Mein 5000l Nano

juanico

Member
Hi

Ich moechte hier mein Aquarium vorstellen und wuerde mich freuen Tips zu Duengung, Filterung , WW, Scape usw. zu bekommen.
Das Aquarium steht auf den Philippinen, fasst etwa 5000l, ist ein Betonbecken mit einer Frontscheibe und nach oben hin offen. Die Innenmasse betragen 440cm Laenge, 130cm Hoehe, 100cm Tiefe. Das Glas ist 19mm stark, gehaertet (tempered).

Mitte 2014 haben wir mit dem Hausbau begonnen, das Aquarium war von Anfang an Bestandteil des Baus, hatte aber erstmal keine Prioritaet. Meine Frau meinte das Dach waere wichtiger...hab ich zwar nicht verstanden, aber gut :lol:






Gleichzeitig habe ich mich mit Dow-Corning in Verbindung gesetzt, die gibts naemlich auf hier auf den Philippinen. Die Frage war wie das Glas gegen den Beton abzudichten ist. Dow hat mir empfohlen Ihre Primer OS und Structural Glazing Sealant 695 zu nehmen...damit haetten sie auch das grosse Singapur-Aquarium gebaut. Sie haben mir auch gute Tips zur verarbeitung gegeben.

Morgen mehr...
 

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Oli86

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Hallo Juanico,

na das ist ja mal ein äußerst interessantes Projekt mit sehr außergewöhnlichen Maßen für den Nano-Bereich ;P. Bin sehr gespannt wie es weiter geht!

LG

Oli
 

SebastianK

Active Member
Hi Juanico,

wow, sehr interessantes Projekt.
Werde es auf jeden Fall weiter verfolgen. Bitte halte uns auf dem Laufenden.

Viele Grüße

Sebastian
 

juanico

Member
schoen, dass es Euch gefaellt.

Nach 2-3 Monaten wurde das Glas geliefert. Der Dichtstoff kam knappe 3 Monate spaeter...hahaha.
Das Problem war die mitgelieferte Grundierung...das Zeug ist hoechst entzuendlich...niemand wollte es transportieren. Ausserdem war der Dichtstoff nicht in den handelsueblichen Kartuschen sondern kam in groessen "Plastikwuersten". Also nochmal 1 Monat warten auf die dazugehoerige Presse...
Dann aber war es soweit. Ein paar Leute haben das Glas in Position gebracht, mit einem Kumpel haben wir den Dichtstoff aufgetragen und dann das Glass angedrueckt. Dow-Corning hat eine Dicke des Dichtmittels vom min. 6mm empfohlen...also haben wir es so gemacht.
6 Tage antrocknen lassen, 3 Wochen bis zur Endfestigkeit.
Nach 6 Tagen haben wir die Holzunterstuetzung vom Glas entfernt und die Betonwaende gegossen. Darauf kam dann innen eine 1,5cm dicke Schicht wasserdichter Putz, und darauf eine 1cm dicke Schicht weisser Zement mit Marmorstaub, und -steinchen...blau eingefaerbt.
Bis zum Befuellen mit Wasser musste der Beton jeden Tag mehrmals besprueht werden, damit er nicht zu schnell/stark austrocknet.







Dann endlich der grosse Moment...nach 1,5 Jahren der erste Wassertest.
19mm Glas war das dickste Glas, das hier zu bekommen ist. Habe vorher im Internet etwas recherchiert, ob diese Staerke bei meiner Glasgroesse ausreichend ist. Ergebniss: gerade mal so. Also Augen zu und durch :lol:

Als das Wasser rein lief war mir dann doch etwas mulmig zumute.
Aber mein professioneller Glasdurchbiegungstester zeigte eine Durchbiegung von 1,5mm in der Mitte an...hab beschlossen, dass das gut genug ist. :bier:
 

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juanico

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Hi

pilepub":2g01vxg8 schrieb:
Frage: wieviel querstreben hat das Becken?
meinst Du oben, auf der offenen Seite?
1 Querstrebe in der Mitte, aus 16mm Baustahl, verbunden mit dem Stahlgeruest des Hauses und der Aquarienwand (s. 2. Foto im letzten Beitrag).
Ich hatte damals keine grosse Ahnung vom Bau, Statik usw. Musste mich auf meinen Vorarbeiter verlassen...und der meinte das ist ok so...hoffen wirs beste :).

Leider offenbarte der Wassertest einige Lecks. 2 Stellen zwischen Glas und Wand und einige Stellen an der Betonwand. Also den ganzen Putz wieder rausgekloppt und neu gemacht...diesmal etwas sorgfaeltiger. Glas ebenfalls nachgedichtet. Seitdem ist alles gut.

Die urspruengliche Idee war, dass es ein Meerwasserbecken wird. So lief die Wanne auch 1 Jahr lang. Die Aufbauten haben wir aus totem Riffgestein gemacht...das liegt hier tonnenweise rum. Alles schoen festzemetiert, damit nichts einztuerzt. Sand direkt ausm Meer geholt, ebenfalls Lebendgestein.
Das Wasser auch direkt aus dem Meer ins Becken gepumpt. Habe mir dazu eine kleine Pumpstation gebaut, mit fester Leitung ins Meer. Entfernung etwas 40m, mit 23m Hoehenunterschied.
Als Hauptbeleuchtung diente lediglich das von oben einfallende Sonnenlicht. Ein paar LEDs waren auch montiert...allerdings nur, damit man Abends was zu gucken hat.
Wasserwechsel 50% woechentlich. Ein Ventilator war stets auf die Wasseroberflaeche gerichtet, um das Wasser zu kuehlen.
Nach einigen Wochen habe ich angefangen Fische, Anemonen, Seeeigel, Seesterne usw. im Meer zu fangen. Korallenhaltung ist auf den Philippinen verboten.
Es lief ganz ok, allerdings hatte ich die ganze Zeit ueber ein paar Probleme, die ich nicht in den Griff bekommen habe:

1. Braune Algen haben alles im Becken ueberzogen. Sie waren zwar leicht zu entfernen, kamen aber schnell wieder.
2. Die Fuetterung der Fische war nicht einfach. Einige waren langsamer als andere und haben kaum was abbekommen.
3. Trotz Ventilator hatte ich im Sommer Wassertemperaturen von 28C im Becken...das hat einigen Bewohnern keinen Spass gemacht.
4. Der Wasserwechsel war etwas kompliziert, weil jedes Mal 70m Wasserrohr entlueftet werden mussten. Das gab immer wieder Probleme.

Nach einem Jahr habe ich die Meerwasseridee aufgegeben, alles wieder zurueck ins Meer gebracht und das Becken zum Suesswasseraquarium konvertiert.
 

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SebastianK

Active Member
Hi Juanico,

das Projekt gefällt mir sehr gut, besonders, weil du alles vor der Tür hast.
Bin gespannt auf die Bilder des SW Beckens.

Wie kommts, dass du auf den Philippinen wohnst?

Beste Grüße

Sebastian
 

juanico

Member
Ich habe das Becken 2 x mit Regenwasser gespuelt, d.h. komplett befuellt und nach ein paar Tagen wieder geleert. 5000l Regenwasser sind kein Problem, es sei denn es ist Trockenzeit. Dann Sand aus einem nahegelegen Fluss geholt und mehrmals gespuelt.
Zum Start kam eine gute Ladung Teichschlamm und Filterschlamm aus einem anderen Aquarium ins Becken, als Erstbepflanzung kamen Vallisnerien und Cryptocoryne aus dem Gartenteich rein und eine Pflanze aus dem o.g. Fluss... Hydrilla verticillata?
Aus einem anderen Aquarium habe ich 40-50 kleine Anubia barteri auf die Felsen gesetzt.
Als Erstbewohner ein paar Mollys, Platys, Guppys, einige Barben.

Die Aufbauten innen bestehen aus totem Riffgestein. Hatte etwas Bedenken, dass dadurch die kH zu hoch wird...dem ist aber nicht so. Bei reinem Regenwasser haelt sich die kH bei 3.

Beleuchtung: Von oben einfallendes Sonnenlicht. Da die Sonne im Jahresverlauf ihre Position aendert, faellt auch das Licht nicht immer im gleichen Winkel ins Becken. In der Wintermonaten steht die Sonne genau ueber dem Becken, d.h. es wird gut ausgeleuchtet. In den Sommermonaten wird das Aquarium vom Haus abgeschattet...es faellt kein direktes Sonnenlicht ins Aquarium.

Filterung: Keine. Es ist lediglich eine Umwaelzpumpe im Einsatz, die 3000l/h schafft. d.h. es ergibt sich eine ganz leichte Wasserbewegung. Mein Regenwasser kommt von einem Flachdach mit viel Laub drauf...d.h. es ist recht braun. Purigen braucht immer so 3-4 Tage um das Wasser zu klaeren.

Temperatur: 24C im Winter, 28C im Sommer

CO2: Paffrathsche Schale, die ich aus einem zur Haelfte aufgesagten Plastikrohr gebastelt hab. Ist aber scheinbar zu klein, denn besser als dunkelgruen wird der Dauertest nie.

Duengung: Po4 brauche ich nicht zu duengen, es sind 2mg/l im Wasser. Woher? Keine Ahnung...an den paar Fischen und deren Futter kann es nicht liegen. Im Regenwasser ist nichts drin. Evtl. Ueberbleibsel aus dem Meerwasserbecken?
Stickstoff habe ich einmalig mit einem KNO3-aehnlichen Duenger auf 25mg/l aufgeduengt. Seitde keine weiteren Zugaben, ist bleibt stabil bei 25mg/l. Da die Pflanzen nur sehr langsam wachsen nehme ich an, dass Verbrauch und "Produktion" von N im Gleichgewicht liegen.
Mikros duenge ich durch DRAK-Puelverchen, davon hatte ich noch etwas uebrig. Ich habe noch keine richtige Idde was ich mache, wenn das Zeug alle ist. Man kann hier zwar Seachem-Produkte kaufen...aber bei 5000l wird das eine teure Angelegenheit.
 

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juanico

Member
SebastianK":etp5j7yn schrieb:
...das Projekt gefällt mir sehr gut, besonders, weil du alles vor der Tür hast....
Wie kommts, dass du auf den Philippinen wohnst?

ja, es macht Spass Fische zu fangen und Pflanzen zu sammeln und spaeter im Becken gedeihen zu sehen. Allerdings hat das Hobby hier auch grosse Nachteile...das aquaristische Angebot an Ausruestung ist sehr begrenzt. Wassertests oder Duenger z.B. sind selten...und teuer.

Ich war frueher beruflich in einigen asiatischen Laendern unterwegs, und bin auf den Philippinen haengen geblieben. Ist nicht jedenmanns Sache, mir gefaellts :smile:
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hallo Juanico,

juanico":1rtlpgw6 schrieb:
Es ist lediglich eine Umwaelzpumpe im Einsatz, die 3000l/h schafft. ...
CO2: Paffrathsche Schale, die ich aus einem zur Haelfte aufgesagten Plastikrohr gebastelt hab. Ist aber scheinbar zu klein, denn besser als dunkelgruen wird der Dauertest nie.
kriegt deine Paffrathschale denn ausreichend Strömung ab? Je mehr Strömung da durchpustet, desto besser kann das CO2 abtransportiert werden.

Bei 5000l musst du schon ordentlich CO2 in das Becken bringen, 20 mg/l entsprechen immerhin 100 g CO2, bei Normaldruck wiegt CO2 etwa 2 g/l, also 50 l CO2... Ich hoffe du hast keine typische Nano-CO2-Anlage an dem Becken :)
 

juanico

Member
Hi

unbekannt1984":rk68b3vq schrieb:
kriegt deine Paffrathschale denn ausreichend Strömung ab? Je mehr Strömung da durchpustet, desto besser kann das CO2 abtransportiert werden.
hmm...stimmt, danke fuer den Hinweis. Ich kann den Pumpenausfluss direkt auf die Schale richten. Mal sehen was der Dauertest dazu sagt.

unbekannt1984":rk68b3vq schrieb:
Ich hoffe du hast keine typische Nano-CO2-Anlage an dem Becken :)
es ist eine grosse CO2-Pulle...so etwa 1,5m hoch. Sie laeuft nun seit 2 Monaten und hat nur wenig Druck verloren...bei ca. 5-7 Blasen pro Minute
 

kert477

New Member
Sieht echt richtig stark aus :thumbs:
Bin richtig neidisch.
Wie viel hat das alles denn ungefähr gekostet?
 

juanico

Member
Hallo

Sorry, habe oben Bloedsinn geschrieben...es soll natuerlich 5-7 Blasen pro Sekunde heissen.

kert477":1zseclxx schrieb:
Sieht echt richtig stark aus :thumbs:
Bin richtig neidisch.
Wie viel hat das alles denn ungefähr gekostet?

Schoen, dass es Dr gefaellt.
Die Baukosten halten sich (relativ) in Grenzen. Das Glas hat ca. 1200 Euro gekostet, Dichtmasse ca. 350 Euro, das Betonbecken selbst ca. 300 Euro (Zement, Sand, Stahl, Arbeitskosten). Man darf nicht vergessen, dass das es ein Entwicklungsland ist, ich nehme an die Kostenaufstellung in Deutschland waere etwas anders.

Zufaelligerweise habe ich neulich herausgefunden, dass es nicht weit von hier einen Typen gibt, der Wasserpflanzen emers kultiviert. Dort habe ich mich eingedeckt und die grosse Pflanzerei konnte los gehen. Alles erstmal auf gut Glueck...mal gucken wer ueberlebt...wobei die Auswahl an Pflanzen sich auf Arten beschraenkte, die als "einfach-mittel" eingestuft werden: gewoehnliche Ludwigien, Rotala, Hygrophilia, ...und einige Pflanzen von denen ich nicht die Finger lassen kann :lol: .

Soweit so gut, bloed nur, dass die Barben andere Plaene mit dem Becken haben...und so sind Eleocharis, Glossostigma, Moose und H.tripartita direkt wieder rausgerupft worden.
Die meisten Pflanzen wachsen ganz ok, zeigen aber Mangelerscheinungen: Chlorosen, Loecher in den Blaettern. Trotz Zugabe von Ferrdrakon.
Verloren habe ich: Javafarne, "Windelov" und hiesige von einem Bach. H. Pinnitifada, H. Zesterfolia, Ludwigia mini, P. erectus, Hydrocotyle vulgaris

Die Anubias haben ziemliche Probleme...Null Wachstum, viele gehen sogar kaputt...ich nehme an ich habe ziemliche Probleme im Ca-Mg-Bereich. Bloederweise kann ich es nicht messen, da dafuer keine Wassertests zu bekommen sind. Ich habe zwar noch ein paar Troepfchentests, aber die sind 5-6 Jahre alt...wie verlaesslich ist das? Mein GH-Test z.B. schlaegt gar nicht mehr um...

Hiesige Aquarianer nutzen rote Erde, "Laterit" genannt, als Substrat. Da mein Aquarium schon laeuft kann ich nicht einfach das Bodensubstrat wechseln. Zu Testzwecken habe ich das Laterit in Tontoepfe gefuellt und einige Pflanzen umgepflanzt. Zumindest den Rotalas scheint es gut zu bekommen,...sie stehen nun in einem saftigen Gruen da.
Ludwigia repens und andere haben durch das Laterit einen kraeftigeren Wuchs.

Algen:
Gluecklicherweise sehr wenige. Ich hatte 2 x eine Bakterienbluete am Anfang, die mit UV gut zu bekaempfen war.
Als der Sommer los ging gabs heftige Schwebealgen. Aber auch das war mit 36W-UV-Bestrahlung gut in den Griff zu bekommen. Als sich Pelzalgen breit machten hab ich ca. 100 Geweihschnecken aus einem nahegelegenen Fluss geholt...die haben ganze Arbeit geleistet.
Ab und an wachsen gruene Fadenalgen in Bodennaehe...das haelt sich jedoch stark in Grenzen.

Wasserwechsel: die ersten 3 Monate ueberhaupt nicht. Es war Trockenzeit, ich hatte kein Regenwasser. Dann erstmalig 25% gewechselt.
Mittlerweile mache ich 1 x monatlich einen 25% WW, ¾ Regenwasser + ¼ Leitungswasser (kH16).
Wasserwerte (Sera-Troepfchentests, ein paar Jahre alt):
Temperatur: 27C (im Moment)
kH: 5
Ph: 7
NO3: 25
PO4: 2
Fe: 0,1

Ich denke ueber kurz oder lang werde ich mir die Arbeit machen und den Sand gegen Laterit austauschen...und alles neu pflanzen.
Am Ca-Mg-Problem muss auch was gemacht werden, nur hab ich keine Idee wie da vorzugehen ist. Habt Ihr irgendwelche Tips?

schoenen Gruss
Juanico
 

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