Echinodorus inpai

INPA-Schwertpflanze

Aquarieneignung: eingeschränkt
Siehe auch: Echinodorus decumbens , Echinodorus subalatus

Allgemein

Verbreitung und Fundorte [?]: 

Brasilien: Mato Grosso, Rio Aripuanã


Verfügbarkeit [?]: 
  • gelegentlich im Handel erhältlich

Populärnamen [?]: 
  • INPA-Schwertpflanze

Pflanzentyp [?]:

  • Rosette
Botanischer Name [?]: Echinódorus ínpai Rataj

Großgruppe [?]: Samenpflanzen: Blütenpflanzen (Angiospermen)
Ordnung [?]: Alismatales - Froschlöffelartige
Familie [?]: Alismataceae - Froschlöffelgewächse
Gattung [?]: Echinodorus

Beschreibung: 

Echinodorus inpai ist eine mittelgroße Schwertpflanze, die bisher nur am Rio Aripuanã im Norden von Mato Grosso (Brasilien) gefunden worden ist. Sie wurde 1981 von Karel Rataj als Art beschrieben. Der Artname bezieht sich auf das brasilianische staatliche Forschungsinstitut INPA (Instituto Nacional de Pesquisas da Amazônia).

E. inpai ist seit 1987 in Kultur und kommt gelegentlich in den Handel, ist aber im Aquarienhobby wahrscheinlich wenig bekannt. Nach den Erfahrungen von Christel Kasselmann (2001) wächst diese Art im Aquarium nicht gut.

Die INPA-Schwertpflanze hat große Ähnlichkeit mit der Geflügelten Schwertpflanze (Echinodorus subalatus), die in Mittel- und Südamerika weit verbreitet ist. Nach Haynes & Holm-Nielsen (1994) ist der Artstatus von E. inpai unsicher, und die Pflanze zählt möglicherweise zu E. subalatus. Lehtonen (2008) akzeptiert sie mit Vorbehalt als eigene Art.

Echinodorus inpai ist nicht nur mit E. subalatus, sondern auch mit E. palaefolius und E. decumbens eng verwandt. Diese vier Arten haben einen charakteristisch längsgerieften, auf der Oberseite rinnigen Blattstiel und relativ kleine Blüten mit 12 Staubblättern gemeinsam. E. inpai unterscheidet sich von E. subalatus unter anderem durch das Profil der Blütenstands-Achse zwischen den Quirlen: Sie ist zwar bei beiden Arten dreikantig, aber bei E. subalatus sind die Kanten geflügelt (alat) und bei E. inpai nicht geflügelt. E. inpai hat durchscheinende Zeichnungen (Milchsafträume) in den Blättern in Form von Linien, die länger als bei E. subalatus sind.

Die Blätter sind bis 60 cm gestielt, die Blattspreiten sind schmal-lanzettlich und 6-25 cm lang und 3-9 cm breit. Die Blütenstände sind aufrecht und überragen nicht die Blattrosette. Die Blüten sind fast sitzend (sehr kurz gestielt) und haben einen Durchmesser von 0,8-1,2 cm. Die weißen Kronblätter überlappen einander nicht. Die Früchte sind kugelige Sammelfrüchte mit vielen Nüsschen, die eine Drüse auf beiden Seiten und einen langen Schnabel haben. Am Blütenstand entwickeln sich Adventivpflanzen.

(Weiteres siehe unter "Kultur" und "Gestaltung")

Quellen und weiterführende Literatur:
  1. Kasselmann, Christel (2001): Echinodorus. Die beliebtesten Aquarienpflanzen. - Ettlingen: Dähne Verlag GmbH: 135.
  2. Haynes, R.R. & Holm-Nielsen, L.B. (1994): The Alismataceae. - Flora Neotrop. Monogr. 64.
  3. Lehtonen, S. (2008): An integrative approach to species delimitation in Echinodorus (Alismataceae) and the description of two new species. - Kew Bulletin 63: 525–563.

Gestaltung

Für diese Wasserpflanze liegen keine Gestaltungsinformationen vor.
Beschreibung : 

Uns sind keine Gestaltungsbeispiele mit Echinodorus inpai bekannt. Weil diese Schwertpflanze, wie unter "Allgemeines" erwähnt, schlecht im Aquarium wächst, kann man sie wohl eher als Sumpfpflanze für emerse Layouts wie offene Becken oder große Paludarien und Riparien empfehlen.

Die INPA-Schwertpflanze hat mit ihren lanzettlichen, mittelgrünen Blättern und relativ kleinen Blüten ein eher schlichtes Erscheinungsbild. Es macht wahrscheinlich kaum einen Unterschied, ob man für emerse Gestaltungen E. inpai oder E. subalatus verwendet, weil die beiden Arten sehr ähnlich aussehen. Die letztere Art wächst allerdings gut als submerse Aquarienpflanze.

Kultur

Vermehrung: Jungpflanzen am Blütenstand, Rhizomteilung, Teilung, Abtrennen von Tochterpflanzen

Kann emers wachsen?: ja

Für Gartenteich/Freiland geeignet [?]: unbekannt

Winterhärte [?]: in Deutschland nicht winterhart

Beschreibung : 

Wie unter "Allgemeines" erwähnt, eignet sich Echinodorus inpai nach Erfahrung von Kasselmann (2001) schlecht als Aquarienpflanze.

Als emerse Pflanze wächst die Art hingegen gut und hat die gleichen Ansprüche wie viele andere Echinodoren: mittlere bis hohe Lichtstärke, reichliche Makronährstoff-Versorgung über den Boden (oder über Nährlösung bei Hydrokultur) und Temperaturen über 20 °C. Sie wächst z.B. auf nassem Lehmboden unter Gewächshausbedingungen hervorragend. Vielleicht würde sich E. inpai gut als halb-emerse Pflanze in offenen Becken mit niedrigem Wasserstand oder als Sumpfpflanze in großen Paludarien eignen. So wie andere Echinodorus-Arten wird E. inpai in der Landform leicht von verschiedenen Schädlingen wie Blatt- und Schmierläusen befallen.

Die Blütenstände erscheinen an der emersen Pflanze und produzieren reichlich Adventivpflanzen. Die Pflanze bildet mit der Zeit auch Tochterrosetten an der Basis. Dadurch entsteht ein vielköpfiger Horst, den man zur Vermehrung mit einem Spaten oder Messer teilen kann.