayout mit vielen Aufsitzerpflanzen und Moosen vorstellen.
Da diese auch nicht so schnell wachsen und du wenig Arbei hast.
Musst dann ebend nur die Düngung anpassen damit die Algen nicht kommen.
Als Bodengrund würde feiner Sand gut passen der vielleicht nicht so hell ist.

Welches Holz du dann nimmst ist deine Entscheidung aber ich würde ein grobes nicht zu stark verzweigtes nehmen damit man auch noch eine Struktur erkennt.
Und um den Übergang von Bodengrund und Holz zu verdeckten ein paar Steine.
Die könnte man auch noch mit Moosen bestücken.

Ich hoffe das ich dir weiter helfen konnte.

MfG Kay
Und die Welse freuen sich auch darüber.
 

guppyhunter

New Member
Hallo Kay,

gute Idee, Microsorum narrow leaf habe ich ohnehin schon ein paar gute Stöcke auf Wurzeln. Mit den Mosen bin ich skeptisch, habe eine Menge Javamoos auf Holz, dass ständige Pflege braucht, Schneiden und neu aufbinden... Möchte den Arbeitsaufwand ja reduzieren.

Etwas Bedenken habe ich, dass die Farne alleine nicht genügend Stoffumsatz haben und schnell von Algen überwuchert werden. Habe ja relativ viel Licht über dem Becken. Was hältst Du in diesem Zusammenhang von Kies als Bodengrund? Guter Filter oder unnötiger Nährstoff-Fresser?

Viele Grüße und besten Dank :tnx:

Uwe
 

MülliMac

Member
Hallo Uwe,

ich habe auch versucht, mein Becken "pflegeleicht" einzurichten, da ich auch job- und familiemässig ziemlich eingespannt bin.

Meine Erfahrungen im Schnelldurchgang:

Kay's Vorschlag mit grosser Wurzel, Moosen und Farnen (Java und Sumatrafarn) habe ich realisiert, ich habe auch noch Anubien, eine Echinidorus bleherii, Aponogeton crispus, Nymphaea lotus (rot), Zwergnadelsimse, und ein paar Cryptos dazu getan. Ich denke, das da schon ein bisschen Amazonas-Stimmung aufkommt, obwohl die Scaper-Profis hier im Forum für meinen Versuch wahrscheinlich nur ein müdes Lächeln über haben :lol:

Meine Düngung ist wohl eher als mager zu bezeichnen (AR Makro und AR Mikro Eisen), NO3 ca. 10 mg/l, PO4 ca. 1 mg/l, Fe 0-0,1 mg/l.

Zum Unterschied zu Dir, habe ich jedoch auch eine schwache Beleuchtung (3 LED-Balken, die geben so ca. die Hälfte des Lumen-Bedarfs, den man so in der Literatur für normale Pflanzenbecken findet).

Algen hatte ich in der Anfangsphase ziemlich massiv, Faden, Pinsel, Bart; mit tatkräftiger Hilfe aus dem Forum hier :thumbs: , wurde mein Düngekonzept angepasst, und jetzt, nach insgesamt 9 Monaten Standzeit, funktioniert das Set-up gut, die Pflanzen wachsen wie sie sollen und die Algen sind so gut wie weg. Für mein 840 l- Becken brauche ich ca 2-3 Stunden wöchentlich für Wasserwechsel, Gärtnern, etc.

Meine bescheidenen Vorschläge für dein Set-up mit minimalem Pflegeaufwand:

- Keine Stengelpflanzen (ausser in der Anfangsphase als schnellwachsenden Algenprophylaxe)
- Reduzier deine Beleuchtung (starkes Licht kombiniert mit langsam wachsenden Pflanzen erhöhen das Algenrisiko)
- Düngezugabe eher im niedrigen Bereich

Viel Glück, und lass mal hören, wie dein Becken sich so entwickelt :smile:

Marcus
 

kunzi

Member
Hallo,

ich habe auch erst vor kurzem umgestellt, da ich von Frühling bis Ende Herbst recht wenig Zeit fürs Becken habe.

Pflanzen werde ich noch umstellen, da habe ich erst ungefähr die Hälfte auf Langsamwachser umgestellt, der Rest kommt erst noch, da ich in 2 Wochen umziehe und ich es erst dann als sinnvoll empfinde, außerdem soll auch sonst noch auf Wurzeln umgestellt werden, dass das ganze auch gut zusammen passt.

Bis her habe ich meine Beleuchtung von 4x 39 Watt auf 2x 39 Watt umgestellt, bei 6 Std Beleuchtungszeit. Bodengrund ist Quarzsand.

Gedüngt wird tgl. 1-2 Prisen Urea, und nach dem Wasserwechsel KNO3 und Volldünger, das genügt, und funktioniert bisher wirklich tadellos.

Algen sind bisher keine Entstanden, und die vorher entstandenen gehen sogar langsam zurück- Trotz vermehrter Urea-Düngung!!!

Ich kann dir, sofern ich dich auch richtig verstanden habe, nur empfehlen, das Licht auf die Hälfte zu reduzieren.
Mich hats jedenfalls überzeugt, sogar die noch vorhanden Stengelpflanzen wachsen "besser" und schöner, anscheinend ist eine solche Beleuchtung um einiges einfacher zu händeln, wie eine stärkere!

Übrigens, meine Stengelpflanzen muss ich jetzt ungefähr alle 2 Wochen einkürzen, statt wie vorher jede Woche. Dann kannst dir das ganze auch noch etwas vorstellen, und entscheiden ob der Arbeitsaufwand so gewollt ist, oder noch zuviel.
Persönlich habe ich mich dafür entschieden, dass ich 1-2 Arten Stengelpflanzen im Becken lasse, um es optisch aufzulockern und dennoch alle 2-3 Wochen mal gärtnern zu dürfen, weil eigentlich machts ja schon Spaß(mir jedenfalls), aber die Zeit ist einfach zu rar dafür. Also ging ich auf einen Mittelweg.

Lass mal von dir hören, was daraus geworden ist, vllt auch mit einer Gesamtansicht des Beckens, ist bestimmt für viele interessant zu sehen.

lg Sebastian
 

guppyhunter

New Member
Erstmal besten Dank an Alle für die Inspirationen, mal sehen, was sich umsetzten lässt.

@Sebastian: Das Thema Bodengrund treibt mich gerade etwas um. Kommst Du tatsächlich mit reinem Quarzsand und Düngung über Wassersäule zurecht? Habe Bedenken, dass die Pflanzen kümmern. Ansonsten wird ja von vielen Anbietern diverses "Wunder-Soil" in den Markt gedrückt? Wie siehst Du das?

VG Uwe
 

Stevie

Member
Hey Uwe,

ich hab zu Haus auch ein solches Pflegeleichtes stehen, da ich nur alle paar Wochen daheim bin.

Meine Pflanzen sind:

Verschiedene Anubias
Verschiedene Javafarne
Cryptos
Hygrophila Polysperma, die einzig schnellwachsende
Weeping-Moos
Marsilea spp.

Düngung über Wassersäule funktioniert super. Ich hab auch nur Quartzsand und vereinzelt Düngekugeln drin.

Du siehst ja auf der der Startseite hier im Forum das Becken von Marcel "Anyplace...Anytime" Soweit ich weiß ist da auch nur Quartzsand drin!!

Ich denke was auch ein wichtiger Punkt ist das du nicht zu viel Licht drüber hast. Bei viel Licht läuft halt alles viel schneller ab. Was deine Pflanzenwahl dann auch wieder beeinträchtigt aber damit kommt man eigentlich klar wenn man sich dran gewähnt hat. Ich fahre bei ~0,27 W/L.

lg
Steffen
 

Tim Smdhf

Active Member
Hey,

ich kann dir nur empfehlen, mit 2x54W zu arbeiten. Ansonsten steigen der Düngeverbrauch und das Pflanzenwachstum zu sehr...
 

kunzi

Member
Hi Uwe,

ja ich kann dir da nur das selbe sagen wie Steffen:

Quarzsand, Düngen über die Wassersäule, und auf 300 liter Becken 2 Düngekugeln an einer Echinodorus und einer Cryptocoryne. Aber es wird wahrscheinlich auch ohne gehen, da ich noch mehrere Cryptocorynen habe die ohne sehr sehr gut wachsen.
Außerdem habe ich noch Marsilea und Nadelsimse, die auch sehr gut wachsen und ohne Wurzeldüngung auskommen.

Wurzeldüngung wirkt vllt unterstützend, wirklich NOTWENDIG ist es aber nicht.

Wichtigste ist Beleuchtungsstärke halbieren, dann ist es recht relaxt.

lg Sebastian
 

guppyhunter

New Member
Hallo In die Runde,

nach dem Urlaub habe ich es nun endlich vollbracht, das Becken ist neu eingerichtet und Eure Ideen sind dabei eingeflossen :bier:

Da ich immer Probleme mit meinem Innenfilter hatte (Pumpe mit Filterschwamm), der regelmässig verstopfte, habe ich nun auf Hamburger Mattenfilter umgestellt. Ich weiss natürlich, dass es zu HMF auch negative Meinungen gibt, im Sinne von Düngerschlucker, aber bislang macht er einen sehr guten Eindruck. Mal sehen wie es ist, wenn der Filter eingelaufen ist, denke aber, dass die biologische Filterung durch die hohe Pumpenleistung nicht allzu stark werden dürfte (1000l/h).

Als Bodengrund kam ausschliesslich Quarzsand zum Einsatz, d.h. Düngung erfolgt über die Wassersäule mit NPK von Aquarebell, derzeit 8 ml alle 2 Tage und Easylife Provito 10 ml wöchentlich. Ausserdem CO2- Düngung über alten Dennerle-Flipper, der Glasdiffusor ist leider zu Bruch gegangen. Habe den Eindruck, dass der Flipper ohnehin besser funktioniert. Beleuchtung habe ich, wie empfohlen, auf 108 W für 6 Stunden reduziert.

Bepflanzung im wesentlichen mit vorhandener Wurzel, die dicht mit Javafarn, Anubias und Javamoos bewachsen ist, ausserdem Eleocharis, Marsilera, Schraubenvalisnerien und in Einlaufphase Noch schnell wachsende Stengelpflanzen hinten rechts. Also nicht allzu anspruchsvolle Pflanzen.

Besatz mit 20 Panzerwelsen, 6 Billantsalmlern, 2 Antennenwelsen und 100 Red Fire-Garnelen sowie zwei Amanos aus dem Bestand. Die Garnelen haben innerhalb von 2 Tagen nach den Einsetzen nahezu alle Grünalgen vertilgt. Bisher halten sich die Algen also absolut in Grenzen. So könnte es gern weiter
 

guppyhunter

New Member
hier natürlich noch ein Bild...
 

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kunzi

Member
Hi,

ja das wird funktionieren, aber du wirst dich sehr wundern, wie merklich diese Umstellung ist.
Mir ist es momentan fast schon wieder zu langweilig, also nicht wirklich, aber vom gärtnern her habe ich ja fast gar nix mehr zu tun.

Persönlich werde ich wohl meine Pflanzenarten noch weiter runterreduzieren, denn ich finde es immer noch viel zu unharmonisch.
Allerdings habe ich seit einer Woche neuen Besatz im Becken, dadurch wird das umstruktieren eher in "Raten" stattfinden, wie es aussehen soll, weiß ich aber noch nicht.
Wird aber wohl doch so werden, dass ich nur noch diese "Wurzelzehrer" einsetzen werde, weil die Stengelpflanzen passen irgendwie so gar nicht mehr.

Aber bei dir sieht das ganze recht besonnen aus, gut so, das wird dann irgendwann auch richtig harmonisch wirken.

Weiter so, und halt uns auf dem laufenden, hab nämlich den Eindruck, dass momentan wieder mehr auf "Old School" -Richtung gehen und etwas stressfreiere Becken wollen.

lg Sebastian
 
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