Cryptocoryne spiralis var. caudigera

Shola-Wasserkelch

Aquarieneignung: ja
Verwendung: Hintergrund, Mittelgrund, Solitär
Schwierigkeitsgrad: sehr einfach
Wachstum: mittel
Siehe auch: Cryptocoryne spiralis var. spiralis

Allgemein

Verbreitung und Fundorte [?]: 

Südwest-Indien: Karnataka, Kerala, Goa; Bergland der Western Ghats und Tiefland; Herkunft der kultivierten Pflanze: Kerala, Wayanad-Distrikt, in einem Shola-Wald in ca. 1300 m Höhe


Höhe: 20 - 35 cm
Breite: 15 - 20 cm

Verfügbarkeit [?]: 
  • selten oder gar nicht im Handel erhältlich
  • selten oder gar nicht von anderen Aquarianern zu bekommen

Populärnamen [?]: 
  • Shola-Wasserkelch

Synonyme [?]: 
  • Cryptocoryne spiralis ''Shola Forest''
  • Cryptocoryne spiralis ''Shola''
  • Cryptocoryne sp. ''Shola''

Pflanzentyp [?]:

  • Rosette
Botanischer Name [?]: Cryptocóryne spirális (Retz.) Fisch. ex Wydler var. caudígera Bogner

Großgruppe [?]: Samenpflanzen: Blütenpflanzen (Angiospermen)
Ordnung [?]: Alismatales - Froschlöffelartige
Familie [?]: Araceae - Aronstabgewächse
Gattung [?]: Cryptocoryne

Beschreibung: 

Cryptocoryne spiralis ist eine sehr variable Art, die vor allem im Südwesten von Indien verbreitet ist. Seit 1993 werden die zwei Varietäten C. spiralis var. spiralis und var. cognatoides, seit Oktober 2013 außerdem var. caudigera und var. huegelii unterschieden (siehe Bogner 2013).

In der Aquaristik kannte man bisher nur die formenreiche Cryptocoryne spiralis var. spiralis. Die als C. spiralis var. caudigera neu beschriebene Pflanze ist zwar schon seit über 20 Jahren in Kultur und hat sich als eine hervorragende Aquarienpflanze entpuppt, ist aber im Hobby noch kaum bekannt.

Diese Pflanze wurde von einem Studenten von Prof. Dr. Sivadasan in einem Bach eines sogenannten Shola-Walds in den Western Ghats auf ca. 1300 m Höhe gefunden (Indien, Kerala, Wayanad-Distrikt). Josef Bogner brachte sie 1986 nach Deutschland mit. Es wurde vermutet, dass sie zu Cryptocoryne spiralis zählt, doch wegen fehlender Blütenstände konnte sie lange Zeit nicht sicher bestimmt werden. Unter dem vorläufigen Namen C. spiralis "Shola forest" wurde die Pflanze in botanischen Sammlungen emers kultiviert und auch an Hobbyisten verteilt, in der Hoffnung dass jemand es schafft, sie zum Blühen zu bringen. Doch erst 2012 kam sie im Botanischen Garten München zur Blüte. Dr. Bogner identifizierte die "Shola forest"-Cryptocoryne anhand des Blütenstands als C. spiralis, aber fand auch besondere Merkmale, die sonst nur an herbarisierter C. spiralis von jeweils einem Fundort in Karnataka und in Goa zu finden waren. Daraufhin beschrieb er wissenschaftlich die neue Varietät caudigera. Dieser Name bedeutet "schwanztragend" und bezieht sich darauf, dass die Spitze der Spatha (Blütenstands-Hochblatt) in einen langen, fadenförmigen Anhang ausläuft. Darin unterscheidet sich C. spiralis var. caudigera deutlich von den drei anderen C. spiralis-Varietäten.

Cryptocoryne spiralis var. caudigera ist im Vergleich zur Varietät spiralis eine recht kleine und schmalblättrige Pflanze. Sie wird in der Landform ungefähr 15 cm und unter Wasser etwa 30 cm hoch. Die submersen Blätter sind schlaff, hellgrün, linealisch bis schmal-lanzettlich, mit glattem bis leicht gekräuseltem Rand, und werden meistens etwa 0,5 bis 0,7 cm, maximal bis ca. 1 cm breit. Der Shola-Wasserkelch bildet viele unterirdische Ausläufer, die aber sehr kurz sind. Dadurch wuchert C. spiralis var. caudigera nicht im Aquarium umher, sondern entwickelt einen Horst oder eine dichte Gruppe aus nahe beieinander stehenden Blattrosetten.

(Weiteres siehe unter "Kultur" und "Gestaltung")

Quellen und weiterführende Literatur:
  1. Bogner, J. (2013): Eine neue Varietät der Cryptocoryne spiralis (Retzius) Fischer ex Wydler (Araceae) aus Indien. - Aqua Planta 4-2013: 141-148.
  2. Bastmeijer, Jan: "The spiralis group from India" auf ''The Crypts Pages'', aktualisiert im Dezember 2013 (http://crypts.home.xs4all.nl/Cryptocoryne/Gallery/spi/spi-group.html, abgerufen am 29.12.2013)
  3. Bastmeijer, Jan: "Cryptocoryne spiralis var. caudigera" auf ''The Crypts Pages'', aktualisiert im Dezember 2013 (http://crypts.home.xs4all.nl/Cryptocoryne/Gallery/spg/spg.html, abgerufen am 29.12.2013)
Quellen (Verbreitung und Fundorte):
  1. Bogner, J. (2013): Eine neue Varietät der Cryptocoryne spiralis (Retzius) Fischer ex Wydler (Araceae) aus Indien. - Aqua Planta 4-2013: 141-148.

Gestaltung

Für diese Wasserpflanze liegen keine Gestaltungsinformationen vor.
Beschreibung : 

Einfache Kultur, relativ geringe Größe, schmale Blätter und kompakter Wuchs aufgrund kurzer Ausläufer machen den Shola-Wasserkelch zu einer exzellenten Aquarienpflanze, die eine weite Verbreitung im Hobby verdient. Cryptocoryne spiralis var. caudigera ist sicherlich eine vielseitig einsetzbare Pflanze und sollte auf ihre Verwendung im Aquascaping getestet werden.

Quellen und weiterführende Literatur:
  1. folgt

Kultur

Licht mittel bis hoch 

Wachstum: mittel

Vermehrung: Teilung, Abtrennen von Tochterpflanzen

Kann emers wachsen?: ja

Für Gartenteich/Freiland geeignet [?]: unbekannt

Winterhärte [?]: in Deutschland nicht winterhart

Beschreibung : 

Cryptocoryne spiralis var. caudigera ist offenbar ebenso robust und einfach zu kultivieren wie die schon lange bekannte C. spiralis var. spiralis. So wie diese wird sie wohl kaum von der "Cryptocorynenfäule" befallen. Sie ist aber wahrscheinlich nicht gut für sehr schwach beleuchtete Becken geeignet, mittlere Beleuchtungsstärke ist zu empfehlen. Wie auch bei anderen Rosettenpflanzen ist ein nährstoffreiches Substrat von Vorteil.

Wie unter "Allgemein" beschrieben, bildet die Varietät caudigera nur kurze Ausläufer. Man vermehrt sie durch Teilung bzw. Abtrennen von Jungpflanzen.

Die Aquarienpopulation des Shola-Wasserkelchs stammt zwar aus dem tropischen Südwest-Indien, aber aus einer Höhenlage (ca. 1300 m ü. NN), in der bereits recht niedrige Temperaturen auftreten können. Jan Bastmeijer (Niederlande) stellte fest, dass sie in emerser Freilandkultur kaltes Novemberwetter toleriert. Möglichereise wächst diese Bergbach-Cryptocoryne im Aquarium auch bei kühlen Temperaturen von deutlich unter 20 °C. Bei den allgemein üblichen Aquarientemperaturen zwischen 20 und 26 °C gedeiht sie hervorragend, uns ist aber nichts über ihr Temperaturmaximum bekannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
  1. folgt