Tipps für den richtigen Bodengrund bei Aufsitzer und einfachen Stängelpflanzen

AiKoromo

Member
Hallo,
ich möchte mein neues 600 Liter Aquarium, welches in gut 3 bis 4 Wochen kommen sollte mit langsam wachsenden Aufsitzerpflanzen und im Hintergrund mit einfachen Stängelpflanzen besetzen.


Geplant ist eine Besatz an Aufsitzer in Form von Bucephlandra, Aubias, Cryptocoryne, Javafarn - Microsorum pteropus und als Stängelpflanzen dachte ich an Limnophila sessiliflora und Ludwigia.

Hättet ihr Tipps und Ratschläge für mich, welcher Bodengrundaufbau bei dieser Pflanzenauswahl der passende sein könnte?

Ich dachte an folgenden Aufbau:
Hintergrung (hoher Aufbau) für die Stängelpflanzen unterste Schicht mit Vulcano (in Filtersäcke) und als Deckschicht ein nicht stark gedüngtes Soil.
Trennung Hintergrund zum Mittelteil durch Steinbaubau und Watte (Vlies).

Mittelteil Nährboden mit einer Deckschicht aus feinem Kies (Sand) für die Cryptocoryne

Vorderteil eine frei Fläche mit feinem Kies (Kies) ohne Nährboden.

Über Ratschläge und Tipps welcher Bodenaufbau der "Richtige" sein könnte und welche Nährböden oder Zusätze ich verwenden könnte würde ich mich freuen.


VG
Andy
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hi Andy,
Hintergrung (hoher Aufbau) für die Stängelpflanzen unterste Schicht mit Vulcano (in Filtersäcke) und als Deckschicht ein nicht stark gedüngtes Soil.
bei Soil ist immer die Frage, auf welche Standzeit du das Aquarium planst. Wenn du da "Open End" anstrebst, dann würde ich eher auf das Soil verzichten.

Ansonsten sollte als Bodengrund so ziemlich Alles funktionieren, inkl. nacktem Sand. Ich verweise mal auf Christians Post hier.
 

AiKoromo

Member
Hallo Torsten,
wir haben nicht vor das Becken jedes Jahr neu zu gestalten, so wie es viele Scaper tun.

Wichtig ist uns ein gesunder und schöner Pflanzenwuchs.
Ich denk halt, dass gerade die Stängelpflanzen und Crypto durch die Verwendung von Soil oder Nährboden einen guten Start haben könnten.

Würdest du ausschließlich über die Wassersäule düngen und auf Nährboden und/oder Soil verzichten und nur gezielt mit Düngetabletten düngen?

Für den erhöhten Aufbau im Hintergrund könnte ich auch Kies (Sand) über den mit Lavagranulat gefüllten Säckchen verdenden, nur wird es dort mit einem Nährboden schwierig.

Na ja, warten wir mal ab wer sonst nooch Tipps und Ratschläge hat, mit Sicherheit gibt es hier einige die einen solchen Besatz an Pflanzen in ihren Becken pflegen.

Grüße
Andy
 

Frank2

Well-Known Member
Andy, mein Rat - lass BG Dünger ganz weg. Nachdem was Du beschreibst ist das absolut unnötig. Ich stehe auch auf Stängelpflanzen und sie wachsen gut ohne Dünger im Bodengrund. Nur sehr wenige profitieren davon wirklich und kränkeln mit reiner Blattdüngung. Das sind aber wenige Ausnahmen.
Die ganzen Aufsitzer haben davon eh nichts oder wenig, es hängt auch davon ab inwieweit BG-Dünger das Wasser mitdüngen. Diese müssen also eh über das Freiwasser mitgedüngt werden. Ich würde hier übrigens nicht sofort anfangen mit einem Volldünger, die Pflanzen müssen erstmal auf submers umstellen. Allerdings von Beginn an sollten die Makrowerte pflanzenfreundlich eingestellt werden. Die ersten 2, eher3 Wochen Phosphat gänzlich aussparen. Wichtig ist hierbei, dass die Schnellwachsenden schon ein gutes Stück weit submers sind.

Für die Cryptocorynen reicht es aus nach 2 -3 Wochen eine halbe Dennerlekugel drunterzuschieben oder von Hobby eine Lateritkugel. Wobei Cryptocorynen in jungen Becken gerne auch mal zicken. Ggf hier zunächst ein Platzhalter setzen und erst später aufforsten. Oder aber bei den Cryptocorynen gleich einen guten Teil der emersen Blätter abschneiden.

Gruß
Frank
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hi Andy,
Wichtig ist uns ein gesunder und schöner Pflanzenwuchs.
ich glaube, den sieht man bei Christian im Thread (siehe oben) ebenfalls.
Ich denk halt, dass gerade die Stängelpflanzen und Crypto durch die Verwendung von Soil oder Nährboden einen guten Start haben könnten.
Wie gesagt - ich würde dann eher Abstand von Soil nehmen.

Du kannst natürlich Nährboden im mittlerem und hinteren Bereich unter den Sand/Kies verwenden. Etwas raffinierter wird es mit einer Bodenkammer oder zumindest einem Rohr am Aquarienboden, wodrüber du nach Bedarf Flüssigdünger hinzufügen kannst. Das haben wir hier im Forum schon mehrfach in Threads ausgeführt: "Bodenzusatzdüngung/Durchsickerung", "Diffusionsdüngung im Sand/Soilalternative" oder zuletzt bei meinem >>30l Nano "Dirtcube" - Testbecken
<< (ja, mein etwas missratener Versuch).
Gerade bei meinem Dirtcube wird das Wasser jetzt erst richtig klar (von daher kann ich den "Nährboden" nicht so wirklich empfehlen - lag wohl an der Menge Kaffeeprütt/Biomasse).
Würdest du ausschließlich über die Wassersäule düngen und auf Nährboden und/oder Soil verzichten und nur gezielt mit Düngetabletten düngen?
Hängt von dem Start ab. Wenn du - so wie ich bei besagtem Cube - einen Drystart im Sand (mit Erde drunter) versuchst, dann würde ich anfangs eher auf Osmocote setzen - davon hast du aber für eine längere Zeit ein Phosphatdepot im Aquarium.

Viel mehr als dir Anregungen geben, können wir nicht. Gerade wenn du in Richtung von Erdsubstraten im Aquarium (sei es der Ansatz von Walstad, Barr, Father Fish, ...) probierst, dann kann man die Ergebnisse nicht vorhersehen - da sollte man evtl. vorher ein paar Versuche starten, bevor man sich an ein so großes Becken macht.
 

AiKoromo

Member
Hallo Frank,
also bist du ebenfalls der Meinung, dass weder Soil noich Nährboden erforderlich wäre?

Wir haben aktuell ein 450 Liter Becken (ohne CO2) und da sitzen einige Crypotcorynen in Töpfen welche mit Kies 2-4mm Körnung gefüllt sind.
Die Cryptocorynen werden über Düngetabletten versorgt und sie wachsen sehr gut.
Das Becken selbst hat einen ganz dünne Bodengrund aus Quarzsand, was für die damalige Trophues Gruppe bestens geeignet war.
Über gut 5 Wochen haben wir das Becken auf Weichwasser (GH ca. 10, KH ca. 4 und pH Wert bei ca. 6,5) umgestellt und werden den jetzigen Besatz an Pflanzen in das neue Becken einziehen lassen, wenn dieses entsprechend eingelaufen ist.

Da wir nach einigen Jahren Tanganjikasee eine völlig andere Richtung (schönes Scape mit Holz und den genannten Pflanzen) gehen möchten, stellen sich nun ein paar Fragen.
Erfahrungen was die Haltung und Zucht von Tropheus Buntbarschen betrifft hab ich, jedoch ist ein schönes bepflanztes Auquarium für mich etwas Neuland.

Welche Körnung an Kies oder Sand ist für die Stängelpflanzen am besten geeignet?

Wie würdet ihr eine Trennung beim Aufbau des höheren Teils zwischen den mit Vulcano gefüllten Säckchen und dem Kies oder Sand umsetzen?


Vielen Dank für all die Tipps und Ratschläge und Grüße
Andy
 

AiKoromo

Member
Hallo Torsten,

vielen Dank für deinen Antworten.

Wie genau würdest du das Becken vom Bodengrund aufbauen?
Einen Drystart hatte ich nicht vor, da wir ja das 450 Liter Becken parallel laufen lassen, werde ich von dort ein Teil Wasser und das Filtermaterial aus einem Filter verwenden.

Das Thema "Die richtige Dünung" ist ein Thema für sich und da muss ich mich erst noch rein arbeiten.
Würdest du bei den aufgeführten Pflanzen eine CO2 Anlage installieren?

Ich vergess nie die Worte wie mal einer zu mir gesagt hatte: CO2 ist das Überlebenselexier der Wasserpflanzen, dass es auch ohne geht konnte ich aber bei Crypto und Anubia sehen.

Vielen Dank und Grüße
Andy
 

Mescalero

Active Member
Hallo Andy, in massiv bepflanzten Aquarien ist ein spezieller Bodengrund unter Umständen sinnvoll, bei dem Setup, das du beschreibst, unnötig. Kauf dir für das gesparte Geld lieber ein paar schöne InVitros! :)

Selbst Cryptos und andere stark wurzelnden Pflanzen können in ungedüngtem Spielkastensand prima wachsen, profitieren aber natürlich von Nährstoffen, die sie aus dem Boden ziehen können.

Warum soll eigentlich dieses Lavazeugs ins Becken?
 

omega

Well-Known Member
Hallo,

mein Aquarium (130x60x50, LxBxH) läuft mit demselben Bodengrund seit 2012. Ist 0,7mm Poolfiltersand mit mittlerweile größtenteils abgesaugtem Terrdrakon.
Die Cryptocorynen, die ich vor gut zwei Jahren nach der Umstellung auf wenig Licht und überwiegend langsam wachsenden Pflanzen eingesetzt habe, wuchsen mir alle bis auf C. parva über den Kopf. Ich habe die dann vor ca. 1/2 Jahr alle bis auf C. parva entfernt.

Mit Nährboden werden die Cryptos aller Vorraussicht nach stärker wachsen, müssen regelmäßiger eingedämmt werden. Dabei wirst Du den Bodengrund durchmischen und damit den Nährboden nach oben bringen. Das gibt jedesmal eine riesen Sauerei.

Unbeplanzter Bodengrund sollte feiner Sand oder nicht zu hoch sein. Sonst dringt in ihn zu viel Dreck ein und wird gammeln.

Grüße, Markus
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hi Andy,
Wie genau würdest du das Becken vom Bodengrund aufbauen?
ich bin halt zur Zeit ziemlich von diesen Erdsubstraten mit Drystart (nach Tom Barr) angetan. Nur so viel kompostierbares Zeug würde ich nach meinem jetzigem Wissensstand nicht mehr einbringen - oder zumindest langsam zersetzendes, wie Eichenlaub.
Was ich auch auf jeden Fall machen würde, ist ganz unten Eisen - in der welcher Form auch immer - einbringen. Das kann dann zumindest für eine bestimmte Zeit einiges an Phosphat schlucken. Ob du da auf Eisenoxid (ein Zusatz den u.A. Father Fish verwendet) setzt, oder einfach JBL PhosEx rapid (enthält Eisen-III-Chlorid, sollte sich in Salzsäure und Eisen aufspalten) auf die unterste Schicht gibst, das bleibt dir überlassen. *

Ansonsten würde ich - wie bereits geschrieben - ein Rohr mit entsprechenden Bohrungen am Aquarienboden verlegen, damit kannst du jederzeit Flüssigdünger direkt in die unterste Schicht einbringen.
Dazu verweise ich mal auf die bereits oben verlinkten Threads.
Selbst Cryptos und andere stark wurzelnden Pflanzen können in ungedüngtem Spielkastensand prima wachsen, profitieren aber natürlich von Nährstoffen, die sie aus dem Boden ziehen können.
Ist 0,7mm Poolfiltersand mit mittlerweile größtenteils abgesaugtem Terrdrakon.
Spielsand würde ich jetzt nicht verwenden, aber Poolfiltersand hat sich schon in etlichen Setups bewährt - da bin ich voll bei Markus. Üblicherweise bekommt man da Quarzsand Körnung 0,4 - 0,8mm (und da sollten sich keine Bestandteile von auflösen).
Würdest du bei den aufgeführten Pflanzen eine CO2 Anlage installieren?
Ein bisschen CO2 schadet ja nicht. Gerade wenn man Bedenken wegen biogener Entkalkung haben muss, dann sollte man sogar ein bisschen CO2 zuführen. Pegel von 20 oder 30 mg/l brauchst du aber nicht wirklich.

EDIT:
Ich denke der Thread "Aquarium ohne Wasserwechsel betreiben. Woher kommt Eisen und Kalium?" wäre interessant für dich.

EDIT2:
* Eisen-III-Chlorid spaltet Wasser, wenn es sich löst: Ein Wasserstoff mit dem Chlorid bildet Salzsäure HCl, das Hydroxid-Ion bildet mit dem Eisen Eisenhydroxid.
 
Zuletzt bearbeitet:

Frank2

Well-Known Member
Unbeplanzter Bodengrund sollte feiner Sand oder nicht zu hoch sein. Sonst dringt in ihn zu viel Dreck ein und wird gammeln.

Grüße, Markus
Kann ich nur unterschreiben.
Ich verwende Feinkies1-2 mm aber dann auch nur 5-6, max 7 cm. Aus ebendiesem Grund.
Kein Phosphat- nix im BG wenn man absaugt und auch mal reinmulmt.
Oder halt Sand wer damit besser klarkommt.

CO2 ja. 10- 15 reicht meist aus. Die Flaschen heben so sehr lange.

Grüße Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

AiKoromo

Member
Hallo Jan,
das Lavagranulat in Säckchen soll im hinternen Teil des Beckens verwendet werden um einen höheren Aufbau zu erzielen.

Ich habe Bedenken, dass bedingt durch den höheren Aufbau der Sand oder Kies anfängt zu gammeln.
Wie bereits geschrieben hatte ich immer Quarsand in meinen Tanganjikasee Becken und wenn da der Bodengrund höher als 2 cm war fing es an zu gammeln.
Teilweise hatte ich 0,5 cm bis maximal 1,0 cm Sandhöhe in den Becken und ich musste den Sand regelmäßig gut durch mischen um Faulstellen erst gar nicht enstehen zu lassen.

Hört sich alles ganz danch an, als könnte ich mir bei meinem Besatz an Pflanzen das ganze Zeug, bis auf ein Eisenoxidpulver sparen.
Ok, dann werde ich mal schauen welcher Sand in 0,7 bis 1,2 mm Körnung so angeboten wird und wo ich diese Eisenoxidpulver bekomme.

Hallo Torsten,
erneut vielen Dank für deine Antworten.

Puhh, so einen Drystart mit den von dir beschrieben Erdsubstraten ist mir völlig fremd, da müsste ich mich erst einmal gründlich einlesen.
Gut, dann wird das Becken zu 100 % mit einer CO2 Anlage ausgestattet.
Ein Druckminderer liegt schon hier und eine 10 kg CO2 Flasche passt in den Unterschrank.

In einem anderen Beitrag hatte ich schon einmal nach Erfahrungen bezüglich zu einemCO2 Zugabegerät für ein Becken in dieser Größe gefragt.
Bis jetzt denke ich, dass ich mit dem AquaCare CO2 Reaktor 50 mit Bypass gut fahren sollte.

Vielen Dank an alle die mir hier helfen.

Grüße
Andy
 

unbekannt1984

Well-Known Member

unbekannt1984

Well-Known Member
Wofür das Feuerzeuch?
Das macht den Unterschied zwischen Eisenoxid und anderen Formen von Eisen (die nicht unbedingt Sauerstoff beinhalten).
Feine Stahlwolle brennt, dann hast du zeimlich reines Eisenoxid, das im Boden auch als Sauerstoffquelle dienen könnte (Thermit ist dir ein Begriff?).
 
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